Zum Reformationssonntag

«Wenn ich wüsste, dass Morgen die Welt unterginge, würde ich Heute ein Apfelbäumchen pflanzen»

Schön und voller Hoffnung klingt dieser Sinnspruch, der dem Reformator Martin Luther zugeschrieben wird. Und warum sollen diese kraftvollen Worte nicht vom Übersetzer der ersten deutschen Bibel stammen? Luther selbst hielt sich gerne und oft in Gärten auf und erfreute sich an Blumen und Bäumen. Auf luther.de ist nachzulesen, dass es viele Baumlegenden gibt, die sich um den grossen Deutschen ranken.

Blühender Kirschbaum

Bäume haben in allen Religionen der Welt eine bedeutende Rolle gespielt, sie sind Symbole für das Leben schlechthin; es gibt kaum ein schöneres Sinnbild für ein gelungenes und erfülltes Leben als ein blühender Baum. So wie ein Baum mit den Jahren gross und mächtig wird, so soll auch unser Leben wachsen, gedeihen, blühen und Früchte tragen. Einen besonders schönen Glückwunsch kannten die Römer: «Vivat, crescat, floreat!» – Lebe, gedeihe, blühe! Und Jesus Christus verglich unseren Glauben mit den Früchten des Baumes: wer an das Euangelion glaubt, gleicht einem Baum, der gute Früchte trägt. Jesus benutzte bei vielen Gleichnissen Bilder aus dem bäuerlichen Leben, die den Zuhörenden vertraut waren.

Am kommenden Sonntag feiern wir so wie an jedem ersten Sonntag im November den Reformationssonntag. Dabei sollen die Ereignisse des frühen 16. Jahrhundersts in Erinnerung gerufen werden, die schliesslich zur Entstehung der reformierten Landeskirche führten. Luther, Zwingli, Calvin und viele andere Reformatoren forderten einen Neuanfang, wollten die christliche Botschaft von Grund auf erneuern und von bestehenden Traditionen befreien. Die Reformatoren forderten einen Glauben, der allein auf den Tugenden und Kernlehren des Christentums fusst: Erlösung durch Gnade, Rückbesinnung auf das Evangelium und Christus als Messias.

Vielleicht kam Luther irgendwann an einem Sommertag in einen blühenden Garten, legte sich unter einen schattigen Baum und machte sich Gedanken über das reformatorische Werk, das er begonnen hatte. Der christliche Glaube, so wie Luther ihn verkündete, verbreitete sich zwar rasch, hatte aber erst wenige Anhänger und war alles andere als gefestigt. Es war wichtig, das begonnene Werk zu pflegen und zu umsorgen, gerade so, wie ein Gärtner der frischen Saat oder einem jungen Baum besondere Aufmerksamkeit schenkt. Vielleicht verglich Luther sogar die junge Reformation mit einem Baum, an dem die ersten Blätter und Äste wachsen. Gewiss: der von allen Konventionen und erstarrten Strukturen befreite Glaube musste für die damaligen Menschen eine grosse Strahlkraft gehabt haben, so dass er bald eine Eigendynamik entwickelte. Dennoch war die Bewegung noch schwach und musste sich gegen die etablierte Kirche behaupten. Und genau dies gelang ihr mit grossem Erfolg. Bereits in den ersten Jahren setzten sich ganze Städte und Kantone für die Reformation ein und wurden zu den Wegbereitern der reformierten Landeskirche. Am Beginn dieses Erfolges stehen die Reformatorinnen und Reformatoren, die sich mir grosser Hingabe und Aufopferung für die Reformation einsetzten.

An alle diese Frauen und Männer gedenken wir am Reformationstag. Von ihnen lernen wir, dass unsere Kirche stets auch das ist, was wir daraus machen. Wenn wir uns für unseren Glauben einsetzen, uns jeden Tag auf die Botschaft von Jesus Christus besinnen und unser eigenes Tun und Lassen stets im Lichte des Evangeliums betrachten, dann handeln wir im Sinne der Reformatoren. Und obwohl unsere Kirche während Jahrhunderten gewachsen ist, so braucht sie doch unsere Sorge und Pflege, genau so wie vor 500 Jahren.
Als Paulus und Silas nach ihrer Synagogenpredigt im pisidischen Antiochia abgelehnt wurde, wandten sie sich mit ihrer Botschaft den Griechen zu und verkündeten, dass Gottes Heilsbotschaft allen Menschen gilt (Apg 13): «Als die Nichtjuden das hörten, brachen sie in Jubel aus. Sie wollten gar nicht mehr aufhören Gott für seine rettende Botschaft zu preisen». Jubel und Freude herrschte unter den Menschen und die gute Nachricht wurde als einzigartiges Geschenk Gottes angenommen. Für die Griechen musste die Zusage des Paulus eine grosse Überraschung sein, denn die jüdische Heilslehre galt ausschliesslich dem jüdischen Volk. Um so grösser war die Freude, denn fürdie Griechen war diese gute Nachricht nichts selbstverständliches sondern ein grosses und einmaliges Gnadengeschenk.

Wer weiss, vielleicht springt ein Funke dieser Freude und Begeisterung von den Menschen aus dem antiken Antiochia zu uns in die Gegenwart. Wenn dieser Funke auch in uns wieder die Freude und Dankbarkeit für das Erlösungswerk des Messias weckt, wenn wir diese Freude weitergeben und an jedem ganz gewöhnlichen Tag leuchten lassen, dann haben Paulus und all die anderen Prediger und Reformatoren ihr Ziel erreicht.

Erntedank in der Kirche Rüderswil

Die Erde ist durch unseren Umgang mit den natürlichen Ressourcen bedroht. Gifte aus Industrie und Strassenverkehr verändern die Atmosphäre und ohne eine Kehrtwende im Umgang mit Natur und Umwelt kann es nicht weitergehen. Die Konfirmanden aus Rüderswil machen sich Sorge um unseren Planeten und sammeln Ideen, die sie im Gottesdienst vorstellen.

Umrahmt wurde der diesjährige Erntedankgottesdienst mit Vorträgen der Alphorngruppe «Ahorn». Zur Einstimmung auf das Abendmahl wurde der Alphornchoral «Heilig» von Heinz Born auf der Orgel begleitet. Mit viel Können und Einfühlungsvermögen bewiesen die Musikerinnen und Musiker, wie gut diese beiden Instrumente zusammenpassen. Die Predigt wurde in zwei Teilen von den Konfirmanden gestaltet. Der erste Teil bestand aus einem beherzten Appel zum schonungsvollen Umgang mit unserer Umwelt. Jeder von uns kann dazu einen Teil beitragen, selbst wenn er noch so klein ist. Grosse Veränderungen beginnen oft im Kleinen und wenn wir alle aktiv mitmachen, dann können wir auch etwas bewegen. In einer Gedankenkette gaben die Schüler selbst Beispiele dafür: Mehr Sport, Gelegenheiten zum Verzicht auf Motorfahrzeuge nutzen, usw. Im zweiten Teil wurde in einer mit Klängen untermalten Meditation eine Reise unternommen zu Plätzen in der Natur, weitab von aller Zivilsation.

In einer Betrachtung zum Erntedank sprach Pfr. Lorenz Schilt nicht nur von einer segensreichen Ernte, die wir voller Dank als kostbares Geschenk Gottes annehmen dürfen. Auch all die Menschen, die säen, den Acker umsorgen und in oft mühevoller Arbeit die Ernte einbringen, verdienen unsereren Dank und unsere Wertschätzung. .

Auch dieses Jahr war der Platz vor dem Taufstein mit Früchten, Gemüse und Blumen reich geschmückt. Lorenz Schilt verdankte am Ende des Gottesdienstes die vielen Gaben und lud alle dazu ein, etwas davon mit nach Hause zu nehmen.

E Ferietag

Wenn me Ferie am Meer macht, mit Strand, Sunne u was süsch no alles derzue ghört, de darf da o e Bötlifahrt nid fähle. Das versteit sich ja ganz vo elei. U so isch es cho, dass mir i de Ferie i der schöne Ogliastra in Sardinie o probiert hei, es Boot z’miete. Am Hafe bi Arbatax si mir de trotz dr späte Jahreszyt tatsächlich no fündig worde. Die massive Schluchboot hei Platz gha für vier bis sächs Persone, hei über-n-e rächt eifachi Bedienig verfüegt und der Ussebordmotor – wichtig für d’Giele – het das Gfährt mit bis zu 30 Knote über ds Wasser chönne füehre. U wo darf me de überall häre mit däm Böötli, hei mir bim erkundige e chli verunsicheret gfragt. He ja, mir si ja Landratte u verstah vo all däm chum meh als e Matros vom Bärgstyge…

Der Vermieter het sich aber alli Müei gäh, zum üsi Bedänke zerstreue. Das Böötli fahrt fasch vo elei u böötle dörfe mir wo immer es üs gluschtet. Am beschte natürlich entlang der Küschte, der git es mänge schöne Sandstrand z’entdecke! Obwohl dä Vermieter uf üs nid grad e bsunders seriöse Idruck gmacht het, hei mir üs la überzüge und üs entschlosse e Tag lang z’böötle. Scho zwe Tag speter isch es los gange u mir si usgrüschtet mit Badtüecher, Proviant und vil Vorfröid am Hafe parat gstande, zum das Schluchboot in Empfang z’näh. No es paar churzi Instruktione vom Vermieter und denn si mir uf u los!

Reto u Jonas

…Guet, a eis hei mir bim plane villecht nid dänkt: nämlich dass so es Boot währschafti Gümp u Sprüng macht, wenn es mit Vollgas (!) über die sardische Meerwälle stübt. Derzue hei Jonas u Reto vom erschte Momänte a e kener Zwyfel la ufcho, wie de gfahre wird: immer mit Vollgas vorus! Erika und i hei üs a däm Schluchboot probiert z’häbe so guet es halt gange isch u hei derbi liisligi Zwyfel übercho, ob das mit dem Bötlimiete e gueti Idee gsi isch. Gli si mir de aber zum erschte interessante Platz cho, e steili Felsegruppe zmitz im Meer, und hei d’Fahrt verlangsamt. Während d’Giele druf i ds Wasser gumpet si zum d’Küste z’rekognosziere, hei mir d’Bei gstreckt und die sardischi Sunne gnosse.

Wunderbar isch es gsi, am töif blaue Himmel isch e mildi Herbschtsunne gstande und het die wunderschöni Küschte i hällem Liecht la erstrahle. D Farb vom Meer het zwüsche grüen, blau u hällem zyan abgwächslet und uf de weniger ruuche Wälle vor em Strand het sich ds Boot hin u här gwiegt. Mir hei der Anker acheglah, so dass mir nid dervo tribe si u hei üs la wohl sy. Sünnele, es schöne Buech läse, sich uf em Boot la schläfrig schoukle; ja, das si Ferie.

Scho gli druf isch es de aber wyter gange: Reto U Jonas si wider i ds Böötli gstige, mir hei der Anker igholt, der Motor gstartet u si wider druflos. Mänge spannende Platz hei mir bim verbi fahre entdeckt. Gheimnisvolli Höhline wo us em Wasser gragt hei, Grotte u Schluchte, aber o prächtigi Sandstränd wo i der Sunne glüchtet und zum Verwyle iglade hei. Mir si rätig worde, bi eim vo dene Stränd e «Marschhalt» zmache und hei üs für d Cala Luna entschide. E länge Strand vor de Felse, mit fiinem, wissem Sand und Höhline zum entdecke. Süferli si mir a Strand gruederet u hei probiert, ds Boot feschtzmache. Aber wie fürnäh, dass es de o hebt u a Ort u Stell blibt? Wäg de Wälle het das Boot nid welle still ha u het immer wider uf u dervo welle; o der Anker het sich nid als passends Mittel erwise u mir hei alli e chli rat- u hilflos das Boot ghebt un überleit, wie das jetz söll wytergah. D’Giele hei de e Idee gha: öppe 30 Meter vom Strand ewägg fahre, ankere und zrügg schwümme. Üs het dä Plan zerscht nid rächt welle gfalle. Was isch de, wenn das Boot dervo tribt – trotz Anker? Aba, hei Reto u Jonas entgägnet. E Anker isch schliesslich e Anker und wird das Boot de scho hebe. Also hei mir’s so gmacht. D’Pursch hei ds Boot vor em Strand gankeret, si zrügg gschwumme u hei scho im nächschte Momänt die Höhline welle gschoue. Erika u mir isch es aber nid so rächt wohl gsi, trotz däm wunderschöne Sandstrand und em Bilderbuechwätter. Glich hei mis üs druf aber gsädlet u probiert, üs z’entspanne…

Kleines Intermezzo: Myrrhe Junky

Öppe 10 Minute speter isch es de aber so cho, wie mir befürchtet hei. Der Anker vom Boot het uf däm Bode nid rächt ghebt, ds Boot isch langsam aber stetig dervo tribe, furt und ewägg vom Strand. Erika het das das als erschts gmerkt u het d’Giele alarmiert. Die si de aber durchus nid der Meinig gsi, dass mir es Problem hei: «gwüss tribt das Boot nid schnäll dänne, mir chöis ja de ga reiche, wenn mir d’Höhli gseh hei». U Jonas het no gmeint, är mües o vorhär no es Gschäftli verrichte, so bös wärd das mit däm Böötli nid si…

Wo de aber Reto u Jonas us der Höhli cho si u gseh hei, dass ds Schluchboot z’grächtem furt isch, hei si e Satz gnoh und si druflos gwchwumme. Jonas isch als erschts bim Boot acho: «Ja, dä Anker het nid ghebt, wie söll är das o chönne, wenn är scho mehr als ei Meter über em Grund schwäbt?» So hei si also d’s Boot wider chönne i Bsitz näh und zrügg zum Strand fahre. U so het das Abentür es guets Änd gfunde, aber üs isch der Schrecke doch no we Momänt i de Chnoche ghocket.

Arbatax

Nach der Ufregig isch es wider chli gmüetlicher vora gange. Mir hei mänge schöne Platz entdeckt und sogar es altbekannts Chlätterlager gfunde, unwyt vo der Cala Conone. Nume mit em Alege im Hafe het es nid rächt welle klappe, mir hei nid usegfunde, wo die Plätz si und ob mir die de o dörfe bruuche, ohni dass es e «Parkbuess» git. Ebe, Landratte. Uf der Fahrt zrügg nach Arbatax hei mit de dä schön und erläbnisriich Tag la usklinge.

Gottesdienst mit Totengedenken

Am 2. November 2008 findet im Kirchgemeindehaus Aeschi (SO) ein Gottesdienst zum Gedenken an die Verstorbenen statt. Pfarrer Achim Wollmershäuser leitet die Feier, bei der an alle Heimgegangenen dieses Jahres gedacht wird. Umrahmt wird die Liturgie mit Orgel- und Alphornklängen. Das Alphorntrio Steiweid hat die Ehre, an dieser Feier mitwirken zu dürfen. Wir hoffen, dass unsere Alphornklänge diesen würdevollen Anlass bereichern können und danken der reformierten Kirchgemeinde Wasseramt bereits jetzt für die Einladung.

Weitere Termine: 26 Oktober 2008, 09:30h Biglen: Auftritt an der Veteranenehrung des kantonalbernischen Schwingerverbandes. 7./8. November, 20.00h/14.00h Kirche Lützelflüh: Auftritt an den Konzerten des Gotthelfchörli Lützelflüh.

Surfen mit dem neuen Dillo 2.0

Moderne Webbrowser wie Firefox, Opera oder Google Chrome sind Alleskönner, die den Funktionsumfang kontinuierlich ausbauen. Neben dem Rendering komplexer Webseiten muss ein Webbrowser auch Javascript Applikationen verarbeiten, die Inhalte verschiedener Fremdformate (Flash, Java) anzeigen können und auch mit Mediendaten umgehen können. So kann der neue Firefox 3.1 beispielsweise Videoformate ohne einen Umweg über Plugins direkt verarbeiten. Und die Entwickler von Google’s Chrome zeigen sich visionär. Dem Suchprimus zufolge besteht die Aufgabe eines Browsers immer öfter darin, umfangreiche Scripts zu verarbeiten, statt nur Webinhalte darzustellen. Damit wird der Browser zur Plattform für neue Anwendungen, die direkt aus dem Internet geladen und ausgeführt werden können. Google macht dies selbst vor: Mit Google Docs können Dokumente, Tabellen und Präsentationen direkt im Webbrowser ausgeführt werden.

Nichtsdestotrotz wird es auch in Zukunft zahlreiche Webseiten geben, die einen wesentlich simpleren Aufbau haben und in bezug auf die Anforderungen an den Browser genügsamer sind. Um solche Webseiten anzuzeigen genügt folgerichtig auch ein einfacherer Webbrowser. Einer wie Dillo. Dillo läuft auf Linux und UNIX und ist in bezug auf Platz- und Ressourcenbedaf ein absolutes Leichtgewicht. Um Platz zu sparen, verzichten die Entwickler sogar auf umfangreiche Bibliotheken wie GTK und verwenden stattdessen für die Benutzerinteraktion das schnellere und kompakte FLTK2.

Dillo kann Webseiten mit atemberaubender Geschwindigkeit anzeigen, wenn auch nicht immer korrekt. Insbesondere Spaltenlayouts machen dem Minibrowser Probleme, was dazu führt, dass die Navigation und der Inhalt einer Seite nicht nebeneinander stehen, sondern untereinander! Den CSS-Standard erfüllt Dillo nicht vollständig, was wiederum dazu führt, dass Webinhalte oft nicht wie gewohnt erscheinen. Und bei Javascript, Flash und anderen Inhalten muss Dillo ganz passen.
Trotz dieser Einschränkungen macht das Surfen mit diesem kleinen, agilen Browser Freude. Einfachere Seiten werden innerhalb von Sekundenbruchteilen angezeigt und das Scrollen durch den Inhalt ist schnell und flüssig.

Auch bei der Benutzeroberfläche gibt sich Dillo als Spartaner. Die neue Version 2.0 offeriert lediglich ein Dateimenu zum Öffnen von Webseiten und lokalen Dateien. Dillo bietet eine simple Lesezeichenverwaltung und kann mehrere Seiten in Tabs öffnen. Dies ist – grob gezeichnet – bereits der komplette Funktionsumfang. Und Dillo braucht nicht mehr für das, wofür er prädestiniert ist: als Alternativbrowser für einfache Webseiten und als Betrachter für Dokumente im HTML Format. Update (5.11.2008): Linux.com berichtet über Dillo.

Jodlerklub Alpenrösli Münsingen mit neuer Homepage

Seit heute Vormittag ist die neue Homepage des JK Alpenrösli Münsingen online. Enstanden ist in den vergangenen Monaten eine komplett neuer Internet-Auftritt mit zahlreichen neuen Inhalten und einem eigenen Redaktionssystem. Damit können die Jodler aus Münsingen selbstständig neue Inhalte ergänzen oder bestehende überarbeiten. Und das tun sie mit viel Fleiss: kaum eine Woche vergeht, ohne dass die sangesfreudigen Frauen und Männer detailliert von ihren Auftritten und Aktivitäten berichten.

Neben einem übersichtlichen Terminkalender gibt es eine Bildergallerie, ein umfangreiches Liederverzeichnis und natürlich einen Shop, in dem die Tonträger des JK Alpenrösli bequem per Online-Formular bestellt werden können. Die erstklassigen Berner Jodler sind bekannt für ihre schönen CD’s, die auch den Betreiber dieses Blogs immer wieder zu begeistern vermögen.

Klingendes Tal

Kirche Huttwil

Zum Abschluss der 900 Jahr Feier der Kirche Huttwil liess sich Pfarrer Simon Jenny etwas Besonderes einfallen. Als ausgebildeter Musiker und begeisterter Alphornbläser komponierte er eine mehrteilige Alphornmelodie*, die auf den Hügeln rund um das Dorf Huttwil in der Abenddämmerung des 30. August zu hören sein sollte. Huttwil, wie eine Talgemeinde in einer Vertiefung zwischen Emmentaler Bergen gelegen, war für dies Vorhaben bestens geeignet. Frühzeitig wurde das aussergewöhliche Alphornerlebnis bekannt gemacht und Alphornbläserinnen und -bläser in der ganzen Schweiz angeworben. Und die Vertreter dieses urchigen Instrumentes machten begeistert mit, mehr als 50 Bläser aus vier Verbandsgebieten der Schweiz fanden sich am späten Nachmittag des 30. August auf dem Sportplatz Huttwil ein.

Simon Jenny im Gespräch mit Walter Hodel

Dort wurden die Ankommenden von Simon Jenny begrüsst und sofort nach dem Erscheinen auf dem Platz in insgesamt zehn verschiedene Gruppen aufgeteilt. Über ein ganzes Fusballfeld verteilt wurde darauf jeder Gruppe ein Teil der Melodie zugewiesen und die Abfolge der Vorträge festgelegt. Simon Jenny erklärte seinen Plan: Jeder Gruppe wird ein eigener Platz auf den rund um Huttwil gelegenen Hügel zugewiesen. Alle Plätze sind so ausgewählt, dass die Alphornklänge im Dorf noch gut zu hören sind. Und damit die Menschen im Dorf auch wissen, wo die einzelnen Gruppen postiert sind, wird an jedem Alphornplatz beim Vernachten ein Höhenfeuer angezündet. Genau um halb neun beginnt dann die Vorstellung. Von jeweils gegenüberliegenden Anhöhen über dem Dorf spielt abwechslungsweise jede Gruppe vier bis sechs Takte aus Jennys Komposition, die an diesem Abend überhaupt erstmals zu hören sein wird.

Simon Jenny - Klingendes Tal

«Dert müesst Dir häre!»

Das also war der Plan. Aber wird es auch klappen? Bei der gemeinsamen Probe gab es noch verschiedene Unklarheiten und Unsicherheiten. Wer genau spielt nun welchen Teil der Komposition? Welche Teile wiederholen sich? Und was machen wir, wenn es nicht mehr weitergehen sollte? Simon Jenny verstand es, die kurze Zeit zum Einstudieren der Aufführung optimal zu nutzen und den Ablauf so einzustudieren, dass sich alle Teilnehmenden nach etwas mehr als zwei Stunden Üben mit einem guten Gefühl zu ihrem Platz begaben.

Um 20.20 war es dann soweit. An allen Posten wurden die vorbereiteten Feuer entzündet, so dass in der Abenddämmerung rund um Huttwil Lichtpunkte auf den Hügeln zu sehen waren. Es konnte losgehen. Für uns Bläser war es in den folgenden Minuten ein besonderer Moment und wir fühlten die feierliche Stimmung, die in den Minuten lagen, als von den gegenüberliegenden Hügeln die ersten Alphornklängen zu hören waren: eine wunderbare, langsame und tragende Melodie war zu hören, um schon im nächsten Moment wieder zu verhallen. Dann wurde der Gruss von der diesseitigen
Anhöhe erwiedert. Dann – nach einer kurzen Pause – waren weitere Klänge von der Gegenseite des Berges zu hören. Wir horchten aufmerksam, liessen uns von diesem besonderen Erlebnis inspirieren, gaben Acht darauf, ja nicht unseren Einsatz zu verpassen…

Abendstimmung in Huttwil

Und dann? Es hat alles geklappt. Es war grossartig! Einmal wurde die Komposition von Simon Jenny durchgespielt, genau so wie geplant. Anschliessend waren verschiedene bekannte Werke wie die Bänklialp oder das «Heilig» zu hören. Und darauf wurde das ganze auf dem Brunnenplatz im Dorf wiederholt. Eindrücklich und mächtig klang es, als als 50 Hörner gemeinsam den Schlussteil von Jennys Kompisition spielten. Die inzwischen zahlreichen Zuhörer applaudierten herzlich und bekamen als Zugabe verschiedene Melodien aus dem Repertoir zu hören.

Zuletzt trafen sich alle Akteure zu einem Apero im Kirchgemeindehaus. Die Freude über das gelungene Alphornerlebnis war allen anzusehen. Bei Brot, Köse und Wein klang der schöne Abend aus und als die Alphornbläser sich auf den Heimweg machten, hatten gewiss alle viele schöne Erlebnisse und Eindrücke im Gepäck, die ihnen noch lange Freude machen werden. Zum Schluss möchte ich Danke sagen: Simon Jenny für die wunderbare Idee, sowie deren Realisierung und der Kirchgemeinde Huttwil, die dies alles erst möglich gemacht hat.

» Fotos von Verena Mathys


* Eine dem Auftakt nachempfundene Melodie gibt es auf swissinfo zu hören..

Dankbarkeit

Es isch immer no Summer, aber doch merke mir jede Tag meh, wie die Tage wei chürzer wärde. Bim erwache isch es no fischter, ds erschte Dämmerliecht vom nöie Tag isch no ganz fiin hinter de Bärge z’gseh. Und so, wie d’Sunne im Zytelouf jede Tag laht chürzer oder lenger wärde, so isch jedes Erwache, jede Morge öppis einzigartigs. Und us jedem Tag wird öppis Bsunders, wo sich nie widerholt, wo immer nöi isch. U das bedütet o, dass kei Tag ganz eifach da isch, so wie sälbstverständlich. E jede Tag isch es Gschänk.

Die Sunneblueme, wo jetz so schön blüeiht i üsem Garte het mänge Tag brucht, bis si i der Pracht u Schönheit der Sunne entgäge lüchtet. O für si isch jede Tag es Stück Wäg gsi, der Wäg vom Gedeihe u Blüeihe. Isch o i üsem Läbe jede Tag öppis Bsunders, es Stück Wäg zum Gedeihe u Blüeihe? Und zum Danke säge, däm wo jede Tag es nöis Wunder schafft? Zum Danke säge, wiu Du da bisch.

«Glauben heisst wagen»

Am heutigen KUW Eröffnungsgottesdienst für die 7. Klasse in Rüderswil lud Elisabeth Müller die Schüler und Schülerinnen ein, im Vertrauen auf Gott das Betreten von Neuland zu wagen. Sie verglich das neue Schuljahr mit einem unbekannten, fremden Land und zeigte am Beispiel des Volkes Israel, dass mit Gottes Hilfe alles gelingen kann. Ihre lebendige und mitreissende Predigt für die jungen Menschen rundete Pfarrer Lorenz Schilt mit einer Betrachtung ab.

Natürlich macht es Freude, wenn so viele Besucher wie heute den Gottesdienst besuchen. Viele junge Menschen mit ihren Eltern belebten an diesem Sonntag Morgen die Kirche zu Rüderswil und warteten gespannt auf Elisabeth Müller, die die KUW III Klasse für das kommende Jahr leiten wird. Mit viel Ausstrahlung und spürbarer Freude auf das Kommende begann Elisabeth Müller ihre Predigt. Das kommende neue KUW-Jahr gleiche einem neuen Land, das es zu entdecken gäbe, begann Müller. Die Schülerinnen und Schüler erwarte viel Neues und Unbekanntes, vieles das verunsichern kann und in Fragen mündet wie: werde ich dieses Jahr gut bewältigen? Werde ich alles – Schule, Musikstunde und KUW-Unterricht – unter einen Hut bringen?

Die Predigerin verstand es, lebhaft und mit viel Begisterung die Gemeinde anzusprechen, die aufmerksam, ja gebannt zuhörte. Müller leitete nun über zum Volk Israel, das vor der Ankunft im verheissenen Land Kanaan vor einer schwierigen Aufgabe stand (Josua 3; 4, 1-11): der Fluss Jordan führte zu dieser Jahreszeit viel Wasser, so dass ein Durchqueren ohne Hilfsmittel wie Brücken oder Schiffen unmöglich schien. Doch da waren weder Schiff, noch Brücke, noch Furt. Josua, der Moses als Anführer der Israeliten nachfolgte, gab in dieser schwierigen Situation Anweisungen, die kaum verstanden wurden: die Priester sollen mit der Bundeslade dem Volk vorangehen und den Fluss überschreiten! Und sobald der erste Priester den Fuss in das Wasser des Stromes setzt, sollen alle Israelitinnen und Israeliten nachfolgen. Unmöglich? Nein, denn Gott stand seinem Volk bei, so wie er es in Josua 1,9 verheissen hat. Als die ersten Israeli in den Fluss stiegen, staute sich das Wasser, eine mächtige Wasserwand entstand und gleich daneben ein trockenes Flussbett.

Im Vertrauen auf Gott gelang dem Volk Israel der Zug durch den Jordan. Und da Gott damals wie heute und in Zukunft derselbe ist, können auch wir ihm vertrauen, vertrauen dass es uns in schwierigen Situationen beisteht. Elisabeth Müller erzählte darauf die Geschichte der Jordandurchquerung weiter und erwähnte das Steindenkmal, das die Israelis am anderen Flussufer aus Jordansteinen aufschichteten. Und was liegt da näher, als auch heute so ein Denkmal aufzurichten, fragte Elisabeth Müller. Mächtige Jordansteine seinen zwar keine da, dafür aber schöne runde und abgeschliffene Emmensteine. Mit diesen bauten die Schüler darauf ein Denkmal zur Erinnerung an den Gottesdienst und zur Ermutigung, das neue Jahr frisch und mit Vertrauen in Angriff zu nehmen.

Manchmal fehlt uns der Mut, wenn wir vor einer neuen Aufgabe stehen, begann Lorenz Schilt seine der Predigt folgenden Betrachtung. So habe es ein Schüler nicht gewagt, den Personalchef eines Unternehmens anzurufen um nach einer Schnupperlehre zu fragen. Die Aufgabe staute sich auf, dies erinnere ihn an das aufgestaute Wasser des Jordan, fuhr Schilt fort. Wir müssen darauf bedacht sein, dass dieses Auftürmen von bevorstehenden Herausforderungen nicht zu mächtig wird. Gerade in solchen Situationen haben wir in Gott und Mitmensch Helfer, denen wir uns vertrauensvoll zuwenden dürfen.