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Botschafter des Frühlings

Heute ist der 2. Februar und im Kalender ist zu sehen, dass dies ein besonderer Tag ist: Maria Lichtmess steht da nämlich! Lichtmess? Das ist die volkstümliche Bezeichnung für das katholische Fest „Darstellung des Herrn“, das an diesem Tag begangen wird. Der Name Lichtmess weist darauf hin, dass Jesus sich selbst Licht der Welt genannt hat. Vielerorts werden in den Kirchen, aber auch zuhause noch einmal Kerzen angezündet.

Der Tag hat aber noch etwas anderes Besonders: Wer an Lichtmess nach draussen geht, über Feld und dem Waldrand entlang, kann schon jetzt entdecken, wie alles in der Natur zu wachsen beginnt. An den jetzt noch kahlen Ästen der Bäume sind Knospen zu entdecken, zwischen dem dürrren Laub auf dem Waldboden sind erste Pflanzen zu beobachten, die dem Licht entgegen streben und das Schneeglöckchen bei der Hofstatt will sagen, dass der Frühling bald kommt.

Vieles geschieht im Verborgenen, nur wer genau hinschaut, kann die vielen kleinen Wunder an diesen Spätwintertagen beobachten. Die Geschäftigkeit des Tages ist wichtig, sie gibt dem Leben Struktur und Sinn, aber sie kann auch verhindern, dass die Augen Dinge sehen, die klein und unscheinbar, oft aber gerade deswegen einzigartig und schön sind. Jeremias Gotthelf, der Schweizer Volksdichter, muss Menschen gemocht haben, die sich diese Fähigkeit bewahren konnten. Denn er nannte sie Glückskinder.

Die erste Tasse Kaffee am Morgen

Manchmal harzt es mit dem Aufstehen. Unter der Decke ist es schön warm, der Kopf liegt weich auf einem schönen Kissen und sobald die Augen sich schliessen, kommt der Schlaf noch einmal still und sanft herbei. Doch dann, wenn der Minutenzeiger der Uhr unerbittlich voran schreitet und das erste Tageslicht ins Zimmer dringt, wird es doch Zeit, aufzustehen. Einer meiner ersten Gedanken in so einem Moment gilt häufig …der Kaffeemaschine. Beim Einschalten beginnt sie freundlich zu blinken. Und das Geräusch beim Mahlen in den Kolben und anschliessendem Zufüllen mit Wasser ist wie eine freundliche Zusage: Der Tag hat begonnen, es wird ein guter Tag!

Zugegeben, ich bin ein Kaffeeliebhaber! Und der beste Schluck Kaffee ist der erste am Morgen, gleich nach dem Aufstehen. Vielleicht gerade deshalb, weil man ihn noch bewusst und in Ruhe geniessen kann.

Der erste Kaffee am Morgen hat für mich immer auch etwas Verheissungsvolles. Er steht am Beginn eines neuen Tages, gerade so, als wollte er ein Versprechen abgeben: Jeder neue Tag ist einzigartig und besonders. Wir wissen noch nicht, was er alles bereit hält. Vielleicht gibt es eine erfreuliche Überraschung, ein lange gehegter Wunsch geht in Erfüllung oder es geschieht irgendetwas anderes, was gut und schön ist!

Wiehnachtsgruess

E bsungers schöne Momänt am Wiehnachtsfescht isch für mi scho immer ds Vorläse vo der Wiehnachtsgschicht gsy. Natürlich, o ds Zämesy, ds Cherzli am Boum azündte u ds Gschänkle isch schön. Aber we de i me stille Momänt öpper d Wiehnachtsgschicht vom Evangelischt Lukas vorlist, de isch es für mi ganz Wiehnachte worde! Was der Lukas da verzellt, isch gheimnisvoll, aamächelig u schön wie es Märli, aber doch wahr! U we de d Ängle in der Nacht de Hirte uf der Weid erschine, de chunt dä Satz won im mues stunne. Ganz glich, wie mängisch is scho ghört hat: Heit nid Angscht!

Heit nid Angscht! Es chunt alles guet, Gott isch da. We Gott nach bi üs isch, de si mir geborge. Immer wider i der guete Nachricht isch dä Satz z’ghöre: Der Ängel wo der Mueter Maria isch erschine, het o gseit, häb nid Angscht! Gott isch für di da! Im Sturm uf em See het Jesus sine Jünger zuegrüeft, heit nid Angscht. U denn het sich der Sturm gleit. Heit nid Angscht het e Ängel zu de Froue am Grab vom Jesus gseit. Und o i däm schöne Wiehnachtslied «Kommet ihr Hirten» ändet die erschti Strophe mit genau däm Satz.

Es mues e wunderbare Momänt gsi sy, wo die Himmelsbote de Hirte si erschine, e hälle Schyn vo Gott het um die einfache, bescheidene Lüt ume glüchtet. D Nacht isch zum Tag worde, alles het gstrahlet. Ds Liecht vo Gott löscht ds Angscht us. Wo-n-es es heiter isch, gits kei Angscht, Ds Liecht us em Himmel lüchtet i üses Läbe ine, git üs Hoffnig u Zueversicht.

Ig bi ds Licht vo der Wält, het Jesus gseit u het d Feischteri vertribe.

Wie chunt das Liecht zu üs? Es lüchtet für alli Mönsche sit der heilige Nacht, niemer verma’s z lösche. Es lüchtet dür alli Zyte, dür ds ganze wyte Universum mit alle Stärne – u bis uf e Grund vo üsere Seel. Es git Mönsche wo säge, das bring für si nüt me, es syg ja scho z’vil verchachelet u verheit. Aber d Liebi vo Gott überstrahlet alles. Ganz glich, was alles a truurigem u schlimmem passiert uf dere Wält. D Barmhärzigkeit vo Gott isch doch stercher. Das isch d Botschaft vo Wiehnachte: Ganz glych, was dir alles passiert isch u was lätz gange isch: Ds Licht vo der heilige Nacht strahlet wäge däm nid schwecher. Es isch genau umgekehrt. We Gott gseht, dass öpper der Wäg nid fingt, de lüchtet är der Pfad no vil stercher us.

Wo d Ängle zrügg i Himmel sy, hei sich d Hirte uf Wäg gmacht. Chömit, mir wei das Chindli gseh, hei si gseit. Ja grad pressiert hei si! U si zum Stall cho mit em Jesuschind i der Chrippe. E schöni Gschicht erzellt, wie e alte Schafhirt si Hand usgstreckt het zum das Neugeborne z’berüehre. D Maria het kei Angscht gha u dene Manne vertrout, si het ihm ds Ching häre ghebt u gseit, är isch für alli Mönsche gebore.

Später si d Hirte zrügg zu ihrne Tier. Si hei sich gfröit u gseit, dass sich alles genau so zuetreit het, wie’s der Ängel ihne gseit het! D Zuesag vom guete Ängel het sich erfüllt. U genau so erfüllt sich d Zuesag, wo Gott i der heilige Nacht allne Mönsche gmacht het: So lieb het Gott d Wält, dass er si Sohn uf d Ärde gschickt het; alli wo a ihn gloube, sölle ds ewige Läbe übercho.

Das Bild wurde mit dem Bing Image Creator erstellt. Die Anweisung zum Erstellen lautet: Male ein Bild, auf dem Hirten und Engel zu sehen sind, am Himmel leuchtet der Stern von Betlehem

Schneegestöber auf der Startseite

Ich mag es, wenn es im Winter auf der Startseite meines Blogs schneit. Sicher, nicht alle mögen Ablenkungen dieser Art, aber ich finde es schön! Deshalb ist bis Ende Januar wieder das Plugin WP Snow Effect aktiv. Es lässt hunderte von Schneeflocken über den Bildschirm tanzen und sorgt damit für winterliche Stimmung. Und wer immer noch nicht genug hat, kann es auch auf seinem Desktop stimmungsvoll schneien lassen. Zum Beispiel mit Xsnow.

Elva und Ardina

Elva und Ardina

Die beiden sind unzertrennlich. Elva und Ardina, beides Stuten-Crias, kamen im vergangenen Sommer zur Welt. Sie spielen gemeinsam, tanzen über die Weide und strahlen viel Lebensfreude aus! Elvas Vlies ist etwas dünkler und ähnelt dem ihrer Mutter, Elva. Ardinas Mutter heisst Ardenna. Meist sind die beide Crias bei ihr; Ardenna ist eine fürsorgliche Mutter, uns Menschen geht sie aber eher aus dem Weg.

Den Glauben jeden Tag erneuern

Mit seinem neuesten Buch ermutigt Konrad Blaser seine Leser, zu neuen Horizonten im Leben aufzubrechen. Und auf dieser Reise Gott als mächtigen Wegbegleiter einzuladen.

Mit seinen Büchern will Konrad Blaser den Menschen Mut machen. Auch sein jüngstes Werk, «Jeden Tag neu», ist ein kraftvolles Bejahen des Lebens. Und es ist ein Bekenntnis zum christlichen Glauben; beides gehört für den charismatischen Pastor von der «Hope & Life Church» untrennbar zusammen. Konrad Blaser verwendet gerne das Symbol des Läufers, der sich anschickt, eine schwierige Strecke zu meistern. Aber noch vor dem ersten Schritt tauchen nagende Zweifel auf: Werde ich es überhaupt schaffen? Hat nicht jemand gesagt, ich sei gar kein talentierter Läufer? Konrad Blaser ermuntert seine Leser, solche Zweifel hinter sich zu lassen und die Seele mit positiven Gedanken zu stärken. Sein aktuelles Buch enthält in zwölf Kapiteln Rezepte, wie ein bejahender Blick auf die Welt, auf die Mitmenschen und auf sich selbst gelingt.

Wenn ein neuer Tag beginnt
Kurz nach dem Öffnen der Augen beim ersten Tageslicht tauchen sie wieder in unserem Bewusstsein auf: Ungelöste Probleme, drückende Fragen, Sorgen! Deshalb sei es wichtig, mit welchen Gedanken wir den neuen Tag beginnen, schreibt Konrad Blaser im ersten Kapitel und zitiert zur Veranschaulichung den Apostel Paulus: «Kleidet euch mit Barmherzigkeit, Freundlichkeit, Demut, Rücksichtnahme und Geduld». Es ist die Wortwahl, die dem Pastor aus Hasle-Rüegsau gefällt: Indem wir gute Gedanken wie ein Kleidungsstück anziehen, werden sie zu einem Teil von uns, der uns den ganzen Tag begleitet. Was aber, wenn Schuldgefühle und verletzende Erlebnisse sich zurückmelden? Konrad Blaser führt hier die wichtigste Botschaft des neuen Testaments ins Feld, die Vergebung der Sünden. Durch den Glauben seien wir von der Sünde befreit, der Weg zu Gott wird damit frei! Und damit auch der Weg zu einem erfüllten und erfolgreichen Leben.

Bibel für junge Menschen
Mit seinen Büchern, aber im Besonderen auch mit seinen Predigten, spricht Konrad Blaser eine junge Generation an. Wenn er von einer Playlist mit dem richtigen Sound in der Seele spricht, von der Resettaste oder von einer vergeigten Chance, dann wirken zentrale Passagen aus der Bibel nicht nur verständlich, sondern auch zeitnah, interessant – und cool! «Jeden Tag neu» ist ein Buch, das Jugendliche ansprechen wird, aber ebenso auch deren Eltern.

Hüehnergschichte

Bi üs gits Nachwuchs, im Gheg springe föif härzigi Bibeli hin u här, tüe flüdere, gumpe u luschtig um d Gluggere ume scheichle. Es macht viu Fröid, dene junge Tierli zuezluege! D Gluggere isch es Cemani Huehn, auso ganz schwarz, sogar der Chamme, d Scheichli u d Ouge si schwarz wie Päch u Chole! Zuegäh, ganz rasserein isch äs nid. Mir hei aber absolut nid der Idruck, dass das die gueti Henne stört! Mängi Wuche isch si uf em Näscht ghocket u het flissig brüetet. U mir stuune immer wieder, wie die Tier Geduld hei, chum Wasser treiche u fasch gar nümm der Wäg zuem Fuetergschirli sueche…

U denn, nach fasch vier Wuche, isch es sowit gsy, ds erschte Chüechli het unger der Gluggere nöigierig füreglüsslet. U de isch no es zwöits cho u grad no es dritts. Am Afang isch vo dene junge Bibeli mit em fiine Pelzli no chum öppis z gseh, erscht nach es paar Tag lö si sich füre u mache die erschte Schrittli zum d Wält entdecke. E erschts grosses Abentür isch der Wäg zum Wassergschirli, dernah zum Bibelifueter; d Henne luegt zue u zeigt ihrem Nachwuchs, wie ds Fueter pickt wird.

Aber was macht itz die Henne komisches? Jede Tag steit si i ds Wassergschir u versperzt ds Wasser im ganze Gheg, alles wird füecht un wius rächt warm isch, tuets scho gly müffele, zerscht nume schwach, aber denn immer stercher. U chum isch alles putzt, geit das Spili vo vorne los. Was chunt itz o die Henne a? Dumms Huehn? Nein überhoupt nid! Erscht nach es paar Tag hei mir gmerkt, was da los isch. D Gluggere het das trochene Bibelifueter nid gärn. Drum versprützt si ds Wasser so, dass öppis dervo uf ds Fueter chunt. Ersch denn isch das Fueter so, wie’s ds Huehn gärn möcht ha. Das auso isch d Hüehnerstall-Moral vo dere Gschicht: Macht es Tierli öppis, wo i üsne Mönscheouge komisch würkt, mues me eifach guete häreluege u beobachte. Es chönt ja si, dass das, wo es Tier macht, sinnvoll u richtig isch.

Die Geschichte eines wahren Freiheitskämpfers

Seine Kindheit muss glücklich und unbeschwert gewesen sein. in seinen Erinnerungen erzählt Geronimo, wie er aufgewachsen ist: „Ich wurde gewärmt von der Sonne, gewiegt vom Wind und geschützt von den Bäumen, wie andere Indianerkinder.“ Später als Erwachsener wollte er nichts anderes als mit allen Menschen in Frieden leben. Auch mit den Mexikanern und mit den nordamerikanischen Siedlern, die sich immer näher an die Jagdgründe der Apachen in Arizona heranwagten.

Stephen Melvil Barrett: Geronimo, ein indianischer Krieger erzählt sein Leben

Wie alle Krieger seines Stammes heiratete Geronimo früh, bald hatte er drei Kinder; seine Frau Alope, die er als hübsch und zierlich beschreibt, liebt er innig. Einem glücklichen Leben wäre nichts im Wege gestanden, zumal Geronimo immer wieder die Freuden beschreibt, die zum Leben der Apachen gehörten: Es wurde gerne und oft gefeiert. Feste, bei denen getanzt, gesungen und musiziert wurden, konnten mehrere Tage dauern. Auch berauschende Getränke fehlten nicht!

Am 5. März 1858 kam es zur Katastrophe, die den Rest des Lebens des angehenden Kriegshäuptlings prägen sollte. Die Apachen wollten im mexikanischen Janos Waren tauschen und schlugen dazu ausserhalb des Ortes ein Lager auf. Während die Männer Handel trieben, wurden die Frauen und Kinder im Lager von mexikanischen Soldaten angegriffen! Obwohl es in dieser Zeit zwischen den Indianern und Mexikanern keine Spannungen oder bewaffnete Konflikte gab. Es herrschte Frieden. Beim Massaker verlor Geronimo alle seine Kinder, seine Frau und seine Mutter. Er erzählt seinem Biografen Stephen Melvil Barrett, was er darauf tat: „Da es im Lager keine Lichter gab, konnte ich mich unbemerkt entfernen und zum Fluss gehen. Wie lange ich dort stand, weiss ich nicht. Als ich aber hörte. das sich der Rat versammelte, nahm ich meinen Platz ein.“

Was nun folgte, war ein jahrelanger Rachefeldzug. Geronimo kämpfte mit seinen Kriegern gegen die mexikanischen Soldaten und fügte diesen schwere Verluste zu. Wie er selbst sagt, gelang es ihm sogar, sich an eine Offiziersversammlung heranzustehlen und einen General bei der Befehlsausgabe zu erschiessen. Später folgten Auseinandersetzungen mit der US Armee in Arizona. Die Guerilla Taktik der Apachen unter Geronimos Kommando machte auch den amerikanischen Truppen zu schaffen. Tausenden von Kavalleristen gelang es nicht, den Kriegshäuptling zu ergreifen. Geronimo entkam immer wieder. Schon zu Lebzeiten wurde er zur Legende.

Im Jahr 1886 kapitulierte Geronimo endgültig und ergab sich den US-Soldaten. Nur noch 36 von ursprünglich 500 Kriegern begleiteten ihn in die Kriegsgefangenschaft, in der er für den Rest seines Lebens verbleiben sollte. Die Zusicherungen der US-Behörden, in Arizona mit dem Rest seines Stammes in Freiheit leben zu dürfen, wurden von den Amerikanern nicht eingelöst. Geronimo hätte weiter kämpfen können, er tat es nicht weil er hoffte, mit der Kapitulation seinen Stamm retten zu können.

20 Jahre @SolNet

Bald jährt sich mein erster Arbeitstag bei SolNet zum zwanzigsten Mal. Es sind 20 Jahre, in denen so einiges passiert ist. An meinem ersten Tag residierte das Unternehmen noch in einer Art Werkhalle an der Bechburgstrasse, ein grosses Grossraumbüro also… Das Mass aller Dinge war ein ADSL Internetanschluss mit 64, 128 oder 256 Kbps, wobei wir auch noch Dialup verkauften. ADSL gab es eben noch nicht überall in der Schweiz! Das Produkt Portfolio war gut überschaubar, neben ADSL und Dialup waren Mietleitungen und Webserver im Angebot, letztere mit gefälligen Namen wie etwa „El Cheapo“. Die spartanisch gestaltete Webseite sah ungefähr so aus wie auf dem folgenden Screenshot.

solnet.ch: 2003 und 2023

2003 und die darauf folgenden Jahre waren im Bereich Internet turbulent; plötzlich wollten alle schnelle Verbindungen, es herrschte Aufbruch- und Goldgräberstimmung: Unternehmen entdeckte die Internet-Shops, mit Friendster und Myspace kam die schillernde Zeit der sozialen Netzwerke. Youtube startete 2005 und brachte Millionen von Videos aller Art in jedes Haus, das mit genügend Bandbreite ausgestattet war. Bis zu 100 ADSL Bestellungen an einem Tag waren bei SolNet keine Seltenheit.

Ich möchte an dieser Stelle die Zeit noch um ein paar Jahre zurückdrehen. Gab es ein Internet vor dem Internet? Ja, das gab es, oder besser gesagt, die gab es! Ea waren lokale, in sich geschlossene Bulletin Board Systeme, kurz BBS. Und es waren weltumspannende Dienste wie etwa Fidonet, das Mailboxnetz, das heute noch im Einsatz ist. Schon in den 80er Jahren nutzten wir vor allem die BBS. Das waren, vereinfacht ausgedrückt, nichts anderes als PCs, die rund um die Uhr liefen und mit einem Modem an das Telefonnetz angeschlossen waren, man konnte sie also vom eigenen PC oder C64 anwählen. Auf dem BBS PC war natürlich eine Software installiert, die dem Anrufer allerlei Dienste anbot. Beliebt war vor allem der Download von Programmen aller Art, Treiber zum Beispiel. Oder freie Spiele. Oder irgend etwa anderes…

Das Modem konnte übrigens auf laut eingestellt werden, so dass alle Geräsche des Analog/Digitalwandlers zu hören waren, das klang dann etwa so wie in diesem Video.

Meine Lieblingsbox stand damals irgendwo in Oschwand im Kanton Bern, da gab es zahlreiche Spiele, digitale Pinboards, an die jeder Besucher etwas schreiben konnte. Und manchmal schaltete sich der Besitzer der Box zu, um etwas zu fachsimpeln. Man konnte ihn aber auch rufen mit der Funktion „Call Sysop“. Auf dem Lautsprecher des PCs ertönte dann ein Klingelgeräusch, das dem Besitzer signalisierte: Hey, da ist jemand, der etwas von Dir will.
So schön und einfach war es damals. Schön? Das muss ich gleich wieder relativieren, war man doch nur mit 300 Baud (entspricht etwa 300 Byte pro Sekunde) unterwegs, das Herunterladen von Programmen konnte zu einer echten Geduldsprobe werden. Und wenn es während dem Download in der Leitung knackte, konnte man von vorne beginnen.

Und die Zukunft? Natürlich wird das Internet schneller werden, grösser und vor allem omnipräsenter – überall verfügbar. Und es wird lernfähiger werden, ChatGPT ist nur ein Vorgeschmack von all dem, was noch kommen wird. Muss man sich davor fürchten? Medien beschwören in diesem Zusammenhang ja gerne die digitalen Finsterlinge herauf, Terminator oder HAL lassen grüssen. Ich sehe es viel optimistischer. Zum einen ist künstliche Intelligenz (KI) nichts neues, sie wird schon seit Jahren aktiv genutzt, bei Google Photos etwa. Und zum anderen hat eine gesunde Portion Pioniergeist noch nie geschadet. Viele wichtige und heute zum Alltag gehörende Technologien mussten sich zuerst durchsetzen. Die Dampflokomotive zum Beispiel.

Alpakageburt im Winter

Chilena mit ihrem Cria

Am 14. Januar, kurz vor Mittag, gebar Chilena ein gesundes Stutenfohlen! Das Cria kam rund zwei Wochen zu früh zur Welt und wog bei der Geburt nur gerade 4.55 Kilogramm. Das Alpaka-Baby wurde umgehend unter eine Wärmelampe im Stall gelegt, wo es zu Kräften kommen konnte. Aufstehen mochte es aber noch nicht, erst nach rund sechs Stunden stand es erstmals auf den Beinen. Chilena erwies sich als fürsorgliche Mutter, sie legte sich neben ihr Neugeborenes, liess es nicht aus den Augen und stupste es immer wieder an. Das Kleine konnte zu Beginn noch nicht selber bei der Mutter trinken und erhielt darum Kolostralmilch aus der Flasche.

Das Cria – es hat noch keinen Namen – hat ein Vlies in verschiedenen Brauntönen, eine weisse Nase und eine weisse Stirn. Natürlich ist die Freude im Schmalenhof gross, einmal mehr dürfen wir miterleben, wie ein junges Alpaka aufwächst. Die Mutter, Chilena kam vor etwas mehr als einem Jahr aus Chile in die Schweiz – daher der Name. Sie ist jetzt 2.5 Jahre alt, dies war ihre erste Geburt. Natürlich freut es uns, dass sie die Geburt gut überstanden hat und gesund ist. Das ist nicht selbstverständlich. Mit der grauschwarzen Fliesfarbe ist Chilena eines der auffälligsten Tiere in unserer Herde, an den Ohren hat sie herabhängende Haarbüschel, die ihr keckes und lebhaftes Wesen zusätzlich unterstreichen.