Archiv der Kategorie: Rüderswil

Hüehnergschichte

Bi üs gits Nachwuchs, im Gheg springe föif härzigi Bibeli hin u här, tüe flüdere, gumpe u luschtig um d Gluggere ume scheichle. Es macht viu Fröid, dene junge Tierli zuezluege! D Gluggere isch es Cemani Huehn, auso ganz schwarz, sogar der Chamme, d Scheichli u d Ouge si schwarz wie Päch u Chole! Zuegäh, ganz rasserein isch äs nid. Mir hei aber absolut nid der Idruck, dass das die gueti Henne stört! Mängi Wuche isch si uf em Näscht ghocket u het flissig brüetet. U mir stuune immer wieder, wie die Tier Geduld hei, chum Wasser treiche u fasch gar nümm der Wäg zuem Fuetergschirli sueche…

U denn, nach fasch vier Wuche, isch es sowit gsy, ds erschte Chüechli het unger der Gluggere nöigierig füreglüsslet. U de isch no es zwöits cho u grad no es dritts. Am Afang isch vo dene junge Bibeli mit em fiine Pelzli no chum öppis z gseh, erscht nach es paar Tag lö si sich füre u mache die erschte Schrittli zum d Wält entdecke. E erschts grosses Abentür isch der Wäg zum Wassergschirli, dernah zum Bibelifueter; d Henne luegt zue u zeigt ihrem Nachwuchs, wie ds Fueter pickt wird.

Aber was macht itz die Henne komisches? Jede Tag steit si i ds Wassergschir u versperzt ds Wasser im ganze Gheg, alles wird füecht un wius rächt warm isch, tuets scho gly müffele, zerscht nume schwach, aber denn immer stercher. U chum isch alles putzt, geit das Spili vo vorne los. Was chunt itz o die Henne a? Dumms Huehn? Nein überhoupt nid! Erscht nach es paar Tag hei mir gmerkt, was da los isch. D Gluggere het das trochene Bibelifueter nid gärn. Drum versprützt si ds Wasser so, dass öppis dervo uf ds Fueter chunt. Ersch denn isch das Fueter so, wie’s ds Huehn gärn möcht ha. Das auso isch d Hüehnerstall-Moral vo dere Gschicht: Macht es Tierli öppis, wo i üsne Mönscheouge komisch würkt, mues me eifach guete häreluege u beobachte. Es chönt ja si, dass das, wo es Tier macht, sinnvoll u richtig isch.

Änderung beim Wanderweg auf den Steinberg

Die gelben Wegweiser bei der Dorfkirche

Aufmerksamen Bewohnern in Rüderswil ist es sicher schon aufgefallen: Der Wanderweg, der über den Steinberg nach Mützlenberg führt, hat vor kurzem eine neue Route bekommen. Er führt nicht mehr durch das Oberdorf und am Lusi vorbei, sondern von der Krämerhauslinde aus bergan über den «Muni». Von dort aus erreicht der Wanderer wieder den Steinberg und dann den Weiler Mützlenberg. Ein Mitarbeiter der Berner Wanderwege (BWW) bestätigte die Anpassung und nannte die Gründe: Auf dem bisherigen Weg gibt es ein Strassenstück, das neu als befestigter Weg eingestuft wird und länger als 200 Meter ist. Das Regelwerk der Wanderwege empfiehlt in solchen Fällen eine alternative Route, sofern dies möglich ist. Da die Route auf dem Muni über Grasland führt, wird das Wegstück regelmässig gemäht, damit es begehbar bleibt. Der Weg ist wie bisher bei der Dorfkirche ausgeschildert.

Herbststimmung an der Emme

Herbst an der Emme
Herbststimmung an der Emme

Vom Südwesten her fällt das Licht der Sonne auf das Herbstlaub am Ufer der Emme. Die bunten Blätter beginnen zu leuchten, im Wasser spiegelt sich das Farbenspiel, das fröhlich, aber doch auch etwas melancholisch wirkt: Die letzten Wochen eines schönen Jahres sind angebrochen, bald wird alles kahl, bereit für den Winter. Aber noch einmal erstrahlt alles, noch einmal leuchten die kräftigen Herbstfarben!

Eine neue Webseite für die Kirchgemeinde Rüderswil

www.kircheruederswil.ch (Anklicken für Vergrässerung)

Unsere Kirchgemeinde kann jederzeit im Internet besucht werden, Menschen finden hier Informationen zu den Gottesdiensten, können sich aber auch Fotos von der Kirche ansehen oder die Pfrundscheune für eine Geburtstagsfeier reservieren. Nach zehn Jahren haben wir unsere Webseite rundum erneuert und freuen uns, dass wir virtuelle Besucher mit einem frischen und übersichtlichen Layout willkommen heissen können!

Ostern in Rüderswil

Ostergrüsse beim Dorfeingang

Bald ist Ostern und der Ortsverein Rüderswill liess es sich nicht nehmen, die Dorfeingänge von Zollbrück und von Goldbach her zu schmücken. Eine schöne Blumendekoration und ein kleiner Osterbaum wecken die Freude auf das kommende Osterfest und auf den Frühling. Ein herzliches Dankeschön an den Ortsverein Rüderswil!

Hüehnergschichte

Sit em vergangene Früehlig hei mir e Güggel: Er heisst Bänzli u ghört zur Familie vo de Appezäller Spitzhubehüehner. I üser fröhliche Hüehnerfamilie het är sich guet igläbt, wenn är am Morge zum Stall us chunt, stellt är d Chragefädere u stolziert mit Outorität dür ds Höfli, grad so wie Güggle das halt im Bruch hei. Derzue git är Bscheid, dass är hier der Meischter isch, lut, klar u nid öppe nume einisch!

Aber, we mir wei ehrlich sy, mit em Güggelstolz hets am Afang doch no chli ghaperet! D Hüehner sy halt lenger da, kenne e Zyt ohni Güggel u mache was si wei! Wo änds Herbscht die Tierli wider i Garte hei dörfe ga picke, sy d Hüehner tifig vorus u hei em Güggel nüt derna gfragt! Em Bänzli het das aber gar nid passt! Mit ufgestelltem Chamme u gstrecktem Hals het är druf lut us em Hüehnerhöfli grüeft: Kikeriki! Kikeriki!! De Hüehner isch das aber glych gsi; ds Rüefe vom Güggel isch nid beachtet worde. Es paar Tag speter het de der Bänzli o gmerkt, was es im Garte alles z’entdecke git u isch mit grosse Schritte mit, we am Abe ds Töri vom Hüehnerhof isch ufgmacht worde.

Mit em Lehre isch das halt so e Sach. Der Bänzli het lang nid wölle igseh, dass Hüehner im Stall uf em Stängeli schlafe. Nei, är hät zum übernachte lieber es grüens Plätzli höch obe uf eme Öpfelboum gha. Abe für Abe het är vom Stalldach us e Sprung gnoh und het sich i de Escht es Plätzli gsuecht. U so hei mir ihn halt Abe für Abe müesse sueche u wider vom Boum abe näh, mängisch o mit ere Leitere. Irgendeinisch isch de aber doch ds Zwänzgi abe!

Schnee u Isch hei Hüehner gar nid gärn. Wen es ir Nacht gschneit het u am Morge alles glaarig wiss isch, de luege d Hüehner zum Stall us u wüsse im erschte Momänt nid rächt, ob si wei usecho oder doch no einisch zrügg uf ds vertroute Stängeli! Drum nä mir am Morge der Bäse u wüsche der Schnee wäg, so guet das halt müglich isch. De isch es o de Hüehner wider bas! Wenn der Winter chunt u d Chelti mitbringt, de legge d Hüehgner weniger Eier. A däm isch aber nid nume d Chelti dschuld. Es isch o wägem Liecht; we d Sunne o am Mittag töif über em Bärg steit u scho am Namittag ds Ändi vo ihrer Himmelsbahn erreicht, de mache o d Hüehner e Pouse.

Website lädt zum virtuellen Kirchenbesuch ein

Homepage Kirchenvisite
Screenshot Kirchenvisite.ch

Ein neues Angebot der reformierten Kirche Bern-Jura-Solothurn ist online: Die Website Kirchenvisite.ch bietet zu allen Kirchen des Verbandsgebietes Beschreibungen, die mit zahlreichen aktuellen Photos bereichert wurden. Insgesamt 303 Kirchen können online besucht werden. Gefunden werden können alle Kirchen anhand des Namens, des Alters oder der Position auf der Landkarte. Die Seite hat das Ziel, «den reichen Kulturschatz, den diese Gebäude darstellen, für die Öffentlichkeit zu dokumentieren. Dass man um dieses Kulturerbe weiss, ist die Voraussetzung dafür, dass es erhalten bleibt und weiterhin genutzt wird».

Pfirsiche

Pfirsiche am Spalierbaum

Lange war es ungewiss, ob wir dieses Jahr Pfirsiche ernten können, denn im Frühling gab es immer wieder Fröste; wir mussten den 5 Jahre alten Spalierbaum gut zudecken. Glücklicherweise blühte er relativ spät, die Knospen öffneten sich erst, als die Frostnächte vorben waren. Gerade so, als ob der Baum mit dem Öffnen der rosaroten Blüten auf den richtigten Zeitpunkt warten wollte. Bei den Aprikosen hatte wir weniger Glück, trotz dem Flies, das gegen den Frost schützen sollte, starben fast alle Blüten ab.

Und nun hängen die Aprikosen fast wie Trauben an den Zweigen, gross und in leuchtenden Farben. Jeden Tag werden einige reif. Auch die Wespen wissen natürlich, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist und holen sich dann ihren Teil. Wir lassen sie gewähren und haben deshalb kein Netz über den Baum gespannt. Die Pfirsiche sind dieses Jahr zuckersüss! Wer kann da wiederstehen?

Zum Schluss noch eine kleine Anekdote: Auch vor wenigen Jahren gab es viele und schöne Pfirsiche. Zur Reifezeit kamen immer wieder zwei Kinder zum Baum. Sie wussten, dass sie nicht selbst pflücken durften und warteten darauf, dass sie je eine Frucht aussuchen durften.

«Wahre Liebe verurteilt nicht, aber sie nimmt Anteil»

Zusammenfassung einer Predigt von Pfarrer David Mägli, gehalten in der Kirche Rüderswil am 5. Juli 2020.

«Hören wir darum auf, einander zu verurteilen! Statt den Bruder oder die Schwester zu richten, prüft euer eigenes Verhalten, und achtet darauf, alles zu vermeiden, was ihnen ein Hindernis in den Weg legen und sie zu Fall bringen könnte.» (Römerbrief 14,13, NGÜ)

David Mägli richtet in seiner Predigt den Blick auf die vom Zeitgeist geprägte Toleranz und entdeckt darin einen Widerspruch. Einerseits sei der moderne Toleranzbegriff geprägt vom Ideal «Leben und leben lassen»: Toleranz wird auch dann erwartet, wenn etwas nicht unseren Wertvorstellungen passt. David Mägli spricht auch von einer Toleranz, die sich verselbstständigt hat. Auf der anderen Seite seien Menschen, die genau diese Toleranz für sich einfordern, nicht bereit, die Denkungsart anderer gelten zu lassen. David Mägli liefert dazu mehrere Beispiele: Das Gedicht eines berühmten Poeten musste von einer Fassade entfernt werden, obwohl es dort seit Jahren zu lesen war. Grund: Es ist mit extrem-feministischen Ansichten nicht vereinbar, da es die Schönheit der Frau rühmt. Oder: Mehrere Filialen des Chocolatier Läderach wurden vandaliert, weil die Unternehmerfamilie evangelikal ist.

So werde Toleranz totalitär, warnt David Mägli. Und gemäss dem Predigttext aus dem Römerbrief stehe es Christen nicht zu, über andere zu richten. Da stelle sich dann aber auch die Frage, wie Toleranz aus christlicher Sicht aussehe. Nicht verurteilen bedeute nicht, dass Christen dem Unrecht gegenüber gleichgültig bleiben und schweigen, betonte David Mägli: «Wahre Liebe verurteilt nicht, aber sie nimmt Anteil». So seien Christen gehalten, auf Fehler hinzuweisen, ohne aber ein Werturteil abzugeben. Dieses stehe Gott allein zu. Nur er könne einen Menschen richtig beurteilen, da er in dessen Herz sehe.

Winter auf dem Steinberg

Winter auf dem Steinberg

Dieses Photo wurde am 2. Januar 2020, vormittags um 10 Uhr aufgenommen. Auf den Bäumen hat sich während der Morgendämmerung dichter Reif gebildet, der nun im Sonnenlicht glitzert. Auf der linken Seite ist noch Nebel zu sehen, der sich gerade auflöst.