Von Outlook zu Thunderbird

(Oder: Wie konvertiere ich PST Dateien in das EML Format)

Es sieht nach einer einfachen Aufgabe aus: Bei einem Wechsel von Outlook zu Thunderbird sollen alle Mail-Ordner übernommen werden. Das ist genau dann wichtig, wenn zum Lesen der Mails mit Outlook das POP3 Protokoll verwendet wurde. Denn dann werden alle Mails vom Server heruntergeladen und anschliessend auf dem Server gelöscht! Alle Nachrichten sind dann lokal gespeichert und – im Falle von Outlook – in proprietären PST Dateien (Personal Storage Table) abgelegt. Beim IMAP Protokoll verbleiben die Nachrichten auf dem Server. Da aber viele Anbieter mit dem Speicherplatz geizen, verschieben viele Benutzer ihre Nachrichten in lokale Dateien.

Thunderbird Import bleibt hängen
Hat man in Thunderbird den Mailzugang via IMAP (meine Empfehlung) oder POP3 eingerichtet,  kann man sich um den Import der Outlook Dateien kümmern. Hierzu bietet Thunderbird im Menu Extras eine Option Import an. Leider funktionierte diese in meinem Fall nicht (Thunderbird 91, Outlook 365). Der Import startete zwar, blieb aber hängen. Die CPU Auslastung für Thunderbird stieg auf 30%, 20 Stunden lang blieb dies so, ohne dass weiter etwas passierte. Leider halfen auch die ImportExport Plugins nicht weiter, da sie beim Abfassen dieses Textes alle veraltet waren. 

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Outlook Viewer springt in die Bresche
Erfreulicherweise existieren zahlreiche Tools, die PST Dateien in ein Format umwandeln können, das Thunderbird versteht, zum Beispiel EML und MBOX. Aber die meisten von ihnen sind kostenpflichtig. Das erfährt man freilich erst dann, wenn der Export bereits läuft! Dieser wird plötzlich von einem Dialog unterbrochen, der eine «Pro» Version anbietet, die selten weniger als 40USD kostet. 

Ein freundliches Programm Namens «Outlook Viewer» brachte die (Er-)Lösung. Es ist kostenlos und zeigt nach dem Start sofort alle Outlook Mailordner an. Nun muss nur noch im Menu Process die Option EML gewählt werden. Outlook Viewer erzeigt nun eine Verzeichnishierarchie, die genau derjenigen der Outlook Ordnerstruktur entspricht. Alle Nachrichten werden darin im EML Format gespeichert! Das ist prima! Wir sind fast am Ziel.

Importieren: Ordner für Ordner
So bleibt nun nur noch eine Frage: Wie kommen diese Ordner in Thunderbird? Die weniger gute Nachricht vorweg: Die Ordnerstruktur mit dem EML Dateien kann nicht als ganzes importiert werden. Vielmehr müssen die Ordner manuell angelegt werden. Hier eine kurze Anleitung, wie es gemacht werden kann:

  1. Starten Sie Thunderbird und generieren Sie die benötigten Ordner. Entweder direkt unterhalb des Posteingangs oder bei den lokalen Ordnern. Wenn Sie die Ordner zu Ihrem IMAP Konto hinzufügen wollen, achten Sie darauf, dass genügend Speicherplatz für das Postfach zur Verfügung steht. 
  2. Markieren Sie einen neu erstellten Ordner. Und öffnen Sie mit der Dateiverwaltung denselben Ordner, der die zuvor exportierten EML Dateien enthält. An einfachsten stellen Sie beide Programmfenster (Thunderbird, Dateiverwaltung) nebeneinander, so dass in beiden die Ordnerstruktur sichtbar ist.
  3. Markieren Sie in der Dateiverwaltung alle EML Nachrichten eines Ordners und ziehen Sie diese mit der Maus über das Thunderbird Fenster. Aber nicht auf den Ordnernamen, sondern auf die Nachrichtenliste, die standardmässig oben rechts angezeigt wird. Sobald Sie die Maustaste loslassen, startet der Import.
  4. Wiederholen Sie Schritt 3. mit allen Ordnern und Unterordnern.

Das wars auch schon. Weiterführende Informationen zu Thunderbird finden Sie hier. Und wenn Sie grosse Mail Ordner Ihrer Festplatte speichern, stellen Sie sicher, dass diese gesichert werden, zum Beispiel auf ein Cloud Drive.

Der Wert des Tagebuches

Haben Sie in Ihrer Kindheit oder Jugend auch ein Tagebuch geschenkt bekommen? Vielleicht sogar vom Götti oder von der Gotte? Ich jedenfalls erhielt eines von meinem Paten! Und ich kann mich noch gut daran erinnern, wie es aussah: Ein hübscher, bunter Einband, eine Lasche und sogar ein kleines Schloss, damit man das Tagebuch vor fremden Blicken schützen konnte! Es gibt diese schönen Tagebücher noch heute in der Papeterie. Aber eigentlich war mein Verhältnis zum Tagebuch damals eher etwas angespannt, zumal ich spielen im Freien viel anregender fand! Und wegen knapp ungenügender Schulnoten setzte es sogar eine Strafarbeit: Während den Ferien Tagebuch führen! Das war der leichtere Teil der Aufgabe. Der Schwierigere bestand darin, nach den Ferien am Esstisch aus dem Tagebuch vorzulesen. Auch dies habe ich irgendwie bewältigt.

Tagebücher

In der Berufsschule hatte ich einen Lehrer, der uns immer wieder anregte, ein Tagebuch zu führen, und zwar so: «Jungs, ihr seid nicht wie Chüngeli, die gemütlich auf einer Wiese sitzen und die Zeit mit wiederkäuen verbringen. Mit dem Tagebuch könnt ihr Euch selbst Rechenschaft darüber geben, was ihr tut. So, und nun zu den Noten der letzten Prüfung…» Der gute Herr L. hatte recht!

Kommen wir noch einmal zurück zu den bunten Kinder- und Jugendtagebüchern. Leider bleiben viele von ihnen leer und das ist schade! Denn eine leere Seite bedeutet immer, dass eine Geschichte, ein Erlebnis oder ein Gedanke nicht aufgeschrieben worden sind. Etwas aufschreiben bedeutet, es noch einmal erleben, schöne Erlebnisse aufschreiben tut gut! Und die weniger schönen? Sie können mit der Reflexion im Tagebuch besser verarbeitet werden. Und dann – ganz wichtig – wird eine neue Seite aufgeschlagen. Ein nordamerikanischer Indianer gab den folgenden Rat: Denke am Ende eines Tages über alles nach, was du erlebt hast. Schliesse mit guten Gedanken die Augen und erwarte mit Dankbarkeit und Freude den nächsten Tag!

Ein Tagebuch führen bedeutet nicht, dass jeder Tag mit ein paar Zeilen erwähnt wird. Manche Menschen schreiben wochen- oder monatelang nichts in ihre Kladde. Doch dann gelangen sie auf ihrem Lebensweg an einen wichtige Wegmarke, vielleicht seit vielen Jahren erwartet, vielleicht völlig überraschend. Und dann füllen sich die Seiten im Tagebuch wieder! Ich finde es besonders schön, wenn ein Ferientagebuch geführt wird. Jahre später kann dann das Erlebte zusammen mit den Photos noch einmal vergegenwärtigt werden.

Hier noch ein paar Tipps: Es müssen keine aufwendig verarbeiteten und gebundenen Bücher sein, schlichte linierte Notizhefte sind in der Handhabung viel einfacher. Am besten liegen sie jederzeit griffbereit auf dem Arbeitstisch und laden dazu ein, auch heute ein paar Zeilen zu schreiben. Es muss auch kein teurer Federhalter her, Kugelschreiber oder Bleistift genügen! Ein Tagebuch ist etwas lebendiges, es können auch Papierstücke eingeklebt werden, die es wert sind, aufbewahrt zu werden. Eine Visitenkarte zum Beispiel, oder ein ganz prosaischer Bierdeckel, auf den jemand etwas wichtiges notiert hat…

Eine neue Webseite für die Kirchgemeinde Rüderswil

www.kircheruederswil.ch (Anklicken für Vergrässerung)

Unsere Kirchgemeinde kann jederzeit im Internet besucht werden, Menschen finden hier Informationen zu den Gottesdiensten, können sich aber auch Fotos von der Kirche ansehen oder die Pfrundscheune für eine Geburtstagsfeier reservieren. Nach zehn Jahren haben wir unsere Webseite rundum erneuert und freuen uns, dass wir virtuelle Besucher mit einem frischen und übersichtlichen Layout willkommen heissen können!

Eine kahle Linde sorgt für Diskussionen

Gerade war es in der Wochen-Zeitung zu lesen: Zwischen Lauperswil und Emmematt wurde eine Linde an der Strasse so stark zurückgeschnitten, dass sie nun aussieht wie eine Säule; die Äste des des Baumes an der Wittenbachstrasse sind nur noch Stummel, die traurig in den Frühlingshimmel ragen. Jetzt wird darüber diskutiert, ob es nicht auch anders ginge. Da die Linde auf Gemeindeland steht, ist die Einwohnergemeinde für den Baum verantwortlich – und diese ist natürlich daran interessiert, dass es nicht durch herabfallendes Holz zu Unfällen oder Personenschäden kommt. Die Linde steht direkt an der Hauptstrasse, die Sitzbank unter dem Baum wird von Radfahreren und Wanderern gerne für eine Pause genutzt.

Nach der Publikation des Berichtes meldete sich ein weiterer Experte, der auf die Linden auf dem Dorfplatz in Linden (nomen es omen) hinwies. Und tatsächlich. Auch dort stehen die Bäume direkt an der Strasse. Aber die Baumkronen haben ihre typische Form behalten. “Es braucht es ein gutes Auge vom Fachmann und viel Liebe und Bereitschaft vom Eigentümer”, sagt der Leser in seiner Zuschrift.

Dorfplatz in Linden (Bild: Google Maps Streetview)

Aus Lützelflüh kam eine weitere Wortmeldung; auch im Gotthelf Dorf gibt es gestumpte Linden und enttäusche Menschen. Eine Anwohnerin sucht nach Möglichkeiten, dass in Zukunft die Bäume im Dorf mit mehr Sorgfalt geschnitten werden. Sie schrieb bereits einen Leserbrief in der Wochen-Zeitung und denkt an ein Votum an der kommenden Einwohnergemeindeversammlung.

Warum reagieren Emmentalerinnen und Emmentaler sensibel, wenn Linden gestumpt werden? Lindenbäume sind seit Jahrhunderten ein Wahrzeichen der Region. Linden sind seit alten Zeiten ein Ort, an dem Menschen sich versammelten, Linden werden in Volks- und Jodelliedern besungen, sie stiften Identität und Heimatwerte. Man kann es eine übersteigerte Reaktion bezeichnen, wenn Menschen es nicht mögen, dass Bäume so zugerichtet werden. Aber wenn dereinst wieder zur Säge gegriffen wird, um einen Lindenbaum zu stumpen, sollte nicht vergessen werden, dass das Sägeblatt nicht nur in das Holz des Baumes dringt, sondern auch in das Gemüt zahlreicher Menschen.

Eine Dusche für Symbo, Snow und Soleil

Am vergangenen Samstag wurde bei der Tierarztpraxis Zollbrück eine neue Selbstbedienungs-Waschanlage für Hunde eröffnet. Zum Programm gehören zwei verschiedene Shampoos und ein Leckerli zur Belohnung. 

Soleil wird gewaschen…

Soleil ist eine freundliche Langhaardackel Hündin mit einem glänzenden braunen Fell. Als Ihre Halterin sie in die Waschbox führt, folgt Soleil ohne zu zögern und lässt sich in der Duschwanne anleinen. Soleil gehört zu den ersten Vierbeinern, die in der neuen Hundewaschanlage der Tierarztpraxis Zollbrück gewaschen, schamponiert und mit einem Föhn wieder getrocknet werden. Die Anlage, die in dieser Form einzigartig in der Schweiz ist, wurde am vergangenen Samstag mit einem kleinen Frühlingsfest eröffnet. «Natürlich ist es am einfachsten, wenn die Hunde von ihren Besitzern gewaschen werden», erklärt Annette Leuenberger von der Praxis. Dies würde den Tieren das Kennenlernen der Waschanlage erleichtern.

Passendes Shampoo für ein weisses Fell
Die Selbstbedienungsanlage beim ehemaligen Postgebäude funktioniert denkbar einfach: Der Hund wird in einer Duschwanne angeleint und dann mit einer Brause abgespült, das Wasser im beheizten Gebäude ist 36 Grad warm und wird damit von Kaniden als angenehm empfunden. Anschliessend kann das Fell mit einem für die Fellfarbe passenden Shampoo gereinigt werden. Zum Schluss heisst es: Spülen und trocknen! Bezahlt werden kann mit Bargeld oder mit einer Karte; je nach Tiergrösse kostet ein Waschvorgang zwischen fünf und zehn Franken. Die Waschanlage ist an jedem Wochentag geöffnet. «Wichtig ist die Hygiene», betont Annette Leuenberger, Besucher könnten die Anlage kostenlos abspülen für den nächsten Gast. Zudem werde der Waschbereich regelmässig automatisch desinfiziert. 

Hund waschen
Labrador Dean mag warmes Wasser
(Klick für Vergrösserung)

Jeder Hund reagiert anders
Und Soleil? Sie blieb gelassen, schüttelte nach dem Waschen das restliche Wasser ab und gönnte sich dann in ihrer bequemen Hundebox eine Schlafpause. Der siebenjährige Snow, ein grosser Schweizer Schäferhund, war da schon etwas misstrauischer! Aber auch er bestieg nach einer kurzen Geruchsinspektion die Wanne, schloss die Augen, senkte den Kopf und liess sich waschen. Gerade so als ob er sagen wollte: «Gebt mir Bescheid, wenn ihr fertig seid». Nur Symbo, der sieben Jahre alte Beagle, traute der Sache nicht über den Weg. «Er ist eher der ruhige Typ», sagte seine Halterin. Vor der Waschanlage aber verweigerte Symbo die Zusammenarbeit, er musste hineingetragen werden. Und als das Duschwasser über sein Fell lief, streichelte ihn ein Kind, um ihn etwas abzulenken. Das liess sich Symbo gerne gefallen.

Hundecoiffeuse und Pet-Shop
Mit dem Waschen des vierbeinigen Begleiters endet das Angebot der Tierarztpraxis natürlich nicht. Neben der Behandlung von Krankheiten und Verletzungen in der Praxis bietet die Hundecoiffeuse Angela Salzmann ein vielseitiges Pflegeprogramm. Im Pet-Shop werden Futterberatung, Kauartikel aus der Region und Nahrungsergänzungen angeboten.

Eine Radtour zum Fluehüsli

Kennen Sie noch die Filmserie «Die sechs Kummer-Buben» von Franz Schnyder? Die Geschichte erzählt von der Familie Kummer, die im Emmental in einem Kleinbauernhaus lebt. Eigentlich haben Gottfried, Sofie und die sechs «Giele» allen Grund zur Sorge, die Geldnot drückt und von manchen Menschen im Dorf werden ihnen immer wieder Steine in den Weg gelegt. Trotzdem sind sie glücklich! Und als wegen des fehlenden Geldes der Verlust des Hauses droht, ergreifen die Söhne die Initiative und sammeln Geld! Dabei erleben sie mehrere Rückschläge, glauben aber aber ihre Sache und haben zuletzt Erfolg! Auch deshalb, weil ihnen der gutmütige Untermieter Bänz zur Seite steht.

Das Fluehüsli der 6 Kummer-Buben im März 2021
Blick auf das Fluehüsli, März 2021

Das Fluehüsli, bei dem Teile des Films gedreht wurden, steht noch heute. Ganz in der Nähe der Gemeinde Rüegsbach. Wir fuhren mit dem Velo nach Hasle-Ruegsau und bogen beim Behnhof ab in Richtung Rüegsau und Rüegsbach. Nach etwas mehr als drei Kilometern erreichten wir Rüegsbach, nun geht es weiter geradeaus, bis am rechten Strassenrand das Restaurant «Säge» zu sehen ist. Unmittelbar von dem Restaurant geht es weiter nach links in eine Nebenstrasse zum vorderen Rinderbach, dann nach ca. 100 Metern nach rechts, weiter bergauf bis zu einem Bauernhof. Jetzt schon ist das Fluehüsli links im Hang zu sehen, gut erkennbar an einem Blechdach, das über das Schindeldach gelegt wurde.

Unmittelbar vor dem Bauernhaus führt der Weg wieder nach links und auf einem Feldweg ist das Fluehüsli nach 300 Metern erreicht. Leider bietet es einen traurigen Anblick. Das im Jahr 1786 erbaute Küherhaus ist im Zerfall begriffen; um das Gebäude zu schützen, wurde vor Jahren ein Blechdach montiert, das nun aber auch schon schwere Rostspuren aufweist. Viele Fensterscheiben sind zerbrochen, das Innere des verwahrlosten Hochstudhauses dient als Lagerraum. Hier wurden vor etwas mehr als 50 Jahren die fröhlichen Szenen aufgenommen, als die Familie von Gottfrieds Bruder als Untermieter einzog und alle das Volkslied «Luegit vo Bärge u Tal» anstimmten.

Bemaltes Tennstor beim Fluehüsli
Bemaltes Tennstor

Das Gebäude ist im Verzeichnis der Berner Denkmalpflege zu finden, es gilt als schützenswert. Erwähnt werden das bemalte Tennstor und eine vermutlich später angebrachte Inschrift auf der Gadenbrüstung: «Grüss Gott Tritt ein, Bring Glück herein; Gott beschütze dieses Haus, Und die da gehen ein und aus». Erwähnt wird natürlich auch der Schnyder-Film, durch den das Heimet nationale Bekanntheit erlangte.

Und die sechs Kummer-Buben? Die sind bis heute nicht vergessen! Die fröhlichen Buben mit ihren Streichen und Abenteuern werden auch heute noch gern gesehen, zumal es eine restaurierte Fassung des Filmes gibt. 2019 erschien das Buch «Die 6 Kummer-Buben – Drehmomente». Es lässt die Zeit der Dreharbeiten noch einmal aufleben mit bisher unveröffentlichten Drehmomenten und Zeitaufnahmen. Beat Schenk, der im Film als 12-Jähriger den Fritzli spielte, ist Mitautor des reich bebilderten Buches.

Vor dem Haus gibt es noch eine Sitzbank, hier machten wir es uns bequem und gönnten uns eine Pause. Von hier aus weitet sich der Blick durch das malerische Tal und über die grünen Emmetaler Eggen. Sicher genossen auch die Akteure die Aussicht vor dem Fluehüsli während den Drehpausen; sie freuten sich an der Idylle und an der Stille des Ortes, an dem dann und wann die Glocken der Kirche im Rüegsbach zu hören waren.

Ein Stationenweg beleuchtet die Pandemie aus christlicher Sicht

Auf dem Oberdiessbacher Stationenweg ist man rund 1.5 Stunden unterwegs, dabei erfährt der Besucher, dass die Bibel auf die Corona-Pandemie Antworten geben kann.

Eine Feder beim Gumi Findling als Symbol für Liebe und Gnade

Wer am Waldrand über dem Dorf beim Haslifeld angelangt ist, hat bereits vier Stationen kennengelernt. Nun weitet sich der Blick über Oberdiessbach hinaus nach Norden und über die Ebene in Richtung Kiesen. Ganz passend ist hier bei der fünften Station die Schöpfung das Thema; auf einer Tafel kann der Besucher einen Bibelvers lesen, der die Natur mit dem unsichtbare Wesen Gottes verbindet. Gerade in einer Zeit, wo vieles nicht möglich ist, könne die Begegnung mit der Schöpfung Trost und Zuversicht schenken. Die Tafel stellt dem Leser aber auch Fragen, die zum Weiterdenken anregen; hier zum Beispiel, wie die Begegnung mit dem Schöpfer in der Natur den Corona Alltag verändern kann. Oder: «Wo erkennen und erspüren Sie Spuren Gottes in der Natur, im Wald?»

Zu jeder Station gehören zudem Impulse für Kinder; am Waldrand werden sie angeregt, einen Tannenzapfen zu suchen und als Erinnerung mit nach Hause zu nehmen. Schliesslich findet sich jeweils eine passende Kunstinstallation von Ursula und Jürg Zurbrügg; bei der fünften Station erfreut eine golden schimmernde Metallplatte mit Wiesenblumen den Betrachter. 

Eine theologische Reflexion der Pandemie
Der Oberdiessbacher Stationenweg wurde am 17. Februar eröffnet und dauert noch bis zum 23. Mai. «Unsere Idee des Projektes ist angelehnt an die meist katholischen Kreuzwege, die betend oder meditierend abgeschritten werden», sagt Pfarrer Daniel Meister. Bereits 2015 habe es einen Stationenweg im Dorf gegeben, dieser wies inhaltlich über Karfreitag hinaus bis zum Pfingstsonntag. Für den diesjährigen Weg seien alle Stationen neu entworfen worden, fährt Daniel Meister fort. «Die Stationen orientieren sich an wichtigen Glaubensthemen und schlagen immer wieder die Brücke zur Corona-Situation. Es ist auch eine theologische Reflexion der Pandemie». Viele Menschen seien dankbar für diese Form der theologischen Auseinandersetzung, erläutert Daniel Meister weiter und erwähnt dabei auch eine erfreuliche Erkenntnis: «Manche Besucher reisen von weit her an, um den Weg zu erwandern.»

Pandemie als Strafe Gottes?
Der Stationenweg beginnt mitten im Dorf beim Brunnen neben der Verkehrsampel, er führt zum Soldatendenkmal und dann am Schulhaus vorbei zum Friedhof. Natürlich wird hier auf die Vergänglichkeit des Lebens hingewiesen. «Was erwarten Sie nach dem Tod», wird auf der Tafel gefragt, die Kunstinstallation zeigt einen zerbrochenen Krug. Über eine Anhöhe führt der Weg weiter dem Wald entlang zum Gumi Findling; über dem Felsen leuchtet eine vom Künstlerpaar gestaltete weisse Feder. Hier bei der sechsten Station wird der Besucher mit einer ernsten Frage konfrontiert: «Ist Corona eine Strafe Gottes»? Wahrscheinlich gäbe es genügend Gründe dafür, ist da zu lesen, denn vieles laufe auf dieser Welt schief! Das klingt zunächst pessimistisch, doch dann kommt es zu einer entscheidenden Wende, denn Jesus habe am Kreuz die Strafe auf sich genommen. Liebe und Gnade entsprechen dem Willen Gottes, nicht Strafe.

Distanz, Nähe und ein Ziel
Beim Ölbergli im Dorf wird auf das Thema Nähe und Distanz eingegangen. «Social Distancing» vermeidet Ansteckungen, kann aber auch entfremden. Auch Jesus habe am Auffahrtstag am Jerusalemer Ölberg die Jünger verlassen. Damit taucht einmal mehr die Frage nach der Distanz auf. Jesus habe seinen Anhängern und allen Menschen den heiligen Geist versprochen, der die Distanz zwischen Gott und Mensch für immer aufhebt. 

Zuletzt führt der Weg zurück zur Kirche in den Raum der Stille; der letzte Posten sei wichtig als Ziel sagt Daniel Meister, «dort haben Besucher die Gelegenheit, vor dem Kreuz und vor Gott still zu werden und zu beten.»

Ostern in Rüderswil

Ostergrüsse beim Dorfeingang

Bald ist Ostern und der Ortsverein Rüderswill liess es sich nicht nehmen, die Dorfeingänge von Zollbrück und von Goldbach her zu schmücken. Eine schöne Blumendekoration und ein kleiner Osterbaum wecken die Freude auf das kommende Osterfest und auf den Frühling. Ein herzliches Dankeschön an den Ortsverein Rüderswil!

Der geschenkte Tag

Die vergangenen Tage hat es immer wieder geregnet, ab und zu auch geschneit. Und die dunklen Wolken wurden von einem kalten Wind begleitet, der die Menschen von der Strasse weg in die Häuser trieb. Doch heute wurden wir begrüsst von einem freundlichen Morgen, auf wem Weg zur Arbeit war der Himmel klar und im Osten konnte ich einen Sonnenaufgang beobachten. Das Sonnenlicht erhellte die ersten Stunden des Tages mit einem warmen, milden Licht. Am Arbeitsort angelangt, gönnte ich mir einen Augenblick und freute mich am schönen Wetter. In so einem Moment sind die kalten und nassen Tage vergessen, fast so als ob es sie nie gegeben hätte.

Der Morgen und auch der Tag hatten etwas besonderes! Denn es war schön, sich in dieser kalten Luft die wärmende Sonne ins Gesicht scheinen zu lassen. Aber ist nicht jeder Tag etwas besonders? Ein Tag ist mehr als die Summe aller Termine im Kalender für dieses Datum, jeder Tag ist einzigartig, auch wenn in einer Woche jeder Tag dem anderen zu gleichen scheint. Selbst dann, wenn im Getriebe der Geschäftigkeit kaum mehr Zeit bleibt, einen Moment innezuhalten und für den neuen Tag dankbar zu sein. Manchen Menschen geben den guten Rat, nach dem Aufstehen nicht sofort in eine Tagesroutine zu verfallen! Es sei wichtig, sich über das, was nun kommt oder kommen mag, einen Augenblick nachzudenken. Jeder Tag ist anders und jeder hat seine eigenen Herausforderungen. Ich habe es mir zur Gewohnheit gemacht, kurz zu notieren, was ich heute alles erreichen möchte; dazu gehört natürlich nicht nur die Arbeit, auch Freizeitaktivitäten sollen ihren Platz bekommen. Solche Notizen sind auch der Grund dafür, weshalb auch heute noch viele Menschen ein Tagebuch führen; so können am Abend beim Schreiben alle Erlebnisse des Tages noch einmal durchdenken.

Viele Menschen haben sich Gedanken darüber gemacht, wie ein Tag verbracht werden kann. Arthur Schopenhauer beispielsweise gab den Rat, den Morgen nicht zu verschlafen. Der Morgen gleiche den Jugendjahren unseres Lebens; erfrischt vom Schlaf seien wir in den ersten Stunden des Tages am ehesten in der Lage, etwas zu erreichen. In seinen Aphorismen zur Lebensweisheit riet er ferner, die Zeit nicht zu vergeuden, da sie das einzige Gut sei, das wir nicht vermehren können! Seneca hätte ihm dabei sicher beigepflichtet, der berühmte Spruch «Wir haben nicht zu wenig Zeit, wir vergeuden zu viel!» stammt vom berühmten Römer.

Aber, und dies erscheint mir wichtig, auch entspannen, verweilen und sich Zeit zur Betrachtung gönnen, heisst die Zeit nutzen. Also setzte ich mich auf einen Stein, blickte in Richtung Sonnenaufgang und freute mich über den geschenkten Tag, mit der vollen Überzeugung, dass dies genau so wichtig ist, wie die darauf folgende Arbeit….

Twenty Twenty One: Nicht nur für Asketen

Als WordPress 5.6 mit dem neuen «Twenty Twenty One» Theme ausgeliefert wurde, waren nicht wenige Anwender etwas enttäuscht, Twenty Twenty One, nennen wir es im Folgenden einfach «TT1» wirkt auf den Betrachter doch etwas spartanisch; zumal das Vorgänger-Theme, Twenty Twenty, bunter und verspielter wirkte! TT1 gibt sich zufrieden mit einem Minimum an Gestaltungselementen; es gibt einen Titel, ein Logo und einen mehrzeiligen Fussbereich für «Widgets»; Widgets sind kleine vordefinierte Elemente wie zum Beispiel ein Kalender, ein kurzer Text oder ein Menu. Charakteristisch für das Theme sind ferner die vordefinierten Pastellfarben. 

Wie so oft trügt aber der erste Eindruck, denn das neue Standardtheme eignet sich sehr gut, um mit dem Blockeditor selbst Layoutelemente wie zum Beispiel Spalten oder gruppierte Bilder zu erstellen. So wird TT1 zu einer Leinwand, bei der der Gestalter die Layoutelemente selber anordnen kann. Ich möchte dies im folgenden kurz mit einem kleinen Beispiel illustrieren; es soll zeigen, wie vielseitig TT1 in Wirklichkeit ist. Hierzu erstelle ich eine Seite zu meiner Wohngemeinde mit ein paar Photos und Texten. Dabei werden einige wichtige Blöcke des WordPress Editors verwendet: Cover, Spalten, Titel und Bild. 

Tipp: WordPress bietet mehr als 50 verschiedene Blocktypen. Wem das nicht genügt, kann weitere hinzufügen. Es gibt zahlreiche, teils freie Blockbibliotheken, wie zum Beispiel Coblocks mit 30 neuen Blocktypen. Beliebt sind ferner Stackable, Kadence oder Atomic. Eine gute Idee ist es aber immer, ohne Blockerweiterungen zu starten und erst dann weitere Block Plugins zu installieren, wenn das gewünschte Ergebnis mit den Standard Blocks trotz aller Müh und Not nicht zu erreichen ist…

Hinweis: Ich gehe im Folgenden davon aus, dass Sie sich bereits mit WordPress und dem Block Editor vertraut gemacht haben. Einen gute Einführung zum Thema finden Sie hier: https://developer.wordpress.org/block-editor/

Weisser Hintergrund – wie auf dem Papier
Das erste, was ich am TT1 Theme ändere, ist die Hintergrundfarbe. Die angebotenen Pastelltöne sind wirklich hübsch, ein weisser Hintergrund bietet jedoch mehr Möglichkeiten. Der Hintergrund für alle Seiten kann sehr einfach im Customizer eingestellt werden. Im Dashboard wird dazu der Menupunkt Design, dann Customizer gewählt. Jetzt muss nur noch in der Rubrik «Farben & Dark Mode» ein weisser Hintergrund eingestellt werden! Damit sind ab sofort alle Seiten und Blogbeiträge auf strahlend weissem Grund. Und da sie jetzt schon einmal im Customizer sind, schauen Sie sich auch die anderen Optionen einen Moment an – es sind wohltuend wenige! Sie können als Hintergrund jede beliebige Farbe wählen. Und die Schriftfarbe? Die können Sie für jeden Block individuell festlegen. Tun sie dies nicht, wählt das Theme automatisch eine passende Farbe mit genügend Kontrast zum Hintergrund.

Ein Photo als Blickfang
Nun kann es mit der ersten Seite losgehen. Erstellen Sie also eine neue Seite (nicht einen Blog Beitrag) und wählen Sie einen sprechenden Titel, in meinem Beispiel heisst er «Blick auf das Dorf». Die grosse, schlanke Schrift des Titels passt sehr gut auf den weissen Grund.  Aber noch ist alles leer! Lassen Sie und dies ändern. Als erstes hätte ich gerne ein sogenanntes Cover auf der Seite, ein Bild also, das mit Text ergänzt werden kann. Also erstelle ich einen neuen Block und wähle «Cover». Schon beim Einfügen will WordPress wissen, welches Bild ich gerne hätte! Cover Blöcke können als Hintergrund ein Bild, eine Farbe oder auch gar nichts enthalten. Da Cover mit einem passenden Photo attraktiv aussehen und die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, wähle ich hier ein schönes Foto vom Dorf! Damit es auch zur Geltung kommt, muss bei den Eigenschaften des Covers die Einstellung «Weite Breite» gewählt werden. Schauen Sie sich auch die Cover Eigenschaften an, da gibt es allerlei Einstellungsmöglichkeiten wie zum Beispiel die Minimalhöhe oder die Bildausrichtung. Experimentieren ist erlaubt und erwünscht:

Blick auf das Dorf, Illustration 1
Titel, Cover und einleitender Text der Seite

Soll das Cover auch Text enthalten, genügt es, innerhalb des Block zu klicken, wo bereits «Schreiben Sie einen Titel» steht, nun kann der gewünschte Text eingegeben und formatiert werden.

Es folgt ein simpler Textblock, der eine kurze Einführung zur Seite enthält; um den Text etwas zu schmücken, habe ich die Initiale aktiviert, damit wird der erste Buchstabe des Absatzes deutlich grösser dargestellt. Der nächste Block wird nun aber wieder etwas umfangreicher, es ist ein Spaltenblock mit vier Spalten; jede davon enthält ein Bild und darunter einen kurzen, erläuternden Text mit Titel.  

Spalten machen den Text leserlicher
Spalten? Wie geht das? WordPress Blöcke können verschachtelt werden und bei Spalten tun Sie genau das! Erstellen Sie als erstes einen neuen Spaltenblock und geben Sie die Anzahl Spalten an, in diesem Fall vier! Nun müssen Sie nur noch auf die Plus-Symbole in den Spalten klicken, um diese mit Inhalten zu füllen; das kann fast alles sein: Bild, Text, Tabelle, Cover; einfach alles, was Ihnen gefällt! Im folgenden füge ich in jede Spalte zuerst ein Bild, dann einen Titel und zuletzt einen Text ein:

Blick auf das Dorf, Illustration 2
In Spalten angeordnete Photos

Einschub: Kreisrunde Bilder. Um runde Bilder zu erhalten, kann ich an dieser Stelle zwei Lösungen anbieten. Zuerst die WordPress Lösung: Bei jedem Bild scrollen Sie bei den Block Eigenschaften nach unten, bis sie die Rubrik «Erweiterte Eigenschaften» finden. Tragen Sie dann im Feld “Zusätzliche CSS-Klasse(n)” folgendes ein: circle-image. Wenn Sie bei allen Bildern diese CSS Eingenschaft erfasst haben, wechseln Sie in den Customizer und geben Sie im Feld «zusätzliches CSS» den folgenden Code-Schnipsel ein: 

.circle-image img {
  border-radius: 50%;
  -moz-border-radius: 50%;
  -webkit-border-radius: 50%;
  -o-border-radius: 50%;
}

Ganz wichtig: Die Bilder müssen quadratisch sein, sonst werden Sie als Ellipsen angezeigt! Und wie zweite Lösung? Ganz einfach, installiere das Plugin Coblocks und verwenden den Block Services. 

Die ganze Seite – Anklicken für Vergrösserung

Wir sind mit der Seite schon fast am Ende. Nun fehlt noch der Abschnitt, der das Dorf vorstellt. Auch hier ist der Spaltenblock dienlich, diesmal nimmt er pro Spalte eine Überschrift und einen Text an. Um den Spaltenblock etwas vom übrigen Seiteninhalt abzuheben, habe ich die Hintergrundfarbe verändert  und einen der Pastelltöne des Themes verwendet. Auch den Spaltenblock habe ich auf weite Breite gestreckt!

Was haben wir damit erreicht? Eine nette kleine Seite, die noch nicht viel bietet, die aber ausbaufähig ist. Folgendes könnte noch eingebaut werden: 1. Verlinken der Vorschaubilder mit den Photos. 2. Weitere Inhalte in Textblöcken und Spalten. 3. Eine Fusszeile, die den eigenen Wünschen entspricht. Und 4. Ein Menu mit weiteren Seiten. 


Update vom 7. April 2021: Für die beiden WordPress Themes Twenty Twenty und Twenty TwentyOne gibt es seit kurzem so etwas wie einen Zaubertrank aus der Küche des Miraculix: Das Plugin «Twentig» bietet genau das, was viele Nutzer dieser beiden Themes vermissen: Gestaltungsoptionen! Und zwar eine grosse Menge davon. Twentig bringt nicht nur eine Vielzahl an gestalterischen Erweiterungen, es bietet auch neue Optionen für die Standard-Blöcke.