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Von Rüderswil nach Solothurn, ohne Auto

Kann man vom Dorfzentrum in Rüderswil ohne Auto in die Ambassadorenstadt pendeln? Hier die Antwort vorweg: Ja, man kann! Aber eine gehörige Portion Geduld sollte im Reisegepäck dabei sein!

Rüderswil ist nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erschlossen, aber es gibt den Bürgerbus, der Reisende zwischen Zollbrück, Rüderswil, Schwanden und Lützelflüh befördert. Dies allerdings nicht den ganzen Tag. Und auch am Wochenende bleibt der Bus im Depot. Da ich während zwei Tagen kein Auto hatte, wollte ich genau wissen, wie lange der Weg nach Solothurn dauert und wartete an einem verschneiten Wintermorgen vor der Kirche erwartungsvoll auf den Bürgerbus.

Kartenausschnitt
Anzeige der Route (Screenshot Google Maps)

Dieser kommt mit einer kleinen Verspätung. Die Strasse über das Emmenknie sei verschneit, sagt der Chauffeur, deshalb fahre er zur Sicherheit etwas langsamer. Dann geht die Fahrt los, zuerst zum Gemeindehaus, dann über über die besagte Anhöhe nach Schwanden und zuletzt in den tief verschneiten Nesselgraben. Hier steigen – ohne viel Worte zu machen – einige Schüler ein, auch sie sind unterwegs in Richtung Burgdorf. Es ist mittlerweile schon fast halb Acht und das erste Dämmerlicht des jungen Tages wandert über die Hügel, auf denen frischer Schnee liegt. Es ist ein besonderer Anblick; gerade so, als ob alles verzaubert ist, als ob hier ein Ort ist, wo sich Fabelwesen und Menschen zusammen auf den neuen Tag freuen.

Jetzt fährt der Bus zügig durch Goldbach, dem Bahnhof in Lützelflüh entgegen, denn der Anschlusszug, der um 7:32 Uhr fährt, soll noch erreicht werden. Dies gelingt trotz der Verspätung ohne Probleme und wir können ohne Hast einsteigen, der Pendelwagen der BLS ist soeben im Dorf angekommen. So geht es weiter talabwärts, nach Hasle, Oberburg und Burgdorf, wo wir um 7:45 Uhr eintreffen. Mittlerweile ist es hell geworden. Und der Morgen schreitet in hastigem Tempo voran, alle wollen jetzt rasch zur Arbeit oder zur Schule! Für mich heisst es jetzt erst einmal: warten! Die S44 nach Solothurn fährt nämlich erst um 8:15 Uhr, fast eine halbe Stunde später! Die erste Kaffeepause ist angesagt. Und dann, endlich, der letzte Zug in das breite Aaretal nach Solothurn. Bevor Sie nach Utzenstorf kommen, vergessen Sie nicht, aus dem Fenster zu schauen. Und geniessen Sie den Blick auf die weite Ebene, die sich nun nach beiden Seite der Zugstrecke öffnet.

Doch dies ist nicht das letzte Stück Wegstrecke, weil ich in der Solothurner Weststadt arbeite, die zu Fuss in ca. 20 Minuten zu erreichen ist. Es fährt zwar ein Stadtbus, doch abermals passt der Anschluss nicht! Die Lösung besteht darin, in einen Bus zu steigen, der bis zum Postplatz fährt. Und nun sind es nur noch zehn Fussminuten bis zum Gewerbezentrum Obach! Hier kommen ich um 8:55 Uhr an.

Die Fahrt Rüderswil Dorf nach Solothurn West dauert also eine Stunde und 45 Minuten, wobei 30 Minuten reine Wartezeit sind. Während der Reise muss dreimal umgestiegen werden, zweimal davon gibt es keinen Anschlusszug, resp. Bus. Hier zum Vergleich die Fahrtzeit mit dem PW: 45 Minuten! Meiner Meinung nach ist die ÖV-Variante für einen Pendler nicht praktikabel. Denn obwohl im Zug gemütlich ein schönes Buch gelesen werden kann: Es geht zuviel Zeit verloren, die dann am Abend fehlt. Die Alternative geht so: Mti dem PW nach Hasle-Rüegsau, dann auf den Zug umsteigen. Reisezeit gesamt: 80 Minuten.

Diese Erfahrung wird mich indes nicht davon abhalten, hin und und wieder am Morgen auf den Bürgerbus zu warten. Aus reiner Sympathie zu diesem wirklich guten Projekt!

Kamillentee für die Katz

Plötzlich begann unser Kater laut zu niessen. Und offensichtlich war es nicht einfach eine allergische Reaktion, denn das «Pfipfen» häufte sich und wurde auch nach einem Tag nicht besser. So wurde es zur Gewissheit, dass unsere kleiner Tiger von einem Katzenschnupfen geplagt wurde! Auf einer Seite für Tiermedizin suchten und fanden wir Hausmittel gegen die Infektion und entschlossen uns, diese vor dem Gang zum Tierarzt auszuprobieren: Der Fellnase einen warmen Platz anbieten und Salbei- oder Kamillentee zu trinken geben. Natürlich muss der Tee verdünnt werden, wir mischten ihn im Verhältnis 1:5 mit frischen Wasser und stellten dem Patienten das Trinkgefäss vor dass Liegekissen. Und tatsächlich, Köbi trank davon – eine grosse Menge,

Kater Köbi beim Erholungsschlaf…

Hat der Tee geholfen? Möglicherweise, denn schon nach einem Tag niesste der Stubentiger weniger. Vor allem schlief er jetzt sehr viel! Wurde er wach, verlangte er etwas zu essen und begab sich dann sofort wieder zum Trinkgefäss. Nach einem weitern Tag wurde er auch wieder aktiver, spielte und nahm seine Streifzüge durch dass Quartier weder auf!

Wichtig: Dies ist keine Wegleitung zur Behandlung einer Katzenkrankheit, lediglich ein kurzer Erfahrungsbericht. Wenn Ihre Katze ähnliche Symptome hat (Trockenes Niessen, zeitweise Mühe beim Atmen durch die Nase), dann konsultieren Sie bitte einen Tierarzt, wenn die Hausmittel keine Linderung bringen.

Und König Wenzel ging durch den verschneiten Wald

König Wenzel und sein Page

Alice Englander / Jean Richardson: König Wenzel und sein Page

Die Zeit vor Weihnachten ist die Zeit zum Erzählen schöner Geschichten. Gewiss, jede Zeit im Jahr ist gut, um eine spannende Geschichte zu hören, denn Geschichten für die wir uns Zeit nehmen, sind wie die Sterne am Himmel eines Menschenlebens. Ein Himmel ohne Sterne? Eine Nacht ohne Träume? Ein Frühling ohne Blütenzauber? Wie traurig wäre das! Vor einigen Tagen habe ich ein schönes Bilderbuch entdeckt, das eine berühmte Geschichte erzählt. Es ist die Geschichte von König Wenzel, der mit Brennholz und einem Korb voller Köstlichkeiten durch den verschneiten Wald stapft. Alles, was der gute König trägt, ist für eine arme Bauernfamilie bestimmt, die auf einer kleinen Waldlichtung in einer bescheidenen Holzhütte lebt.

Und Wenzel ist nicht alleine, er wird vom jungen Pagen Stefan begleitet, der in dieser Nacht hautnah erlebt, was menschliche Güte und Nächstenliebe vermögen. In der einfachen Waldhütte wird nach der Ankunft der beiden ein Fest gefeiert, von dem alle noch nach vielen Jahren gerne erzählten. Stefan schliesst mit den Bauernkindern Freunschaft. Mit dem ältesten Sohn, der etwa so alt war wie er ist, sitzt Stefan lange vor dem wärmenden Feuer. Dabei zeigt er ihm auch sein hübsch verziertes Jagdmesser, auf das er besonders stolz ist. Sein neu gewonnener Freund betrachtet es mit grossen Augen und staunt, denn so etwas Kostbares wird er wohl nie besitzen.

Am anderen Morgen verlassen Stefan und König Wenzel die Bauernfamilie und kehren zurück zum Schloss. Doch dann bleibt Stefan stehen und überlegt. Und im nächsten Moment macht er Kehrt und legt das Messer neben seinen Freund, der noch tief und fest schläft. Sein Herz wird «licht und warm», so steht es in der Geschichte. Stefan hat gelernt, wieviel Freude das Schenken bereiten kann.

Im Vorsatz dieses hübsch gestalteten Buches ist zudem das englische Weihnachtslied «Good King Wenceslas» mit Text und Noten zu finden. Das Buch aus dem Jahr 1991 ist leider vergriffen. Einige antiquariasche Exemplage gibt es aber auf Amazon zu kaufen.

«Dieser Vorschlag macht in keinster Weise Sinn!»

Reiners, Ludwig: Stilfibel

Reiners, Ludwig: Stilfibel1

Niemand ist davon gefeit – leider! Ist der Text auch noch so kurz, es schleichen sich doch Fehler ein; hier einer, da einer und dort auch noch einer. Im günstigsten Fall sind es nur harmlose Tippfehler. Peinlicher wird es, wenn man Stilschnitzer übersieht, was gerne und oft passiert. Denn kleinere, zuweilen auch gröbere Stilgebrechen können sich gut im Text tarnen und trotz mehrmaligem Durchlesen übersehen werden. Hier ein Beispiel vorweg: In Interviews erklären Politiker gerne, dass sie von einer Sache «restlos überzeugt» sind. Und das ist eine gut getarnte Tautologie, denn eine Überzeugung wird zur Meinung, solange sich ein kleiner Zweifel an sie heftet!2
Ein fehlerfreier und guter Schreibstil ist heute wieder gefragt, zumal er nicht erst beim Einstieg in das Berufsleben hilfreich ist. Ein guter Stil fördert das Denken, wer sich schriftlich verständlich und treffend ausdrücken kann, verbessert auch seine Sprache. Warum das? Weil bewusstes und sorgfältiges Schreiben den aktiven Wortschatz vergrössert. Dies ist der Wortschatz, den ein Mensch versteht und bei der Sprache auch tatsächlich nutzt. Der passive Wortschatz besteht aus den Wörtern, die wir zwar verstehen, aber verbal nicht nutzen.

Was aber ist ein guter Stil? Es gibt einige Bücher, die auf diese Frage eine Antwort parat haben, sie geben Ratschläge, wie sich der Schreiber stilistisch verbessern kann. Eines davon existiert seit mehr als sechzig Jahren, ist aber immer noch aktuell. Es hat ferner den Vorteil, dass es didaktisch geschickt aufgebaut und sehr unterhaltsam ist. Ich meine die Stilfibel von Ludwig Reiners, die 1951 erstmals erschien und seitdem mehr als 55 Auflagen erlebt hat! Warum ist das Werk des deutschen Geschäftsmannes und Schriftstellers so erfolgreich? Weil es vor allem eines ist: leicht verständlich! Jeder, der seinen Schreibstil verbessern möchte, findet hier in Lektionen aufgeteilte Beispiele und Übungen, die schon nach kurzer Zeit Erfolgserlebnisse versprechen. Ludwig Reiners redet schon im Vorwort wie zu einem aufmerksamen Schüler: Lerne die Lektionen sorgfältig, repetiere sie und arbeite die Übungen gewissenhaft durch, bis du sie verstanden hast – dann bleibt der Erfolg nicht aus! Ludwig Reiners mimt den Lehrer, so wie er in alten deutschen Filmen auftritt: Stets korrekt, etwas knorrig und mit der für das Amt erforderlichen Strenge; aber immer mit einem feinen Sinn für Humor und pointierte Bemerkungen!

Reiners beginnt seine Stilfibel mit einer Grammatik-Schnellbleiche auf nur sechs Seiten. Wer die folgenden Kapitel verstehen will, muss hier durch! In der Rubrik «Der Schüler fragt» kommt dann auch – wie erwartet – der Einwand, dies sei eine Wüste gewesen. Und Reiners verspricht, dass es nie wieder so langweilig werden wird! An den Grammatik Grundkurs schliesst sich ein Kapitel mit 20 Stilverboten an! Das Wort «Verbot» ist hier gewollt, denn es geht darum, sich allerlei kleinere und nicht ganz so kleine Dummheiten beim Schreiben abzugewöhnen. Etwa die falsche Anwendung des Genitiv, der Griff zur unpassenden Zeitform oder Wortwiederholungen, die dem Text jeden Schwung nehmen. Das Stilvergehen «in keinster Weise» kannte Reiners noch nicht (kein lässt sich nicht steigern), aber er hätte es gewiss verurteilt! Es gab etwas, das Ludwig Reiners nicht ausstehen konnte: Den Kanzleistil. Gemeint ist damit die verschnörkelte Schreiberei, die alles in Substantiven ausdrücken will, die Leidform liebt und Texte bis zur Unkenntlichkeit verklemmt und verschachtelt. Reiners Rat: Sofort zerschlagen!

Aber allein mit Verboten wird der Stil nicht besser. Deshalb folgen nun 20 Stilregeln! Sie bilden den Kern des Buches und, wie gesagt, wer von der Lektüre einen Gewinn haben will, darf jetzt nicht nachlässig werden! Das wohl wichtigste Gebot folgt gleich als erstes: die Wahl des besonderen Ausdruckes. Gemeint ist damit, im Text stets das treffende Wort zu finden, spezifische statt allgemeine Begriffe. Also nicht Tier, sondern Schäferwelpe, nicht Blumen in der Natur, sondern Lilien auf dem Felde, Marktplatz von Hameln statt Ortschaft, usw. Wie bei den Verboten gibt es auch hier in jedem Kapitel Zusammenfassungen, Übungen und Aufgaben, die nicht übersprungen werden sollten.

Zum Titel dieses Beitrages: Er enthält noch ein zweiten Stilfehler, der sich leider tief in der deutschen Sprache eingenistet hat! «Sinn machen» ist ein Anglizismus (make sense). Richtigerweise müsste da stehen: Ergibt Sinn. Oder auch: Ist sinnvoll.


1. Das Buch scheint aktuell vergriffen zu sein, Exemplare älterer Auflagen sind auf Amazon erhältlich
2. Siehe Schneider, Wolf: Deutsch für Profis, Kapitel 7.

«Da nützt alles zähmen nichts!»

Interview mit Kater Köbi

Kater Köbi

Köbi, welches ist Deine Lieblingsbeschäftigung?
Mäuse jagen natürlich. Hin und wieder erwische ich auch eine Amsel.

Die armen Tiere!
Katzen sind Jäger, Ihr Menschen vergesst das immer mal wieder. Da nützt auch alles Zähmen nichts! Wir bleiben das, was wir sind und immer waren.

…Aber Du bekommst doch Futter?
Das ist nicht dasselbe. Das Futter, das mir vorgesetzt wird, ist ganz in Ordnung, ansonsten aber eine langweilige Angelegenheit, weil es nicht davonrennt.

Woher kommst Du?
Aus einer alten Bauernkatzenfamilie in Trub. Wir legen Wert auf Unabhängigkeit.

Stimmt es, dass Katzen sieben Leben haben?
Das stimmt. Ihr solltet aber stets annehmen, dass wir uns gerade im letzten Leben befinden.

Hast Du noch andere Namen?
Hier liegt ein Missverständnis vor, wir Katzen finden es eher peinlich, wenn ihr uns Namen gebt. Ich reagiere nicht auf den Namen, sondern auf Gesten und auf die menschliche Stimmlage. Lärm und hastiges Verhalten mag ich übrigens gar nicht.

Und was machst Du nach diesem Interview als nächstes?
Das musst Du schon selbst herausfinden, Du kannst ja versuchen, mir zu folgen.

Schreiben in der Wolke (Teil 4)

Zur Dokumentation einer Textverarbeitung gehören selbstverständlich gut strukturierte Kapitel, die die einzelnen Funktionen erklären. Idealerweise auch mit Beispielen versehen. Ich möchte im folgenden nicht damit beginnen, wie man etwas macht, sondern damit, was beim Schreiben mit einer Textverarbeitung wie GDocs vermieden werden sollte.

Teil 1: Einleitung und Rückblick
Teil 2: Konto erstellen und erste Schritte mit Google Docs
Teil 3: Sicherheit und Backup
Teil 4: Häufig gemachte Fehler
Teil 5: Grundlegende Funktionen
Teil 6: Versionsverwaltung

Einrücken mit Leerzeichen. Dies ist eine der «Ursünden», die tunlichst vermieden werden sollte, denn Leerzeichen haben nie eine feste Breite, sie werden anhand der verwendeten Schrift und Formatierung berechnet. Um Text horizontal auszurichten verwenden Sie Tabulatoren oder einen linken Absatzeinzug. Im einfachsten Fall einfach die Tab Taste drücken, damit springt der Text zum nächsten vordefinierten Tab. Eigene Tabulatoren können ganz einfach durch einen Klick an der gewünschten Stelle im Lineal gesetzt werden. Zudem können Tabellen in den Text eingefügt werden, die das Formatieren von Text in Zeilen und Spalten ungemein erleichtern. Zudem können bei Tabellen die Zeilen und Spalten mit Linien und Schattierungen formatiert werden.

Zeilenschaltung für mehr Zeilenabstand. Um den Abstand zwischen zwei Zeilen zu vergrössern kann einfach die Enter-Taste (Zeilenschaltung) mehrmals gedrückt werden. Aber eigentlich hat diese Methode nur Nachteile! Werden solche Textteile auf zwei Seiten umgebrochen entstehen hässliche Leerzeilen am Seitenbeginn- oder Ende. Wer dies vermeiden will, formatiert den Zeilen-, resp. Absatzabstand. Als Absatz bezeichnen wir jeweils den Text, der zwischen zwei Zeilenschaltungen steht. Der vertikale Abstand vor und nach dem Absatz kann mit GDocs wie erwartet im Format-Menu festgelegt werden: Zeilenabstand > Benutzerdefinierter Abstand.

Zuviele verschiedene Schriften im Text. Alle Textverarbeitungssysteme bieten heute eine Myriade an verschiedenen Schriften. Die meisten Texte, durchaus auch längere, kommen indes mit zwei bis drei Schriften bestens aus. Zuviele Formatierungen sorgen für ein unruhiges Schriftbild und lenken vom Lesen ab.

Aufzählung falsch formatiert. Die meisten Textsysteme erkennen automatisch, wenn eine Aufzählungsliste oder nummerierte Liste eingetippt wird (1., 2., 3., usw.). Dann wird diesen Absätzen eine passende Formatierung zugewiesen. Wie gesagt, die meisten ‒ nicht alle! Also weisen Sie einer Liste von Beginn an die passende Formatierung zu.

Die falschen Anführungszeichen. In der Schweiz werden zur Kennzeichnung einer direkten Rede oder eines Zitats Guillemets («…») verwendet, nicht die doppelten Anführungszeichen (“…”). Gut, aber wie bekommt man diese Satzzeichen in den Text? Am einfachsten vie Einfügen > Sonderzeichen. Eine bewährte Praxis besteht darin, für die Zeichen einen Platzhalter in den Einstellungen zu definieren.

Minuszeichen statt Halbgeviertstrich. Häufig wird das Minuszeichen als Gedankenstrich verwendet, aus einem einfachen Grund, es ist auf der Tastatur gut erreichbar: direkt neben der rechten Shift-Taste oder auf dem Zehnerblock. Aber es ist eigentlich ungeeignet für diesen Job! Verwenden Sie als Gedankenstrich einen Halbgeviertstrich – so wie hier. In der englischen Sprache nennt sich das Zeichen «En-Dash», sie können es wie die Guillemets im Dialog für Sonderzeichen in den Text einsetzen.

«Da ist doch noch genug Platz!» Das Problem ist bekannt, ein Text sollte bitteschön auf einer einzelnen Seite Platz finden. Da gerät man bald einmal in Versuchung, die Seitenränder zu verkleinern, der linke Rand lässt sich auf einen Zentimeter Breite reduzieren, das Blatt muss ja nicht gelocht werden… Dabei sollte nicht vergessen werden, dass ein Blatt, das bis an die Ränder bedruckt wird, schwerfälig wirkt, fehlt es dann auch noch an Zwischenräumen, hat der Leser eine wahre Bleiwüste vor sich! So etwas liest niemand gerne.

Sillerenbühl Panorama

Während einer Wanderung in der Nähe von Adelboden: Die am Vormittag noch dicht liegenden Quellwolken lösten sich zunehmend auf, gaben den Blick frei auf einen leuchtend blauen Himmel, der über dem einzigartigen Alpenpanorama tiefblau leuchtete.

Schreiben in der Wolke (Teil 3)

Nach einer kurzen Einführung in Google Docs ist es angezeigt, einen kurze Pause für eine Zwischenbetrachtung zu machen. Es geht in diesem Einschub darum, wie Dokumente in der Cloud gespeichert werden und was dabei beachtet werden sollte.

Teil 1: Einleitung und Rückblick
Teil 2: Konto erstellen und erste Schritte mit Google Docs
Teil 3: Sicherheit und Backup
Teil 4: Häufig gemachte Fehler
Teil 5: Grundlegende Funktionen
Teil 6: Versionsverwaltung

Dokumente in der Cloud sind mehr als Dateien
Ich habe diesen Punkt bereits angesprochen. Dokumente, egal welcher Art, haben einige Eigenschaften, die man bei herkömmlichen Dateien auf der Festplatte oder auf einer Speicherkarte nicht findet. Wird ein GDocs Dokument etwa gelöscht, so verschwindet es nicht sofort, stattdessen wird es während einigen Wochen in einem Papierkorb abgelegt, bevor es endgültig verschwindet. Wer also etwas löscht, hat genügend Zeit, dies wieder rückgängig zu machen. Alle Google Cloud Dienste funktionieren so: Docs, Drive, GMail und Photos.

Wer eine Datei erstellt, ist automatisch deren Besitzer und hat alle Rechte (lesen, schreiben, löschen) für diese Datei. Das ist eine Selbstverständlichkeit und kaum der Erwähnung wert. Auch in der Cloud ist dies nicht anders. Es kommt indes ein wichtiger Aspekt hinzu. Der Besitzer kann jederzeit weitere Personen dazu einladen, ein Dokument oder auch einen ganzen Ordner einzusehen und zu verändern. Dank der Cloudtechnologie können somit mehrere Personen zeitgleich an ein und demselben Dokument arbeiten. Ohne sich gegenseitig Korrekturen zu überschreiben. Und alle Veränderungen werden automatisch protokolliert, niemand kann behaupten: «das war doch nicht ich!». Zudem gibt es eine Versionsverwaltung, so dass alle Veränderungen verfolgt werden können.

Halt, Datenschutz!
Wenn es darum geht, wichtige Dokumente in einer Cloud zu speichern, runzeln manche Zeitgenossen nachdenklich die Stirn. Sofort taucht die Frage nach der Sicherheit auf. Nun ist es tatsächlich so, dass vertrauliche oder sogar geheime Informationen so gespeichert sein müssen, dass ein Zugriff durch Dritte ausgeschlossen ist. Ein Wechseldatenträger der weggesperrt wird, ist eine wirksame Lösung. Oder wenigstens ein PC, der so konfiguriert wird, dass jede Datei stark vom Betriebssystem verschlüsselt wird. Ein Ausbau der Disk nützt also nichts, denn ohne Authentifizierung sind alle Informationen wertlos. Genau so funktionieren beispielsweise Chromebooks.

Natürlich ist in der Cloud gespeichertes Dokument nicht 100% sicher, 100% Sicherheit gibt es nicht! Wer seine Dokumente in der Cloud speichert, ist gute beraten, regelmässig Backups zu machen. Im Falle von Google Drive ist dies ohne grossen Aufwand möglich, ich werde darauf zurückkommen. Dasselbe gilt auch für Informationen auf der lokalen Disk. Wer nicht regelmässig Sicherungen macht, riskiert Datenverlust. Idealerweise werden gleich drei Backup-Sets erstellt und an verschiedenen Orten aufbewahrt. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Daten auf der Disk und alle drei Backups verloren gehen, ist sehr klein!

Vorsicht vor der Festplatte
Wie steht es mit dem Schutz der Daten in der Cloud vor unerwünschtem Zugriff? Allzuoft fällt sofort das Stichwort «Datenkrake», wenn von Google die Rede ist. Tatsächlich scannt Google beispielsweise Mails nach Stichworten, um daraus auf den Benutzer zugeschnittene Werbung zu generieren. Aber das machen eigentlich alle (was die Sache zugegebenermassen nicht besser macht)! Dennoch kann keine Rede von «mitlesen» sein, so wie es zuweilen in Fachbeiträgen behauptet wird. Sind Dateien auf einer Festplatte besser geschützt vor Missbrauch? Keineswegs. Gemäss einer Kaspersky Analyse aus dem Jahr 2013 sind rund 5% aller Zuhause genutzten PC’s mit Malware infiziert. Und auf einem infizierten PC ist gar nichts mehr sicher! Es waren zahlreiche Viren im Umlauf, die gezielt Dateien zerstörten, wie etwa der Loveletter aus dem Jahr 2000. Ein aktueller Trend ist Ransomware (Erpresser Software), die Dateien verschlüsselt und diese erst dann wieder freigibt, wenn auf ein anonymes Konto Geld überwiesen wurde. Ein gutes Beispiel dafür ist die Schadsoftware «Bundespolizei» aus dem Jahr 2011. Gegen solche Angriffe sind Dateien in der Cloud besser geschützt.

Nicht erwähnt habe ich bisher die Störungsanfälligkeit von Festplatten, SD Karten und CD-ROM’s. Festplatten können schon nach wenigen Monaten ausfallen, nicht anders ist es bei USB Sticks. Und auch bei einer Compact Disk oder DVD muss nach spätesten 20 Jahren mit Lesefehlern gerechnet werden.

Google Takeout

Googles Takeout Service

Um Ihre Dateien in der Google Cloud zu sichern, gehen Sie wie folgt vor: 1. Öffnen Sie den Google Takeout Dienst. Möglicherweise müssen Sie sich beim Aufruf des Links noch einmal anmelden. 2. Klicken Sie auf die Schaltfläche [Nichts auswählen]. Nun können Sie selber bestimmen, was genau heruntergeladen wird, denn Google bietet hier so gut wie alles an, was von Ihnen als Nutzer gespeichert ist! 3. Geben Sie nun an, welche Daten abgeholt werden sollen, zum Beispiel Drive, Photos und Musik. Klicken Sie dann auf [Weiter].

4. Im letzten Schritt können Sie angeben, ob das Archiv in einzelne Dateien aufgeteilt werden soll, das ist praktisch, wenn die Dateien auf SD Karten mit gegebener Grösse kopiert werden müssen. Zudem können Sie festlegen, ob Sie eine Download Link per Mail erhalten wollen oder ob eine Speicherung bei einem anderen Dienst erfolgen soll, Dropbox oder Microsoft OneDrive.

Mein erstes Digitalphoto

Einr der ersten Photoapparate, mit dem ich unterwegs war, war eine einfache Ricoh Spiegelreflex Kamera. Dazu gehörten drei Objektive mit Festbrennweite, aber kein Blitz! Mann sollte diese Kamera indes nicht mit modernen SLR’s vergleichen, denn auf der Ricoh musste alles noch manuell eingestellt werden. Allem voran den Focus, automatisches Scharfstellen gab es noch nicht. Und dann war da die Sache mit der Belichtung: Eine Nadel im Sucher zeigte die Lichtmenge an und durch das Verstellen der Blende konnte die Belichtung geregelt werden. ISO Wert? Der musste bereits beim Kauf des Filmes bestimmt werden und galt dann natürlich für alle Bilder dieses Streifens! Wissen Sie, was das bedeutet? Wenn die Kamera endlich zur Aufnahme bereit ist, ist der Hirsch längst wieder im Gebüsch verschwunden!
Irgendwann gab die Kamera leider den Geist auf, eine Reparatur wäre zu teuer geworden – schade, denn ich hatte mich während zehn Jahren an das gute Stück gewöhnt. Dann erwarb ich meine erste Digitalkamera, was nur im ersten Moment wie ein Fortschritt klingt. Denn die Kodak DC25, so hiess sie, hatte keine Einstellungsmöglichkeiten. Mit dem Sucher das Sujet wählen, auslösen, fertig! Zudem hatte die Kamera einen internen Speicher von 2MG, je nach gewählter Auflösung konnten damit nur sechs oder zehn Photos gespeichert werden. Die technischen Daten sind auf der digicammuseum Seite zu finden.

Inkwilersee

Doch nun kommt der ganz grosse Vorteil dieses für damalige Zeiten fantastischen Gerätes: Nach der Aufnahme eines Photos wurde dieses sofort auf dem kleinen 1.6 Zoll Display angezeigt. Das war eine ganz neue Erfahrung, vorbei war es mit dem Warten auf die Entwicklung des Filmes und mit der lähmenden Ungewissheit, ob die Aufnahmen überhaupt gelungen waren! Wenn ein Bild nicht passte, konnte es sofort gelöscht werden. Die grosse Freiheit beim photographieren, da war sie endlich! Und zuhause angekommen konnten die Bilder mit einem seriellen (!) Kabel auf den PC übermittelt werden, es dauerte wegen der sequentiellen Übertragung eben ein paar Minuten. Dafür waren mit der mitgelieferten Software «Picture Easy» einige einfache Bildbearbeitungen möglich: Drehen und spiegeln. Die Photos wurden auf der Festplatte abgelegt, auf Diskette oder Stick kopiert und konnten im Fotofachgeschäft belichtet werden. Die Ergebnisse waren trotz der tiefen Auflösung gar nicht so übel.

Es war ein schöner und warmer Sommertag 1997, als ich eines der ersten Bilder mit dieser Kamera aufnahm, es zeigt den idyllischen Inkwilersee mit der kleinen Insel am rechten Bildrand. Die Bildqualität lässt einiges zu wünschen übrig und schon einige Jahre später hatte jedes Handy eine eingebaute Kamera, die mehr leistete! Mich störte dies damals überhaupt nicht. Ich zog los, nahm Bilder auf und freute mich an den Ergebnissen!

Der kleinen Emme entlang

Machen wir heute eine Wanderung im schönen Entlebuch. Sie dauert, je nachdem wie viele Pausen eingelegt werden, vier bis fünf Stunden. Wem das zu lange dauert, kann die Wanderung abkürzen. Grosse Höhenunterschiede gibt es bei dieser Tour keine und immer wieder führt der sehr gut ausgebaute Weg durch schattige Wälder, passend also für einen warmen Sommertag. Die Wanderung beginnt beim Bahnhof in Schüpfheim und endet knapp 17 Kilometer später in Wohlhusen. Der Weg führt stets der kleinen Emme entlang. Es ist bei dieser Wanderung kaum möglich, vom Weg abzukommen, wer dem Lauf des Flusses folgt und die gelben Wegweiser beachtet, kommt sicher ans Ziel! Apropos Emme. Diese heisst von ihrem Ursprung oberhalb von Sörenberg bis nach Schüpfheim Waldemme. Bei Schüpfheim ändert sie dann ihren Namen und heisst von nun an kleine Emme. Sie mündet bei Emmen, rund zwei Kilometer nordwestlich von Luzern, in die Reuss. Und noch ein Apropos: Der Name geht vermutlich auf das lateinische Wort amnis zurück, was soviel wie kleiner Fluss, Bach oder auch ganz allgemein Gewässer heissen kann. Zuweilen wird auch die keltische Herkunft genannt: ambis.

Kleine EmmeFrühlingsstimmung an der kleinen Emme

Doch kommen wir zurück zur Wanderung. Der Weg führt zuerst nordwärts am rechten Emmeufer entlang in Richtung Hasle. Zu Beginn ist neben dem Rauschen des Flusses auch das Rauschen der rund 100 Meter entfernten Landstrasse zu hören. Kurze Zeit später ist von dieser aber nichts mehr zu vernehmen und die malerische Emmenlandschaft kann in vollen Zügen genossen werden. Der Weg führt an Zinggebrügg vorbei nach Hasle zum Bahnhof und dann weiter in Richtung Entlebuch. Apropos Bahnhof: Während der Wanderung ist die Bahnlinie immer wieder zu sehen. Wer am Ende des Ausflugs mit dem Zug von Wohlhusen nach Schüpfheim zurück fährt, kann die Stationen der Wanderung noch einmal genau nachverfolgen! Bei Hasle wird die Emme überquert, etwas später geht es dann über eine schöne alte Holzbrücke wieder zurück an das rechte Ufer.

Holzbrücke bei Hasle

Holzbrücke bei Hasle

Wer eine Pause machen will, findet dazu viele Gelegenheiten. Sitzbänke am Wegrand sind häufig und auf der Strecke gibt es mehrere, gut ausgebaute Rastplätze mit Feuerstellen. Das erfreuliche daran: Sie sind alle sehr sauber und gepflegt. Alle Benutzer sind aufgerufen, den Platz so zu verlassen, wie sie ihn vorgefunden haben. Den Abfall bitte nicht liegen lassen sondern im Rucksack mitnehmen!

Der Weg führt nun weiter nach Entlebuch, stets am rechten Emmeufer entlang. Wer den Ort erreicht, hat knapp die Hälfte der Strecke hinter sich. Und wer Durst hat, findet beim bei Otto’s (der Wanderweg führt daran vorbei) oder im Dorf etwas zu trinken. Anschliessend geht es weiter in Richtung Wohlhusen, das von hier aus noch knapp zehn Kilometer entfernt ist. Auf den folgenden Kilometern kann die kleine Emme in ihrer Vielfalt bestaunt werden. Sie bekommt viel Platz, weitet sich aus und fliesst ruhiger dahin. Dann wird ihr Flussbett wieder enger, es geht durch felsige Schluchten und enge Kurven; nun rauscht und springt die Emme, tiefe Schächen und Nagelfluhen säumen ihren Weg.

Kurz vor Wohlhusen gilt es, eine letzte Steigung über eine Nagelfluh zu bewältigen. Dann sind schon die ersten Häuser des Zielortes zu sehen. Wenn der Weg an der Ortstafel vorbei führt, sind es noch rund 15 Minuten bis zum Ziel, denn der Bahnhof liegt am anderen Ende des Dorfes.

Rother Wanderführer – Anker, Daniel: Emmental mit Oberaargau und Entlebuch

Diese Wanderung ist detailliert im Rother Wanderführer von Daniel Anker beschrieben. Das handliche Taschenbuch enthält auf 200 Seiten 50 Wanderungen in den Regionen Emmental, Oberaargau, Napf und Entlebuch. Alle Touren sind sehr gut dokumentiert und mit Schwierigkeitsgrad, Höhenkurve und mit Kartenausschnitten ergänzt.