Der verlornig Stärn

E Wiehnachtsgschicht

Zwe Tag vor Silveschter hei sich nach em Mittag d Wulche über em Dörfli verdichtet E chalte Winterluft isch über ds Land zoge u het sich Wäge gsuecht zwüsche dem Böim im Wald u zwüsche de Hüser im Dorf düre. Um d Huusegge ume het der Luft ghüület u het der Schnee dür d Luft gwirblet, grad so, als ob är die wissi Pracht im ganze Land nöi wett verteile. U zäme mit em Bysluft si vom Oschte här dunkli Wulche über ds verschneite Winterland zoge. Mitenang hei der Luft u d Schneewulche ihres chalte Winterregimänt gfüehrt u hei Tier u Mönsch a Schärme, i Stall u Huus tribe. Wie guet hei mirs doch, het gwüss mänge Mönsch a däm Tag gseit u het sich gfröit über e warmi Stube, über ne heimelige, warme Platz näb der Chunscht.

So isch a däm Dezämberabe der Sturm über ds Land gfahre u isch erscht schwecher worde, won es z’grächtem ignachtet het. Nume d’Wulche, die si blibe; dunkel u fescht si si am Himmel gstande, es isch fasch gsi, als ob si nümme mit em Sturm möge witer zie, als ob si uf ihrer wite Reis a der Himmelsfeschti wei Rascht mache zum ihr winterlichi Lascht loswärde. U so isch es de in der spätere Nacht o cho: am Abe si die erschte Schneeflöckli us ihrem Wulcheschloss der Ärde zue gschwäbt. Die ganzi Nacht het es gschneit u wär am späte Abe no dür ds Dorf über die verschneite Strasse u Wäge gstapfet isch, het chönne stuune, wie still es i der Nacht worde isch. So still, dass me grad ds Risle vo däm fiine, wisse Schnee het chönne ghöre. Erscht am nächschte Morge mit em erschte Tagesliecht het’s ufghört schneie u d Wulche si wyterzoge. Da u dert si d Mönsche vor ds Huus gstande oder hei umger em verschneite Dach zum Fänschter us gluegt. «Lue Mueti, so vil Schnee hei mir gwüss no nie gha!», seit es Ching zur Mueter u beidi stah am offene Fänschter u bewundere im Morgeliecht die ganzi wissi Pracht – uf allne Matte, Fälder u Höger isch früsche Schnee gläge, so wiss u rein, dass mes mit Wort chum richtig cha beschribe. Mi mues es sälber gseh ha. O uf die kahle Loubbäum het sich der Schnee gleit, bis ganz use uf die fiinschte Eschtli. U d Tanne am Waldrand hei i ihrem chüehle Winterchleid usgseh wie us ere verklärte Wält; wie e Tannwald us eme vertröimte Märli, wo Realität u Zouber sich u gheimnisvolli Art d Hang gäh.

«Grüessech Herr Dokter» säge am späte Vormittag es paar Schuelbuebe, wo der Husarzt mit sire Täsche zum Dorf us em Schwändeli zue glüffe isch. Das isch de aber scho alles gsi, witers hei die Buebe em Dokter gar kei Ufmerksamkeit gschänkt, sie hei uf em Schuelhuusplatz e Schneeburg bout u de het es rings um die Schneefeschtig ume e grossmächtigi Schneeballschlacht gäh! U je me von dene wisse Chrugle desume pfylet si, dest lüter isch es vor em Schuelhuus worde.
Der Dokter het sich derwyle umträit und e Chehr däm vergnüegte Chindertribe zuegluegt. Derbi het är müesse schmunzle, wil är a die eigeti Chindheit zrügg dänkt het. So es unbeschwärts Chinderlache, wo vo ganzem Härze chunt, isch doch öppis schöns! Im gliche Momänt het der Peter Ummel aber o über ds Läbe müesse nache dänke. U drüber, wie nach binenang zue mängisch Fröid u Leid si. Hie das fröhliche u heitere Lache u jutze vo de Ching u nume dreihundert Meter witer obe im Schwandhus bi Gärbers der ganz Ärnscht u ds Leid vom Stärbe. Das isch drum der Grund gsi für em Dokter si Gang dür ds Dorf. Är het am Morge vo Gärbers es Telefon übercho, das ihre alt Ghusme, der Steiner Hans gstorbe isch. So es Zytli isch dä Hans nümme rächt zwäg gsi u sit em Stephanstag het är nümme us em Bett möge. Geduldig heig är aber alles treit u heig no gseit, wie dankbar är für alles sig, was är im Läbe heig dörfe erfahre. So hei’s Gärbers em Dokter Ummel erzellt, wo dä zum Huus cho isch, zum der Tod vom Hans z bestätige. Nach der Begrüessig isch me zäme d Stäge uf i die chlini Wohnig im obere Stock, wo der Hans meh als 20 Jahr lang elei het gläbt. I dere chline u ganz bescheide igrichtete Stube isch alles suber u ordeli ghalte gsi, besser nützti nüt. Die alte, eifache Möbel, e Tisch und es Ruehbett hei zäme mit em chline Chachelofe im Egge es heimeligs, gmüetlichs Bild gäh. Es Huus, es Deheim seit ja mängs us über d Mönsche wo da läbe, i und usgah. Ds Wäse u der Sinn vom Mönsch prägt der Ort, wo är läbt u all sini Gedanke, Wünsch u Hoffnige het.

Der Peter Ummel het die stilli Atmosphäre e Momänt uf sich la würke, denn isch är mit Vreni u Fritz Gärber i d Schlafstube wo der Verschtorbnig uf sim Bett isch gläge. Mit überenang gfaltete Häng isch dä alt Ma dagläge u sis Gsicht het keini Spure vome schwäre Stärbe zeigt. Ganz im Gägeteil, es isch e stille, fridliche Usdruck i däm alte, furchige Gsicht gläge.

Wo der Dokter der Gschtorbnig ungersuecht het, isch ihm ufgfalle, dass über em Bett e grosse Stärn mit eme länge Schweif ghanget isch. U der Ummel Peter het grad gseh, dass dä Stärn scho mängs Jahr alt mues si. Die guldigi Folie isch verblasst gsi und a eim Egge vom Schweif het es Stück Folie gfählt, so dass me der Karton het chönne gseh, wo der Stärn drus isch gmacht gsi. Das het der Dokter doch gwungrig gmacht u so het är gfragt, was es ächt mit dem Stärn uf sich het «Das säge ich Euch gärn», Herr Dokter, het uf die Frage abe d Martha Wüthrich gseit, d Schweschter vor Vreni, wo a däm Morge no zum Hans het gluegt. «Weit Dir no bi üs ineluege, wenn d Praxis zue isch, de erzelle i Euch die Gschicht vom Stärn.» Die Iladig het der Ummel Peter gärn agnoh u isch am späte Namittag zu Wüthrichs, wo uf der Matte gläbt hei, eme schöne Buurehus, zwe Kilometer vom Dorf ewägg.

«Dä Stärn het für e Hans e grossi Bedütig gha», so het d Martha ire Bricht agfange. «Die Erläbnis, wo mit däm Stärn verbunge si, hei derzue gfüehrt, dass sich Hanses Läbe zum Guete veränderet het. Passiert isch das alles vor meh als 20 Jahr. Üse Hans het i sim Läbe vil Päch gha, Wägere dumme Gschicht het är si Stell als Schriner verlore, het afa trinke u isch uf die schiefi Bahn cho. Es paar Jahr isch das eso gange. Aber denn het är am heilige Abe dä Stärn gfunge, wo no hüt über sim Bett hanget.
«I bi denn es sächs Jahr alts Schuelmeitschi gsi», het Martha witer erzellt u derzue het si mit der Hand adütet, wie gross si denn öppe isch gsi. «Es isch churz vor Wiehnachte gsi, wo mir i der Schuel e grosse Betlehemstärn hei baschtlet. Gmacht gsi isch dä Stärn ganz eifach, zuegschnitte us eme Bitz Karton. U dass är de im Liecht vor heilige Nacht schön glänzt, hei mir ne iipackt mit guldiger Folie u hei Silberstoub drüber gströit, genau so, wie’s d Lehrere üs zeigt het. Am Schluss isch no e Schnuer dra gmacht worde, so dass där Stärn deheim a der Dechi oder a der Wang cha ufgmacht wärde. Wie han i mi denn druf gfröit, dä schön, glänzig Stärn dörfe mit hei z’näh i die eigeti Stube. Wüsst Dir, Herr Ummel, i ha mir das denn i der Schuel alles i de schönschte Farbe u Bilder vorgstellt. U vor mine Ouge han i scho gseh, wie mi Stärn näb em Wiehnachtsboum i der Luft schwäbt, grad so wie denn der richtig Stärn über em nächtliche Betlehem.» So isch d Martha i ihrem Bricht witer cho u het derbi läbhft grossi Ouge gmacht u Farb im Gsicht übercho. I Marthas Innerem isch da e alti Chindheitserinnerig wach worde, öppis, wo Martha sich i ihrem Läbe immer wider gärn dra erinneret het. Öppis, wo si ufbewahrt het wie ne wärtvolle Schatz um em töife Grund vom Härz. Aber hei mir nid aui so es Schatztruckli, wo mir sorgfältig ufbewahre u nume denn ufmache, wenn ds Ereignis derzue wichtig u wärtvoll isch?

«Item», het Martha jetzt wyter erzellt, «ei Tag vor heilig Abe isch du dä läng erwartet Momänt ändlich, ändlich cho. Nach der Schuel het jedes Ching si eiget Stärn dörfe mit hei näh. I ha mine denn mit eme Lätsch im Schnüerli am Schuelsack aabunge u ha mi uf e Heiwäg gmacht. Was het es doch denn a däm Tag alles z’gseh gäh uf em Wäg dür ds Dorf? Schön gschmückti Fänschter a de Hüser, e Wiehnachtsboum uf em Dorfplatz, grossi Läbchüeche im Schoufänschter vor Dorfbeckerei u no mängs meh. So han i uf em Heiwäg gluegt u gstuunet, ha speter im Wäldli immer wider zwüsche die verschneite Tanne gluegt, zum gseh ob ächt nid e strahlende Wiehnachtsängel zwüsche de Escht füre luegt. Ob all dene Gedanke u Chindertröim han i alles um mi ume vergässe. U ganz i üsi Wält zrügg cho bin i erscht richtig, wo mi Blässi vor em Huus het begrüesst. Schnäll bin i zur Tür i, ha die vom Schnee nasse Stifle abzoge u bi wie im Sturm i d Chuchi zur Mueter, wo grad am bache isch gsi. I ha ihre ja der Betlehem Stärn wölle zeige: ‹Lue, Mueti, gäll är glänzt grad wie der richtig Stärn, vo Betlehem, wo d’Chünige hei gseh›, han i gseit u ha der Stärn vom Schuelsack wölle näh, wo no a mim Rügge ghanget isch.
Aber oje, was isch itz das!? Der Stärn isch ja gar nümme da. Er isch furt! Wo isch er häre? Wo isch er o blibe?
‹Du hesch ne gwüss uf em Schuelwäg verlore›, het d Mueter gseit, ‹chum, legg grad es parr trochni Schue a, mir näh e Taschelampe u loufe no einisch em Dorf zue, vellicht finge mir Di Stärn›. Das het mir wider guete Muet gmacht und mit ere grosse Lampe u warm agleit si mir d Strass ab, dür ds Wäldli, bis zum Dorfplatz. Aber der verlornig Stärn isch niene z’gseh gsi. Es het ja o scho ignachtet gha und isch feischter worde. Derzue isch immer wider e Luft über ds Land zoge, wo der Stärn chönnt furt treit ha. Oder öpper het vor ne üs funge u mit hei gnoh. Mi Mueter het mi uf e Wäg zrügg a d Hand gnoh u probiert z tröschte: ‹weisch was? Mir sueche grad morn am Morge no einisch, mir finge di Stärn ganz sicher, wenns wider heiter isch.›

So han i mi halt i mis Schicksal müesse füege, bi aber der ganz Abe nid ruhig gsi u ha immer wider a mi Stärn müesse sinne, wo är ächt chönnti si. Am späte Abe bin i de aber doch idüderlet u der Schlaf het si witi Dechi us Troscht u Vergässe über mi gleit. Erwachet bin i erscht, wo es hälls Liecht vo me nöie, schneewisse Tag dür ds Fänschter i mis Zimmer gschune het. Es isch der Tag vor Wiehnachte gsi, heilig Abe. Gleiti bin i us em Bett gsprunge u ha grad us em Huus welle, zum mi uf d Suechi mache. U wenn mi d Mueter nid hätt aghalte, so wär i nume halb agleit vor ds Huus, uf d Strass und em Dorf zue!
Uf em Tisch isch no es feins Zmorge parat gsi, mit früschem Brot, Anke u warmer Milch. Grad die han i bsungers gärn gha u bi a Tisch ghocket. I bi no am Lääre vo mim Chacheli gsi, wo’s a der Türe glütet het. Wär chönnt das ächt si? Grad bin i zur Türe gsprunge, zum gseh, wär üs da chunt cho bsueche u wo d Türe ufgange isch, steit da e Ma, wo mir denn chum kennt hei. Är het schlächti, abtreiti Chleider am Lyb gha und uf em Chopf het är e alti, verschlisseni Chappe treit, wo chum gäge Chelti u Wätterluft het möge schütze. Mir isch denn scho als Ching ufgfalle, dass das Gsicht vo töife Furche isch zeichnet gsi, wo dä Ma müed hei la usgseh. Dir heits sicher scho errate, es isch der Steiner Hans gsi, wo am Morge vo däm lang erwartete Feschttag vor üsere Türe gstande isch. Der Hans het nach Alkohol un Wirtshuus gschmöckt u mir het die Gstalt im erschte Momänt Angscht gmacht, so dass i grad wider es paar Schritt vo der Türe ewägg gmacht ha. Der Hans het öppis welle säge, aber mir hei gmerkt, dass är nach de richtige Wort gsuscht het u verläge gsi isch. Aber denn hei sich sini Gsichtszüg doch afa ufhälle und im nächste Ougeblick het i däm vo Sorgefalte prägte Mannegsicht es fiins Lächle ufglüchtet. Was het ächt dä Hans im Sinn? Mir heis scho im nächschte Momänt erfahre, der Hans het nämlich e Jutesack füre gnoh, wo über si Rügge ghäicht isch gsi. U während är mir eire Hand i Sack ine greckt het, zum öppis füre chnüble, het är zu mir gluegt und derzue es gheimnisvolls Gsicht gmacht. Mit sim länge Mantel het är i däm Momänt usgseh wie e Zouberer, wo im Begriff isch, e grossi Überrraschig us sim Sack z zoubere!

Ja, es isch würklich e grosse Überraschig gsi, wo Hans us sim Sack zoge u mit häre ghebt het – mi Stärn, won i verlore ha.
‹Sä da!›, het är nume derzue gseit u het ganz geduldig gwartet, bis i mis Gschänk gnoh ha. Mit beide Häng han i mi Stärn ghebt u ha vor luter Überraschig ganz vergässe, danke z säge. I ha eifach mi Stärn a mi drückt u bi da gstange, bis mir d Mueter i mire Verlägeheit ghulfe het: ‹Anna, möchtisch em Herr Steiner nid danke säge fürs zrügg bringe vom Stärn?›
‹Heit tuusig Dank, Herr Steiner!›
Natürlich si mir gwungrig gsi, hätte so gärn gwüsst, wo dä Stärn verlore gange isch u wie ne der Steiner Hans het gfunge. Aber erzelle u brichte, das cha me ire warme Stube doch vil besser als dusse vor der Türe. So het d Mueter Hans gfragt, ob är nid der Wyl hätt, zum ine cho und es Kafi treiche.
Hans het uf das abe nid gwüsst, was säge, isch no verlägener worde u het mit de Häng a sim Jutesack ume griffe. Er het d Mueter fragend agluegt, grad so, als ob är nid gwüsst hätt, ob das Agebot itz ärnscht gmeint isch oder nid. Aber die gueti Mueter het schnäll gmerkt, was i däm arme Ma vorgeit u het grad ume gwüsst, wie reagiere: ‹Anna, gang afe i d Chuchi u mach heisses Wasser für ds Kafi. Chämit grad ine, Herr Steiner, es isch dinne gwüss gmüetlicher als da i der Chelti usse›.

Es fründlichs Wort het vil Chraft, es isch wie e Sunne, wo Wermi u Heiterei i d Härze treit. U die fründliche, wermende Wort vor Mueter hei ihri Würkig nid verfählt. Im Hans het’s afa toue. Är het mit ere gstabelige Bewegig d Zipfelchappe vom Chopf zoge u isch i d Stube ine trappet. U wo gli druf es heisses Kafi und e tolle Bitz Chueche vor ihm uf em Tisch gstange si, het Hans agfange erzelle: am vordere Abe sig är im Bäre bim jasse gsi u won är sich uf e Heiwäg heig gmacht, sigs scho bitter chalt worde. Der Wäg heizue isch glatt, da u dert sogar ganz verischet gsi u meh als einisch het Hans der Tritt verlore, isch usgrütscht mit sine schlächte Schue u het sich ame Zuun oder Boumstamm müesse feschthebe. Äm Ändi vom Waldstück, Dorf uswärts isch es de aber doch passiert: Hans het wider der Halt verlore, het sich niene chönne hebe u gheit vorüber i chalt Schnee ine. Won är wider het welle ufstah, het är es paar Meter näb e Wäg im Schnee öppis gseh, wo im schwache Liecht vom Wintermond glitzeret u glüchtet het. Wo der Hans wider uf d Bei cho isch, het är dä Stärn mit em länge Schweif us em Schnee zoge u het dä Fund unger der nächschte Latärne gnauer gschouet. Dä Stärn mues es Ching verlore ha, het Hans bi sich sälber dänkt. U richtig: am eim Zagge vom Schweif hanget es Zetteli, wo e Name druffe steit: ‹Anna›. U da grad im Huus ob der Fundstell e Anna deheim isch, het är sich am angere Morgen mit em gfungnige Stärn uf e Wäg zu Wüthrichs gmacht. So het der Hans si Gschicht erzellt, während är sis heisse Kafi het trouche. Derbi het är immer wider i der Stube ume gluegt u si Blick isch immer wider zum Wiehnachtsboum, wo für ds Fescht am Abe im Egge vor Stube isch parat gstange. Wo der Hans wider e Schluck nimmt u derzuee e töife Schnuf macht, fallt der Mueter uf, dass Hans plötzlich liecht afat zittere und e Träne im Oug het. U si fragt ne: ‹fählt euch öppis, Herr Steiner?›
Der Hans het sich e Momänt mit sine grosse Häng d Ouge gribe u het denn zur Antwort gäh: ‹wüsst Dihr, Frou Wüthrich, das Böimli da het mi a früecher gmahnet, wo mir als Ching o so es schöns Grotzli im Huus hei gha. A die Zyt erinnere i mi immer wider gärn. Aber das isch afe mängs Jahr här u i ha fascht nümme gwüsst, wie das isch, so ire Wiehnachtsstube! Itz han is wider einisch gseh, es isch doch eifach schön, Wiehnachte fiire.›
Während der Hans das gseit het, isch är sich no einisch mit der Hand über ds Gsicht gfahre, het denn d Chappe uf e Chopf gsetzt und isch ufgstange. Är möcht üs nümme lenger versuume, het är gseit, isch i si Mantel gschloffe, het Adie gseit und isch zur Tüüre us. Das isch alles so schnäll gange, dass i chum Zyt ha gha zum no einisch danke säge für ds Bringe vom Stärn. Scho isch Hans vom Huus ewägg marschiert, wider em Dorf zue.

Aber cha de das si? So han i mir am däm Morge gsinnet. Da het e Mönsch mängs Jahr kes Wiehnachtsfescht dörfe ha, fingt aber denn e Stärn i der Nacht vor em heilige Aabe und chunt ine warmi Stube zum gseh, wie angeri Wiehnachte fiire, wie der Chrischtboum da steit u druf wartet, gschmückt z wärde für ds Fescht am Abe. Nei, das cha doch nid si! So isch es mir düre Chopf a däm Tag.

Am Wiehnachtstag hei mir es Fescht gmacht mit zwe Nachbersfamilie vom Wiler. Der gross Tisch isch gschmückt worde und am Boum hei d Cherzli no einsch brönnt. Sogar es paar Gschänkli het es no gäh und es si o Wiehnachtslieder gsunge worde. Am Tisch si a däm Wiehnachtstag, wo itz sch so wyt zrügg lit, nid nume Nachbers ghocket. Nei, o der Hans isch da gsi. Won är am vorige Tag zur Tür us isch, han i nid chönne begriffe, dass är für ds Heibringe vom mim Stärn einfach nüt söll ha, eifach mit lääre Häng wider fürt söll. O mi Mueter het so däicht und mir so hei mir no vor heilige Abe beschlosse, Hans zum Wiehnachtsässe izlade. U der Hans isch cho! Es isch a däm Tag gsi, als ob üse lieb Gascht grad no einisch e Stärn funge hätt, eine wo Glück im Läbe bringt. Scho wo Hans churz vor Mittag vor der Türe isch gstange, hei mir gmerkt, dass die Iladig öppis i ihm bewegt het. Früsch rasiert, mit Huet und ere alte, aber brave Halblynchutte isch är da gstange. Vil gseit het Hans nid. Und am Afang isch es gsi, als ob är ine nöi, unbekannti Wält chunt. Da seit me nid vil, me luegt eifach. U nimmt uf, was um eim ume passiert. Aber den hets es Hans doch gwohlet. Wie scho am Tag vorhär han i dörfe erläbe, was es guets Wort verma.

Nach em Nöijahr hei mir Hans de grad no einisch gseh. Eine vo üsne Nachbere het drum e Schrinerei gha u het am Wiehnachte mit em Hans brichtet u derbi erfahre, das Hans e abgschlossnigi Schrinerusbildig het. U wil är grad Lüt brucht het i sim Betrib, het är Hans e Stell abote. U Hans, wo vorhär nume da u dert e Glägeheitsarbeit het gha, het zuegseit. Är het Fröid übercho a sire nöie Stell – u Fröid am Läbe. Es isch grad gsi, als ob Hans a däm Wiehnachtstag e Glücksstärn wär ufgange, wo ihm uf sim witere Wäg dür ds Läbe glüchtet het. Es paar Jahr speter het är us sire Wohnig im Dorf müesse, wil das alte Huus eme Nöibou het müesse Platz mache. Ir Schwand bi mire Schwöschter het Hans denn es nöis Deheim funge. Äbe dert, wo ir Schlafstube dä Stärn ghanget isch, wo euch ufgfalle isch. I ha drum dä Stärn a däm Wiehnachtstag em Hans gschänkt. Wil denn o gschänklet worde isch, han i em Hans o es Gschänk wölle mache und da isch mir halt nüt angers i Sinn cho als ebe dä Betlehem-Stärn.

Mit de Jahre isch der Kartonstärn de verblasst u ds Silberpapier isch spröd u brüchig worde. Aber das isch doch ds Wunder vor Wiehnachte, dass em Hans e angere, richtige Stärn ufgange isch. Eine, wo nie verblasst. Eine, wo a sim Läbeshimmel glüchtet het u wo ihn o itz als Ängel treit u beschützt uf sim Wäg i d Ewigkeit.»

Basar in der Pfrundscheune

Die Kirchgemeinde veranstaltete auch dieses Jahr einen Basar und wurde durch zahlreiche Besucher belohnt. Wie in den vergangenen Jahren wurden zahlreiche Strick- und Handwerksartikel zum Verkauf angeboten. Im Erdgeschoss der Pfrunscheune wurden Backwaren, Getränke und ein Mittagessen serviert.

Jedes Jahr am zweiten Novembersamstag organisiert die Kirchgemeinde Rüderswil in der Pfrundscheune einen Basar. Das Datum fiel heuer auf den 12. November und schon am frühen Morgen herrschte in der Scheune ein emsiges Treiben. Im oberen Stock boten die Basarfrauen all die Strick- und Handwerkwaren an, die sie in zahllosen Stunden des vergangenen Jahres angefertigt hatten. Mit grossem Aufwand vorbereitet und liebevoll dekoriert wurden auf zwei langen Tischen Strickwaren wie Mützen, Socken, Mitli oder Kinderkleider, aber auch Schals, Küchentücher und viele weitere, kunstvoll gefertigte Textikartikel zum Kauf angeboten. Und da bald die Adventszeit beginnt, wurde das reiche Angebot mit Kränzen, Kerzen und Holzfiguren vervollständigt.

Wer zum Basar geht tut dies natürlich nicht nur wegen der schönen Ausstellung, denn das Basarteam lud auch ein zum Verweilen bei Kaffee und Süssigkeiten. Im kleinen Saal der Pfrundscheune wurden verschiedene Getränke, Backwaren und Süssigkeiten aller Art angeboten. Die hübsch dekorierten Tische luden ein zum Dableiben und zum Pflegen der Geselligkeit im Dorf. Erfreulich ist, dass viele Rüderswiler und Dorfnachbarn der Einladung folgten und sich verwöhnen liessen. Während der Mittagszeit wurde auch eine nahrhafte Suppe, zusammen mit Apfelsaft oder Mineralwasser serviert.

Der Erlös des Basar in der Höhe von ca. Fr. 3000.- wird für gemeinnützige Zwecke eingesetzt, wobei jedes Jahr neu über die Verwendung entschieden wird. Diesmal wird der Ertrag für einen Gehweg mit Treppe investiert, der eine direkte Verbindung zwischen Kirche und Pfrundscheune herstellen wird. Wir danken allen, die bei der Durchführung des Basar mitgeholfen haben, den Basarfrauen und Helferinnen, wie auch allen Besuchern, die mitgeholfen haben, aus diesem Tag etwas Besonderes zu machen.

Linux Tool der Woche: linux_logo

linux_logo ist ein kleines Programm für die Kommandozeile. Es kann verschiedene Linux-Logos in «ASCII-Art» anzeigen, zusammen mit verschiedenen Informationen über das System.

Linux Logo

Und das ist alles? Nun, es gibt zahlreiche Optionen und Tools, mit denen eigene Logos entworfen werden können. Mitgeliefert werden mehrere Beispiele, darunter Signete für FreeBSD, Solaris und SGI. linux_logo schreibt gross und deutlich «Hier ist Linux!» auf den Bildschirm und setzt ein fettes, schwarz-orange-weisses Ausrufezeichen dahinter. Ist denn das nicht viel?

Übrigens: wer das Logo nach jedem Start sehen will, setzt das Kommando vorzugsweise in die .bash_profile Datei. Diese wird im Gegensatz zu .bashrc nur beim Login ausgewertet, so dass das der ASCII-Pinguin nur nach erfolgreichem Anmelden zu sehen ist.

Sterne und Unendlichkeit

Wenn wir in einer klaren Nacht die Sterne betrachten und über die unendliche Weite des Himmels nachdenken und staunen, dann wird und bewusst, wie verschwindend klein wir doch sind. Unser Leben gleicht einem winzigen Funken, der irgendwo in der endlosen Tiefe des Universums aufleuchtet, um schon im nächsten Moment für immer zu erlöschen. Ein einzelner Funke, im grossen Licht der Ewigkeit. Und beim Spiel mit diesen Gedanken kann es geschehen, dass wir innehalten weil uns ein banges Gefühl umfängt. Sind wir so ein Funke, der irgendwann für alle Zeit erlöscht um vergessen zu gehen? Oder lebt in uns nicht doch ein göttlicher Funke, eine für die Ewigkeit geschaffene Seele? Und dann, wenn wir zwischen den Zweigen der Bäume den silbernen Mond leuchten sehen, wenden sich unsere Gedanken und finden eine Gewissheit, die Halt und Sicherheit gibt. Es existiert eine Macht, die diesen Sternenhimmel erschaffe hat. Mit allem, was um und in ihm ist.

Und diesem Schöpfer ist unser eigenes Schicksal nicht gleichgültig. Er kennt uns, trägt uns und lässt uns nicht verloren gehen und der Weite der Unendlichkeit. In dieser Erkenntnis liegt viel tröstliches. Aber gibt es diesen allmächtigen und gütigen Gott wirklich? Gerade dann, wenn wir in einem stillen Moment zum nächtlichen Sternenhimmel aufsehen, können wir erkennen, dass er Wirklichkeit ist. Und mehr noch: wir können fühlen, dass er uns in jedem Moment unseres Lebens nahe ist. In einer Sternennacht genau so wie im Lichte eines hellen Tages.

» Gott und ich

Test: TP-Link Powerline Starterkit

Vor 10 Jahren konnte die Frage nach einem Internet Anschluss zuhause recht einfach abgetan werden: PC mit ADSL-, Dialup oder Kabelmodem verbinden, nötigenfalls Treibersoftware installieren, fertig. Der Zugang zum Internet erfolgte fast ausschliesslich per PC und so ging es vor allem darum, dieses Gerät anzuschliessen. Heute sieht alles etwas anders aus. Netbooks, Smartphones, Tablets und Spielkonsolen verlangen einen leistungsfähigen Zugang zum weltweiten Netz an jedem beliebigen Ort im eigenen Heim. Aber wie macht man das? Am einfachsten natürlich mit Wireless Internet. Schliesslich sind heute nahezu alle Geräte dafür ausgerüstet und die Verbindung zum Wireless Router ist schnell und einfach hergestellt: den Router auswählen, mit dem verbunden werden soll, das Passwort für die Verschlüsselung eingeben und lossurfen. Da die Zugangsdaten gespeichert werden, finden Wireless-Geräte einen zuvor verwendeten Zugangspunkt sofort und verbinden sich automatisch.

TP-Link TL-PA210

Eine andere Möglichkeit, die noch einfacher ist als WiFi, soll im folgenden kurz vorgestellt werden. Es ist die Powerline Technik, bei der eine Internet-Verbindung über das hausinterne Stromnetz hergestellt wird. Es gibt verschiedene Hersteller, die solche Zusätze für den bereits vorhandenen Router anbieten. Im folgenden soll das TL-PA210 Starterkit von TP-Link vorgestellt werden. Es kostet im Fachhandel ca. 85 Franken und besteht aus zwei baugleichen Adaptern, die auf einen Stromanschluss in der Wand gesteckt werden können. Mit den mitgelieferten Kabeln wird einer der beiden Adapter am ADSL/Kabelrouter angschlossen, der andere wird mit einem Netbook, Tablet oder Internet Radio verbunden. Und das ist auch schon alles. Nach ca. 30 Sekunden beginnen die Netzwerk-LED’s an beiden Adaptern zu blinken. Damit wird signalisiert, dass die Verbindung hergestellt ist und das angeschlossene Gerät genutzt werden kann. Ein mitgeliefertes Faltblatt dokumentiert den Installationsvorgang leicht verständlich. Wer es genauer wissen will, findet auf der Produkt-CD ein ausführliches Handbuch. Dazu gibt es ein Hilfsprogramm (leider nur für Windows), mit dem der Status beider Adapter abgefragt werden kann.

Wem ein Anschluss nicht genügt, kann das Starterkit mit weiteren Adaptern nachrüsten, so dass an allen gewünschten Standorten in der Wohnung ein schneller Internetzugang zur Verfügung steht.

Auf mich hat das kleine, praktische Starterkit einen sehr guten Eindruck gemacht. Bei der Installation kann man eigentlich nichts falsch machen und die Verbindung ist schnell und zuverlässig. Sogar über einen, allenfalls auch über zwei Stromschütze hinweg funktioniert die Verbindung reibungslos. Erst, wenn sich ein Stromzähler zwischen den Adaptern befindet, ist Schluss. Soll der Adapter, der mit dem Endgerät verbunden ist, an einem anderen Platz verwendet werden, wird er einfach am neuen Ort wieder eingesteckt.

«Ein Bauer ging aufs Feld, um zu säen»

In Rüderswil wurde heute der Erntedankgottesdienst gefeiert. Pfarrer Johannes Weimann eröffnete die Feier mit einer Betrachtung, in der er von seinen Erlebnissen in der herbstlichen Erntezeit erzählte. So konnte er im Seeland beobachten, wie die Bauern damit beschäftigt waren, eine reiche Ernte einzubringen: mit Harassen, Baloxen und Säcken werden Rüben, Zwiebeln, Obst und Kohl geerntet, auf Wagen geladen und in die Scheune gefahren. Auch in seinem Heimatdorf, im oberaargauischen Herzogenbuchsee, konnte Pfarrer Weimann die Landleute bei der Arbeit beobachten. Wer aber ernten will, muss auch säen. Säen, das ist heute ein Prozess, bei dem computergesteuerte Maschinen zum Einsatz kommen, alles ist genau berechnet und abgewogen. Ältere Bauern aus «Buchsi» wussten aber zu erzählen, wie sie früher noch mit dem Säesack über das bereitete Feld schritten. Wer säet, muss Vertrauen haben, dass die Saat aufgeht, gedeiht und Frucht bringt. Aber auch Geduld, denn in der Natur braucht alles seine Zeit. Werden und Vergehen haben ihren eigenen Rhythmus im Kreis der Jahreszeiten.

Erntedank Rüderswil

Erntedank

Eine reiche Ernte, wer will darüber nicht dankbar sein und sich freuen? In Rüderswil wurde auch dieses Jahr die Treppe vor dem Taufstein mit vielen Erntegaben der Dorfbewohner geschmückt und nach dem Gottesdienst waren alle eingeladen, etwas davon mit nach Hause zu nehmen. Musikalisch begleitet wurde die Feier vom Organisten Heinz Born und von der Alphorngruppe Ahorn Heimisbach. Die stimmungsvollen und urchigen Alphornmelodien passten zu der Feier, ist doch das Spiel auf dem Hirtenhorn traditionell ein musikalischer Ausdruck des Dankes. Dank für einen langen Tag, an dem alles gelang. Wie heute auch als Dank für eine gute Ernte.

In seiner Predigt ging Pfarrer Weimann auf ein bekanntes Gleichnis ein, das beim Evangelisten Lukas mit den Worten eingeleitet wird: «Ein Bauer ging aufs Feld, um zu säen» (Lk. 8,5). Was kann uns denn dieses bekannte Gleichnis heute noch sagen? Natürlich ist der Saemann, von dem Jesus erzählt, ein Sinnbild für den gütigen Gott, der sich den Menschen zuwendet. Gott säet sein Wort, die gute Nachricht, wie ein Same aus und er lässt sich bei seiner Arbeit zusehen. Die Saat geht auf und wächst, wenn wir Gottes Wort mit offenem Herz aufnehmen und in uns gedeihen lassen. In seinem Gleichnis erzählt Jesus, dass einiges vom Saatgut auf den Weg fiel. Die Menschen hören es, nehmen es aber nicht an. Wieder andere Körner fielen auf felsigen Boden, wo sie zuerst aufgingen, dann aber verdorrten. Erinnert uns das nicht an unsere schnelllebige Zeit, fragte Johannes Weimann. Wir hören die Botschaft und nehmen sie – vorerst – freudig, ja mit Begeisterung an. Doch dann wenden wir uns wieder anderen Dingen zu. Es hat ja noch Zeit. Die Saat vertrocknet, bevor sie im Boden einwurzeln kann. Das Gleichnis fährt fort mit dem Hinweis darauf, dass einiges der Saat in Dornensträucher fiel. Sind Dornen nicht wie die Zweifel, die uns nach und nach in Besitz nehmen können, wenn wir die gute Nachricht hören? Und zuletzt erstickt das Saatgut.

Doch einiges von der Saat fällt auf guten Boden und bringt hundertfache Frucht. Dies gleicht dem Menschen, der mit aufrichtigen und breitwilligen Herzen das Wort hört und daran festhält.
Ist der Acker, von dem hier erzählt wird, wie ein Spiegelbild unseres Lebens? Es ist geprägt von Rückschlägen und Traurigem. So gleicht es einem harten, steinigen Boden. Doch dann schöpfen wir neue Hoffnung, unerwartet geht eine Türe auf und öffnet auch das Herz, damit es das gute aufnehmen kann. Wir gleichen nun der weichen Frühlingserde, die neues Vertrauen in Gott schöpft und die Saat aufnimmt.

Nach dem Gottesdienst erwartete die Kirchgänger ein milder Herbsttag, der zum Verweilen einlud, bei einem Spaziergang durch die bunten Wälder oder über die Felder, die nach frischer Erde riechen. Die Sonne hatte noch Kraft und löste bald den Morgenreif in glitzernden Tau auf. Und dann zog sie weiter auf ihrer Bahn und leuchtete bis in die Abendstunden über einem warmen, goldenen Herbsttag.

Linux Tool der Woche: CurlFtpFS

Die Aufgabe gehört zum Alltag jedes Webdesigners: Dateien einer Seite werden einzeln oder auch als komplettes Projekt auf einen Webserver geladen. Dazu wird auch heute noch in den allermeisten Fällen FTP verwendet, das File Transfer Protocol. Einige Webdesignpakete wie Dreamweaver oder Quanta bieten dazu eine Projektverwaltung, die selbst feststellt, welche Dateien lokal verändert wurden und diese transferiert. Andere Editoren bieten diese praktische Funktionen nicht, also muss das «hochladen» der Dateien mit einem eigenen FTP-Programm erledigt werden. Besonders beliebt ist Filezilla! Es ist ausgereift, zuverlässig, schnell und steht für verschiedene Plattformen zur Verfügung. Mit wenigen Klicks ist die Verbindung zum Server hergestellt und der Ordner mit den zu transferierenden Dateien ausgewählt. Ähnlich wie Webbrowser bietet Filezilla Lesezeichen, die das Speichern aller Verbindungsdaten ermöglichen. Wer tagtäglich mit verschiedenen Webprojekten zu tun hat, weiss wie wertvoll diese Funktion ist!

Bleiben wir noch einem Moment bei Filezilla: soll eine Datei editiert werden, die auf eimem Webserber abgelegt ist, erlaubt Filezilla sogar eine Art «Remote Edit»: die Datei wird dabei automatisch in einen temporären Ordner kopiert und mit einem wählbaren Editor geöffnet. Sobald die Datei gespeichert oder der Editor beendet wird, fragt Filezilla, ob die veränderte Datei wieder zurück auf den Server verschoben werden soll. Alle diese Aufgaben erledigt Filezilla schnell und sicher, das soll noch einmal betont werden, bevor es weitergeht. Ich möchte nämliche jetzt auf eine Eigenschaft eingehen, die bei jedem UNIX System zu finden ist. Es geht um das «Einhängen» (mount) von externen, resp. entfernten Dateisystemen in das lokale Dateisysstem des eigenen Rechners. Linux kann mit einem entsprechend konfigurierten Kernel die verschiedensten (eigentlich alle) Dateisysteme einbinden: SMB/Samba, NFS (SUN), Platten mit NTFS oder VFAT, SCSI, etc. Warum nicht auch FTP? Das praktisch daran wäre, dass die entfernten Dateien in einem lokalen Verzeichnis wie gewohnt bearbeitet werden könnten. Das Synchronisieren mit dem FTP-Server würde im Hintergrund vom Dateisystem-Treiber erledigt.

Und genau solche Programme gibt es – mehrere sogar. Im folgenden soll eines der einfachsten davon als Linux Tool der Woche vorgestellt werden: CurlFtpFS. CurlFtpFS ist ein Dateisystem-Treiber, der zahlreiche Funktionen bietet, aber dennoch durch seine Einfachheit besticht. CurlFtpFS kann sogar mehrere FTP Ordner an verschiedenen Stellen im eigenen Verzeichnisbaum auf der lokalen Festplatte einbinden. Ein vorgängiges Anpassen der fstab Datei ist nicht erforderlich. CurlFtpFS unterstützt ferner SSLv3 und TLSv1 für sichere Verbindungen, sowie HTTP Tunneling. Wenn die Verbindung zum Server abbricht, wird sie von CurlFtpFS automatisch wiederhergestellt!

Nach der Installation kann CurlFtpFS one weitere Vorbereitung genutzt werden. Das folgende Kommando macht die Dateien eines Servers im lokalen Verzeichnis /mnt/ftp verfügbar:

# curlftpfs -o allow_other user:password@ftp.server.com /mnt/ftp

Wichtig: das funktioniert nur mit root Rechten. Ein einfacher Weg, um das Tool auch als User verwenden zu können, besteht darin, sudo zu verwenden. Wenn CurlFtpFS keine Fehler meldet können nun die Dateien des Servers mit allen zur Verfügung stehenden Tools editiert werden. Zum Bearbeiten einer Datei mit vi wird einfach folgendes eingegeben:

# vi /mnt/ftp/index.html

Und um eine Datei auf den Server zu kopieren genügt folgendes:

# cp /home/bstocker/news.php /mnt/ftp/

CurlFtpFS kennt eine Myriade an Kommandozeilen Optionen, die in der Manpage vorbildlich dokumentiert sind. Einige wenige davon sollen im folgende vorgestellt werden:

Um sicherzustellen, dass Dateien problemlos auch ohne root Rechte verwendet werden können, kann die folgende Option mitgegeben werden: -o allow_other. Wird diese Option weggelassen, kann nur der Benutzer auf die Dateien zugreifen, der curlftpfs ausgeführt hat (hier root). allow_other ist praktisch, wenn CurlFtpFS als root ausgeführt wurde, denn nun können auch andere Benutzer auf das «gemountete» Verzeichnis zugreifen. Um die Dateien einem bestimmten Benutzer zuzuweisen, können zusätzlich die beiden folgenden Schalter genutzt werden: -o uid=nnna und -o gid=nnn. Um die UID (User ID), resp. GID (Gruppen ID) eines Benutzers herauszufinden, kann folgendes Kommando verwendet werden:

id -u
id -g

Ein weiteres Problem ist die Tatsache, dass das Passwort für die FTP-Verbindung in der Kommandozeile mitgegeben wird. Damit taucht es auch in der Prozessliste auf und wird im History der Shell gespeichert. Besser ist es, die Verbindungsdaten in einer geschützten Datei abzulegen. Für CurlFtpFS wird dazu im Stammverzeichnis eine Datei .netrc erstellt und mit dem Kommando chmod 600 .netrc vor neugierigen Blicken geschützt. Die Verbindungsdaten eines Servers werden nun wie folgt in dieser Datei gespeichert:

machine ftp.server.com
login ftpuser
password bigbird

Nun können Benutzer und Passwort bei der Verbindung weggelassen werden: curlftpfs -o …ftp.server.com /mnt/ftp.

Wie wird CurlFtpFS wieder deaktiviert, resp. ein Mount wieder entfernt. Ein einfacher Weg besteht darin, das umount Kommando zu verwenden. Dieses akzeptiert als Argument ein Device File (was wir nicht haben) oder das Verzeichnis, das als Mountpoint diente. Also geben wir als root ein: umount /mnt/ftp.

Wie zuverlässig ist CurlFtpFS? Beim Zugriff auf einen FTP-Server können schliesslich alle möglichen Dinge schief laufen. Ich habe CurlFtpFS mehrere Wochen intensiv für ein Projekte genutzt und mehrere FTP-Verzeichnisse eingebunden. Eine Störung gab es nur einmal, aber da lag das Problem nicht bei CurlFtpFS – der Server verschwand einfach infolge eines Netzwerkausfalles! CurlFtpFS ist ein sehr praktische Lösung, wenn oft mit FTP gearbeitet wird und wenn auf umfangreiche Software wie der Gnome Filesystem Erweiterungen verzichtet werden soll.

Wichtige Ergänzung: CurlFtpFS kann auch ohne root Rechte verwendet werden, wenn die betroffenen Benutzer der Gruppe fuse zugewiesen werden. Siehe hier. Auf meinem Arch Linux hat dies leider nicht richtig funktioniert, deshalb habe ich hier den Umweg über sudo/root vorgeschlagen.

Der CD Express

Vom Jodlerklub Guggershörnli git es e nöi CD u die het üs so guet gfalle, dass mir se bstellt hei. Das isch öppe am Mäntig Abe gsi. Druf si es paar Tag vergange, aber die CD isch nid cho, obwohl mit jede Abe ganz gwungerig i Briefchaschte gluegt hei… So isch es Samschti worde und die CD isch no immer nid itroffe. He nu, hei mir üs gseit, de haut nächscht Wuche. Grad nach em Samschti Mittag han i mi uf e Wäg uf Langnau gmacht, wo plötzlich es Outo vor em Huus aghalte het. Da wott öpper nach em Wäg frage han i mir däicht u ha es paar Schritt uf das Outo zue gmacht. U richtig, d Schibe geit abe u der Fahrer wott öppis frage.

Es isch du aber ganz a e angeri Frag cho aus die won i erwartet hat: «Sit dir der Herr Stocker?« het dä fründlich Bsuecher jetzt gfragt. Mi Tüüri het mi das verblüfft, schliesslich isch das ganz es unbekannts Gsicht gsi. U won i mi im nächste Momänt z erchenne gäh ha, seit dä Unbekannt gheimnisvoll &i hätt euch da nöis…», reckt uf e Rücksitz vom Outo u hebt mir es Couvert entgäge! Ersch itz merke i, wär die Bsuecher si: Herr u Frou E* vom Guggisbärg. U richtig isch i däm Couvert inne die nöi CD wo mir bstellt het. Itz isch d Fröid natürlich gross gsi. Die CD vom Jodlerklub Guggershörnli isch doch no cho, persönlich überreicht vom Presidänt! So öppis han i doch no nie erläbt u möcht o uf däm Wäg no einisch vo Härze Danke säge! Es isch e Überraschig gsi, wo gärn wyter erzellt wird u wo mir lang dra wärde dänke. Grad denn, wenn mi die schöne Lieder wärde lose.

Jodlerklub Guggershörnli: CD «Bis stolz e Jodler z‘ sy»

Was für Lieder het’s uf dere CD? Eis isch ganz es bekannts, nämlich «Das cha nur Liebi si» vom Ueli Zahnd. Der Ueli isch o der musikalisch Leiter vom Jodlerklub Guggershörnli. Zäme mit ihrem Dirigänt singe die Froue u Manne vom Guggisbärg aber no mängi angeri beöiebti Melodie: «E Wunsch» vom Robert Fellmann, «U ame Samschtig z Nacht», es traditionells Jodellied. Oder die bekannti «Bärgandacht» vom Reto Stadelmann. Grad das isch es, was dere CD ganz es speziells Gsicht git: d Uswahl von ganz verschidene Jodellieder, wo aber doch so guet zäme passe, dass es eifach immer wider Fröid macht, zum zuelose. Das isch aber nume z einte. Es git no öppis, wo die CD uszeichnet: es isch der Jodlerklub Guggershörnli. Die Froue u Manne vo däm Bärner Chor singe so, wie me sich das als Jodlerfründ nume cha wünsche: innig u schön! E Chor wo wie mit eire Stimm singt u jutzet u ganz es töifs Gspüri für die schöne Lieder bewist: früsch u voller Chraft, aber o fiin, sinnig u immer ächt! So singt der Jodlerklub Guggershörnli. Mir säge Dank für das Gschänk.

Menschen im Zug

Ueber dem Emmentaler Dorf erwacht ein frischer und klarer Frühherbstmorgen und wo es vor einer Stunde noch ganz still war, herscht plötzlich emsige Betriebsamkeit. Ein neuer Tag hat begonnen. Auf der Durchfahrtsstrasse in Richtung Burgdorf herrscht schon reger Verkehr und am Bahnhof warten die Menschen auf ihren Zug, der sie nach Sumiswald, Thun oder in das nahe gelegene Burgdorf bringt. Menschen mit den verschiedensten Interessen und Plänen stehen am Bahnsteig, unterhalten sich angeregt, lesen eine Zeitung, hören mit ihrem Mp3 Player Musik oder sind in Gedanken versunken. Was hält dieser Tag wohl für uns bereit? Im Zug kann es an manchen Tagen unter der Woche etwas eng werden. Die Reisenden im Zug haben die unterschiedlichsten Interessen, doch letztendlich verfolgen sie doch alle dasselbe Ziel: sie streben nach Glück und Anerkennung. Sie wünschen sich Geborgenheit, Sicherheit und ein erfülltes Leben. Manche in einer Beziehung zu einem lieben Du. Andere allein, damit sie sich ganz ihrer Aufgabe widmen können.

Alle diese Wünsche führen diese Mensche mit sich, wenn sie im Zug unterwegs sind. Wie eine Reisetasche, die sie jeden Morgen umhängen, wenn sie sich auf den Weg machen, um ihr Tageswerk zu beginnen. Gerade dieser Gedanke ist es, der die Menschen näher und freundlicher erscheinen lässt. Im Trubel, im raschen Takt des morgendlichen Werkverkehrs ist dieses Streben zu erkennen. Menschen suchen das Glück, so wie eine Pflanze dem Licht der Sonne zu strebt. Und während die einen erfolgreich sind und auf der Sonnenseite des Lebens stehen, müssen andere lange warten, bis auch ihr Glücksstern aufsteigt. Mache warten vergebens. Freud und Leid sind auch im Zuge nahe beieinander, so wie die Menschen auf den Sitzen in einem vollen Zug.

Die Berner Zeitung hat vor einiger Zeit einen Artikel über die menschlichen Untugenden verfasst, über die sich die Passagiere im Zug aufregen. Dies ist eine kurze Replik auf diesen Artikel, die dazu einlädt, die Aufmerksamkeit auf einen anderen wichtigen Aspekt zu richten: auf das Wesen der Menschlichkeit, dem wir auch im Zug auf Schritt und Tritt begegnen können. Was ist Menschlichkeit in dieser Situation? Es ist im morgendlichen Zugverkehr eine einfache, schlichte Geste, die den anderen dennoch freut. Wie etwa die Einladung, «hier ist noch Platz frei.». Oder ein freundliches «Ja, bitte!» wenn nach einem Platz gefragt wird. Nicht einfach griesgrämig wegsehen oder hinter der Zeitung verstecken, wenn jemand ein paar Worte wechseln möchte. Oder auch nur ein Lächeln im Gesicht. Wer mit diesem Vorsatz in den Zug steigt, wird das «sich auf die Nerven gehen» bald weit hinter sich lassen, so wie der Zug das Depot, das er am frühen Morgen verlassen hat. Doch während der Zug am Abend in sei Depot zurück kehrt, müssen wir dies nicht unbedingt tun…