E grossi Fläsche Strath

Nid alli hei se gärn, die chläbrigi, dickflüssigi Masse us der Strath-Fläsche. Aber es isch halt gsung, das Präparat us Chrüter-Hefe, Malzextrakt, Orange-Sirup und no es paar angere Sache, won-i nid rächt weiss, was es isch. Mir hei dä rot-bruun Sirup scho als Ching übercho, nume dass er dennzumal no Bio-Strath gheisse het. Grad denn, wenn mir si chrank gsy. Es het gheisse, wenn mit alli Tag es par Löffel dervo näh, de wärde mir schnäller wider gsung! Aber mängisch hei mir üs bsunne, ob mir das wei, denn gsung wärde, das het o gheisse: wider i d’Schuel!

No hüt het es bi üs immer so e Fläsche mit blauer Etikette im Chüehlschrank. U wo mi du z’letscht Mal e schuderhafti Grippe het a ds Bett gfesslet, ha-n-i o wider a das Strath däicht, sobald es mir wider e chly besser isch gange. D Fläsche isch aber fascht läär gsy, nume no es paar Tröpfli hei use welle. Also bin-i i d Drogerie. Zwar ohni Fieber, aber immer no mit weiche Chnöi. Dert han-i es Strath bstellt. U offebar het die nätti Verchöiferin grad gseh, dass es no nid lang här isch gsi, sit i chrank im Bett bi gläge. Sie het drum grad gfragt: «Darf’s o e grossi Fläsche sy?».

Junge Leuenberger Linde eingeweiht

Junge Leuenbergerlinde

Was wüsste die alten Leuenberger Linde wohl alles zu erzählen, wenn sie sprechen könnte? Seit 450 Jahren steht sie am Eingang des Dorfes und erinnert an den berühmten Bauernführer. Doch nun ist sie krank geworden, deshalb wurde auf Anregung von Susanne Beer und Gotte Martha Dellenbach eine junge Leuenberger-Linde gepflanzt. Sie wächst seit gut drei Jahren zwischen dem Pfarrhaus und dem Friedhof. Am vergangen Wochenende wurde der gut gedeihende junge Baum mit einer Feier eingeweiht. Gemäss Susanne Beer sind keine weiteren Veranstaltungen rund um die Linde geplant, «es soll ein Platz zum Verweilen sein, ein Ort um Ruhe zu finden», sagte die Gemeinderätin. Wie in alten Zeiten wurde um die Linde eine hölzerne Bank aufgestellt, die von der Schreinerei Rothenbühler gestiftet wurde.

Bald rollt ein Bus durch Rüderswil

Das Thema ist alt im Dorf. Rund 30 Jahre alt, um es genau zu nehmen. So lange wird schon über die Einführung eines Busses diskutiert. Rüderswil ist eines der wenigen Dörfer im oberen Emmental, das vom öffentlichen Verkehr abgeschnitten ist, ein Bus könnte diese schmerzliche Versorgungslücke schliessen. Und tatsächlich ist es am kommenden 2. August soweit – vorausgesetzt natürlich, die Stimmberechtigten nehmen das Geschäft am 2. Dezember an! Von diesem Tag an wird ein Bus mit 37 Plätzen die Ortschaften Rüderswil, Schwanden, Zollbrück und Lützelflüh miteinander verbinden. Der Fahrplan ist so angelegt, dass auch wichtige Anschlüsse für Weiterfahrten in Richtung Burgdorf und Langnanu gewährleistet werden.

Und es kommt noch besser: Gemäss der Informationsveranstaltung vom vergangenen Montag wird der Bus für Fahrgäste kostenlos, wer einsteigt, braucht nichts zu bezahlen. Dies ist für die zweijährige Versuchsphase so vorgesehen. Wenn möglich soll der Betrieb des Busses anschliessend beibehalten und definitiv etabliert werden. Ob später Abo-Gebühren erhoben werden, ist noch offen.

Um Kosten zu sparen, fährt der Bus nicht zu jeder vollen Stunde. Fahrten sind für Morgen, zur Mittagszeit und am späten Nachmittag, resp. frühen Abend vorgesehen. Damit ist sichergestellt, dass auch Schüler rechtzeitig im Schulhaus sind und für die Mittagspause nach Hause fahren können. Das heisst auch, dass der bestehende Schülerbus abgelöst werden wird. Das Angebot richtet sich aber primär an die Einwohner von Rüderswil, das belegt auch die Tatsache, dass der Bus während den Schulferien unterwegs ist.

Natürlich kostet das ganze etwas. Rund 150,000 Franken pro Jahr. Zieht man davon die ab 2018 zu erwartende Beteiligung des Kantons von rund 60,000 Franken jährlich und die Schülertransportgebühren ab, bleiben nur rund 30,000 Franken, die von der Gemeinde berappt werden müssen. Eigentlich nicht viel. Ob der Bus tatsächlich rollen wird, entscheidet sich an der kommenden Einwohnergemeindeversammlung vom 2. Dezember.

Stärnemeer

Langsam isch d Sunne über em Ämmechnöi ungergange. Die guldige Strahle hei dür d Tanne glüchtet. Warm, mit lüchtende Farbe, so wie ds erschte Herbschtloub a der alte Linge vor em Huus. «Nimm no einisch mis warme Liecht», het d Sunne gseit. U da isch es grad gsi, also ob si wett mahne. Mahne, dass es Herbscht isch worde, dass die chalte Tage nach däm schöne Summer o ihres Rächt wei ha. Druf het sich d Sunne z’grächtem zur Rueh gleit, mit em letschte, weiche rote Liecht über em Bärg het si de Mönsche uf der Ärde guet Nacht gseit.

E chüele Herbschtaabe isch es itz worde, vo der Weid här di Chueglogge z’ghöre, u d Amsle i de Tanne sueche sich es Plätzli für d Nacht. Es vernachtet, still u voller Fride.

U denn, wie vo eim Momänt zum angere, si am nachtblaue Himmel über de dunkle Tannewälder die erschte Stärne z’gseh gsi. Häll u glitzernd stah si itz am Himmel. I luege i die wyti, stilli Nacht u da isch es mir, als ob i wyt i d Ewigkeit chönnt gseh. Wyt i d Unändlichkeit u Grössi vom Stärnemeer. Wie chly bin i doch sälber i dere Wyti, wo weder Aafang no Ändi het.

Bald kein Google Now mehr auf dem Desktop?

Die Integration von Google Now für Chrome auf dem Desktop ist möglicherweise nur ein Gastspiel. Die für Google Now erforderlichen Komponenten werden im Chrome Browser ab Version 47 wieder entfernt. Dies ist einem Beitrag auf dem Chrome Bugtracker zu entnehmen.

Google Now Desktop

Google Now auf dem Desktop

Zurecht ist Google Now, auch kurz «GNow» genannt, der beliebteste Personal Assistent. GNow hilft nicht nur beim Erinnern an Termine oder Aufgaben, es kennt auch die Fahrzeit für den Heimweg, die Details zu einem gebuchten Flug, das aktuelle Wetter am Ferienort und vieles mehr. Das System merkt sich die Gewohnheiten und Vorlieben des Benutzers und macht rechtzeitig Vorschläge, noch bevor danach gesucht werden muss. Zu Beginn war GNow nur für Android Smartphones ab Version 4 verfügbar. Dann veröffentlichte der Suchmaschinenprimus eine Fassung für Apple’s iOS und vor etwa einem Jahr auch eine abgespeckte Version für die Windows- und Mac-Versionen des Chrome Browsers. Die Popularität für die Chrome-Version hielt sich indes in Grenzen. Die Implementation war einfach zu eingeschränkt und fehlerhaft. Viele Linux Benutzer suchen bis heute vergeblich nach dem Glocken-Symbol in der Taskleiste. Schuld daran ist ein Fehler, der die Anzeige auf einigen Fenstermanagern verunmöglicht. Die Details dieses Fehlers sind in einem Rapport auf dem Chrome Bugtracker zusammengefasst.

«Sonnenuntergang in M47»
Und genau in diesem Bericht erschien vor kurzem eine Meldung, die aufhorchen lässt. Ein Entwickler schreibt, dass dieser Fehler nicht korrigiert wird. Grund dafür sei der Entscheid, das sogenannte Notification Center aus allen Chrome-Versionen (Windows, Mac, Linx) zu entfernen. Ebenfalls entfernt werden soll das Subsystem, das GNow Benachrichtigungen vom Server liest und in Echtzeit auf dem Desktop anzeigt. Zwei Gründe werden angegeben: Einerseits soll damit die Codebasis von Chrome verkleinert werden. Und andererseits sei das Interesse am Desktop-GNow eher marginal gewesen. Beibehalten werden solle nur noch die Basis-API für Benachrichtigungen und die Implementation der Web-Notifications. Mit diesem Entscheid wird GNow für Chrome der Boden unter den Füssen weggezogen.

Chromebooks nicht betroffen
Ob Google GNow für den Desktop in anderer Form realisieren wird, ist der Wortmeldung nicht zu entnehmen. Klar ist hingegen, dass Chrome-OS, resp. die Chromebooks nicht von dieser Aenderung betroffen sind. Auf Chrome-OS wird das Notification-Center weiterhin zur Verfügung stehen. Gerade deutschsprachige Anwender dürfte dies interessieren, denn sie profitieren noch nicht vom neuen GNow im «App-Launcher», also dem Panel zum Starten von Chrome-Programmen. Dieses funktioniert nur, wenn die Sprache des Chromebook auf Englisch gestellt wird. Mit deutscher Sprache können immerhin noch einige Now-Karten im Notification-Center abgerufen werden. Wann Google hier nachbessert, ist ebenfalls unklar, das neue GNow wurde bereits im vergangenen April freigegeben.

Bei der deutschen Chromebook Community auf Google+, die mehr als 1200 Mitglieder zählt, löste die Meldung einigen Unmut aus. Die Mitglieder haben nun einen Bug-Report erstellt und rufen ihre Mitstreiter dazu auf, dem Bericht durch Kommentare und Markierungen mehr Gewicht zu verleihen. Beim Abfassen dieses Textes sind es bereits 26 Votanten, die an der weiteren Entwicklung von GNow auf dem Chromebook Interesse bekundigt haben.

Nachbessern mit einer Extension
Wer auf die GNow Benachrichtigungen nicht verzichten mag, kann mit einer kleinen, aber raffinierten Erweiterung nachbessern. Die Extension Android Desktop Notifications wird auf dem Smartphone und auf dem Chrome Browser installiert. Dann kann jede Benachrichtigung, die auf dem Handy erscheint, auch auf dem Desktop angezeigt werden. Die Erweiterung gibt es sogar für Firefox. Die meisten Einstellungen werden auf der Android-Fassung angeboten. Hier kann gewählt werden, welche Desktops berücksichtigt werden und welche Benachrichtigungen (GNow, GMail, Telefon, etc.) versandt werden.

Siehe auch: Tipps und Tricks zu Google Now.

E Chratte voll Härdöpfel

I de letschte Tage hei mir üser Härdöpfelö uusgrabt. Trotz der Tröchni i de letschte Wuche si schöni Härdöpfel us em Bode cho. Hürigs Jahr hei mir ganz verschideni Sorte pflanzt: Agria, Ratte, Amandine u die blaue Schwede. Beliebt si si ja im Momänt, die lüchtend gälbe Amandine, si hei e feine Gschmack u bruuche weni Zyt zum ling wärde. Wott me aber Gschwellti mache, so heisst es: ufpasse, gar gli sie die fiine Härdöpfel ling!

Kartoffelernte

Härdöpfel, früsch us em Bode

E luschtigi Form hei d Ratt Härdöpfeli, mänge wo zum Bode us glüsslet gseht eher us wie es Rüebli, läng u zuegschpitzt! Aber fein si si! Das es keini grosse Härdöpfel wärde, het me scho bim Wachse vo de Stüdeli gseh, die si chlyner gsi als öppe d Agria Pflanze.

Dürres Emmental

Rechtzeitig zum Neumond gab es etwas Regen, die Abkühlung war aber nur von kurzer Dauer, bald kam die Sommerhitze zurück, das Thermometer stieg wieder auf 30 Grad. So zeigt das Emmental zurzeit ein seltenes Bild: Die sonst tiefgrünen Hügel und Matten sind auf der Sonnseite am verdorren:

Blick vom Emmenknie

Das Bild wurde am 19. Juli auf dem Emmenknie mit Blick auf Niederbach/Schwanden aufgenommen. Auch die kommenden Tage werden heiss und trocken. Der schöne und warme Sommer zeigt sich wie ein scharfer Kontrast zum vergangenen Jahr, das wegen einem nassen und kühlen Sommer, vor allem aber wegen dem Hochwasser noch in lebendiger Erinnerung ist.

Zeit für das Hiersein

Jesus Christus, gespielt von Brian Deacon, 1979. Quelle: jesus.ch

Blaise Pascal und einige weitere berühmte Philosophen wiesen auf ein Phänomen hin, wie wir mit der Zeit umgehen: allzuoft sind wir in Gedanken in der Vergangenheit, mit unserer Erinnerung können wir sie ein Stück weit festhalten. Oder das Denken schweift in die Zukunft, mit Hoffnung und Phantasie versuchen wir uns vorzustellen, was einmal sein wird, wie es gemäss unseren Wünschen werden könnte. Dabei denken wir fast überhaupt nicht an die Gegenwart, beklagt der grosse französische Philosoph. Und wenn dann nur, «um aus ihr die Einsicht zu gewinnen, mit der wir über die Zukunft verfügen wollen.».

Wie hielten es Jesus und die Apostel? Oft predigten sie vom zukünftigen Reich Gottes, von einem ewigen Leben nach dem irdischen Tod, in dem wir mit Gott vereint sein werden. Aber: In ihrer Hinwendung zum Reich Gottes verloren Jesus und die Apostel den Blick für das Gegenwärtige nie. Wenn Kranke, Blinde und Gelähmte zu Jesus kamen, dann vertröstete er sie nicht auf später. Im Gegenteil, er unterbrach seine Predigt, legte den Bittstellern die Hände auf und heilte sie. Es störte ihn nicht, wenn es gerade Sabbat war und er damit bei den Strenggläubigen für Zornesausbrüche sorgte. Ein braver Kirchgänger war Jesus nie!

Seine Jünger traten in seine Fussstapfen. Als Petrus und Johannes es gerade eilig hatten, um nicht zu spät zum Nachmittagsgebet zu kommen, trafen sie auf einem lahmen Bettler, der sie um etwas Geld bat. Die beiden Apostel hätten den armen Mann stehen lasen können, um rechtzeitig zum Gebet zu kommen. Doch gerade das taten sie nicht. Petrus wendete sich dem Bettler zu, und sprach den berühmten Satz aus der Apostelgeschichte: «Gold und Silber habe ich nicht. Was ich aber habe, das gebe ich Dir!» Und dann kam es zu einer Spontanheilung, Petrus musste dem Mann, der nicht wusste, wie ihm geschah, nur noch auf die Beine helfen.

Auch Paulus war ein Meister, wenn es darum ging, im Hier und Jetzt zu sein. Er konnte nicht nur spontan und ohne jede Vorbereitung zu jedem beliebigen Thema eine ausgedehnte Predigt halten, er nahm auch spontan mehrtägige Einladungen an, obwohl er gerade Reisepläne schmiedete. Und wenn er um Hilfe gebeten wurde, liess er oft alles andere stehen, um Menschen aus der Not zu helfen. Er hatte Zeit für das Hiersein und lebte damit eine der wichtigsten christlichen Tugenden vor.

Rüderswil erwartet stürmische Zeiten

In Rüderswil wird in den kommenden Wochen das Freilichttheater «Sturmzyte» aufgeführt: Ein Krimi mit einer Liebesgeschichte aus den Dreissiger Jahren.

Auf dem Areal der Spinnerei im Rüderswilschachen werden bald wieder Direktoren, Farbrikarbeiter und Gewerkschafter ein und ausgehen. Mit grossem Aufwand wird die Theatergruppe Lützelflüh das Stück «Sturmzyte» aufführen. 100 Beteiligte, darunter 50 Theaterleute werden im Juli und August eine Atmosphäre auf das Fabrikareal zaubern, so wie sie vor 80 Jahren geherrscht haben mag. In die dreissiger Jahre des vergangenen Jahrhunderts also; und damit in eine Zeit, die von einer weltweiten Wirtschaftskrise erschüttert wurde. Auch die Schweiz blieb davon nicht verschont und auch nicht einer der Helden der Geschichte, der Arbeitslose Jörg Zollinger. Er blickt in eine Welt voller Kontraste: auf der einen Seite stehen die reichen Industriellen, die Arbeiter entlassen, damit ihre Fabriken rentabel bleiben. Arbeitslos gewordene stehen ihnen gegenüber; ihr ohnehin karges Leben wird durch den Verlust des Broterwerbs noch schwieriger, Armut und Not drohen.

Spinnereiareal Rüderswil

Das Spinnereiareal wurde für das Theater etwa umgestaltet

Als ein Fabrikdirektor bei einem nächtlichen Überfall schwer verletzt wird, macht sich auch Jörg Zollinger auf die Suche nach den Übeltätern. Sind Entlassene für den Anschlag verantwortlich? Oder sogar rechtsnationale Frontisten, die in dem Stück für Unruhe sorgen? Zollinger lernt dabei die reiche Fabrikantentochter Anna kennen. Sie will ganz und gar nicht seinem Bild einer jungen Frau aus der Oberschicht passen. Denn Anna kennt keine Berührungsängste, auch ihm gegenüber nicht, dem arbeitslosen «Büezer».

Die Zeit, in der das Stück spielt, ist auch für die Theaterleute eine Herausforderung. Denn es geht darum, ein authentisches Bild der dreissiger Jahre zu vermitteln. Eine Zeit, die noch nicht weit in der Vergangenheit liegt: Es wird auch Zuschauer geben, die diese Zeit bewusst noch erlebt haben. Dennoch sind die Krisenjahre kaum mehr bekannt. Unter der Leitung von Ueli Remund werden die Schauspielenden der Theatergruppe Lützelflüh eine Geschichte erzählen, die in mehrfacher Hinsicht zu faszinieren mag: Die Geschichte selbst, die spannend ist und alle Menschen anspricht. Und die Persönlichkeiten, von denen erzählt wird: Unterschiedliche Menschen, die plötzlich entdecken, dass es mehr gibt, das sie verbindet, statt trennt.

Die Premiere des Stückes ist am 8. Juli, die Dernière am 20. August. Gespielt wird das Stück auf dem Areal der ehemaligen Spinnerei in Rüderswil. Weitere Informationen und eine Online Reservation sind auf der Homepage der Theatergruppe Lützelflüh zu finden.