Zeit für das Hiersein

Jesus Christus, gespielt von Brian Deacon, 1979. Quelle: jesus.ch

Blaise Pascal und einige weitere berühmte Philosophen wiesen auf ein Phänomen hin, wie wir mit der Zeit umgehen: allzuoft sind wir in Gedanken in der Vergangenheit, mit unserer Erinnerung können wir sie ein Stück weit festhalten. Oder das Denken schweift in die Zukunft, mit Hoffnung und Phantasie versuchen wir uns vorzustellen, was einmal sein wird, wie es gemäss unseren Wünschen werden könnte. Dabei denken wir fast überhaupt nicht an die Gegenwart, beklagt der grosse französische Philosoph. Und wenn dann nur, «um aus ihr die Einsicht zu gewinnen, mit der wir über die Zukunft verfügen wollen.».

Wie hielten es Jesus und die Apostel? Oft predigten sie vom zukünftigen Reich Gottes, von einem ewigen Leben nach dem irdischen Tod, in dem wir mit Gott vereint sein werden. Aber: In ihrer Hinwendung zum Reich Gottes verloren Jesus und die Apostel den Blick für das Gegenwärtige nie. Wenn Kranke, Blinde und Gelähmte zu Jesus kamen, dann vertröstete er sie nicht auf später. Im Gegenteil, er unterbrach seine Predigt, legte den Bittstellern die Hände auf und heilte sie. Es störte ihn nicht, wenn es gerade Sabbat war und er damit bei den Strenggläubigen für Zornesausbrüche sorgte. Ein braver Kirchgänger war Jesus nie!

Seine Jünger traten in seine Fussstapfen. Als Petrus und Johannes es gerade eilig hatten, um nicht zu spät zum Nachmittagsgebet zu kommen, trafen sie auf einem lahmen Bettler, der sie um etwas Geld bat. Die beiden Apostel hätten den armen Mann stehen lasen können, um rechtzeitig zum Gebet zu kommen. Doch gerade das taten sie nicht. Petrus wendete sich dem Bettler zu, und sprach den berühmten Satz aus der Apostelgeschichte: «Gold und Silber habe ich nicht. Was ich aber habe, das gebe ich Dir!» Und dann kam es zu einer Spontanheilung, Petrus musste dem Mann, der nicht wusste, wie ihm geschah, nur noch auf die Beine helfen.

Auch Paulus war ein Meister, wenn es darum ging, im Hier und Jetzt zu sein. Er konnte nicht nur spontan und ohne jede Vorbereitung zu jedem beliebigen Thema eine ausgedehnte Predigt halten, er nahm auch spontan mehrtägige Einladungen an, obwohl er gerade Reisepläne schmiedete. Und wenn er um Hilfe gebeten wurde, liess er oft alles andere stehen, um Menschen aus der Not zu helfen. Er hatte Zeit für das Hiersein und lebte damit eine der wichtigsten christlichen Tugenden vor.

Rüderswil erwartet stürmische Zeiten

In Rüderswil wird in den kommenden Wochen das Freilichttheater «Sturmzyte» aufgeführt: Ein Krimi mit einer Liebesgeschichte aus den Dreissiger Jahren.

Auf dem Areal der Spinnerei im Rüderswilschachen werden bald wieder Direktoren, Farbrikarbeiter und Gewerkschafter ein und ausgehen. Mit grossem Aufwand wird die Theatergruppe Lützelflüh das Stück «Sturmzyte» aufführen. 100 Beteiligte, darunter 50 Theaterleute werden im Juli und August eine Atmosphäre auf das Fabrikareal zaubern, so wie sie vor 80 Jahren geherrscht haben mag. In die dreissiger Jahre des vergangenen Jahrhunderts also; und damit in eine Zeit, die von einer weltweiten Wirtschaftskrise erschüttert wurde. Auch die Schweiz blieb davon nicht verschont und auch nicht einer der Helden der Geschichte, der Arbeitslose Jörg Zollinger. Er blickt in eine Welt voller Kontraste: auf der einen Seite stehen die reichen Industriellen, die Arbeiter entlassen, damit ihre Fabriken rentabel bleiben. Arbeitslos gewordene stehen ihnen gegenüber; ihr ohnehin karges Leben wird durch den Verlust des Broterwerbs noch schwieriger, Armut und Not drohen.

Spinnereiareal Rüderswil

Das Spinnereiareal wurde für das Theater etwa umgestaltet

Als ein Fabrikdirektor bei einem nächtlichen Überfall schwer verletzt wird, macht sich auch Jörg Zollinger auf die Suche nach den Übeltätern. Sind Entlassene für den Anschlag verantwortlich? Oder sogar rechtsnationale Frontisten, die in dem Stück für Unruhe sorgen? Zollinger lernt dabei die reiche Fabrikantentochter Anna kennen. Sie will ganz und gar nicht seinem Bild einer jungen Frau aus der Oberschicht passen. Denn Anna kennt keine Berührungsängste, auch ihm gegenüber nicht, dem arbeitslosen «Büezer».

Die Zeit, in der das Stück spielt, ist auch für die Theaterleute eine Herausforderung. Denn es geht darum, ein authentisches Bild der dreissiger Jahre zu vermitteln. Eine Zeit, die noch nicht weit in der Vergangenheit liegt: Es wird auch Zuschauer geben, die diese Zeit bewusst noch erlebt haben. Dennoch sind die Krisenjahre kaum mehr bekannt. Unter der Leitung von Ueli Remund werden die Schauspielenden der Theatergruppe Lützelflüh eine Geschichte erzählen, die in mehrfacher Hinsicht zu faszinieren mag: Die Geschichte selbst, die spannend ist und alle Menschen anspricht. Und die Persönlichkeiten, von denen erzählt wird: Unterschiedliche Menschen, die plötzlich entdecken, dass es mehr gibt, das sie verbindet, statt trennt.

Die Premiere des Stückes ist am 8. Juli, die Dernière am 20. August. Gespielt wird das Stück auf dem Areal der ehemaligen Spinnerei in Rüderswil. Weitere Informationen und eine Online Reservation sind auf der Homepage der Theatergruppe Lützelflüh zu finden.

Tipps und Tricks zu Google Now

Google Now heisst so, weil es die gewünschten Informationen liefert, bevor danach gesucht werden muss. Bevor das wirklich klappt, braucht es einige Vorbereitungen. Und die Erkenntnis, dass Google Now kein in allen Teilen fertiges Produkt ist.

Es zeigt an, wie spät es ist, wie das Wetter Morgen wird und möglicherweise auch, wo ich mich gerade hingesetzt habe. Eigentlich nichts, was irgendwie spektakulär wäre. Wer Google Now das erste Mal nutzt, wird kaum Begeisterungssprünge machen, jedenfalls vorerst nicht. Google Now muss während einer gewissen Zeit trainiert werden, will man es gewinnbringend nutzen. Dann aber leistet es erstaunliches! Google Now macht dann Vorschläge für die Reiseroute, die unmittelbar bevorsteht, präsentiert einen vollständigen Fahrplan für Zugreisende und kennt Staus oder Baustellen auf der Autobahn. Es erinnert zudem an die unmittelbar bevorstehenden Termine, damit der Chef wegen der Verspätung nicht sauer wird. Und es sorgt mit einem freundlichen Signalton dafür, dass wir auf dem Heimweg das Brot und dem italienischen Schimmelkäse nicht vergessen.

Genau das ist die Stärke an Google Now (im Folgenden einfach GNow genannt), es «weiss», welche Informationen uns gerade interessieren und zeigt diese schön aufbereitet in kompakten Karten an, ohne dass vorher die Strassenkarte oder der Kalender bemüht werden müssen. Wer in den USA, in England oder in Deutschland lebt, kann sich zudem die Ergebnisse seines Lieblingsteams im Fussball oder Eishockey einblenden lassen!
Und damit bin ich bereits bei einer der ersten Einschränkungen angelangt, mit der wir in der Schweiz noch leben müssen: GNow leistet in Europa längst nicht all das, was es in den USA kann. Hier ist Geduld gefragt, Google liefert Stück für Stück nach, was vermisst wird.

GNow aktivieren

GNow Einstellungen

Google Now aktivieren

Wer den Assistenten nutzen will, sollte als erstes einige wichtige Dinge einstellen. Hierzu wird auf dem Smartphone die Google Suche aufgerufen und dann oben links auf das Hamburger Menu geklickt, das ist das Symbol mit den drei waagrechten Balken. Alternativ kann natürlich auch das GNow-Widget verwendet werden. Nun können unter den Einstellungen die Standorte für Zuhause und für den Arbeitsplatz bestimmt werden. Hier lässt sich auch festlegen, ob man per Auto oder Zug unterwegs ist. Diese Einstellungen sind wichtig, damit GNow prüfen kann, ob der Weg in den Feierabend auch wirklich frei ist!

Und das war schon die halbe Miete! Wer Lust hat, kann unter den Anpassungen noch Sportteams und Aktienkurse heraussuchen. Von jetzt erstellt GNow anhand des Bewegungsprofiles Routenvorschläge, zeigt News basierend auf den Surfgewohnheiten und weist auf ein bevorstehendes Regenwetter hin.

Erinnern – auch beim erreichen bestimmter Orte
Das war eine kleine Startanleitung zu GNow. Wer soweit ist, wird vielleicht immer noch fragen: War’s das? Nein, es geht weiter! Nun soll eine weitere praktische Funktion vorgestellt werden: Die Reminders. Reminders, zu deutsch Erinnerungen können dabei helfen, wichtige Dinge nicht zu vergessen. Ganz passend dazu ist das Icon, über das Erinnerungen erstellt werden können. Es zeigt einen Finger, um den ein Faden gebunden worden ist – so haben’s früher manche Menschen gemacht. Was Reminders tun, ist schnell erklärt: Sie erinnern zu bestimmten Zeiten oder an bestimmten Orten (!) daran, etwas nicht zu vergessen. Katzenfutter kaufen auf dem Heimweg zum Beispiel.

Google Now Reminder

Google Now Reminder erstellen

Auf dem Smartphone sind Reminders schnell erstellt. GNow starten, im Hamburger-Menu «Erinnerungen» wählen und dann einen kurzen Text und einen Zeitpunkt eingeben, an dem man erinnert werden möchte. Alternativ kann auch ein Ort angegeben werden. Die Erinnerung erscheint dann, sobald dieser Ort erreicht ist. Immer vorausgesetzt natürlich, das Smartphone kann den aktuellen Standort bestimmen (GPS Antenne aktivieren). Das schöne daran: Die Erinnerung erscheint auch auf allen anderen Geräten, auf denen man mit demselbe Google-Konto eingeloggt ist. Ja, auch auf dem Chrome Browser. Mit einer bedauernswerten Ausnahme: Wer Chrome auf einem Linux Rechner verwendet, hat Pech gehabt. Die Entwickler haben alle GNow Karten wegen eines Problems gesperrt.

Ganz ähnlich können im Chrome Browser Erinnerungen erstellt werden, hierzulande muss man sich jedoch mit einem kleinen Trick behelfen. Zuerst wird im Browser folgende Adresse eingegeben: www.google.com/?hl=en. Damit sollte eine englische Fassung der Suchmaschine zu sehen sein. Und nun muss im Suchfeld nur noch das Schlüssenwort Remind, gefolgt von einer Aufgabenbeschreibung eingetippt werden, schon erscheint der Reminder Dialog: «remind me to Rom erbauen!»

Chrome-Reminder
Reminder in Chrome erstellen

Ja, das Gemisch aus englisch und deutsch sieht nicht wirklich schön aus, auf eine Verbesserung darf aber gehofft werden. Sobald Text und Zeit/Ort stimmen, wird auf «Remind me on Google Now» geklickt, damit ist die Erinnerung, die natürlich auch auf dem Handy zu sehen sein wird, gespeichert.

Apropos: Erinnerungen lassen sich auch mit Google Keep erstellen, der hauseigenen Notizenverwaltung. Und mit dem neuen Mail Client «Inbox»

GNow und der Kalender
Wie sieht es mit Terminen aus? Dafür bietet Google einen Online-Kalender, der via Google Now Alarm schlägt, wenn wir gerade dabei sind, ein alles entscheidendes Date zu vergessen. Damit Ereignisse aus dem Kalender in Google Now abgezeigt werden, muss weiter nichts getan werden, ausser den Termin eintragen natürlich. Anhand der Erinnerung zeigt Google Now dann rechtzeitig eine Karte an. Auch hier wieder auf allen Geräten, die Google Now unterstützen. In diesem Zusammenhang mag eine Einstellung nützlich sein, die im Moment nur als Experiment zur Verfügung steht. Klicken Sie zuerst auf das Zahnrad-Symbol oben rechts im Kalender-Fenster und dann auf «Google Labs». Aktivieren Sie nun die Option «Unaufdringliche Benachrichtigungen». Damit wird verhindert, dass anstehende Termine auf dem Desktop mit einem Popup-Fenster angezeigt werden. Stattdessen erscheint analog zu GNow ein Hinweis im Benachrichtigungsfenster.

GNow hört auf’s Kommando
Kommen wir noch einmal zu den Remindern zurück: Diese können auf dem Smartphone auch mit einem Sprachkommando erstellt werden. Dazu muss nur das Erkennen des «Ok, Google» Sprachkommandos aktiviert sein. Wer jetzt freundlich «Ok, Google» sagt, sieht auf dem Bildschirm ein Mikrofon und die Aufforderung «Jetzt sprechen». Nun kann beispielsweise mit «Erinnere mich, Brot und Milch zu kaufen» eine entsprechende Erinnerung erstellen. Und das ist nicht das einzige Kommando, das GNow versteht, hier sind einige weitere:

«Erstelle einen Termin» (Erstellt einen Termin)
«Öffne sbb.ch» (Öffnet eine gegebene Webseite)
«Navigiere zu Bahnhofplatz, Burgdorf» (Startet die Navigation)
«Spiele Enya» (Spielt angegebene Titel in Google Music)
«EMail an Lucius Seneca» E-Mail erstellen

Viele weitere Beispiele gibt es unter den folgenden Links:

30 nützliche Sprachbefehle für Google Now
Sprachsuche und Bedienung mit «Ok, Google»

Google Now auf dem Chromebook
Wer GNow auf einem Chromebook nutzen will, muss bis auf weiteres mit einigen Einschränkungen leben, zumindest, wenn das Gerät in Europa verwendet wird und die Sprache, resp. Ländereinstellung nicht auf US-Englisch gesetzt ist. In diesem Fall zeigt GNow nur die allerwichtigsten Karten: Wetter, Erinnerungen und Routen. Die Karten sind im Status-Balken unten rechts neben der Zeitanzeige hinterlegt. Eine Zahl gibt an, wieviele neue Karten darauf warten, abgerufen zu werden. Um den Kartenstapel zu sehen, muss auf die Zahl geklicht werden, wer es schneller haben will, wählt die Tastenkombination Alt+Ctrl+N.

GNow im App Launcher
Google Now im Chromebook App Launcher
(Foto: Google)

US-Bürger habe es etwas komfortabler, sie sehen wesentlich mehr Karten im sogenannten App Launcher, in diesem werden die verfügbaren Apps und GNow gemeinsam angezeigt. GNow für den App Launcher urde schon Mitte April für die stabile Version von chrome OS angekündigt. Es dürfte also nicht mehr allzu lange dauern, bis auch deutschsprachige Chromebook Kunden in den Genuss der neuen Funktionen kommen werden.

Hüehnergschichte

Es isch leider so: De Hüehner hanget der Ruef a, dass si nid grad die schlauschte Tier uf Gottes wytem Ärdbode sy. Und wenn me die guetmüetige Fädervicher kennt und öppe chli zueluegt, was si im Höfli so alles trybe, de chönt me meine, das syg wahr. So isch einisch ds Törli vom Hüehnerhof wyt offe gstande u mir hei usse am Hag Salaträschte für die Hüehner parat gleit. Zwöi vo de Hüehner, ds Sperberli u eis vo de Maranser hei das sofort gseh u sy uf dä Salat los gschosse. Sie hei aber probiert, dür e Hag düre a dä früsch Salat z’cho. Ds offene Töri, wo diräkt zum Ziel hätt gfüehrt, hei si i ihrem ganze Yfer gar nid gseh. U mängisch am Morge, wenn ds Türli vom Stall ufgeit, de gits im änge Uusgang es Gflüder und es Gchähr, will jedes z’erschte wott sy, wo der nöi Tag cha begrüesse.

Aber, wie bi so mängisch im Läbe: der Schyn malt üs es falsches Bild vor Ouge. Hüehner sy nid dumm. Si wüsse alles, was si zum läbe und überläbe bruuche. D Hüehner merke der Schatte vom Hüehnervogel, wo am Himmel sini Kreise zieht, warte im Schutz vo Strücher u Böim, bis das Roubtier wyter zieht. Einisch isch es de aber doch passiert. E Milan isch plötzlich abe gstoche und im Höfli glandet! D Hüehner hei sich sofort im Egge vom Zuun zäme gruppet, der Roubvogel isch wider i blau Himmel ufgstige. Ob är eis vo de Hüehner het probiert z’packe oder eini vo de Tube, wo sich öppe zu de Hüehner gselle, isch nid z’gseh gsy. Aber die Hüehner hei schnäll u richtig reagiert. Wär isch itz da der Dumm gsi?

Hei Hüehner villicht sogar e sibte Sinn? Mi chönts meine. So hei einisch beidi Maranser Hüehner mänge Monet e kes Ei meh gleit. Der Winter isch scho lang verby gsi, d Muser o. U trotzdäm hei beidi immer no nüt gleit. Nach es paar wytere Wuche hei mir afa überlege, was mit dene beide Vögel söll passiere. U mir si rätig worde, eis oder o grad beidi e Chopf chürzer z’mache. Beidi sy ja scho gli föif Jahr alt u mir hätte halt doch no gärn es paar Eier gha. U was isch passiert? Am andere Tag hei die beide Eierchüe plötzlich wider gleit! Isch das e Zuefall? Oder hei sy’s irgendwie gspürt, das ds Wätter nid guet isch?

Scho als Ching han i mit Hüehner z’tüe gha. Mini Eltere hei e schöne, grosse Hüehnerhof gha, dert sy o luschtigi Änte u Toulouser Gäns deheim gsy. Eis Huehn isch bsungerbar zahm worde, Rosa het äs gheisse. Es isch der Mueter bis i d Chuchi nache glamelet u am Morge het es ganz elei bim Hofgatter gwartet, bis öpper isch cho Fueter gäh. So han i einisch o i der Schuel öppis über das Huehn gschribe, e Ufsatz. Als Folg dervo hei d Eltere bim Lehrer müesse aatrabe. Dä isch drum der Meinig gsy, i heig z’vil Fantasie.

Rüderswil auf Google Streetview

Seit heute kann Rüdeswil auch virtuell auf Googles «Streetview» besucht werden. Mit seinen fahrenden Kameras hat der Suchmaschinenprimus Teile des Dorfes und der Umgebung, aber auch weite Gebiete von Zollbrück und Lauperswil abgelichtet. Die neuen Bilder gehören zu einer umfangreichen Aktualisierung, bei der die ganze Schweiz neu mit Streetview erfasst worden ist.

Um das herbstliche Rüderswil auf Streetview zu besuchen, öffnen Sie einfach im Webbrowser den Kartendienst von Google, er ist unter der Webadresse maps.google.ch zu finden. Oder klicken Sie auf der folgenden Kartenansicht den Link «Grössere Karte ansehen»:

Unten rechts ist nun der «Pegman» zu sehen, eine kleine gelbe Figur. Ziehen sie diese auf den Teil des Dorfes, das Sie in der Strassenansicht sehen möchten. Alle Strassen, die von Google fotografiert worden sind, leuchten blau auf, sobald Sie Pegman über die Karte ziehen. Abschliessendes Beispiel: Blick auf Kirche und Pfrundscheune.

Erinnerungen an die kleinen Piepser

Wussten Sie, dass die Smartwatches einen populären Vorgänger haben, der vor 30-40 für ein ganz neues Lebensgefühl stand? Ein kleiner Annäherungsversuch an ein Phänomen mit kleinen LCD-Ziffern und an eine Zeit, die zunehmend in Vergessenheit gerät.

casio

Welches ist der typische Klang, der die 70er und 80er prägte? Und erst verhallte, als ihn eine neue Technologie verdrängte? Die synthetischen Klänge der Homecomputer von Commodore, Texas oder Sinclair? Oder die elektronischen Spielzeuge, die mit ihrem quäkenden Lärm den letzten Nerv ausreissen konnten? Nein. der Klang, den ich meine, kam vom Handgelenk. Genauer: Von den digitalen Armbanduhren, die sich in den 70er Jahren anschickten, die Welt zu erobern. Sie waren schon damals weit mehr als ein prosaischer Zeitgeber für den Alltag. Die billigen, aber dennoch schmucken Digitalticker waren wesentlich mehr, sie wurden zum Sinnbild eines neues Lebensgefühles, für eine neue, digitale Welt; sie waren wie eine Verheissung zu einer aufregenden Technologie-Zukunft, die alte Grenzen sprengt.

Die faszinierende Geschichte der Digitaluhr beginnt in den frühen 70er Jahren. Es war die «Pulsar 1» von Hamilton, die für Furore sorgte, eine Armbanduhr, welche die Zeit auf Knopfdruck in rot schimmernden LED-Ziffern anzeigte – wenn auch nur für 1.5 Sekunden. Willkommen in der digitalen Zukunft! Der kleine elektronische Ticker hatte trotz etlicher Unzulänglichkeiten und eines hohen Preises einen bahnbrechenden Erfolg. Er fand den Weg in einen James Bond Film und wurde so über Nacht weltbekannt. Sogar der schrullige Inspektor Columbo erlag der Faszination, als er das technische Wunderwerk am Handgelenk eines technophilen Mörders entdeckte (Folge «Replay»).

Allein die digitale Armbanduhr wäre wohl eine zeitliche Anekdote geblieben, wenn nicht Longines 1973 das LCD Display erfunden hätte. Dank diesem konnte die Zeit ohne Unterbrechung angezeigt werden, die Batterie hielt trotzdem mehrere Jahre durch. Und LCD Displays waren billig herzustellen. Dies rief die fleissigen Japaner auf den Plan, Casio, Seiko und Citizen. Sie brachten innerhalb von wenigen Jahren Digitaluhren auf den Markt, die bald für weniger als 100 Franken zu haben waren. Und damit öffneten sie alle Schleusen. Billige, aber dennoch präzise und zuverlässige Zeitgeber kamen in den Krisenjahren der späten 70er gerade recht! Bald waren die Piepsgeräusche der Casio- und Seiko-Uhren omnipräsent, nicht nur in Schulzimmer.

Die japanischen Armbanduhren wurden billiger und billiger, warteten aber mit immer neuen «Bells und Whistles» auf. Und das ist wortwörtlich zu nehmen, etwa bei der Casio «Melody», die ihr Umfeld mit ganzen Melodiefolgen erfreuen konnte. Eingebaute Taschenrechner und Notizfunktionen bereiteten der Lehrerschaft zusätzliches Kopfzerbrechen. Denn jetzt war die Uhr Nervensäge und Spickzettel in einem. Und während ältere Semester zunehmend die Nase rümpften und sich wieder eine schicke Analoguhr leisteten, fanden Casio & Co. bei Teenagern offene Herzen. Wer «in» sein wollte, musste mindestens mit einer Basis-Casio aufwarten: Die Stoppuhr und der Timer waren das mindeste. Und während auf dem Pausenhof arglos kopierte Disketten mit C64-Games den Besitzer wechselten, wurde die neusten Ticker eifrig inspiziert!

Nur wer es selbst erlebt hat, kann dies in seiner ganzen Dimension erfassen: Während der US Präsident Ronald Reagan in den Nachrichten die Pershing Raketen lobte, sassen wir in einem verdunkelten Zimmer und interessierten und herzlich wenig für Weltpolitik. Wir sassen vor einem Fernseher, an den wir einen VHS Recorder angeschlossen hatten. Und dann schwebten Han Solo und Luke Skywalker mit dem Millenium Falcon durch die Galaxien, die Starwars Filme waren für uns eine Offenbarung. Weg vom grauen Alltag öffnete sich die Weite und Faszination des Alls, die hell schillernde Welt der Science-Fiction. Und, dies ist ganz bedeutend: Mit der Casio oder Seiko am Handgelenk waren wir selbst ein Teil von diesem neuen Lebensgefühl. Die Uhr gab und das Gefühl, nicht nur dabei zu sein, sondern mittendrin.

Irgendwann wurden wir älter und die Regenbogenfarben der 80er Jahre verblassten. Mit unserem Erwachsenwerden kam das Handy. Die neuen Trendsetter wollten keine Armbanduhr mehr, erst recht keine auffälig billige! Zudem konnte das Handy alles, was eine Casio «Databank» konnte – und noch einiges mehr! Die 90er Jahre kamen und mit ihnen die stabilen «GShock» Uhren, die das vorläufige Ende der Faszination für die Digitaluhren einläuteten. Dann wurde es zunehmend still um Citizen & Co.

Und heute? Heute will die Smartwatch den Platz der Digitaluhr endgültig einnehmen. Aber eigentlich wirkt sie neben einer Casio mit Taschenrechner trotz all ihrem technischen Protz ziemlich farblos. Woran liegt das? Ganz einfach: Die modernen Smartwartches sind Retorten-Erzeugnisse. Sie existieren, weil Apple, Samsung und Motorola sie am Markt etablieren wollen. Die Uhren, deren Akku schon nach einem Tag schlapp macht, sollen ein neues Kundenbedürfnis wecken. Dies fällt ihnen aber weiterhin schwer, denn ausser einer Verlängerung des Smartphones zum Handgelenk bieten sie keinen echten Mehrwert. Wie ganz anders war da der Siegeszug der Digitaluhr. Sie erfüllte gleich mehrere Kundenwünsche einer ganzen Generation. Und sie stand am Beginn der Digitalisierung unseres alltäglichen Lebens. CD-Player, DVD, Computer und Internet folgten.

Das ist wohl auch der Grund, weshalb Casio noch einmal nachgelegt hat. Digitaluhren im Retro-Style der 80er Jahre sind wieder erhältlich und stehen bei Amazon ganz oben auf der Erfolgsliste verkaufter Uhren. Die Casio A158WA zum Beispiel. Sie hat ein Stahlgehäuse und kostet trotzdem weniger als 30 Franken. Zwar kann sie keine SMS empfangen und keine Whatsapp-Nachrichtren versenden. Aber die integrierte Batterie hält für mindestens sieben Jahre! Welche Smartwatch kann das?

Warum wir Ostern feiern

Alle vier Evangelien berichten davon, dass Jesus Christus vom Tod auferweckt worden ist. Am ersten Morgen nach dem Sabbat ist das Grab, in das er nach der Kreuzigung gelegt worden war, leer. Frauen spielen in den Zeugnissen aller vier Evangelisten eine wichtige Rolle, sie erfahren zuerst von der Auferstehung, als sie mit Salben und Binden zum Grab kommen. Engel verkünden ihnen, dass Jesus den Tod überwunden hat und der Apostel Johannes berichtet, wie Maria von Magdala als erstes dem Messias begegnet:

Die beiden Jünger gingen nun wieder nach Hause. Maria aber blieb draußen vor dem Grab stehen; sie weinte. Und während sie weinte, beugte sie sich vor, um ins Grab hineinzuschauen. Da sah sie an der Stelle, wo der Leib Jesu gelegen hatte, zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, den einen am Kopfende und den anderen am Fußende. »Warum weinst du, liebe Frau?«, fragten die Engel. Maria antwortete: »Sie haben meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wohin sie ihn gebracht haben.«
Auf einmal stand Jesus hinter ihr. Sie drehte sich nach ihm um und sah ihn, erkannte ihn jedoch nicht. »Warum weinst du, liebe Frau?«, fragte er sie. »Wen suchst du?« Maria dachte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: »Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir bitte, wo du ihn hingelegt hast, dann hole ich ihn wieder.« – »Maria!«, sagte Jesus. Da wandte sie sich um und rief: »Rabbuni!« (Das bedeutet »Meister«; Maria gebrauchte den hebräischen Ausdruck.) Jesus sagte zu ihr: »Halte mich nicht fest! Ich bin noch nicht zum Vater in den Himmel zurückgekehrt. Geh zu meinen Brüdern und sag ihnen, dass ich zu ihm zurückkehre – zu meinem Vater und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott.« Da ging Maria aus Magdala zu den Jüngern zurück. »Ich habe den Herrn gesehen!«, verkündete sie und erzählte ihnen, was er zu ihr gesagt hatte. (Joh. 20, 10-18, Neue Genfer Übersetzung)

Die Auferstehung ist das wichtigste Ereignis im Christentum. Stellvertretend für unsere Sünden ist Jesus Christus am Kreuz einen furchtbaren Tod gestorben. Mit seinem Leiden und Sterben hat er uns von allen Sünden losgekauft; wir sind von unserer Schuld frei, wenn wir sein Erlösungswerk annehmen.

Was wäre der christliche Glaube ohne Auferstehung? Der Apostel Paulus schreibt in seinem ersten Brief an die Korinter, dass das ganze Christentum ein Irrtum wäre, wenn es keine Auferstehung gäbe, denn dann wäre auch Jesus nicht auferstanden, dann wäre auch unser Glaube nichts wert, da unsere Sünden weiter auf uns lasten. Doch dann stimmt Paulus in die Frohbotschaft ein, die schon die ersten Apostel und Maria aus Magdala bezeugt haben: Nun aber ist Christus auferstanden!

Aber wie konnte sich Paulus da so sicher sein? Jemand der ihm diese Frage stellte, bekam glaubwürdige Antworten: Paulus hatte selbst eine Begegnung mit dem Nazarener auf seinem Weg von Jerusalem nach Damaskus. Also genau zu dem Zeitpunkt, als er im Begriff war, in Damaskus Christen zu verfolgen. Kurz vor der Stadt stürzte er zu Boden und hörte, wie Jesus zu ihm sprach und ihn zur Mission berief. Und da waren Zeugnisse, die er aus erster Hand vernommen hatte, die Augenzeugenberichte von Petrus, Johannes und den anderen Aposteln. Was wir im neuen Testament lesen, sind ja nicht Mythen oder Fälschungen aus dem Mittelalter, so wie es gerne behauptet wird. Die Evangelien bestehen aus Augenzeugerichten. Ein schönes Beispiel ist die Ankunft von Jesus in Kafernaum, im Haus von Petrus. Markus erzählt, wie Jesus dort übernachtete und am frühen nächsten Morgen aufbrach. Diese Berichte hat er von Petrus selbst erhalten, dem er in Rom Dolmetscherdienste leistete.

Frühling

Ich möchte in einer duftenden Wiese liegen, die Wärme der Sonne in meinen Gesicht fühlen und in den schattigen Bäumen über mir die Amsel singen hören. Ich möchte den Ruf der Lerche hören, hören wie sie das Erwachen der milden Tage begrüsst. Der letzte Schnee im tiefen Schatten zerrinnt, so wie die Erinnerung an die kalten Tage.