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Mail us Rüderswil

Weihnachtsbaum Rüderswil

Scho sit es paar Tag steit am Dorfigang vo der Grossmatt här wider e Wiehnachtsboum. Am Aben u i der Nacht cha me dä die schöni Tanne scho gseh, wenn me der Schlifer uf fahrt u de über d Ebeni zum Dorf gseht. Dert steit der Wiehnachtsboum u lüchtet i d’Winternacht use. Grad wie wenn är wett säge: «Seh, nume no es paar Meter, de bisch da. Wie schön, dass hei chunsch.»

Danke am Ortsverein, wo jedes Jahr es Wiehnachtsböimli im Dorf schmückt.

Wiehnachte in Rüderswil

Itz geits mit grosse Schritte der lengschte Nacht zue. Der erscht Schnee glitzeret uf de Fälder u Matte und e chalte Luft zieht über ds Land. Är chunt grad so wie e winterliche Herold, wo em Chünig vorus geit zum allne Mönsche z’verchünde: luegit, mi Chünig, der Winter chunt i ds Land. E verschneiti Wält, das isch sis Chünigrich u die lengschti Nacht isch si Thron. E Thron wo glitzeret wie ds Isch i der Wintersunne.

U wenn die länge u dunkle Necht si cho, wär wünscht sich da nid es Liecht, wo schint i der Fischteri? Es warms Plätzli, wo Schärme git vor der chalte Winternacht? D Adväntszyt, drückt si nid grad die Hoffnig us? Dass es Liecht i der Dunkelheit brönnt, dass d’Fischteri nid ds letschte Wort het i dere Wält? Vor 2000 Jahr het über der Stadt Betlehem e Stärn glüchtet u allne Mönsche e gueti Nachricht bracht: es isch euch es Liecht azündet wo nie verlöscht. Und es lüchtet euch grad denn bsungers häll u klar, wenn dirs am nötigschte heit.

O im Dorf Rüderswil strahle u glitzere itz d Wiehnachtsliechter, scho lüchte d Cherzli a de erschte Wiehnachtsböim. Es geit nümme lang, de isch d Chrischtnacht da. Mir wei o das Jahr wider umeluege, was es i üsem heimelige Dorf z’gseh u erläbe git i däm Advänt. U wär weis, villecht erläbet Dir, liebi Läser, ja grad das Jahr öppis ganz bsungrigs. E Advänt wo euch es schöns Erläbnis schänkt. Gli isch es ja Wiehnachte. U Wiehnachtswunder, die passiere o hüt, grad i üsere moderne Wält.

Wie im letschte Jahr git es o hür im gschmückte Schuelhus e Adväntsusstellig. Die findet statt am 10. und 17. Dezämber, am Abe vom sibni bis am zähni. Dert chöit Dihr chli Wiehnachtsstimmig tanke – so steits uf em Plakat. Z’gseh git es Handarbeite. U natürlich cha o kömerlet wärde.

D Horner Waldwiehnachte findet o das Jahr im Schache Zollbrück statt. Am 15. Dezämber. Zyt: ab 19.30 Uhr.

Waldweihnachtsbaum

Wiehnachtsboum ir Chiuche (2009)

Wiehnachte, das isch d Zyt vo der Stilli u innere Fröid. Stilli u Bsinnlichkeit, das finget Dir bi de Adväntsadachte «Stille im Advent». Am 7., 14. und 21. Dezämber ir Chiuche Rüderswil am Aabe am achti. Ds Pfarrteam ladet Euch i, d Adväntszyt bi Läsige, Gedicht, Musig Cherzeliecht u Stilli z’erläbe.
Apropos Chuiche: mir fiire o das Jahr d Chrischtnacht ir Chiuche. Dir sit härzlich iglade, zäme mit üs die letschte Stunde vor Mitternacht ir Chiuche z’verbringe. Aschliessend a d Fiir zünde mir vor der Chiuche Cherzli a u singe Wiehnachtslieder.

Wüsst Dir, was es Adväntsfäischter isch? Das si die schön gschmückte Fäischter, wo im Chrischtmonet überall im Dorf z’gseh si. Für jede Tag eis, präzis so wie i de Adväntskaländer für d’Ching. Gross u chli si iglade, die mit viu Liebi und Zyt gschmückte u belüchtete Adväntsfäischter azluege und zum Verwyle. Meh über dä schön Bruch erfahret Dir uf der Adväntsfäischter-Homepage.

Bi Schwande git es e Wiehnachtsbegägnig. A vierne Abe lade Familie us Schwande zu Glüehwi, Kafi oder Tee u Güetzi i. Wär meh möcht wüsse, findet alles zur Adväntsbegägnig uf der Homepage vor Gmeind Rüderswil. Im Raufli (Ranflüh) git es sogar e Premiere: der erscht Wiehnachtsmärit bim Bäre am 18. Dezämber (14.00 – 21.00h).

Android Tablet mit chinesischem Akzent

Tablet Computer sind im Moment in aller Munde. Und wenn man den IT-Auguren Glauben schenken will, dann wird dieser neue und trendige Computertyp in den kommenden Monaten und Jahren neue Akzente in der Computerwelt setzen. Tablets unterstreichen mit einem dicken Stift den Trend der zunehmenden Mobilität und des «Internet everywhere». Und während PC’s und Notebooks eher als Arbeitsgeräte wahrgenommen werden, sind Tablets reine «Joypads» – Alleskönner in der medialen Vielfalt des Internet. Wer unterwegs ein Tablet aus der Tasche zieht, will damit E-Mails lesen, kurz bei Facebook vorbeisehen, Musik hören oder die Fahrzeit im Zug mit einem Film verkürzen. Das heisst natürlich nicht, dass mit einem Tablet nur konsumiert werden kann, so wie dies hin und wieder zu hören ist. Mit etwas Übung lässt sich auch auf dem Tablet prima schreiben, malen oder zeichnen!

Im Tabletmarkt gibt es Pioniere und es erstaunt kaum, dass sie zuerst genannt werden, wenn von diesen neuen Pads, Tablets oder Slate-PC’s die Rede ist: Apple’s iPad, Samsung mit dem Galaxy Tab, Archos und Dells’s Streak gelten als Vorreiter, gefolgt von zahlreichen anderen Herstellern, die eifrig dabei sind, noch dieses Jahr ein Tablet auf den Markt zu bringen!
Und einmal mehr gelang es Unternehmen aus China alle zu überraschen. Denn wer glaubt, in China würden nur Kopien gebaut, der irrt gründlich: als in Japan das iPad von Apple eingeführt wurde, gab es in zahlreichen Shops bereits Tablets zu kaufen, die «IPed» oder «APad» genannt wurden. Die Geräte verblüfften die Fachwelt durch einen markant tieferen Preis und dadurch, dass sie wesentlich mehr boten als das Original. Durch den Einsatz von Google’s Android gab es ferner eine riesige Auswahl verschiedenster Applikationen.

Mittlerweile gibt es das APad, das auch unter den Bezeichnungen «IRobot Tablet», «Orphan» oder schlicht «M16» angeboten wird, auch in der Schweiz zu kaufen. Angeboten wird das Tablet auf Ricardo oder auf kleineren Online Shops. Ich wollte es genau wissen und bestellte mir auf Ricardo ein APad mit einem 10-Zoll Display und Android 2.1. Erfreulich schnell kam das Gerät nach Vorauszahlung (bei Ricardo üblich) – und war kaputt! Der Akku lief trotz mehrstündigem Aufladen nur wenige Minuten und weil es Probleme mit dem Memory gab, stürzte das Tablet immer wieder ab und musste jedesmal komplett neu eingerichtet werden. Der Verkäufer verhielt sich aber vorbildlich; er tauschte das Geräte sofort aus und schon nach wenigen Tagen war ein neues, diesmal funktionierendes APad im Briefkasten. Es hat wie schon erwähnt ein 10” Display, 256 MB RAM, eine USB2 Schnittstelle und zwei Slots für Mini-SD Cards. Der Speicher lässt sich so auf 8 GB Memory oder mehr erweitern. Als Betriebssystem wird Android 2.1 verwendet.

Geliefert wurde das APAd in einem schmucken Karton, zusammen mit einem Netzteil und einer Schutzhülle. Das kleine User’s Manual verdient seinen Namen leider nicht. Besteht es doch nur aus wenigen Seiten, die zum Teil veraltete Informationen enthalten.
Eingeschaltet wird das APAd mit einem kleinen Knopf auf der Oberseite, der zwei Sekunden gedrückt werden muss und dann den rund 45 Sekunden dauernden Bootprozess startet. Ein zweimaliges Drücken des Knopfes versetzt das Gerät in einen Standbymodus. Wer es ganz ausschalten will, hält den Knopf fünf Sekunden gedrückt.

Android Desktop

Nach dem Konfigurieren der wichtigsten Parameter (Wireless Netz, Zeitzone, Ländereinstellung, etc.) und dem Einlegen einer SD-Card konnte es losgehen. Der Google Browser startet innert Sekunden und zeigt auch umfangreiche Seiten mühelos und schnell an. Nur mit dem Flash Plugin gibt es Probleme. Das läuft nämlich auf Android nicht – oder nur sehr eingeschränkt. Also doch kein YouTube? Nein, denn es gibt Hilfsprogramme wie FREEdi oder FreeTube, mit denen YouTube Videos heruntergeladen oder auch in Echtzeit angezeigt werden können. Der FireFly Browser, der speziell für mobile Geräte entwickelt wurde, konvertiert Flash Filme ebenfalls zur Laufzeit.
Beim Start fällt noch etwas auf: das APad kann seine asiatische Herkunft nicht verleugnen. Nach dem ersten Start zeigt der Bildschirm das Wetter in Peking an und es tauchen immer wieder chinesische Schriftzeichen auf. All dies lässt sich aber anpassen. Nicht anpassen lässt sich hingegen die regelmässige Frage nach einer Lizenznummer. Zwar kann dieser Dialog ignoriert werden, dafür ist dann aber der Upgrade des Android-Systems nicht möglich. eine Lösung dieses Problems kann ich zurzeit leider noch nicht anbieten.

Die Frage ist natürlich: wo kommen alle diese Applikationen her? Android Apps werden meistens im Google’s Android Market zur Verfügung gestellt. Dies ist eine Applikation von Google, die bei kostenpflichtigen Programmen auch den Bezahlprozess abwickelt und nach der Installation dafür sorgt, dass die Apps aktuell bleiben. Nachteil: auf meinem Tablet funktioniert der Market nicht, Downloads werden stets mit einer Fehlermeldung quittiert. Gut, dass es Alternativen gibt. Ich fand alles bei SlideME, AndAppStore oder direkt auf der Seite des Softwareherstellers. Dort habe ich einen FTP-Client (AndFTP), eine Facebook-Applikation und den Opera-Mini Browser heruntergeladen. Bei Android ist der Installationsprozess meist eine Angelegenheit von wenigen Sekunden.

Opera Mini in Aktion

Wie sieht es mit Multimedia aus? Das APad kennt zahlreiche Audio- und Videoformate, wobei MP3-Playlists auch im Hintergrund abgespielt werden können. Aber Achtung: die Wiedergabequalität des integrierten Lautsprechers ist bescheiden und auch das Display kann es sicher nicht mit einem Galaxy Tab aufnehmen. Dies gilt übrigens auch für den berührungsempfindlichen Bildschirm. Dieser ist nicht kapazitiv; reagiert also deutlich träger und es braucht auch etwas mehr Druck, bis ein Bedienelement reagiert. Vielleicht ist das ein Grund, weshalb ein Stylus mitgeliefert wird.

Fazit: Das APad ist mehr eine Alternative als eine Konkurrenz zu den Tablets von Dell oder Apple. Technisch liegt es etwas zurück und kann diesen Rückstand mit den zusätzlichen Schnittstellen nur zum Teil wett machen. Hinzu kommt, dass es schwierig ist, bei Problemen Unterstützung zu erhalten. Das APad ist ein Gerät für Experimentierfreudige, die es nicht stört, wenn etwa nicht wie gewohnt funktioniert. Es ist ein Gerät, das an die Homecomputerzeit der frühen 80er Jahre anklingt. Auch auf einem Commodore C64 oder ZX Spectrum musste das meiste zuerst “zum Laufen gebracht” werden. Wen dies nicht stört und wer vor den technischen Mängeln nicht zurückschreckt, darf das Wagnis eingehen. Mit etwas Geduld kann das APad zu einem spannenden und multifunktionalen Tablet-Computer ausgebaut werden.

Ds Liecht vom nöie Tag

Wenn heit Dir das z’letscht mal erläbt? I meine dä Momänt am Morge, wenn ds erschte Liecht vom nöie Tag am wite Himmelszält z’gseh isch. Grad denn, wenn der Morgestärn häll u klar zwüsche de Wulche lüchtet und im Boum die erschti Amsle ihres Lied astimmt. Es passiert a jedem Morge, aber doch isch es immer wider ganz neu u voller Gheimnis. Es isch, wie wenn es us güetiger Hang es nöis Läbe erschaffe worde isch, es Läbe voller Zueversicht u Fröid uf das, was dä neu Tag alles wird bringe.

Scho mängisch bi-n-i am Morge blibe stah, ha mi la verzoubere u ha zum Himmel gluegt zum gseh, wie die erschte Stärne verlösche u d’Bärge immer klarer vor em blassblaue Morgehimmel stah. Es isch e Momänt wo ds Härz mit töifem Glück erfüllt. Wohär aber chunt de das Glück? Wiu’s für üs Mönscheching doch nüt schöners git, aus der Gang vo der Natur z’beobachte! Z’erläbe wie d Tage, d Jahreszyte, Sunne Mond u Stärne ablöse.

Aber, isch da nid no öppis? Gwüss wäger isch da no öppis: der jung, früsch Tag gmahnet üs a die eigeti Jugend. A die Zyt, wo üsi Chinderseel voller Erwartige und Gwunger em länge Läbe entgäge gluegt het. So chöi mir a jedem Morge sälber no einisch jung sy, ds Glück u d’Erinnerige us dere vergangene Zyt no einisch erläbe.

U die wo verschlafe…? Die verpasse halt öppis!

«Und du sollst ein Segen sein»

Schon zeigt der Kalender die letzten Tage des Augusts, der Spätsommer ist gekommen und die ersten Boten des Herbstes sind zu erkennen. Frisch und kühl war der Sonntag Morgen und am Riedberg waren beim ersten Tageslicht Morgennebel zu sehen, die geheimnisvoll über den grünen Wäldern und Matten schwebten. Aber noch ist der Sommer da und schon bald wärmte die Sonne mit Kraft die Fluren und Hänge, verschwunden war bald der Morgennebel, der einem hellen und warmen Sommertag wich. Ein warmer Sommertag, das verbinden wir mit vielen guten und heiteren Gedanken, nennen es gerne auch einen Segen, der uns geschenkt ist.


Blick auf das Dorf Rüderswil

Das Segnen oder selbst Segen sein war auch das Thema der Predigt von Pfarrer Lorenz Schilt. Was ist eigentlich ein Segen? Es ist ein Begriff, der in der Bibel immer wieder zu finden ist. Ein Segen ist stets etwas gutes. Segen bedeutet: Gutes empfangen, das Gute aber auch weitergeben. Lorenz Schilt gab in der Folge einige Beispiele: ein Frühlingsregen, der Pflanzen und Bäume wachsen lässt und Grundlage für eine gute Ernte ist. Segen ist da, wo Leben frei von Krankheit entstehen und gedeihen kann. Segnen heisst, das gute wollen – und es auch tun.
Im neuen Testament ist es Jesus Christus, der durch die Taufe am Jordan gesegnet wird, selbst aber viele Menschen auf seinem Weg segnet, indem er ihnen Hoffnung und Zuversicht schenkt und ihre Krankheiten heilt. Segen liegt in einem freundlichen, ehrlichen Gesicht und in jedem guten Gedanken. Nicht umsonst heisst es im aaronischen Segen: der Herr lasse sein Angesicht über dir leuchten.

Gott möchte, dass auch wir Menschen ein Segen sind. So sagt er zu Abraham: Ich will dich segnen und dir einen grossen Namen machen und du sollst ein Segen sein (1. Mose, 12,2). Wie Abraham empfängt auch Jakob Gottes Segen. Im Gegensatz zu Abraham muss Jakob aber um diesen Segen kämpfen – alleine und eine ganze Nacht lang. Dieses gleicht dem Ringen mit dem Schicksal, dem Aufrechtstehen gegen alle Anfechtungen und Widrigkeiten. Und am Ende überwindet Jakob die Dunkelheit und erlebt das Aufsteigen der Morgenröte. Jakob kämpft entschlossen bis zur Mörgenröte, die ihn als Sieger im Zweikampf sieht. Längst hat Jakob erkannt, dass sein Gegner ein überirdisches Wesen ist und fordert von ihm das Kostbarste, das er sich vorstellen kann: segne mich!

Als die Predigt ausleutete, machten sich die Gottesdienstbesucher im Licht eines schönen Sommertages auf den Heimweg. Ein Segen auf dem Heimweg also. Und was ist, wenn es schon Morgen wieder nass und kalt ist? Wir können das Wetter nicht beeinflussen, aber etwas anderes steht in unserer Macht: den empfangenen Segen in den Tagen die nun kommen, grosszügig und mit vollen Händen weitergeben: selbst ein Segen für andere sein.

Geärgert?

Die kleine Geschichte ereignete sich vor 25 Jahren, zu einer Zeit also, als Informationen noch auf grossen 5 1/4 Zoll Disketten gespeichert wurden. Und um so eine Diskette ging es damals. Darauf gespeichert war ein einfaches Programm zum Erfassen von Daten, das wir selbst programmiert hatten. Und eigentlich hätte alles sehr gut funktioniert. Trotzdem brachte der Kunde einige Tage später zurück. Und er war ziemlich verärgert. So verärgert, dass er die «Floppy Disk» mit einer verächtlichen Geste auf den Tisch schleuderte. Offenbar gefiel ihm das Programm nicht. Aber warum nicht?

Der Fehler lag bei uns. Wir hatten vergessen, dass kleine Fehler viel mehr ärgern als grosse. Bei dem Programm reagierte mindestens eine Funktionstaste nicht entsprechend den damals üblichen Konventionen. Und obwohl wir auf diese Abweichung hinwiesen, vertippte sich der Kunde immer wieder. Das war die Ursache für das Ärgernis und für die harsche Reaktion.

Kleine Fehler ärgern mehr als grosse. Das ist nicht nur in der Informatik so. In jedem Lebensbereich sind es genau diese kleinen Stösse und Stiche, die uns ärgern. Das Spektrum reicht dann von einer kaum wahrnehmbaren Unmutsäusserungen bis hin zum handfesten, zorngeschwellten Wutausbruch. Warum ist das so? Kleine Probleme und Enttäuschungen treffen uns viel direkter und unmittelbarer als grosse. Denn während wir diese nicht sofort in ihrer ganzen Tragweise zu erfassen vermögen, spüren wir jene sofort. So wie Nadelstiche auf der Haut. Oder wie Hindernisse, die sich unserem Wollen und Trachten so überraschend in den Weg stellen, dass wir uns an ihnen stossen…

In dieser kurzen Beobachtung ist auch der Schlüssel zu einer möglichen Lösung zu finden. Sie besteht darin, den kritischen Moment mit etwas Zeit auszufüllen. Das klingt abstrakt. Wir holen deshalb für die Erläuterung einen antiken Meister der Lebensführung zu Hilfe, den Stoiker Epiktet aus Hierapolis. Er rät folgendes (sinngemäss): «wann immer sich dir ein Problem in den Weg stellt, halte inne und frage: lasse Dich einen Moment betrachten, Problem. Von welcher Art bist Du? So wirst Du finden, dass vieles kleiner ist, als es scheint.»

Gewiss, das klingt einfach, ist es in der Praxis aber nicht. Es braucht Übung und die Kraft, sich von Rückschlägen nicht entmutigen zu lassen. Auch Epiktet forderte seine Schüler stets dazu auf, an ihrer Übung in der Lebenskunst festzuhalten. Und er gab ihnen noch einen Rat. Stets nur das zu anzustreben, was in ihrer Macht steht. Dies ist ein guter Schutz vor Enttäuschungen. Und: «Verlange nicht, dass alles so kommt, wie Du es willst. Begnüge dich mit dem, was geschieht, und dein Leben wird glücklich sein.»

Oder – abgekürzt: etwas mehr Gelassenheit.

Dichterdenkmal in Herzogenbuchsee

Wer im bernischen Herzogenbuchsee von der Dreifachhalle aus durch das Burgerland in Richtung Thunstetten fährt, dem fällt am linken Strassenrand bald ein besonderer Platz auf. Es ist das Denkmal für den Dichter und konservativer Politiker Ulrich Dürrenmatt, der in Herzogenbuchsee gelebt und gearbeitet hat. Ulrich Dürrenmatt liebte und förderte die Berner Mundart, er setzte sich für den öffentlichen Gebrauch des «Bärndütsch» ein und ging selbst mit gutem Beispiel voran: für jede Ausgabe seiner «Buchsizeitung» verfasste einer ein in Mundart gehaltenes Titelgedicht und weckte damit das Interesse und die Anerkennung für diesen schönen und wortreichen Schweizer Dialekt.

Auf dem schönen, von einer Hecke eingeschlossenen Hecke stehen zwei Linden und Bänke laden ein zum verweilen. Wer das Denkmal besuchen möchte, findet mit diesem Link einen passenden Kartenausschnitt. Auf der Tafel des steinernen Denkmals ist eine Erkenntnis des Dichters zu lesen:

«In den Städten häuft sich das Verderben.
Vom Lande muss dem Lande die Rettung kommen.»

iGoogle/Buzz – das persönliche Informationsradar

iGoogle ist ein äusserst praktisches Tool, wenn es darum geht, Informationen aus verschiedenen Quellen auf einer einzigen Seite zu vereinen. Vielleicht kommt Ihnen ja das folgende Szenario vertraut vor: sobald Sie sich an Ihrem PC angemeldet haben, prüfen Sie zuerst Ihre Mails, dann lesen Sie die Schlagzeilen aus einigen News-Portalen und zuletzt schauen Sie bei Facebook vorbei. Möglicherweise haben Sie dabei bereits drei, fünf oder mehr verschiedene Webseiten geöffnet. Einverstanden, mit modernen Browsern wie Firefox oder Opera ist dies kein Problem mehr. Denn diese Browser bieten zahlreiche Funktionen, die das Arbeiten mit mehreren Webseiten deutlich erleichtern. Dennoch: es wäre «gäbig», wenn alle Informationen auf einer einzigen Seite überblickt werden könnten. Etwa so wie auf der Titelseite einer Zeitung. Erst, wenn der Fokus auf eine Mitteilung gelegt wird, öffnet sich das entsprechende News-Portal oder Social-Network. Ein weiterer Vorteil: Wenn Informationen zusammengezogen werden, lässt sich leichter und schneller feststellen, wo es etwas Neues zu Entdecken gibt.

Genau hier setzt iGoogle an: es offeriert eine Portalseite, auf der sogenannte «Gadgets» (techn. Gimmick) mit den verschiedensten Informationen beliebig angeordnet werden können. Es gibt Gadgets für nahezu alle Google-Dienste wie GMail, Picasa, Youtube oder Calendar. Aber auch Gadgets, mit denen auf andere Anbieter wie Facebook, Twitter, oder MySpace zugegriffen werden kann. Ferner gibt es Gadgets für News-Meldungen von nahezu allen Medienagenturen und für verschiedene weitere Informationen wie die aktuelle Uhrzeit, das regionale Wetter oder die Scorerliste der NHL. Wem das alles nicht genügt, der kann mit einem Gadget auch auf ausgewählte RSS-Feeds zugreifen oder selbst eigene Gadgets entwickeln.

iGoogle

iGoogle in Aktion

Die Frage lautet nun natürlich: wie kommt man zu iGoogle und wie lässt sich die personalisierte Startseite den eigenen Wünschen und Bedürfnissen anpassen? Der Weg führt – wie bei allen Google Diensten – über ein eigenes Google-Konto. Und Google zeigt sich dabei sehr entgegenkommend: Lediglich eine E-Mail Adresse, ein Passwort und der Standort (Land) müssen angegeben werden. Die Seite zum Anmelden ist über den Link Anmelden, oben rechts auf google.ch zu finden. Ist das neue Konto erstellt und bestätigt, kann iGoogle sofort durch einen Klick auf den entsprechenden Link aufgerufen werden. Google merkt sich den Wechsel, so dass beim nächsten Anruf von der Suchseite sofort iGoogle angezeigt wird!

Beim ersten Aufruf von iGoogle ist eine schlichte Startseite zu sehen, auf der die wichtigsten Einstellungen vorgenommen werden können. Dies soll weniger aus 30 Sekunden dauern, verspricht Google:

Ist die Auswahl bestätigt, wird eine persönliche Seite erstellt, die jederzeit ergänzt und angepasst werden kann. Über den Link «Einstellungen» ist es ausserdem möglich, iGoogle selbst zu konfigurieren. Hier kann unter anderem die verwendete Sprache und das Seitenlayout festgelegt werden. Soll ein neues Gadget auf der Seite platziert werden, genügt ein Klick auf «Gadget hinzufügen». Dies öffnet den Katalog mit den verfügbaren Gadgets. Es sind so viele, dass am ehesten eine Suche zum gewünschten Tool führt. Ich habe auf meiner Seite neben einigen Standards-Gadgets eine Anzeige für Zeit und Datum, eine GMail Integration und das Mondphasen Gadget von Brad Anderson installiert. Soll ein Gadget umplatziert werden? Einfach auf den Titel klicken und das Fenster zur gewünschten Position ziehen.

Wer einige Gadgets von News-Agenturen eingebunden hat, wird rasch feststellen, dass diese Gadgets stets denselben Aufbau haben. Der Grund dafür ist ganz einfach: sie basieren auf RSS-Feed’s, die die Schlagzeilen für das Gadget liefern. Das schöne daran ist nun, dass jeder x-beliebige RSS-Feed in einem Gadget angezeigt werden kann. RSS Feeds gibt es auf (fast) allen News-Agenturseiten, es gibt sie auf Blogs, Foren und auf E-Mail Diensten. Um beispielsweise die Schlagzeilen der Bernerzeitung auf der iGoogle Seite zu integrieren, muss lediglich der Link von der BZ-Homepage kopiert werden. Anschliessend wird auf der Seite zum Hinzufügen eines neuen Gadgets die Option Feed hinzufügen gewählt und der Link wieder eingesetzt.

Google Buzz in iGoogle integrieren

In der vergangenen Woche hat Google einen spannenden neuen Service lanciert: Google Buzz. Ähnlich wie Twitter oder Facebook bilden Kurzmitteilungen, den Kern der Anwendung, die selbst «Buzz» genannt werden. Dies allein ist natürlich nichts besonderes. Google Buzz bietet aber einige Features, die aufhorchen lassen: allen voran steht da die Möglichkeit, Googel Buzz mit anderen Webdiensten wie GMail, Youtube, Flickr oder Picasa zu verknüpfen. Jedem «Buzz» können beispielsweise Bilder aus Picasa angehängt werden und wenn auf Youtube oder Flickr ein Film oder Foto hochgeladen wird, kann automatisch auch eine Buzz-Mitteilung generiert werden.

Nun läge es nahe, Buzz auch in iGoogle zu integrieren. So wäre die aktuellen Schnipsel jeweils neben den bevorzugten News und dem Posteingang sofort zu sehen. Leider hat Google bisher noch kein Buzz-Gadget für iGoogle freigegeben. Bestimmt wird der Suchspezialist dies aber bald nachholen. Es gibt aber schon jetzt ein Buzz Gadget für mobile Anwendungen und dieses kann erfreulicherweise auch für iGoogle verwendet werden. Natürlich ist es kein vollwertiger Ersatz für das Buzz-Panel aus GMail. Aber immerhin – die elementaren Funktionen sind vorhanden.

Um das inoffizielle Buzz Gadget zu installieren, genügt ein Klick auf diesen Link. Damit wird ein Buzz-Panel auf der iGoogle Seite angezeigt.

Blog wird fünf Jahre alt

Heute wird mein Blog fünf Jahre alt. Wie schnell die Zeit doch vergeht! Ich erinnere mich noch sehr lebhaft an die Ereignisse, die dazu führten, einen eigenen Blog zu eröffnen. Es geschah im Februar 2005, als im Kanton Bern in einer sinnlosen Aktion mehr als 1000 Rabenkrähen vergiftet wurden. Krähen sind unschuldige Geschöpfe, die genauso wie wir Menschen ein Recht auf ihr Leben haben. Es darf nicht sein, dass diese klugen und sehr nützlichen Rabenvögel auf’s Geratewohl qualvoll mit Gift getötet werden. Und tatsächlich verlief die Aktion nicht so, wie es die Promotoren damals kommunizierten: viele der Rabenkrähen, die den vergifteten Mais assen, starben elendiglich! Die Opfer konnten entgegen den Behauptungen der Wildhüter davonfliegen und verendeten erst viele Stunden später qualvoll. Dank einem starken öffentlichen Druck wurde diese würdelose Aktion abgebrochen. Frühzeitig. Aber doch zu spät für rund 1400 Rabenkrähen.

Ich protestierte damals in Form eines Leserbriefes in der Solothurner Zeitung gegen den Entscheid der damaligen Berner Volkwirtschaftsdirektorin. Mir war daran gelegen, den Brief auch im Internet zu publizieren. Ich nahm mir vor, die Geschehnisse zu verfolgen, um ggf. wieder darüber berichten zu können. Und da sogenannte «Weblogs» (Blogs) damals in aller Munde waren, entschied ich mich für dieses praktische und flexible Medium. Tatsächlich folgten weitere Berichte, vor allem zu den Aktionen gegen die Saatkrähen im solothurnischen Kreuzackerpark.

Lesen und Schreiben – das ist etwas, das ich schon immer gerne macht habe. So bot der eigene Blog auch die Möglichkeit, das aufzuschreiben, was mich beschäftigt und bewegt. So kamen im Laufe der Zeit Geschichten, Gedichte und allerlei Betrachtungen und Beobachtungen dazu. Wichtig war es mir dabei, stets mit Freude und im Glauben an das Gute in der Welt und im Menschen zu schreiben. Deshalb gibt es auf meiner Seite nur wenig Kritisches.

Besucher hat meine Blog nicht viele. Dank regelmässiger Beiträge über Linux Tools gelang es aber, die Besucherzahl im vergangenen Jahr fast zu verdoppeln. Natürlich freue ich mich sehr über jede Rückmeldung. Und jede Antwort ist ein Ansporn, weiterzumachen. Wer meinen Blog regelmässig liest, wird ferner eine Verlagerung der thematischen Schwerpunkte entdeckt haben: der Glaube und das kirchliche Leben haben einen festen Platz erhalten. Im Header ist auch nicht mehr der Etziker Wald zu sehen, sondern das Arni im Emmental. Das Emmental ist seit 2008 meine neue Heimat. Hierher hat es mich schon immer gezogen, hier fühle ich mich wohl. Und hier habe ich die Liebe meines Lebens gefunden.

Liebe Leser, ich danke Euch, dass Ihr meinen Blog besucht habt – und ich hoffe, dass Ihr bald wieder vorbeischaut.