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Der Stärn vo Betlehem

Als Jesus geboren war in Bethlehem in Judäa zur Zeit des Königs Herodes, siehe, da kamen Weise aus dem Morgenland nach Jerusalem und sprachen: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern gesehen im Morgenland und sind gekommen, ihn anzubeten. (Matth. 2,1-2 Luth. 84)

Scho als Chind het üs d Gschicht vom Stärn u de drei Chünige bsunders fasziniert. U jedes Jahr, wenn d Lehrerin bi der Wiehnachtsfiir vom Betlehem-Stärn erzellt het, de isch es ganz still worde im Schuelzimmer, adächtig hei mir zueglost. I üsne Gedanke hei mir die drei gheimnsvolle Manne gseh, wie si uf de Kamel gritte sy u d Ouge zum Himmel grichtet hei. Dert het e guldige Stärn der Himnel erlüchtet u de Stärndüter der Wäg zum Jesus-Chind gwise. D Lehrerein het sich i däm Momänt gwüss gwünscht, mir hätte meh als einisch im Jahr so guet zueglost wie a däm lang erwartete Tag!

Der Stärn vo Betlehem het üs dür d Wiehnachtszyt begleitet. Und i der heilge Nacht, wenn der Glanz vom Wiehnachtsboum d Stube erfüllt het, de het uf em Spitz vom Tanneböimli wider e guldige Stärn glitzeret. Nie wärs üs denn i Sinn cho a der Gschicht vom Stärn z’zwyfle. Ganz im Gägeteil, der Stärn vo Betlehem isch es gsy, wo am Himmel vo üsem Chinderläbe uufgange isch, u so wie är de drei Chünige der Wäg gwyse het, so isch der Stärn üs es heiligs Zeiche derfür gsy, dass d Wiehnachtszyt nümme färn isch. Wenn der Winter isch cho, de hei mir mängisch am Abe i die dunkli Nacht use gluegt, hei üs gfragt, wo ächt denn die drei Chünige dä Stärn entdeckt hei.

I de folgende Jahre, wo mir sy elter worde, isch de aber der Stärn verblasst. D Chinderzyt isch vergange u dermit o der chindlich Gloube. Wo sys si alli blibe, die Wunder? Der Gloube a Ängel u a Stärn am nächtliche Himmel vo Betlehem? I der Schuel isch erzellt worde, die Gschicht mit däm Stärn sig eifach erfunde, so e Stärn, wie-ne der Mätthäus beschribt, chönns gar nid gäh ha! Aber was hätt de der Matthäus vo settigne erfundene Gschichte gha? U wie steits de mit em Räschte vo sire guete Nachricht? U de hei mir erfahre, dass scho vor Jahrhunderte nach em Stärn isch gforscht worde. Me het agnoh, es sig e Komet gsy. Oder e Stärnekonjunktion, so wie se der Johannes Kepler scho vor 500 Jahr vermuetet het.

U wie steits mit de drei Chünige? Ohni Stärn hätt’s ja o die drei gheimnissvolle Manne us em färne Oschte nid gäh i der Gschicht! Wie hätte sy der Wäg ohni Stärn sölle finde? Mir wüsse nid vil über die drei vornähme Stärndüter. Es sy Astronome u weisi Manne gsy, Nachkomme us uralte Prieschtergschlächt vo Babylon. Si he gwüsst, dass e hälle Stärn am Himmel si Bahn wird zieh zum Zeiche, dass e grosse Chünig gebore isch. Mir dörfe dervo usgah, dass die Prophezeig wyt ume isch bekannt gsi, nid nume z’Judäa vo dennzumal. So hei die drei a nächtlich Himmel gluegt u der Stärn gsuecht. U denn, wo die erwarteti Erschynig am Himmel isch ufgange, hei si sich uf e läng Wäg nach Israel gmacht. «Wo isch der neu gebornig Chünig?» hei si gfragt, «mir hei si Stärn gseh!» Si hei a das gloubt, wo si i alte Schrifte gläse hei.

Wo isch der Stärn vo Betlehem hüt? Finge mir im Advänt no Zyt, zum a klar Nachthimmel z’luege, so wie die drei Chünige? Natürlich lüchtet dä Stärn, wo die drei Weise hei entdeckt hüt nümme. Aber villicht lüchtet der Stärn i üs sälber? Uf em Wäg dür d Nacht hei mir ds Stärnemeer beobachtet, grad so wie die drei Reisende vor langer Zyt. U was passiert, wenn mit i däm Momänt wei gloube, dass alles so passiert isch, wie mir’s scho als Chinder ghört hei? Mit em Gloube a Stärn wird die ganzi Wiehnachtsgschicht wahr. Wahr wird d Gschicht vom häll strahlende Himmelsbotschafter, wo de Hirte erschyne isch, der Chor vo de Ängel isch z’ghöre gsy u bi der Chrippe mit em Chind sy die drei Stärndüter gstande mit ihrne Gschänk: Gold, Weihrauch u Myrrhe. 30 Jahr später het der Jesus sälber gseit: «Gloubet a die guet Nachricht», är het üs iiglade, Gmeinschaft mit ihm z’ha. Am sym Himmelsrych, wo är jede Tag dervo erzellt het. Aber o a all däm, wo i der Chrischtnacht passiert isch.

Wenn chunnt d’Wiehnachtszyt?

Mi Brueder isch grad vor em Färnseh ghocket u het e Chindersändig gluegt. Er het dä Apparat ganz für sich elei gha, d’Eltere si drum no grad furt gsi, der Vater bir Arbeit, d Mueter bim kömerle. So han-i Schueluufgabe la Schueluufgabe sy u bi o uf e Teppich vor Färnseh ghocket. I däm Chinderprogramm isch isch öppis baschtlet worde. U da het mi Brueder ganz spontan gfragt: «Wenn isch es ächt Wiehnachte?» I ha das halt o nid gwüsst. Aber, lang het es nümme chönne sy, scho früeh het es vernachtet und es isch chelter worde i de letschte Tage. Es dörft also öppe Mitti Novämber gsy si! Aber wenn es uf die Wiehnachtszyt zue geit, de wird mängs Gschänkli baschtlet, i der Schuel, aber o deheim.

So si mir i Gedanke ganz bir Wiehnachtszyt gsi, obwohl uf em Tisch no keis Cherzli am Adväntschranz glüchtet het u kei Adväntskaländer a der Wand ghanget isch. Es schöni Vorfröid uf ds Fescht isch erwacht, und wo du am angere Morge ir Schuel alles wie vorhär isch gsy u niemer vo der schöne Zyt gred het, da sy mir fasch e chly enttüscht gsy. Werum i das chline Erläbnis, wo mehr als 40 Jahr zrügg lyt, hie uufschribe? Wil d Wiehnachtszyt nit präzys denn afaht, wenn ds erschte Cherzli uf em Chranz azündet wird oder im Dorf der erscht Wiehnachtsboum strahlet. D Wiehnachtszyt faht denn a, wenn mir für se parat sy.

Ein Emmentaler Ätti erzählt aus seinem Leben

Die Emmentaler Jodler Konolfingen führen das Stück «Dr Ätti» von Evelyne Zaugg auf. Das Theater ist eine farbenfrohe Reminiszenz an das klassische Volkstheater. Umrahmt werden die Bilder von acht Jodelliedern.

Das Bild das zu sehen ist, wenn der Vorhang sich öffnet, ist berührend und schön: Da sitzt ein Grossvater mit weissen Haaren vor dem Haus auf einem Bänkli. Zu ihm gesellt hat sich seine Enkelin Valerie, die von ihm erfahren möchte, was er in seinen Jugendjahren alles erlebt hat.
Und nun beginnt der Grosätti sich an die Frühlingszeit seines Lebens zu erinnern, verklärte Bilder aus einer vergangenen Zeit werden wach. Und wenn auch hier und da etwas Wehmut mitschwingt, so sind die Bilder doch stets voller Dankbarkeit, sie sind fröhlich und lebensbejahend.

Dr Ätti
Theo Maurer und Hansruedi Christen als Grenzsoldaten im Aktivdienst

Das Singspiel, das die Emmentaler Jodler am kommenden 20. Februar aufführen werden, ist eine gelungene Reminiszenz an das klassische Volkstheater, so wie wir es spätestens seit Karl Grunder kennen und schätzen. Es ist ein inhaltlich reiches Stück in 13 Bildern, das nuancenreich von einem erfüllten Leben erzählt, von Freundschaft, Treue, Liebe und Heimweh. Aber auch vom Sterben. «Dr Ätti» von Evelyne Zaugg entführt die Zuschauer in eine Zeit, als das Leben einfacher war als heute. Zu sehen ist auf der Bühne der Grosätti in seinen Lehrzeit, als Soldat während dem Aktivdienst und als glücklicher Jungvermählter. Dem Stück fehlt es bei aller Heiterkeit nicht an erzählerischer Tiefe, denn es gibt auch ernste Momente: Als jung Verheirateter muss «Fridu» lernen, dass er als Ehemann und Vater Verantwortung übernehmen muss. Und wenn der Grosätti sich an die aufblühende Liebe zu seiner Frau Gritli erinnert, dann tut er dies in Moll, denn seine Weggefährtin ist vor wenigen Jahren gestorben.

Bereichert wird das Theater mit nicht weniger als acht Jodelliedern. Zu hören gibt es Klassiker wie etwa den vor Fröhlichkeit sprühenden «Ämmitaler Joggeli» von Jakob Ummel, aber auch zeitgenössische Lieder von Hannes Fuhrer. Das Stück wird am Wochenende vom 20. bis zum 22. Im Kirchgemeindehaus aufgeführt. Weitere Infos gibt es unter www.emmentaler-jodler.ch.

Spielende Krähen

Die folgende Beobachtung konnte ich auf der alten Bernstrasse, irgendwo zwischen Wynigen und Herzogenbuchsee machen. Während der ganzen Nacht hatte es geschneit und auf den Feldern entlang der Strasse lag frischer weisser Schnee. Plötzlich nähern sich vom Wald her zwei Krähen über einen verschneiten Acker, zuerst schnell, dann sich verlangsamend und stetig tiefer fliegend. Dann gleiteten sie nebeneinander langsam, nur etwas mehr als einen Meter über dem Schnee durch die kalte Winterluft. Und ganz plötzlich, ohne dass eine Ursache zu erkennen gewesen wäre, bremsten sie ihren Flug abrupt ab und stellten die Flügel auf. Nur einen Augenblick später liessen sie sich in den weichen Schnee fallen und versanken fasst ganz in der weissen Ebene, nur noch ein Teil der Flügel war von der Strasse aus zu sehen.

Einen Moment blieben sie so regungslos im tiefen Schnee liegen. Und genau so plötzlich, wie sie sich fallen liessen, stiegen sie wieder in den Himmel auf, krächzend und ungestüm, gerade so, als ob das Gleiten in den Schnee ihnen Spass gemacht hätte. Und dann flogen sie wieder dem Wald entgegen und verschwanden im Geäst der verschneiten Fichten.

Näschtwermi

«Mini Eltere si armi Lüt gsy, u scho aus Ching hei mir vil müesse wärche. We mir vor Schuel sy heicho, de het es mängisch gheisse: Gschwing angeri Chleider aalege u hälfe im Stall und uf em Acher. Mir hei mängs müesse entbehre. Aber öppis, das hei mir dür all die Chinderjahr immer übercho: Näschtwermi.»

Besuch bei den Grabhügeln

Das Waldstück, in dem die Keltengräber zu finden sind, lässt beim ersten Anblick nichts Auffälliges erkennen. Wer den Weiherweg entlang geht, kann sich hier an einem schönen Mischwald erfreuen, so wie überall im Wald zwischen Subingen, Deitingen und Inkwil: Zwischen den hohen Laub- und Nadelbäumen wachsen junge Tannen und aus alten Baumstümpfen ragen schlanke und feingliedrige Farnkraute hervor. Der Boden ist bedeckt mit Gräsern, Herbstlaub und leuchtend grünem Moos. Doch dann bemerkt der Besucher instinktiv, dass hier ein aussergewöhnlicher Platz ist. Denn auf einmal sind zwischen den Baumstämmen Grabhügel zu entdecken. Kleinere, die überwachsen kaum mehr zu erkennen sind, aber auch mächtige, bis zu drei Meter hoch. Sie alle sind in der frühen Eisenzeit errichtet worden, vor 2600 Jahren. Der Betrachter befindet sich plötzlich mitten im ältesten Friedhof des Kantons Solothurn.

Grabhuegel Heidenmoos

Die 20 frühkeltischen Grabhügel sind ca. 600 Jahre vor unserer Zeitechnung entstanden. Es sind Urnengräber, die der Hallstatt Zeit zugerechnet werden. Dies obwohl die gefundenen Urnen auch auf eine protokeltischen Zivilisation hindeuten, denn die Hallstatt Zeit steht für einen Wechsel vom Urnengrab zur Erdbestattung. Schon im 19. Jahrhundert wurden erste Gräber geöffnet. Neben den Urnen mit Asche wurden dabei auch die Überreste menschlicher Knochen, Gebrauchsgegenstände und fein gearbeiteter Schmuck gefunden. Vielleicht glaubten die Angehörigen an ein Weiterleben nach dem Tod und legten den Toten diese Gaben in das Grab. Oder sie folgten einfach einem schönen Brauch, der auch in unserer Zeit noch lebendig ist: Dem Verstorbenen wird etwas, das ihm besonders lieb war, mit auf den Weg in die Ewigkeit gegeben. Gefunden wurden auch Veilchensamen, es gab wohl schon damals die schöne Sitte, mit Blumen an die Verstorbenen zu denken.

Wer einen Moment innehält, kann sich anhand der Funde mit etwas Phantasie vorstellen, wie es an diesem Platz zu jener Zeit ausgesehen haben mag. Der Ort war nicht bewaldet, er war dafür geprägt von den teils mächtigen Grabhügeln, von denen die grössten mehr als drei Meter hoch gewesen sein dürften. Sie waren 10-30 Meter breit und mit Steinen eingefasst. Es darf ferner davon ausgegangen werden, dass sie geschmückt waren. Und es ist zu vermuten, dass Familien die Gräber über mehrere Generationen nutzten. Dafür spricht, dass Keramik mit verschiedenen, modeanhängigen Verzierungen gefunden wurde.

Wer waren diese Frühkelten? Wo sie siedelten ist bis heute nicht bekannt. Sicher ist nur, dass sie tüchtige Handwerker und Künstler waren, denn ihre Erzeugnisse weisen auf eine hohe Kunstfertigkeit hin. Und da auch Schmuck aus Bernsteinperlen gefunden wurde, kann angenommen werden, dass es Handelsbeziehungen zu fremden Ländern gab. Und deswegen auch gewisse Kenntnisse über diese fernen Regionen, denn Handelsreisende wussten etwas zu erzählen! Während die Gräber in Subingen errichtet wurden, stand Athen am Vorabend seiner kulturellen Blüte und Vormachtsstellung als Seenation in der Region. Und zwischen sieben Hügeln in Italien wuchs zu dieser Zeit eine Stadt heran, die während Jahrhunderten die Geschicke Europas bestimmen sollte: Rom. Die Tiber-Stadt war es auch, die ein halbes Jahrtausend später Gebiete der heutigen Schweiz besiedelte und prägte. Ganz in der Nähe der Gräber sind die Überreste eines römischen Gutshofes zu finden. Das 6. Jahrhundert war eine Zeit, als Europa sich anschickte, in seiner heutigen Form zu entstehen.

Quellen:
Subingen: Wegweiser 1977 – 1981
Der älteste Friedhof des Kantons Solothurn
Foto auf Panoramio

Im Heidemoos

Kennet Dihr ds Heidemoos? Das isch ganz es bsungers, aber wenig bekannts Stück Wald zwüsche Subige und Inkwil. Es isch dert z’finge, wo die alti Gränze zwüsche de beide Dörfer isch u dermit o grad d Kantonsgränze zwüsche Bärn u Soledurn. U dert, wo mängi alti Gschicht, oder gar Saag ihre Aafang gnoh het. Ds Heidemoos isch nid schwär zum finge! Einfach uf der Strass vo Inkwil Subige zue fahre, bis e grossi Liechtig im Wald z gseh isch. Dert isch uf der rächte Syte bi der Boumschuel der Gränzwäg. U links geits ine dichte Mischwald ine, äbe i ds Heidemoos. Wär genau häreluegt, cha hie no Ärdhügel entdecke, die letschte Räschte vo alte Hügelgreber, die hei däm schöne Stück Wald ja o der Name gäh.

Heidenmoos

U wenn Dir uf em Wäg ganz still wärdit, d Waldtier u ds Rusche vom Wind i de Böim ghöret, de vernäht Dir, wenn Dihr guet häreloset, villicht Stimme us alter Zyt, wo lengscht vergässe sy. Die vom Roubritter Kurt us Koppige. Dä het sich hie i däm Wald mit syne Spiessgselle vo de Häscher versteckt. Die sy drum hinger ihm gsy wil dä Kurt zwüsche Soledurn u Bärn mänge Beutezug gmacht u de Lüt Angscht u Schrecke ygjagt het! Oder die vo dene Mönsche wo hie vor me als 2000 Jahr a de Greber vo ihrne Liebschte truuret hei. Oder d Stimme vo dene Mönsche, wo mit all ihrem Hab u Guet uf em Wäg zur nöie Heimat sy gsi.

Heidenmoos

Sunnestrahle im winterliche Heidemoos 2013/14

Im Heidemoos, da het’s es ganz eigets Plätzli. Es isch dert, wo mängs jungs Grotzli zwüsche de höche Bueche u Tanne errünnt. Es chunt mir grad so vor, als ob sich die junge Böim zu Grüppeli hätte zäme gfunge, grösseri u chlineri, eis am angere a. Derzwüsche het es töif grüens Moos u mängs Farnchrut errünt zwüsche de Escht, streckt sini länge u fiine Halmli em Walddach zue. Dert, wo ds Sunneliecht e Lücke i de Boumchrone fingt u denn ihri guldige Strahle uf e weich, grüen Waldbode schickt. Einisch, mir si denn no im Schuelalter gsy, hei mi Brueder und i hier Schutz vor em Gwitter gsuecht. Am Inkwilersee, wo mir hei gspilt u mit eifache Stäcke hei gfischet, het üs es Gwitter überrascht. Schwarzi Wulche si über e See zoge u scho im nächschte Ougeblick hei mir grossi, schwäri Rägetropfe uf der Hut gspürt u hei ghört, wie der Räge uf em Seewasser gruuschet het. Es het druf afa strätze, so wie mir’s no nie hei erläbt, derzue isch es heftigs Summergwitter über ds Land zoge. Üs het das nümm rächt wölle gfalle, mir hei Ruetestäcke la Ruetestäcke sy, hei üs uf d Velo gschwunge u sy lospedalete, so schnäll wie mir hei schönne.

Aber es het so starch grägnet u gstrubusset, dass mir chum sy vora cho. Drum hei mir üs unger em Schärmdach vome Buurehus nach bim See still gha. Wo mir wyter sy, isch der Räge wider einisch stercher worde, mir hei no einisch Schärme gsuecht. U dasmal hei mir äbe im Heidemoos still gha. Dert hei mir umger e dichte Loubdach gwartet, bis das Gwitter wyterzoge isch.

Wenn nach em Räge d Sunne wider schynt, de chöi mir im Wald es Liechterspyl bestuune, so schön, dass es schwär i Wort z’fasse isch. Ds Rägewasser uf de Bletter glänzt im Sunneliecht, tuusig Liechterfunke verwandle der Wald in es Liechtermeer. D Sunnestrahle schyne zwüsche d Escht u bräche sich a de Rägetröpfli, wo itz no a de Bletter hange. Es gseht grad us, als ob alles voll mit glänzende Edelsteine wär, nume halt no vil schöner.

Zwei volkstümliche Radios tun sich zusammen

Radio Tell und Radio Heimatklang sind bekannt für ihre Ausrichtung auf echte, unverfälschte Schweizer Volksmusik. In Zukunft gehen die beiden Sender Hand in Hand, sie fusionieren und treten ab dem 1. März neu als «Radio Tell – Heimatklang der Schweiz» auf. Gemäss der Pressemitteilung wird damit die Programmqualität verbessert, die Reichweite erhöht und das finanzielle Fundament gestärkt. Der neue Sender wird via Satellit, Internet und über viele Kabelnetze empfangbar sein.

Beide Sender haben eine bewegte Geschichte hinter sich. Radio Tell ist aus dem 2005 gegründeten «Buureradio» hervorgegangen. Als 2012 die Migros als Hauptsponsor einsprang, wurde der Sender in «Radio Tell» umbenannt. Radio Heimatklang ist der Nachfolger von Radio Neo2, die Zwillingssender Neo1 und Neo2 haben 2008 das im Emmental ansässige «Radio Emme» beerbt. Als Neo2 finanziell ins Straucheln geriet, ergriff Marc Lauper, Pfarrer aus Eggiwil, die Initiative und gründete Radio Heimatklang. Eine Spezialität des Senders ist das volkstümliche Buurezmorge mit Radiopredigt, zu dem sich bis zu 25’000 Hörer zuschalten.

Die beiden Sender stehen gemeinsam dafür ein, dass in der Schweiz, aber auch rund um den Globus echte alpenländische Volksmusik zu hören sein wird. Von A wie Alphorn bis Z wie Zither. Volksmusik also, wie sie in der Schweiz und in angrenzenden Regionen lebt und sich grosser Beliebtheit erfreut.

Warum mit einem Füllfederhalter schreiben?

Coop-Fountain-PenEines muss man anerkennen: Der Kugelschreiber ist eine geniale Erfindung. Die Technik des seit Jahrzehnten bewährten Stiftes ist denkbar einfach: zähflüssige und schnell trocknende Tinte gelangt durch eine kleine Kugel am Ende der Tintenmine auf das Papier. Schon ein leichter Druck genügt, um flüssig und schnell schreiben zu können. Die Tinte trocknet auf dem Papier sofort ein, es gibt keine Kleckser und kein Verschmieren. Nach dem zweiten Weltkrieg setzte sich der Kugelschreiber als Massenprodukt endgültig durch und verdrängte allmählich den Füllfederhalter, der fast 100 Jahre lang in den Schreibstuben das Schreibzeug erster Wahl war. Die Gründe dafür leuchten ein: Der Kugelschreiber war wegen der simplen Technik bald billiger als der Füllfederhalter, er war robust und deutlich weniger anfällig gegen Beschädigungen als der Füllhalter. Bei diesem kam es durch Pannen leicht zu verbogenen Federn, zu Tintenlachen auf dem Papier oder bei unsachgemässer Behandlung der Tintenpumpe zu Spritzern im Gesicht… Ferner trocknete die Tinte rasch aus, wenn die Kappe nicht aufgesetzt wurde. Und endlich musste Acht darauf gegeben werden, dass die frische Tinte auf dem Papier nicht verschmiert, mancher Linkshänder verzweifelte daran! Der Kugelschreiber hatte all diese Probleme nicht, er funktionierte sogar in Extremsituationen klaglos. Deshalb wurde er zum Schreibzeug des Alltags schlechthin. Kugelschreiber sind heute meist Wegwerfprodukte, die im Alltag kaum mehr wegzudenken sind, sie dienen als Werbegeschenk, sie werden bedenkenlos liegen gelassen oder mitgenommen. Sie sind omnipräsent.

Was also spricht dafür, dennoch mit einem Füllfederhalter zu schreiben? Der Preis kann als Argument nicht herhalten, denn es gibt im Handel gute «Füllis» für weniger als zehn Franken. Ein Kalligraph würde an dieser Stelle heftig protestieren, denn schönes Schreiben ist eine unangefochtene Domäne der Schreibfedern. Federhalter mit Wechselzugfedern, die je nach Zugrichtung der Feder einen unterschiedlich dicken Strich hinterlassen, stehen hier auch nicht zur Debatte. Es geht um die im Alltag zum Einsatz kommenden Gleichzugsfedern, die etwas leichter zu handhaben sind und auch von Linkshändern problemlos genutzt werden können. Sie hinterlassen auf dem Papier mit etwas Übung meist einen gleichmässigeren Strich als der Kugelschreiber und damit ein, wenn nicht schöneres Schriftbild, so wenigstens eines, das leichter lesbar ist.

Beim Schreiben mit einem guten Füllfederhalter ermüdet die Hand weniger schnell. Das liegt daran, dass die Feder fast ganz ohne Andruck schreibt. Der Füllfederhalter hat ein gutes Anschreibverhalten und beim Führen der Feder fliesst die Tinte gleichmässig, ohne abzusetzen. Deshalb ist der Füllfederhalter auch ein ideales Schreibgerät für Kinder. Sie ermüden weniger schnell und lernen das Schreiben als eine Aufgabe, die soviel Freude macht, wie sie auch Sorgfalt erfordert. Zudem wird der Füllfederhalter zu einem persönlichen Utensil, das gepflegt sein will und zu dem Sorge getragen werden muss. Wer schon als Kind auf der Schulbank mit einem Federhalter geschrieben hat, schätzt später den Fülli als persönliches Schreibzeug, das über Jahre seinen Dienst zuverlässig verrichtet und auch das Geschriebene stets mit einer individuellen Note versieht.

Heute ist oft das Argument zu hören, Füllfederhalter seien teuer und später ärgere man sich, wenn sie verloren gehen, was bei Schreibstiften tatsächlich gerne passiert. Wie bereits erwähnt stimmt dies nicht. Wer einen Füllfederhalter ausprobieren will, kann bereits für vier Franken bei der Migros einen erwerben. Am Anfang kratzt dieser zwar etwas, weil die Feder an der Spitze nur gefaltet ist und nicht über eine Iridiumspitze verfügt (was bei diesem Preis nicht erstaunt). Der in mehreren Farben erhältliche Fülli ist für den Alltag bestens geeignet: er nutzt Pelikan Patronen, hat ein Sichtfenster und die hinten aufgesteckte Kappe bleibt beim Schreiben auch dort, was bei vielen teuren Modellen nicht der Fall ist. Der Migros Füller hat ein gutes Schreibverhalten, die Feder funktioniert schon mit feinstem Andruck, nach dem Beschreiben einiger Seiten lässt auch das Kratzen etwas nach. Ein weiterer wichtiger Faktor ist das Gewicht: der Stift ist ohne Kappe nur etwa 10 Gramm schwer.

Wer einen qualitativ wertigeren Federhalter haben möchte, sei auf Lamy verwiesen. Das deutsche Traditionsunternehmen fertigt Füllfederhalter in hoher Qualität seit fast 100 Jahren. Die Federhalter vereinen ein gefälliges, wertiges Design mit einer hohen Schreibqualität. Hinzu kommt, dass Lamy Füller nicht teuer sind, es gibt sie bereits ab 50 Franken, Schulfüller wie den «Safari» schon ab 20 Franken.

Noch ein Tipp zum Schluss: Manche Füllfederhalter haben sogenannte Griffmulden, die dafür sorgen sollen, dass der Federhalter besser in der Hand liegt und nicht abrutscht. Bei Kindern, die das Schreiben erlernen, ist dies eine hilfreiche Vorrichtung, die das Schreiben erleichtert. Bei Erwachsenen sind diese Griffmulden eher hinderlich, da jeder den Stift etwas anders in der Hand hält. Linkshändern (wie ich einer bin) empfehle ich einen Federhalter ohne Griffmulden, dafür mit feinen Griffrillen, die das Rutschen des Stifts in der Hand verhindern. Die übliche Federgrösse ist M, die meisten Linkshänder können damit flüssig schreiben, eine Spezialfeder für Linkshänder ist nicht zwingend erforderlich. Manche Papeterien haben einen «Ausprobiertisch», auf dem verschiedene Füllfederhalter ausprobiert werden können.

Neues Seitenlayout

In den vergangenen Tage hat WordPress (die Blog-Software, die ich nutze) die neue Version 3.8 freigegeben. Diese bringt neben zahlreichen Neuerungen und Verbesserungen auch ein neues «Theme» mit dem Namen Twenty-Fourteen. Eigentlich wollte ich bei meinem alten Layout Kubrick bleiben, ich nutze es seit fast sieben Jahren. Auf der Seite dieses Themes hiess es nun aber kurz und bündig: «Veraltet. Bitte verwenden Sie eines der neuen WordPress-Themes».

Milchkannen-Dekoration
Stimmungsbild vom Wiehnachtsmärit im Raufli

Also gut, schon überredet. Tatsächlich haben die neuen Themes viele Vorteile, nebst ihrem stets gefälligen Aussehen. Jetzt können in sogenannten Columns alle möglichen Widgets eingefügt werden, ohne eine Zeile Code schreiben zu müssen. Header, Layout und viele weitere Einstellungen können mit einigen wenigen Klicks angepasst werden. Beim Kubrick-Theme musste das alles noch «zu Fuss» mit dem CSS- und HTML-Editor erledigt werden. Übrigens: WordPress ist ein ausserordentlich zuverlässiges und Content Management System (CMS). In all den Jahren hatte ich trotz zahlloser Updates nie Probleme (ok, da war die Sache mit der Zeichensatzumstellung). Das ist keine Selbstverständlichkeit. Aus diesem Grund auch ein herzliches Danke an die WP-Entwickler!