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Unterwegs mit dem E-Book Reader

Pünktlich fährt der Zug im Bahnhof Hasle-Rüegsau ein und im Abteil, in das ich einsteige, hat es nich viel Platz, so dass ich es mir bequem machen kann. Die Fahrt vom Emmentaler Dorf zum Arbeitsplatz in Solothurn dauert ca. 40 Minuten und ich verbringe diese Zeit am liebsten mit Lesen. Bei der Lektüre eines spannenden Buches ist es schon vorgekommen, dass ich mir wünschte, der Zug hat irgendwo auf dem Weg eine Panne! In der Umhängetasche befinden sich meistens eines oder zwei Bücher, es kann auch aber auch ein drittes dazu kommen. Das geht gut, solange die Bände handlich und leicht sind. Erreichen sie das Format eines mittelalterlichen Folianten, kann das Lesevergnügen zu einer gewichtigen Sache auf dem Weg zur Arbeit werden.

Elektronische Tinte spart Strom
Wer alle seine Lieblingsbücher stets bei sich haben möchte, findet heute mit einem E-Book Reader (kurz: E-Reader) eine praktische und vielseitige Alternative. Die kleinen Geräte wiegen rund 200 Gramm, haben das Format eines schlanken Taschenbuches und können problemlos mehrere Tausend Bücher speichern, die auf Knopfdruck abrufbar sind. Im Gegensatz zu Smartphones oder Tablets versagt der Akku den Dienst nicht schon nach wenigen Stunden, sondern im günstigsten Fall mehrere Tage! Wie ist das möglich? E-Reader verwenden nicht die energieintensive Technik, die bei Smartphones oder Tablets zur Anwendung kommt (TFT/LED), sondern sogenannte «E-Ink», elektronische Tinte. E-Ink Displays können keine Farben darstellen, nur Grautöne, ausserdem sind sie deutlich träger im Seitenaufbau. Spielen oder Filme ansehen ist definitiv kein Thema! Dafür hat E-Ink nebst dem geringen Stromverbrauch mindestens zwei weitere, entscheidende Vorteile: E-Ink Displays können Texte gestochen scharf darstellen und die Anzeige bleibt auch im starken Licht gut lesbar – so wie der Test auf einem weissen Blatt Papier. Da bei der E-Ink Technik mit mikroskopisch kleinen Polymer-Kugeln gearbeit wird, in denen durch elektronische Impulse schwarze Farbpartikel bewegt werden, ergibt sich ein weiterer Vorteil: ist eine Seite auf dem Display aufgebaut, benötigt sie keinen Strom mehr, sie bleibt sogar stehen, wenn das Gerät ausgeschaltet wird!

Trekstor 4Ink

Weltbild 4Ink Reader (Foto: Weltbild)

Ich benutze seit einigen Monaten den «Trekstor 4-Ink», der vom Weltbild verkauft wurde. Das Gerät gibt sich bewusst spartanisch, es hat keinen Touch-Screen keinen Webbrowser, keine Wireless-Verbindung und auch sonst nichts, was irgenwie vom Lesen ablenken könnte. Neuere Geräte geben sich in bezug auf den Funktionsumfang wesentlich grosszügiger …und sie sind auch teurer! Der 4-Ink zeigt nach dem Einschalten eine Liste der Bücher an, die zuletzt gelesen wurden, ausserdem die zuletzt installierten Bücher und einen Link zur Bibliothek, die den Zugang zu allen gespeicherten Bänden ermöglicht. Besonders Querlesern kommt der 4-Ink mit praktischen Funktionen entgegen. Er «merkt» sich nicht nur die zuletzt gelesenen Bücher, sondern auch jeweils die Seite, die vom dem Verlassen aufgeschlagen war. Lesezeichen können übrigens so viele gesetzt werden, wie benötigt. In der realen Welt würde das vielleicht aussehen wie ein altes Buch, das über Jahre mit Zetteln, Karten und Kartinlesezeichen annotiert worden ist.

Der (meist) einfache Weg zum Buch
Bücher für den E-Reader können heute auf vielfältige Weise bezogen werden: im Online-Handel oder in Online-Bibliotheken. Es gibt auch ein umfangreiches Angebot kostenloser Bücher, die indes meist älteren Datums sind. Ein guter Einstieg ist das Projekt «Gemeinfreiheit», das viele Klassiker in deutscher Sprache bietet. Dyrunter Karl May, Jules Verne oder Arthur Conan Doyle. Viele weitere Seiten mit freien Büchern sind im Forum von lesen.net zu finden. Wer aktuelle Titel bevorzugt, kann seine E-Books über die Webpräsenz eines Buchhändlers beziehen: Booknet, Stauffacher oder Weltbild. Hier werden die gewünschten Bücher zuerst in einen Warenkorb gelegt, dann online bezahlt und zuletzt heruntergeladen.

Sind die Bücher ausgewählt auf dem PC im EPUB oder PDF Format gespeichert, müssen sie auf den E-Reader kopiert werden. In den meisten Fällen geht dies durch einen einfachen Kopiervorgang, nachdem das Gerät via USB-Kabel am PC angeschlossen worden ist. Bei meinem 4-Ink Gerät ist dies der einzige Weg: die Bücher via Online-Shop auf dem PC auswählen, herunterladen und dann auf den E-Reader kopieren. Das klingt etwas umständlich. Tatsächlich haben besser ausgestattete Geräte wie der neue Weltbild-Reader «Tolino» oder der Cybook einen integrierten Webbrowser, der alles etwas einfacher macht: Bücher im Shop auswählen, bezahlen, fertig!

Das digitale Bücherregal
Kennen Sie das? Sie haben in Ihrem Regal vielleicht 100-200 Bücher (sie haben sich über die Jahre halt einfach angesammelt!) und suchen nun ein ganz bestimmtes davon. Ist das Regal säuberlich nach Alphabet oder Thema geordnet, genügt ein Griff. In jedem andern Fall kann es etwas länger dauern. Sobald sich auch auf dem E-Reader einige Bücher angesammelt haben, entsteht ein ganz ähnliches Problem: wo ist der «Glöckner von Notre Dame», oder welches Buch habe ich gerade noch letzte Woche gekauft? Wie im realen Bücherregal können auch auf dem E-Reader Bücher geordnet werden. Auch der schlicht ausgestattete 4-Ink kann Ordner erstellen und die Bücher thematisch geordnet ablegen.

Mittlerweile ist der Zug in Solothurn angekommen, ohne Panne… den E-Reader habe ich schon einigen Minuten zugeklappt und in der Tasche verstaut, abschalten muss ich ihn nicht, das tut er nach einer paar Minuten selbstständig. Durch die vielen Pendler auf dem Perron suche ich mir einen Weg zum Ausgang und dann zum Bus-Terminal (neudeutsch). Dort beginnt dann die letzte kurze Etappe zum Atbeitsplatz.

Trotz gültiger Parkkarte: SECURITAS stellt Busse aus!

«Nachzahlgebühr» nennt sich das, was ich letzte Woche auf dem Heimweg unter dem Scheibenwischer meines Autos vorfand. Ausgestellt hat sie die Securitas in der Meinung, ich hätte keine gültige Parkkarte. Ich solle freundlicherweise 40 Franken nachzahlen, stand auf dem Zettel. Vermutlich hat der Securitas Parkwächter auf dem Bahnhofparkplatz in Hasle-Rüegsau nicht genau hingeschaut, denn unter der Frontscheibe war die gültige, bis April 2014 ausgestellte Parkkarte deutlich zu erkennen. Ein Fehler kann ja passieren, dachte ich mir und brachte die Busse an den Schalter. In der arglosen Meinung, das sich dieses Missverständnis rasch und unkompliziert lösen lässt.

Das war der erste Irrtum. Denn nun ging ein Spiessrutenlauf zwischen den Instanzen los. Der Beamte am Bahnschalter erklärte sich als nicht zuständig und verwies mich an die Securitas, die auf den Parkplätzen der BLS für Ruhe und Ordnung sorgt. Dort war indes niemand mehr erreichbar, man vertröstete mich auf den folgenden Tag und wünschte trotzdem einen schönen Abend. Als ich am nächsten Morgen bei der für die Busse zuständigen Instanz endlich durchkam, beschied man mir, ich sollte Busse und Parkkarte scannen und dann per Mail oder Postbrief an die Securitas senden. Mit anderen Worten: wegen eines Fehlers des Dienstleisters habe ich als Kunde die Umtriebe …und den Ärger! Widerwillig machte ich mich an die Arbeit und sandte das E-Mail in der Hoffnung, dass die Securitas rasch entscheidet und die Busse annuliert.

Und wieder ein Irrtum. Die Zuständigen bei der Sicherheitsfirma lassen sich für diese verwaltungstechnische Formalität viel Zeit. Inzwischen sind vier Tage verstrichen, ohne dass ich eine Antwort erhalten hätte. Ich werde geduldig auf den Bescheid warten, was bleibt mir denn anderes übrig? Wer es mit Monopolisten zu tun hat, muss so etwas in Kauf nehmen.

Update (6.7.2013): Securitas hat die Busse storniert. In einem Brief teilte mir das Unternehmen mit, dass die Nachzahlgebühr «nach interner Überprüfung und Rücksprache mit dem Auftraggeber» annuliert wird. Vielen Dank an die Securitas.

Zehn Jahre Stocki@SolNet

In der Softwareentwicklung sind zehn Jahre eine lange, sehr lange Zeit! Zahllose neue Technologien, Compilerversionen, Bibliotheken, APIs, Webservices, etc. werden freigegeben und müssen vom Entwickler, der sie nutzt, verstanden und umgesetzt werden. Andererseits sind zehn Jahre auch eine recht kurze Zeit, denn ein Computerprogramm ist gerade dann durchdacht und übersichtlich aufgebaut, wenn es sich auch über mehrere Jahre leicht warten lässt. Dazu gehören nicht einfach nur aussagekräftige Kommentare an der richtigen Stelle. Niklaus Wirth und viele andere Pioniere der Softwareentwicklung haben darauf hingewiesen, wie wichtig es ist, Software zu strukturieren. Komplexe Aufgaben werden gelöst, indem sie in ihre Teilprobleme zerlegt werden, was wiederum voraussetzt, dass man sich über die Datenstrukturen und Prozesse eines Programmes Gedanken macht. Der Programmierer kommt schneller zum Ziel, wenn er von den zu verarbeitenden Datenstrukturen ein genaues Bild hat.

SolNet

In der letzten Dekade habe ich viele Programme geschrieben, die meisten davon in meinem Lieblingsformalismus Perl, aber auch in PHP, C und C# («C-Sharp»). Warum gerade Perl? Weil es ein fantastisches Werkzeug ist, um Daten verschiedenster Art einfach und schnell zu manipulieren: dies beginnt bei eher langweiligen Textdateien, führt dann weiter über Excel-Tabellen und OpenOffice-Dokumente, macht auch vor komplexen Webservices und seriellen Schnittstellen nicht halt und findet seinen Höhepunkt beim Zugriff auf faktische alle existierenden Datenbanksysteme! Zu kaum einer anderen Programmiersprache gibt es so viele Bibliotheken wie Perl! Das vom Linguisten Larry Wall, nicht streng-formalistische Perl-System wird so zum Alleskönner. «Alleskönner» das klingt verdächtig, denn allzugerne wird oberflächlich, wer alles können will. Perl macht hier eine erfreuliche Ausnahme. Die verfügbaren Bibliotheken, entwickelt von mehreren tausend Programmierern, sind ausgereift, einheitlich dokumentiert und über eine zentrale Anlaufstelle erreichbar: CPAN (Comprehensive Perl Archive Network).

Das Perl Logo von O’Reilly

Man merkt es sicher, ich bin Perl-Fan. Bevor ich noch mehr ins Schwärmen gerate, möchte ich im folgenden kurz Rechenschaft darüber ablegen, was ich in den letzten Jahren gemacht habe. Eigentlich lässt es sich in einem einzigen Wort zusammenfassen: Prozessautomation. Das Problem ist gut bekannt: die tägliche Arbeit besteht stets zu einem Teil aus Routinearbeiten, Aufgaben also, die sich wiederholen und immer nach dem mehr oder weniger gleichen Schema abgearbeitet werden müssen. Bei einem ISP ist das zum Beispiel das Handling von DSL-Bestellungen, Kündigungen und Umzügen, das Prüfen offener Tickets oder das Konfigurieren von Modems und Routern. Und genau hier bietet sich in einem Informatik-Unternehmen die Chance, einige dieser Prozesse zu automatisieren. Genau dazu sind Computer schliesslich da und jede Prozessautomation legt Ressourcen frei, spart wertvolle Zeit. Ich beschreibe im Folenden einige Beispiele, solcher Prozesse, die helfen, Routinearbeiten zu erleichtern.

SPAM Clearing Center: Bei einem Internet Provider sammeln sich nicht hunderte von unerwünschten Werbemails (SPAM) an, es sind tausende – jeden Tag. Bis zu zehn Mailserver sind zu 98% ausschliesslich mit dem SPAM-Handling beschäftigt. Filter helfen mit, diese Flut einzudämmen, damit sie aber effizient wirken, müssen sie «trainiert» werden. Dem Filter muss mitgeteilt werden, was SPAM ist – und was nicht! Kunden können SPAM’s melden, die unerwünschten Mails landen damit in einem Ordner, den wir für das Training der Filter auswerten müssen. Damit dies etwas leichter geht, haben wir ein SPAM Clearing Center entwickelt. Dieses listet alle SPAM’s auf, auf Knopfdruck können nun die mehreren Hundert Einträge pro Woche (!) klassifiziert werden. Ist eine Zusendung kein SPAM, dann kann der Kunde darüber informiert werden und wer 100 oder mehr erfolgreiche Zusendungen gemacht hat, erhält automatisch per E-Mail eine Verdankung.

SPAM Clearing Center
SPAM Clearing Center

Geplante Ausfälle: Wenn Swisscom Leitungen und Zentralen ausbaut, dann kommt es zu geplanten Unterbrüchen bei den Breitband- und Telefonverbindungen der angeschlossenen Haushalte in diesem Gebiet. Swisscom liefert den Providern eine Liste der geplanten Ausfälle, damit diese ihre Kunden rechtzeitig über den Ausfall informieren können. Erfreulicherweise ist dieser Dienst auch als Webservice verfügbar. Also holen wir diese Liste regelmässig via Perl Script ab, speichern die Ausfälle in einer Tabelle und generieren mit LaTeX Briefe, die nur noch verpackt und versandt werden müssen. Gerade dies ist ein gutes Beispiel, wie ein Script auf ganz verschiedene Datenbestände und Prozesse zugreift, um eine sonst eintönige Aufgabe zu automatisieren. Für den SOAP-Zugriff beim Dienstanbieter gibt es eine ausgereifte CPAN-Bibliothek, das Erzeugen der Briefe erfolgt mit vorgefertigten Textvorlagen und das Ergebnis wird – je nach Einstellung – auf dem Drucker ausgegeben oder per Mailanhang versandt.

ADSL Modems provisionieren: Dies habe ich in einem früheren Artikel bereits erläutert, wir haben selbst in Perl einen ACS Server entwickelt, der ein Modem automatisch konfiguriert, sobald der Kunde es angeschlossen hat. Diese Technik funktioniert natürlich nicht nur bei ADSL Routern, sie kommt auch bei beliebigen anderen Endgeräten (Telefone, Firewalls, etc.) zum Einsatz.

WORD Formulare: Es ist auch heute noch so, es gibt Dienste, die manuell mit ausgefüllten Formularen bestellt werden müssen. Auch bei SolNet gibt es Microsot Word-Dokumente, die abgetippt und dann versandt werden müssen, entweder als Mailanhang oder als Postbrief. Diese Aufgabe wird spätestens dann fehleranfällig und zeitaufwendig, wenn sie sich mehrmals pro Woche wiederholt. Um die Sache einfacher zu machen, holen wir die Daten direkt aus dem Kundenstamm und ergänzen sie – wo erforderlich – mit den Werten, die zuvor mit einem Web-Formular und gespeichert worden sind. Dies hat den grossen Vorteil, dass das Formular später beliebig ergänzt, korrigiert und kopiert werden kann. Wie aber kommen diese Daten aus der Postgres-Datenbank in das Word-Formular? Wir nutzen einmal mehr Perl! Mit der Bibliothek ODF::lpOD können wir das Formular, das wir zuvor in das OpenDocument Format konvertiert haben, per Script verändern. lPOD stellt dazu eine einfache, aber sehr effiziente Funktion zum Suchen und Ersetzen zur Verfügung. Das ganze Programmgerüst ist nur wenige Zeilen lang:

use ODF::lpOD:
my $doc = odf_document->get(„formular.odt“);

my $paragraph = $context->get_paragraph(content => „#NAME#“);
if ($p) {
 $count = $p->replace(‚#NAME#‘, $r->{’name‘});
}

Nachdem das OpenOffice Dokument erfolgreich geöffnet wurde, wird ein Parapgraph ermittelt, in dem sich ein Feld befindet, das durch einen Text aus der Datanbank ersetzt werden soll. Ich habe eine simple Tag-Notation verwendet, mit der die zu verändernden Passagen im Dokument deutlich markiert und dann verarbeitet werden können. Die replace Funktion setzt dann den mit SELECT ermittelten Text an dieser Stelle ein. Dies entspricht zuemlich genau der Suchen/Ersetzen Funktion der Textverarbeitung! Sind alle Aenderungen gemacht, kann das Dokument gespeichert und seiner Bestimmung zugeführt werden.

Stopp! Es muss ja im Word-Format vorliegen. Man könnte das erzeugte Formualar nun «händisch» mit OpenOffice öffnen und dann im DOC-Format speichern. Erfreulicherweise gibt es unoconv, ein in Python entwickeltes Tool, das im Batchbetrieb genau diese Aufgabe für uns erledigen kann.

Wann ist eigentlich Ostern? Mit einem Programm lässt sich dies errechnen, bei Perl gibt es auch dazu eine CPAN-Library, die mittels einer einzigen Zeile das Osterdatum für ein gegebenes Jahr errechnet. Was kann man damit machen? Hier wieder ein Beispiel. Zu Beginn haben wir auf unserer Telefonzentrale die Feiertage manuell eingestellt, also Karfreitag, Ostern, Ostermontag, etc. Und dann vergassen wir diese Konfiguration wieder! Die Folge: im kommenden Jahr war Ostern früher und die Support-Mitarbeiter freuten sich an einem Freitag über die Stille im Büro (die hilfesuchenden Kunden waren weniger begeistert)… Heute erledigt ein Script das Einstellen dieder Feiertage und sendet Mails an die Mitarbeiter, um auf die bevorstehenden Feiertage hinzuweisen. Die dazu verwendete Perl Libraray: Date::Calc. Hier noch einige, an das Osterdatum gebundene Feiertage und die Offsets in Tagen:

my @F = (
[‚Karfreitag‘, -2],
[‚Ostermontag‘, 1],
[‚Himmelfahrt‘, 39],
[‚Pfingstmontag‘, 50]
);

Tickets: Apropos Support. Der Kundendienst erhält täglich Anfragen, per Telefon, Kontaktformular, Mail oder – ganz traditionell – per Fax. So wie bei den meisten Dienstleistern werden alle diese Anfragen in einem Ticketing-System gesammelt und bearbeitet. Auch hier gibt es kein geringes Automatisierungs-Potential. Sobald eine Anfrage per Mail oder Online-Formular eintrifft, wird versucht, diese dem richtigen Kundendossier zuzuweisen. Dies geschieht zum Beispiel mittels der verwendeten E-Mail Adresse. War eine Zuweisung möglich, wird im Vertrag ein History Eintrag erstellt, der direkt zum Ticket führt. Auf diese Weise können wir auch steuern, welchem Team ein Ticket zugewiesen wird, welche Priorität es hat, wer intern informiert wird, und so weiter. Und, falls das E-Mail einen Anhang hat: dieser geht automatisch in das Dokumentenarchiv!

In allen Beiträgen dieser Rubrik, habe ich geschrieben, dass es Spass macht, bei SolNet zu arbeiten. Daran hat sich in all den Jahren nichts geändert. Die Arbeit ist jeden Moment spannend und abwechslungsreich. Und wenn mir Gesundheit geschenkt bleibt, mache ich gerne weiter. Gewiss, diese zehn Jahre sind an mir nicht spurlos vorbeigegangen, als ich hier begann, hätte ich nicht gedacht, dass einmal Magnesiumtabletten und magenschonender Getreidekaffee auf meinem Arbeitstisch stehen… Anderes hat sich aber überhaupt nicht verändert: allem voran die Freude am Programmieren. Apropos: hier zum Schluss noch ein Foto von einem Screenshot eines Programmes aus dem Jahre 1983. Es zeigt den Ausschnitt eines Commodore 64 BASIC-Programmes zum Erstellen einer Rangliste:

C64 BASIC Program

Programmieren war damals ziemlich (!) anders. Nicht nur, dass das damalige BASIC langsam und eingeschränkt war. Auch mit den Ressourcen musste sparsam umgegangen werden, standen doch für Programm und Daten nur rund 38 KB RAM zur Verfügung. Aber eines ist gleich geblieben: mit Fleiss, Fachwissen und Geduld konnten damit fantastische Programme entwickelt werden.

Blaise Pascal

Blaise Pascal

Blaise Pascal

«Die Rechenmaschine zeigt Wirkungen, die dem Denken näher kommen, als alles, was Tiere vollbringen; aber keine, von denen man sagen muss, dass sie Willen habe wie die Tiere.»

Viele Informatiker kennen Blaise Pascal weil Niklaus Wirth seine erste Programmiersprache nach dem berühmten Mathematiker und Philosophen aus dem 17. Jh. benannt hat. Aber: Wer war Blaise Pascal?

Um diese Frage zu beantworten, müssen wir uns in das Frankreich des 17. Jahrhunderts begeben. Wir schreiben das Jahr 1623, als der Cardinal Richelieu im Begriff steht, in Frankreich die uneingeschränkte Macht zu übernehmen. In diesem Jahr wird in Clermont, der Hauptstadt der Auvergne Blaise Pascal als Sohn des Etienne und der Antoinette Pascal geboren.

Pascal wird in eine unruhige, von Kriegen, Unruhen und Bürgerkriegen geprägte Zeit geboren, die aber auch glanzvoll im Geiste war, denn von da an datiert der beherrschende Einfluss Frankreichs in der europäischen Geistesgeschichte. Viele Namen grosser Männer waren zu nennen, der des grossen Fermat zum Beispiel, dann Descartes (1) und Cornelius, der mit der Familie Pascal in Rouen befreundet war. Bereits mit 16 Jahren erregt Blaise Pascal in dieser neuen Welt der Wissenschaft und Bildung mit seiner Schrift über die Kegelschnitte landesweit Aufsehen. Nach dem Tod der Mutter zog Etienne Pascal nach Paris, um sich ganz der Erziehung seiner Kinder, des Sohnes und seiner zwei Töchter, Gilberte und der jüngsten, Jacqueline widmen zu können. Zugleich konnte er hier an den Gesprächen und Auseinandersetzungen der neuen Mathematik und Philosophie teilnehmen.

Bald danach zogen die Pascals nach Rouen, wo Etienne Pascal durch Richelieu die Leitung der Zoll- und Finanzverwaltung der Provinz übertragen worden war. Die neue Aufgabe brachte für den Vater viele mühsame Rechenarbeiten, dies bewog Blaise zum abenteuerlichen Entschluss, eine Rechenmaschine zu bauen, mit der Berechnungen, basierend auf den vier Grundrechenarten gelöst werden konnten, bald gab es auch erste Entwürfe, die Realisierung aber erwies sich als sehr schwierig und zeitraubend, bis zur Vollendung der Rechenmaschine vergingen ganze 10 Jahre!

Als Pascal seine Rechenmaschine, die er Pascaline nannte, in der Öffentlichkeit vorstellte, wurde sie als Weltwunder bestaunt, dies obwohl es Pascal nicht gelang, alle seine Ideen in der Funktionalität zu verwirklichen. Trotzdem wirkte die Pascaline auf die weitere Entwicklung der mechanischen Rechner einen wesentlichen Einfluss aus, viele Mathematiker der kommenden Jahrzente entwickelten eigene Rechenmaschinen, die mehr zu leisten vermochten, die aber auf der Idee der Pascaline aufbauten.

Pascal führte viele weitere mathematische Arbeiten und Experimente durch. Mit Hilfe eines Quecksilberbarometers bewies er 1648, dass die Luft auf verschiedenen Höhen auch verschiedene Gewichte hat. Alle seine Versuche fasste Pascal in seinen Schriften zur Mathematik zusammen, sein Ziel, eine komplette Abhandlungen über Gebiete der Mathematik zu schreiben, erreichte er jedoch nicht, die meisten seiner Schriften sind uns als Fragmente überliefert.

Auch die folgenden Jahren beschäftigte sich Pascal hauptsächlich mit mathematischen Untersuchungen in Paris, darunter sind zwei Abhandlungen besonders erwähnenswert: Einmal seine Arbeit über das mathematische Dreieck, die zu den vorbereitenden Arbeiten in der Infinitesimalrechnung gehört und seine Erfindung der Wahrscheinlichkeitsrechnung, die aber gleichzeitig der Mathematiker Fermat erfunden hat, was Pascal und Fermat streitlos anerkannten. Pascal reicht beide Arbeiten 1654 in einer Pariser Akademie ein.

Noch im gleichen Jahr verändert sich Pascals Leben von Grund auf, er beginnt zunehmend, sich von den irdischen Dingen abzuwenden, er beginnt, einen steigenden Wiederwillen gegen sein bisher geführtes Leben zu bekunden. In der Nacht des 24. November 1654 gelangt Pascal bei seiner Suche nach Gewissheit in eine tiefe Ekstase, die für Ihn so tiefgreifend und innig ist, dass er sein Leben innerlich, wie äusserlich umkehrt. Fortan widmet er sich nicht mehr wissenschaftlichen Aufgaben, sondern er konzentriert sich auf Fragen der Religion und des Geistes.

Zu Beginn des Jahres 1655 zog sich Pascal nach Port-Royal zurück, wo er den Kontakt zu den Jansenisten, einem Kloster-Orden, suchte. Hier arbeitete Pascal in den folgenden Jahren an seiner Apologie des Christentums, ein Werk, dass er jedoch nicht mehr vollenden konnte, nach seinem Tod wurden alle erhaltenen Notizen und Vorbereitungen von Freunden – mit Aenderungen und Auslassungen – unter dem Titel Pensées herausgegeben.

Pascal hat vier Jahre an seiner Apologie gearbeitet, oft musste er die Arbeit unterbrechen, da ihn die Schmerzen, an denen er seit seinem 18. Lebensjahr litt, am Schaffen hinderten. Dann zog sich Pascal vollends in die Meditation, die Mildtätigkeit und das Gebet zurück.

Am 19. August, in den ersten Stunden nach Mitternacht, ist Pascal mit 39 Jahren gestorben. Seine Grabstätte liegt in der kleinen Kirche St.-Etienne-du-Mont, auf dem Hügel der heiligen Genoveva zu Paris.

Pascal hat mit seinen Werken wesentlichen Einfluss auf seine Nachwelt, viele seiner mathematischen Arbeiten und Entdeckungen haben heute noch Gültigkeit. Die Pascaline, seine Rechenmaschine, diente vielen Mathematikern nach Pascal als Vorbild zur Entwicklung eingener mechanischer Rechenwerke.

Diesen Text schrieb ich vor 25 Jahren für einen Kurs: Programmieren in Pascal. Da der 19. August der Todestag von Pascal ist, veröffentliche ich den Text an dieser Stelle unverändert.

Roland Baader gestorben

Am 8. Januar starb Roland Baader nach langer Krankheit im Alter von 71 Jahren. Die Welt des freiheitlichen Denkens hat einen ihrer bedeutendsten Denker, Schaffer und Mahner verloren. Roland Baader, der Meister der klassisch-liberalen Schule, verfasste mehr 10 Bücher, über 200 Zeitschriftenartikel und hielt unzählige Vorträge. Er war Mitglied in der Mont Pelerin Society und der Friedrich August von Hayek-Gesellschaft.
Roland Baader besass die seltene Fähigkeit, auch komplexe Zusammenhänge der Oekonomie und Geldwirtschaft, prägnant und leicht verständlich zu vermitteln. Seine populärwissenschaftlichen Schriften erreichten ein breites Publikum und verhalfen vielen Menschen zu einem besseren Verständnis politisch-wirtschaftlicher Zusammenhänge; ganz im Geiste von Arthur Schopenhauer hatte Roland Baader das Talent, seine wertvollen und zusammenhängenden Gedanken so niederzuschreiben, dass jeder sie nachvollziehen und nach-denken kann. Wortgewaltig und mit klarem, scharfem Verstand wies Baader in geradezu prophetischer Weise auf die Probleme unserer Geldsysteme hin und warnte eindringlich vor den Gefahren politischer Staatsutopien, die dem Menschen die Freiheit nehmen und ihn in die Armut treiben.

Bei aller Kritik bewahrte sich Roland Baader aber stets ein offenes, hörendes Herz. Seine Werke sind tief durchwoben von menschlicher Wärme und Güte und vom Glauben an das Gute im Menschen und der Welt.
Ich werde Roland Baader nicht vergessen.

Roland Baaders Traum: Zum Abschied

Es Gschänkli us em Ämmitau


Am Weihnachtsbaum brennen schon die Kerzen und unter den grünen Zweigen der Tanne liegen die Geschenke bereit, schön eingepackt in farbigem, leuchtendem Papier und geschmückt mit Bändern, Sternen und Zweigen von Stechpalmen. Das Weihnachtsfest, das wir in den dunkelsten Wintertagen des Jahres feiern, ist eng verbunden mit vielen Bräuchen und Traditionen, die wir schon aus unserer Kindheit schätzen und wohl gerade deswegen an diesem besonderen Fest nicht missen möchten. Das Schenken ist so ein alter Brauch des Christfestes, er entstand vermutlich im Mittelalter, könnte aber noch viel älter sein: schon die Römer beschenkten sich gegenseitig, wenn sie in den letzten Tagen im Dezember die Saturnalien feierten. Martin Luther propagierte 1535 das Schenken an Weihnachten als Alternative zum damals gebräuchlichen St. Nkolaus Geschenk.

Was aber ist ein passendes Weihnachtsgeschenk? Geschenke sind etwas individuelles, die Freude machen sollen, dem Beschenkten wie dem Geber. Es muss nichts grosses sein. Es gibt nämlich auch Geschenke, die nicht materiell sind. Schenken heisst auch, für jemanden Zeit haben. Zuwendung und Aufmerksamkeit sind Geschenke. Sind nicht gerade dies die Werte, die zur Adventszeit und zu Weihnachten passen? Zeit haben füreinander – und Zeit zur Besinnung. Für alle, die zusätzlich eine kleine Aufmerksamkeit schenken möchten, hat dieser Blog auch dieses Jahr ein paar Ideen zusammgestellt.

Bäckerforum Aeschlimann

Wie wäre es mit einer Einladung oder einem Gutschein zu einem währschaften Zmorge im Bäckerforum Aeschlimann? Entweder im gemütlichen Café oder im Sommer auch draussen auf der hübsch eingerichteten Terasse – beides ist möglich! Die grosse Bäckerei im Herzen von Zollbrück verfügt über ein reichhaltiges Sortiment an Backwaren, Süssigkeiten und Confiserieartikel in echter und feinster Emmentaler Qualität. Gerade zur Weihnachtszeit bietet das sympathische Team im Laden des Bäckerforums verschiedene Spezialitäten und nimmt sich beim Aussuchen eines passenden Geschenkes gerne Zeit.

Spukgeschichten aus dem Emmental

Lange und gemütliche Winterabende zuhause in der gemütlichen Stube – gibt es eine bessere Gelegenheit um endlich wieder einmal ein spannendes Buch zu lesen? Der Landverlag aus Langnau, der auch die Lebenslust Emmental verlegt, hat mehrere spannende Bücher im Sortiment. Auch von Autoren aus der Region. Zum Beispiel die Spukgeschichten von Hans Herrmann. Spukgeschichten erzählten sich die Menschen schon vor Jahrhunderten, nicht nur im Emmental. Hans Herrmann war zwei Jahren lang auf der Spur dieser Geschichten und hat ein authentisches, packendes Buch dazu geschrieben.

Berger Glocken

Eine Glocke als Geschenk – warum nicht? Obwohl Glocken auch heute noch in der Landwirtschaft Gebrauchsgegenstände sind, eignen sich die urchigen, gusseisernen Klangkörper bestens als Geschenk! Die Glockengiesserei Berger in Bärau ist ein Traditionsunternehmen, das seit 1730 die althergebrachte Glockengiesserkunst mit Neuem verbindet und für Glocken in höchster Qualität bürgt. Auf der übersichtlichen Homepage des Unternehmens gibt es neben vielen Informationen zum Glockengiessen auch einen Online-Shop.

Kirsten L Kunsthandwerk

Ein Atelier mit kunstvoll gefertigtem Kunsthandwerk aus Holz, Glas und verschiedenen anderen Werkstoffen? Das gibt es mitten im Dorfzentrum von Langnau. Das Atelier von Kirsten L ist etwas ganz besonders, dies beweist schon die Auslage im phntasievoll dekorierten Schaufenster. Dem Betrachter blicken unzählige, kleine Holzzwerge entgegen und mittendrin stehen Holzskulpturen, die direkt aus einer verzauberten Märchenwelt zu kommen scheinen. Hier ist ein Künstler am Werk, der es versteht, mit verschiedenen Materialien zu arbeiten und immer von Neuem etwas besonderes daraus zu erschaffen.

Gerber Konditor

Regelmässige Besucher dieses Blogs haben es vielleicht bemerkt. Es fehlt diesmal die Konditorei zum Beinhaus in Sumiswald. Marianne und Ernst Gerber haben die Konditorei mehr als drei Jahrzehnte mit grossem Engagement geführt und durch ihre auserlesenen Konditor- und Confiseriewaren weit über die Region Bekanntheit – und Beliebtheit erlangt. Nun hat sich das Paar in den wohlverdienten Ruhestand zurückgezogen und in Ermangelung eines Nachfolgers wurde die Konditorei geschlossen. Ganz können es die beiden aber doch nicht lassen: Neu gibt es einen Online Shop, in dem einige Artikel noch bestellt werden können. Dieser Blog bedankt sich bei Ernst und Marianne für die vielen Köstlichkeiten aus der Backstube wie auch für die Freundschaft, die uns verbindet. Wir wünschen Marianne und Ernst alles Liebe und Gute und für die nun wartenden freien Tage Gesundheit, jeden Tag schöne Erlebnisse und viel Reisefreude!

Ältere Beiträge:
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Test: TP-Link Powerline Starterkit

Vor 10 Jahren konnte die Frage nach einem Internet Anschluss zuhause recht einfach abgetan werden: PC mit ADSL-, Dialup oder Kabelmodem verbinden, nötigenfalls Treibersoftware installieren, fertig. Der Zugang zum Internet erfolgte fast ausschliesslich per PC und so ging es vor allem darum, dieses Gerät anzuschliessen. Heute sieht alles etwas anders aus. Netbooks, Smartphones, Tablets und Spielkonsolen verlangen einen leistungsfähigen Zugang zum weltweiten Netz an jedem beliebigen Ort im eigenen Heim. Aber wie macht man das? Am einfachsten natürlich mit Wireless Internet. Schliesslich sind heute nahezu alle Geräte dafür ausgerüstet und die Verbindung zum Wireless Router ist schnell und einfach hergestellt: den Router auswählen, mit dem verbunden werden soll, das Passwort für die Verschlüsselung eingeben und lossurfen. Da die Zugangsdaten gespeichert werden, finden Wireless-Geräte einen zuvor verwendeten Zugangspunkt sofort und verbinden sich automatisch.

TP-Link TL-PA210

Eine andere Möglichkeit, die noch einfacher ist als WiFi, soll im folgenden kurz vorgestellt werden. Es ist die Powerline Technik, bei der eine Internet-Verbindung über das hausinterne Stromnetz hergestellt wird. Es gibt verschiedene Hersteller, die solche Zusätze für den bereits vorhandenen Router anbieten. Im folgenden soll das TL-PA210 Starterkit von TP-Link vorgestellt werden. Es kostet im Fachhandel ca. 85 Franken und besteht aus zwei baugleichen Adaptern, die auf einen Stromanschluss in der Wand gesteckt werden können. Mit den mitgelieferten Kabeln wird einer der beiden Adapter am ADSL/Kabelrouter angschlossen, der andere wird mit einem Netbook, Tablet oder Internet Radio verbunden. Und das ist auch schon alles. Nach ca. 30 Sekunden beginnen die Netzwerk-LED’s an beiden Adaptern zu blinken. Damit wird signalisiert, dass die Verbindung hergestellt ist und das angeschlossene Gerät genutzt werden kann. Ein mitgeliefertes Faltblatt dokumentiert den Installationsvorgang leicht verständlich. Wer es genauer wissen will, findet auf der Produkt-CD ein ausführliches Handbuch. Dazu gibt es ein Hilfsprogramm (leider nur für Windows), mit dem der Status beider Adapter abgefragt werden kann.

Wem ein Anschluss nicht genügt, kann das Starterkit mit weiteren Adaptern nachrüsten, so dass an allen gewünschten Standorten in der Wohnung ein schneller Internetzugang zur Verfügung steht.

Auf mich hat das kleine, praktische Starterkit einen sehr guten Eindruck gemacht. Bei der Installation kann man eigentlich nichts falsch machen und die Verbindung ist schnell und zuverlässig. Sogar über einen, allenfalls auch über zwei Stromschütze hinweg funktioniert die Verbindung reibungslos. Erst, wenn sich ein Stromzähler zwischen den Adaptern befindet, ist Schluss. Soll der Adapter, der mit dem Endgerät verbunden ist, an einem anderen Platz verwendet werden, wird er einfach am neuen Ort wieder eingesteckt.

Linux Tool der Woche: CurlFtpFS

Die Aufgabe gehört zum Alltag jedes Webdesigners: Dateien einer Seite werden einzeln oder auch als komplettes Projekt auf einen Webserver geladen. Dazu wird auch heute noch in den allermeisten Fällen FTP verwendet, das File Transfer Protocol. Einige Webdesignpakete wie Dreamweaver oder Quanta bieten dazu eine Projektverwaltung, die selbst feststellt, welche Dateien lokal verändert wurden und diese transferiert. Andere Editoren bieten diese praktische Funktionen nicht, also muss das «hochladen» der Dateien mit einem eigenen FTP-Programm erledigt werden. Besonders beliebt ist Filezilla! Es ist ausgereift, zuverlässig, schnell und steht für verschiedene Plattformen zur Verfügung. Mit wenigen Klicks ist die Verbindung zum Server hergestellt und der Ordner mit den zu transferierenden Dateien ausgewählt. Ähnlich wie Webbrowser bietet Filezilla Lesezeichen, die das Speichern aller Verbindungsdaten ermöglichen. Wer tagtäglich mit verschiedenen Webprojekten zu tun hat, weiss wie wertvoll diese Funktion ist!

Bleiben wir noch einem Moment bei Filezilla: soll eine Datei editiert werden, die auf eimem Webserber abgelegt ist, erlaubt Filezilla sogar eine Art «Remote Edit»: die Datei wird dabei automatisch in einen temporären Ordner kopiert und mit einem wählbaren Editor geöffnet. Sobald die Datei gespeichert oder der Editor beendet wird, fragt Filezilla, ob die veränderte Datei wieder zurück auf den Server verschoben werden soll. Alle diese Aufgaben erledigt Filezilla schnell und sicher, das soll noch einmal betont werden, bevor es weitergeht. Ich möchte nämliche jetzt auf eine Eigenschaft eingehen, die bei jedem UNIX System zu finden ist. Es geht um das «Einhängen» (mount) von externen, resp. entfernten Dateisystemen in das lokale Dateisysstem des eigenen Rechners. Linux kann mit einem entsprechend konfigurierten Kernel die verschiedensten (eigentlich alle) Dateisysteme einbinden: SMB/Samba, NFS (SUN), Platten mit NTFS oder VFAT, SCSI, etc. Warum nicht auch FTP? Das praktisch daran wäre, dass die entfernten Dateien in einem lokalen Verzeichnis wie gewohnt bearbeitet werden könnten. Das Synchronisieren mit dem FTP-Server würde im Hintergrund vom Dateisystem-Treiber erledigt.

Und genau solche Programme gibt es – mehrere sogar. Im folgenden soll eines der einfachsten davon als Linux Tool der Woche vorgestellt werden: CurlFtpFS. CurlFtpFS ist ein Dateisystem-Treiber, der zahlreiche Funktionen bietet, aber dennoch durch seine Einfachheit besticht. CurlFtpFS kann sogar mehrere FTP Ordner an verschiedenen Stellen im eigenen Verzeichnisbaum auf der lokalen Festplatte einbinden. Ein vorgängiges Anpassen der fstab Datei ist nicht erforderlich. CurlFtpFS unterstützt ferner SSLv3 und TLSv1 für sichere Verbindungen, sowie HTTP Tunneling. Wenn die Verbindung zum Server abbricht, wird sie von CurlFtpFS automatisch wiederhergestellt!

Nach der Installation kann CurlFtpFS one weitere Vorbereitung genutzt werden. Das folgende Kommando macht die Dateien eines Servers im lokalen Verzeichnis /mnt/ftp verfügbar:

# curlftpfs -o allow_other user:password@ftp.server.com /mnt/ftp

Wichtig: das funktioniert nur mit root Rechten. Ein einfacher Weg, um das Tool auch als User verwenden zu können, besteht darin, sudo zu verwenden. Wenn CurlFtpFS keine Fehler meldet können nun die Dateien des Servers mit allen zur Verfügung stehenden Tools editiert werden. Zum Bearbeiten einer Datei mit vi wird einfach folgendes eingegeben:

# vi /mnt/ftp/index.html

Und um eine Datei auf den Server zu kopieren genügt folgendes:

# cp /home/bstocker/news.php /mnt/ftp/

CurlFtpFS kennt eine Myriade an Kommandozeilen Optionen, die in der Manpage vorbildlich dokumentiert sind. Einige wenige davon sollen im folgende vorgestellt werden:

Um sicherzustellen, dass Dateien problemlos auch ohne root Rechte verwendet werden können, kann die folgende Option mitgegeben werden: -o allow_other. Wird diese Option weggelassen, kann nur der Benutzer auf die Dateien zugreifen, der curlftpfs ausgeführt hat (hier root). allow_other ist praktisch, wenn CurlFtpFS als root ausgeführt wurde, denn nun können auch andere Benutzer auf das «gemountete» Verzeichnis zugreifen. Um die Dateien einem bestimmten Benutzer zuzuweisen, können zusätzlich die beiden folgenden Schalter genutzt werden: -o uid=nnna und -o gid=nnn. Um die UID (User ID), resp. GID (Gruppen ID) eines Benutzers herauszufinden, kann folgendes Kommando verwendet werden:

id -u
id -g

Ein weiteres Problem ist die Tatsache, dass das Passwort für die FTP-Verbindung in der Kommandozeile mitgegeben wird. Damit taucht es auch in der Prozessliste auf und wird im History der Shell gespeichert. Besser ist es, die Verbindungsdaten in einer geschützten Datei abzulegen. Für CurlFtpFS wird dazu im Stammverzeichnis eine Datei .netrc erstellt und mit dem Kommando chmod 600 .netrc vor neugierigen Blicken geschützt. Die Verbindungsdaten eines Servers werden nun wie folgt in dieser Datei gespeichert:

machine ftp.server.com
login ftpuser
password bigbird

Nun können Benutzer und Passwort bei der Verbindung weggelassen werden: curlftpfs -o …ftp.server.com /mnt/ftp.

Wie wird CurlFtpFS wieder deaktiviert, resp. ein Mount wieder entfernt. Ein einfacher Weg besteht darin, das umount Kommando zu verwenden. Dieses akzeptiert als Argument ein Device File (was wir nicht haben) oder das Verzeichnis, das als Mountpoint diente. Also geben wir als root ein: umount /mnt/ftp.

Wie zuverlässig ist CurlFtpFS? Beim Zugriff auf einen FTP-Server können schliesslich alle möglichen Dinge schief laufen. Ich habe CurlFtpFS mehrere Wochen intensiv für ein Projekte genutzt und mehrere FTP-Verzeichnisse eingebunden. Eine Störung gab es nur einmal, aber da lag das Problem nicht bei CurlFtpFS – der Server verschwand einfach infolge eines Netzwerkausfalles! CurlFtpFS ist ein sehr praktische Lösung, wenn oft mit FTP gearbeitet wird und wenn auf umfangreiche Software wie der Gnome Filesystem Erweiterungen verzichtet werden soll.

Wichtige Ergänzung: CurlFtpFS kann auch ohne root Rechte verwendet werden, wenn die betroffenen Benutzer der Gruppe fuse zugewiesen werden. Siehe hier. Auf meinem Arch Linux hat dies leider nicht richtig funktioniert, deshalb habe ich hier den Umweg über sudo/root vorgeschlagen.

Kleine Überraschung

Dieser Blog berichtet gerne über Dinge, die Freude machen in Leben. Dazu gehören auch die kleinen Überraschungen, denen wir von Zeit zu Zeit begegnen. Google zeigt auf der Startseite ein Geburtstags-«Doodle» an, wenn man angemeldet ist und das Geburtsdatum eingetragen hat. Das hat mich gefreut und ich sage: danke, Google.

Festberichte vom Jodlerfest Interlaken

Wenn am Sonntag Morgen nach dem Festakt im «Jodlerdörfli» die Ranglisten verteilt werden, ist die Anspannung gross! Denn in diesem heiss erwarteten Moment erfahren die Fahnenschwinger, Jodler und Alphornbläser, wie ihr Vortrag bewertet wurde. Und natürlich ist die Freude gross, wenn neben dem eigenen Vereinsnamen das begehrte «Eins» – sehr gut – steht. Umarmungen, Freudenjutze und spontane Tanzeinlagen prägen das Bild. Auf der anderen Seite ist die Enttäuschung gross, wenn die Liste hart und unbestechlich ausweist, dass die angestrebte Klassierung nicht erreicht worden ist! Manch einer lässt in diesem Moment den Kopf hängen und will sich schon auf den Heimweg machen. Gerne wird betont, dass man sich von einer niedrigeren Klassierung nicht die Festfreude nehmen lassen soll, die Benotung sei schliesslich nicht das wichtigste am Jodlerfest. Aber was nützen diese Argumente schon in so einem emotionalem Moment?

Nach der Benotung am Fest folgen wenige Monate später die detaillierten Berichte. Hier kann nachgelesen werden, weshalb es nicht «glängt» hat, wo Fehler im Vortrag gemacht wurden oder was besonders gut einstudiert wurde. Die begehrten Festberichte werden in gedruckter Form in diesen Tage versandt. Schon jetzt können sie aber auf der Homepage des eidg. Jodlerverbandes nachgelesen werden.