Bänzli und Godzilla im Glück

„Only bad news are good news“ lautet ein gängiger Slogan bei den vergreisenden Altmedien; nur schlechte Nachrichten seien gut. Dieser Blog hat sich diesem Motto stets entgegengestellt und auf das Gute und Zuversichtliche gesetzt. So auch hier: Mit Freude kann ich von einer Hahnengeschichte mit glücklichem Ausgang berichten.

Bald war klar, dass eines der Cemani Küken zum einem Hahn heranwächst, es bekam lange Beine, einen pechschwarzen Kammen und zuletzt wurde ein grosser, kräftiger Hahn aus dem kleinen Federbällchen. Leider zu kräftig für Bänzli, unseren Appenzeller Spitzhaubenhahn, der schon fünf Jahre in unserem Hühnerhof lebt. Gegen den deutlich grösseren Godzilla, so tauften wir ihn, hatte Bänzli nichts zu melden. Zuerst versteckte er sich, bis er einen Fluchtweg aus dem Hof entdeckte. Von da an machte er sich auf Entdeckungsreise und kannte bald jeden Winkel rund um das Bauernhaus. Er verkündete laut, dass er noch da ist, näherte sich dann und wann vorsichtig dem Hühnergehege und wirkte ganz allgemein zufrieden! Abends brachten wir ihn vorsorglich in das Hühnerhaus, damit der Fuchs vergeblich nach ihm Ausschau hält.

Und Godzilla? Für ihn suchten wir rasch einen neuen Platz! Einen Hahn zu verschenken ist indes eine kitzlige Aufgabe, auch dann, wenn es sich um einen wirklich prächtigen und reinrassigen Cemani-Güggel handelt. Inserate auf Facebook und Tierinserate.ch blieben iange erfolglos und wir sahen Godzillas Chancen auf ein vergnügtes Weiterleben schwinden. Wie schade! Doch dann, ganz unerwartet, kam Godzillas Rettung! Ein Geflügehalter aus dem Sörenberg meldete sich und wollte Godzilla zusammen mit einer Cemani-Henne zu sich nehmen. Der alte Hahn sei unerwartet gestorben und 20 Hühner ohne Güggel sei auch nicht erstrebenswert. So kam Godzilla eines schönen Abends im Januar 2025 nach Sörenberg!

Derweil nahm Bänzli wieder seinen alten Platz ein. Munter und laut kräht er wieder aus dem Hühnerhof, setzt sich Abends auf das Stängeli und tut so, als wäre es nie anders gewesen…

Und die Moral der Geschichte? Habe Geduld, wenn Du einen Hahn verschenken willst und inseriere nicht nur auf einer Seite. Vielleicht vergehen Wochen oder auch Monate, bis sich ein Platz findet. Und am Ende steht die Freude, wenn ein Güggel die Transportbox verlässt, die Flügel ausbreitet und durch sein neues Zuhause springt, fliegt, scharrt und kräht!

Spass mit dem Webrahmen: Die Kette

Das ist das Schöne am Webrahmen: Schon nach kurzer Zeit ist alles bereit, so dass mit der Webnadel das erste Stück Stoff, meist ein Schal, gewoben werden kann. Mit dem Webrahmen weben ist einfach und schnell erlernbar. Kauft man etwa einen Ashford Rigid Heddle Loom, findet man in der Tasche ein Heft, auf dem alles wichtige steht, was zum Start wichtig zu wissen ist. Wer möchte, kann sich zum Loslegen aber auch ein Youtube Video ansehen. Und dann kann der Spass auch schon beginnen: Garn bereitstellen, Webrahmen am Tisch festbinden, Gatterkamm einsetzen und den Kettfaden einziehen. Bei einem kleinen Projekt ist nach weniger als einer Stunde alles bereit. Die Kette ist aufgespannt und die Webnadel kommt zum Einsatz: Sie wird durch den Schacht geführt, dann der Kamm umgestellt und der Faden von der anderen Seite zurückgeführt. Diese Handgriffe wiederholen sich jetzt, einige hundert Mal oder auch mehr…

An dieser Stelle möchte ich keine ausführliche Anleitung zum Weben mit dem Webrahmen bieten, es gibt daszu viele und sehr gut gemachte Bücher und Lernvideos. Und natürlich ist es eine gute Idee, einen Kurs zu besuchen, wo das Gelernte verfeinert werden kann und wo man sich mit Gleichgesinnten austauscht. Ich möchte im Folgenden etwas über meine Erfahrungen zum Aufziehen der Kette schreiben. Denn dieser erste Schritt ist zugleich auch der Wichtigste. Beim Weben können fast alle Fehler korrigiert werden; nicht aber eine schlecht oder unregelmässig aufgezogene Kette.

Der Webrahmen ist am Tisch befestigt, der Kettdübel ebenfalls und nun wird das Kettgarn an der Kreuzleiste festgebunden und mit dem Einfädler oder Blattstecher aufgespannt; schon hier sollte darauf geachtet werden, dass das Garn gleichmässig eingezogen wird. Eine unregelmässig aufgespannt Kette ist daran zu erkennen, dass einzelne Fäden durchhängen. Tipp: Zu Beginn ein 2cm dickes Buch oder etwas ähnliches in der Mitte unter die Kreuzleiste legen, dmit diese schon beim Aufspannen der ersten Fäden waagrecht liegt. Ein Faden hängt durch? Jetzt kann er noch nachgespannt werden, indem die Fäden sorgfältig (!) nachgezogen werden.

Spannend wird es, wenn alle Kettfäden an ihrem Platz sind, das festbinden an der gegenüberliegenden Kreuzleiste beginnt. Ob das Webprojekt gelingt hängt zu einem grossen Teil davon ab, ob hier sorgfältig geabeitet wird. Hier wieder ein paar Tipps. Und: Nur Mut! Mit etwas Geduld gelingt es sicher! Und Schon nach wenigen Projekten hast Du dir soviel Routine angeeignet, dass Du hier locker einen sauber gespannten Zettel hinkriegst.

A. Binde als erstes am linken Rand ca. 10 Fäden an, dann auf der rechten Seite. Diese beiden Bündel sollten möglichst schmal sein, damit sich die Kette am Rand beim Einziehen der ersten Schussfäden nicht wölbt. Ich achte drauf, dass das erste und letzte Bündel jeweils weniger als 1.5cm breit ist. Sind dies beide Bündel festgebunden, können die Fäden dazwischen gruppiert uind ebenfalls befestigt werden.

B. Verwende zum Festbinden einen Chirurgenknoten. Hier ist ein Video, das sehr schön zeigt, wie’s gemacht wird.

C. Gut darauf achten, dass alle Bündel gleich gespannt sind. Nachspannen geht so: Die beiden Fadenenden des Chirurgenknoten etwas von sich weg ziehen, dann erneut anziehen.

D. So beginne ich mit dem Weben: Zuerst einige Umgänge mit einem Garn erstellen, dass bei einem anderen Projekt übriggeblieben ist – idealerweise ein dickes, weiches Garn. Schon bei den ersten Umgägen sind nach dem Anschlagen mit dem Gaterkamm Unregelmässigkeiten zu erkennen, der Schuss verläuft nicht gerade durch die Kette, er wölbt sich nach oben oder nach unten. Durch Nachspannen oder Lösen einer Gruppe der angebundenen Kettfäden, kann diese jetzt noch bequem ausgeglichen werden: A. Schuss wölbt sich nach oben: Kette ist an dieser Stelle zu lose, etwas nachspannen. B. Schuss wölbt sich nach unten: Kette ist an dieser Stelle zu stark gespannt, etwas loslösen. Schuss wölbt sich am Rand nach unten: Kontrolliere, ob Du nicht zu stark eingewoben hast. Heisst: Der Schussfaden zieht beim Umlegen die Kette nach innen.

Wichtig: die Chirurgenknoten müssen nicht noch einmal verknotet werden, sie lösen sich beim Aufrollen des Warenbaums nicht. Ist das Projekt fertig, können die Knoten ganz einfach wieder so gelöst werden: Auf der Seite, auf der doppelt verkontet wurde, seitlich nach aussen ziehen, damit löst sich der Konten.

Und nun wünsche ich viel Spass beim Starten!

Das Geheimnis der Steinkugeln aus dem Hohgant-Gebiet

Sie sind am Oberlauf der Emme und im Waldemmental zu finden: Steinkugeln im Fels und runde Ausbuchtungen. Einiges über sie ist bekannt; die genaue Entstehung dieser Kugeln bleibt aber weiterhin ungeklärt.

Nach einem Hochwasser im Jahr 2005 entdeckte Klaus Maurer in der Emme bei Aeschau einen seltsamen Stein. Der 65 Zentimeter lange Felsbrocken enthielt in der Mitte einen zweiten, kugelförmigen Stein, etwa so gross wie ein Handball, der aus dem grösseren Felsbrocken heraus zu wachsen schien. Schnell war klar, dass es sich hier nicht um einen Gletschertopf mit einem rund geschliffenen Findling handelte. «Der runde Stein entstand im Innern des umschliessenden Felsblocks. Dieser rollte durch das Flussbett und brach irgendwann entzwei, so dass der Kugelstein zum Vorschein kam», berichtet Klaus Maurer. Dass die Kugel an ihrem Platz verblieben ist, sei ein Glücksfall. Mit einer Traktorschaufel liess der gelernte Hufschmied den seltenen Fund aus der Emme bergen, um weitere Erkundigungen einzuholen. Eine Bestätigung für das Phänomen bekam er vom inzwischen verstorbenen Lehrer und Geologen Peter Andres aus Signau.

Knauer sind es nicht!
Bereits 1980 beschrieb Andres das Vorkommen von Steinkugeln im Hohgant Sandstein in der Nähe des Hinter Hübeli in Bumbach. In einem Büchlein, das sehr sorgfältig mit einer Schreibmaschine getippt wurde, dokumentiert er die Kugeln. Andres schreibt, dass am Oberlauf der Emme mehrere Kugelgebilde mit einem Durchmesser von zehn bis 50 Zentimeter entdeckt werden können. Gemäss Andres dürfen die Kugeln nicht mit Knauerbildungen gleichgesetzt werden. Knauer sind, vereinfacht ausgedrückt, rundliche Steinformen, die durch Verwitterung im Sandstein entstehen. Bei seinen Nachforschungen hat Andres auch flachgedrückte Kugeln und tropfenförmige Steine gefunden – und neben einzelnen Steinkugeln auch ganze «Kugelnester»! 

Auch im Waldemmental zu finden
Andres schreibt weiter: «Im Gegensatz zu Knauern wird bei unseren Steinkugeln keine feste Verbindung mit dem anstehenden Fels gefunden, die Kugeln lassen sich relativ leicht aus den ‹Schalen› lösen.» Solche Felsformen mit verlorenen Kugeln können bei einem Findling in Unter Siehen oder bei der Kneippanlage Schwandalpweiher in Flühli besichtigt werden. Der dort ausgestellte Felsblock wurde beim Glashüttenrain gefunden, dieser wurde vor ca. 20’000 Jahren vom Waldemmengletscher ins Waldemmental transportiert. 

Gemäss Andres ist das Kugelmaterial nicht härter als der übrige Fels, «soweit sich feststellen lässt, besteht der Stein aus den gleichen Bestandteilen wie der anstehende Fels.» Und vom Wasser angeschliffene Kugeln seien plan oder eher noch ausgewaschen worden. 

Keine neuen Nachforschungen
Peter Andres kam zum Schluss, dass sich die Steinkugeln spätestens mit der Entstehung des Muttergesteins im Eozän ausgeformt haben. Dieses steht für eine erdgeschichtliche Periode, die vor etwa 56 Millionen Jahren begann und vor 34 Million Jahren endete. Andres, der eine abschliessende Antwort auf die Entstehung der Kugeln nicht geben konnte, empfahl eine detaillierte chemische Untersuchung des Gesteins. Dies sei seines Wissens bisher nicht erfolgt und könnte Aufschluss über die Entstehung der Kugeln geben! Gemäss Professor Fritz Schlunegger vom Institut für Geologie an der Universität Bern ist das so: «In der Tat gibt es keine neueren Untersuchungen.» Schlunegger schreibt in einer Antwort, dass die Kugeln tatsächlich durch unterschiedlich starke Zementation im Ursprungsgestein, vermutlich Hohgant-Sandstein, entstanden sein könnten: «Dabei bilden sich im Gestein Verhärtungen (oder auch Konkretionen). Bei der Verwitterung und anschliessenden Erosion wird der Sand um die Verhärtungen weggetragen, und die Kugeln bleiben vor Ort liegen. Um diese These zu stützen, braucht es in der Tat eine detaillierte mikroskopische Untersuchung. Sie würde aufzeigen, ob rund um die Verhärtung die Zementation des Sandsteins besser ist als rund herum.»

Die Steinkugeln bleiben damit weiterhin ein spannendes Thema.

Willkommen im WordPress-Bistro!

Das beliebte Content Management System WordPress wird auch 2024 von sich reden machen. In den vergangenen drei Jahren hat es sich gewandelt von einer Blogging Plattform mit Layout- und Templatefunktionen zu einem vollwertigen Website Builder. Einer Plattform zum raschen und einfachen Entwickeln von Webseiten also! Der neue Website-Editor bietet alles, um Webprojekte rasch und einfach zu realisieren. Aber eben, er hat auch seine Tücken! Deshalb konzentriert sich das WordPress-Bistro auf diesen neuen Editor. Es bietet einen Einstieg, der aufzeigt, wie eine neue Webseite in 90 Minuten erstellt werden kann (…ok, vielleicht werden’s auch zwei Stunden!) Und es bietet weitere Beiträge, die sich mit der Sicherheit und der Reparatur einer WordPress-Seite auseinandersetzen.

Mit Newsticker
Alle Fachbeiträge werden regelmässig aktualisiert und – wonötig – erweitert. Dazu gibt es eine Theme-Empfehlung und einen Newsticker! Und noch etwas ist wichtig im Bistro: Wann immer Plugins oder Themes vorgestellt werden, sind diese in der Basisversion kostenlos. WordPress bietet fantastische Erweiterungen, die etwas kosten, das ist gut so. Mit scheint es aber wichtig, dass der Einstieg ohne Kreditkarte erfolgen kann. Deshalb kommt der 90-Minuten Beitrag ohne kommerzielle Erweiterung aus und auch alle Themes, die empfohlen werden, bieten eine Gratis-Version.

Der Newsticker kann natürlich nicht mithalten mit der Taverne oder mit der WordPress-Minute! Er bietet aber kurze und aktuelle Beiträge über das aktuelle Geschehen rund um WordPress.

Hier geht’s zum Bistro.

Änderung beim Wanderweg auf den Steinberg

Die gelben Wegweiser bei der Dorfkirche

Aufmerksamen Bewohnern in Rüderswil ist es sicher schon aufgefallen: Der Wanderweg, der über den Steinberg nach Mützlenberg führt, hat vor kurzem eine neue Route bekommen. Er führt nicht mehr durch das Oberdorf und am Lusi vorbei, sondern von der Krämerhauslinde aus bergan über den «Muni». Von dort aus erreicht der Wanderer wieder den Steinberg und dann den Weiler Mützlenberg. Ein Mitarbeiter der Berner Wanderwege (BWW) bestätigte die Anpassung und nannte die Gründe: Auf dem bisherigen Weg gibt es ein Strassenstück, das neu als befestigter Weg eingestuft wird und länger als 200 Meter ist. Das Regelwerk der Wanderwege empfiehlt in solchen Fällen eine alternative Route, sofern dies möglich ist. Da die Route auf dem Muni über Grasland führt, wird das Wegstück regelmässig gemäht, damit es begehbar bleibt. Der Weg ist wie bisher bei der Dorfkirche ausgeschildert.

In einem Holzhaus lebt es sich behaglich

Wer mit Holz baut, tut auch etwas für die Umwelt. Aus diesem Grund wurden vier Holzhäuser in Ranflüh mit insgesamt elf Wohnungen mit einem CO2 Zertifikat ausgezeichnet. 80% des Holzes stammt aus der Schweiz.

Bei der Überbauung Rauflimatte gab es am vergangenen Mittwoch gleich zwei Gründe zum feiern. «Wir stossen mit den Bewohner an, weil seit kurzem alle elf Wohnungen bewohnt sind», sagten Elisabeth und Heinz Beer von der Beer Holzbau AG. Und weiter: «Alle fanden in kurzer Zeit einen Besitzer!» Zudem seien an diesem Tag Zertifikate für die vier Gebäude übergeben worden. «Alle Häuser erhielten das Label ‹Schweizer Holz›. Das bedeutet, dass 80% inländisches Holz verbaut wurde», erklärt Heinz Beer. Weiter seien alle Gebäude unter Berücksichtigung der Minergie Standards konstruiert worden. Dass Holz ein nachhaltiger Baustoff ist, belegt ein Zertifikat für die CO2 Bindung vom CO2 Institut: «Dies ist ein Nachweis dafür, wie viel CO2 in Form von Holz eingelagert ist; pro Haus sind dies zwischen 100 und 110 Tonnen», erklärt der Unternehmer aus Rüderswil. 

Schweizer Holz unter Druck
Das CO2 Zertifikat wurde von Jürg Rothenbühler im Namen der Lignum Holzwirtschaft Bern übergeben. Der Grossrat rechnete vor, was die CO2-Bindung genau bedeutet: «Es sind hier rund 360 Kubikmeter Holz verbaut worden, das bedeutet, dass das CO2, das beim Verrotten dieses Holzes entstehen würde, für viele Jahre gebunden bleibt. Diese CO2 Menge entspricht dem CO2-Ausstoss von 50 Menschen pro Jahr.» Der Schreiner-Werkmeister wies aber auch darauf hin, dass das inländische Holz unter Druck steht: «Es wird wieder weniger Schweizer Holz verbaut. Schuld daran sind die Preise, denn Holz aus dem EU Raum kostet weniger!» Rothenbühler betonte aber, dass die höheren Preise kaum ins Gewicht fallen, wenn das gesamte Bauprojekt berücksichtigt wird. 

Bewegte Baugeschichte
Die vier Holzhäuser mit den markanten Dächern, die von der Umfahrungsstrasse aus gut zu erkennen sind, haben gemäss Heinz Beer eine lange und teils schwierige Baugeschichte: «Begonnen hat alles mit der Planung eines einzelnen Hauses, erst später konnten wir eine daran angrenzende Schafweide erwerben und mit der Vorbereitung der Überbauung beginnen. Die spezielle Dachform ist dem abschüssigen Gelände geschuldet, auf dem die Häuser stehen, nur so konnten jeweils drei Geschosse realisiert werden. Die Dächer seien aber auch an den Krüppelwalmstil alter Häuser angelehnt, betont Heinz Beer und ergänzt: «Wir legten grossen Wert auf eine zurückhaltende und unauffällige Dachform, damit sich die Gebäude nahtlos in das Dorfbild einfügen.» Ferner seien die Häuser «eingeklemmt» zwischen der ebenfalls ansteigenden Strasse und einem Bachlauf, der auf der Westseite eine natürliche Grenze zieht. 

Holz statt Mauerwerk
Holzhäuser liegen im Trend, auch im Emmental, einem wichtigen Holzlieferanten. Heinz Beer liefert dafür Gründe: «Das Behaglichkeitsgefühl ist in einem Holzhaus besser als in einem gemauerten Gebäude. Den Menschen ist es auch dann noch wohl, wenn die Temperatur leicht abgesenkt wird. Zudem verwenden wir Materialien, die den Feuchtigkeitshaushalt regulieren. Steigt die Feuchtigkeit im Raum, wird diese vom Holz aufgenommen; diese Feuchtigkeit wird dann wieder abgegeben, wenn die Luft im Raum trocken wird.» Das Wohlbehagen in einem Holzhaus kann man gemäss Heinz Beer auf einen alten und bekannten Nenner bringen: Holz ist heimelig!

Abenteuer Schreiben

KI-Textgeneratoren wie ChatGPT oder Bing Chat sind im Moment in aller Munde. Das muss nicht überraschen, die Textgeneratoren mit künstlicher Intelligenz versprechen viel und können einiges davon auch tatsächlich halten! Das Schreiben einer Geschäftsantwort anhand einiger Stichworte zum Beispiel. Oder das Dichten einer Lobeshymne auf Christoph Blocher. Oder das Verbessern eines verklausulierten und kaum lesbaren Textes aus einer Beamtenstube.

Birgt dies auch Gefahren? Aber sicher! Etwa dann, wenn man das Schreiben nur noch als Last sieht, von der man sich möglichst schnell und einfach entledigen will. Schreiben als notwendiges Übel, das von einem Roboter übernommen wird. Der macht den Job ja ganz gut, also warum nicht?

Bitte verstehen Sie mich nicht falsch, ich finde diese neuen Textgeneratoren grossartig. Sie können den Verfasser eines Textes in vierlei Weise unterstützen. Beim Formulieren von nicht ganz leicht verständlichen Zusammenhänge zum Beispiel. Oder beim Auffinden passender Begriffe. Aus der Stilkunde wissen wir ja, dass präzise und treffende Wörter den allgemeinen stets vorgezogen werden sollen! Ich sehe hier auch Parallelen zum Aufkommen der Taschenrechner in den 70er Jahren. Unsere Lehrer rieten uns damals, die Elektronenrechner zielgerichtet zu nutzen: Versucht, eine Rechenaufgabe zuerst im Kopf zu lösen; ihr könnt damit eure Fähigkeit zum Kopfrechnen verbessern. Im Alltag wird euch das immer wieder eine Hilfe sein! Dem Taschenrechner überlasst ihr das überprüfen, ob ein Ergebnis stimmt. Oder das Rechnen mit grossen Zahlen. Diese gute Lehrerregel funktioniert auch bei ChatGPT & Co.

Es gibt aber noch einen anderen Aspekt, der nicht vergessen werden darf. Nämlich dass Schreiben Kreativität ist. Ein Tagebuch führen, ein Gedicht schreiben, sich eine Kurzgeschichte ausdenken oder ein Theaterstück. Da wird schreiben zum kreativen Prozess. Ja mehr noch, es wird zum Abenteuer in einem sehr positiven Sinn. Denn wer eine Geschichte schreibt, lässt in seinem Kopf neue Welten entstehen. Welten, von denen er am Beginn meist selbst nicht weiss, wie sie enden. Zum Beginn führt der Verfassser den Stift. Schreitet die Erzähung dann fort, eröffnet die Phantasie neue Geschehnisse, Welten und Persönlichkeiten. Wir schreiben die Bilder nieder, die unsere Phantasie malt! Und nein, das müssen keine grossen Geschichten von Königen, Zauberern oder Bankdirektoren sein! Spannende Geschichten können überall und im ganz Unscheinbaren entstehen. Bei einem Gänseblümchen etwa, das sich entschliesst, in einer engen Spalte zwischen zwei Steinen zu wachsen.

Kurz: Erkunden Sie die Möglichkeiten der neuen Textgeneratoren, zumal diese schon in ein bis zwei Jahren so selbstverständlich sein werden wie eine simple Rechtschreibkorrektur in Microsoft Word. Aber: Gönnen Sie sich auch das selbstständige Schreiben, bei dem Sie von Ihrer eigenen Phantasie unterstützt werden, nicht von ChatGPT.