Linux Tool der Woche: dillo

dilloWenn wir auf das Thema Webbrowser zu sprechen kommen, dann fallen rasch die Namen der bekannten Trendsetter auf diesem Gebiet: Firefox, Google Chrome und Safari für den Macintosh. Dem norwegischen Opera-Browser gelang es in den vergangenen Jahren nicht, markant zuzulegen, obwohl er das Zeug dazu durchaus hätte! Und dann gibt es die weniger bekannten Browser: zu ihnen gehören K-Meleon, Epiphany, Galeon und die textbasierten Browser Links und Lynx.

Das Tool dieser Woche ist nun ein Webbrowser, von dem nur selten etwas zu hören ist – zu Unrecht. Es ist Dillo. Der komplett in C programmierte Webbrowser ist in jeder Beziehung ein Leichtgewicht: Auf der Festplatte installiert benötigt das Programm kaum mehr als ein Megabyte und auch während der Ausführung werden nur minimale Anforderungen an die Systemressourcen gestellt. Zudem zeigt Dillo Webseiten in atemberaubender Geschwindigkeit an und notiert gleichzeitig die Fehler, die beim Rendering gefunden wurden. Diese werden jeweils unten rechts in der Statusleiste angezeigt.

dillo

Gibt es auch Schwächen? Ja, die gibt es: Dillo unterstützt nur eine Teilmenge des CSS und bietet keinen Support für Browser-Plugins, so dass Flashfilme oder Java Applets nicht angezeigt werden können. Ferner gibt es keinen Javascript-Interpreter. Dies hat zur Folge, dass viele Webseiten falsch oder gar nicht angezeigt werden. Dennoch: Dillo ist eine spannende Alternative zu den etablierten Webbrowsern. Der wendige Minimalbrowser entwickelt seine Stärken dort, wo wenige Ressourcen zur Verfügung stehen, Webseiten aber dennoch schnell und in akzeptabler Qualität angezeigt werden sollen. Und: es macht Spass, mit diesem kleinen und flinken Browser zu arbeiten. Wo Firefox oder Chrome oft mehrere Sekunden an der Arbeit sind, liefert Dillo das Ergebnis in Sekudenbruchteilen mit einem Augenzwinkern…

In der neuen Version 2.1 unterstützt Dillo auch das HTTPS-Protokoll und bietet eine einfache Lesezeichen-Verwaltung. Dillo kann – wie seine grossen Brüder – mehrere Seiten in Tabs öffnen und auf Seiten mit Basic-Authentifizierung zugreifen. Dillo, der übrigens dieses Jahr seinen neuten Geburtstag feiert läuft nicht nur auf Linux sondern auch auf verschiedenen UNIX-Versionen. Wer den sympathischen kleinen Browser testen will, findet auf der Downloadseite neben dem Quelltext auch verschiedene vorkompilierte Binärpakete für bekannte Linux-Distributionen.

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