Drei Jahre stocki@SolNet

Genau vor drei Jahren begann ich meine Stelle beim ISP SolNet. Die Arbeit gefällt mir sehr und ich will es nicht versäumen, auch an dieser Stelle dem Team für die Aufnahme noch einmal Danke zu sagen.

Als ich damals zum Bewerbungsgespräch vor der Türe stand, hatte ich nicht das Beste Gefühl, mir war klar, dass ich viele Mitbewerber hatte, mit 38 Jahren das Idealalter längst hinter mir liess und zwar viele, aber nicht alle im Stelleninserat genannten Anforderungen erfüllte. Und als ob das nicht genug war, vergass ich im ungünstigsten Moment den Namen des Personalverantwortlichen, bei dem ich mich zu melden hatte. Glücklicherweise half mir der SolNet-Mitarbeiter am anderen Ende der Gegensprechanlage aus der Patsche…

Ein paar Tage nach dem Vorstellungsgespräch kam dann der lang erwartete Anruf. Ich hatte den Job – Freude und Erleichterung!

Wenige Wochen später begann meine Arbeit. Sie bestand vorerst darin, die Verwaltung der Webserver zu erneuern, mit wenigen Klicks in einem Admin Tool sollten diese einem Kunden zugweisen und auch durch die Support-Mitarbeiter verwaltet werden können. Sehr bald stellte sich heraus, dass ich mehr mit Scripts zur Automatiserung von Prozessen beschäftigt sein würde, als mit der Administration der Server selbst. Entsprechend folgten bald Werkzeuge für Bandbreitenmessung, für die Stati der ADSL Verbindungen, für das Zählen und Verrechnen versandter SMS und einiges mehr.

Im Team wurde ich sehr freundlich aufgenommen. Ja, ein jüngerer Mitarbeiter war sogar besonders besorgt um meine Gesundheit, was bei meinem forgeschrittenen Alter ja verständlich ist. Er erinnerte mich daran, am Morgen die Vitamintabletten zu schlucken und anerbot sich, mir auf dem Weg in die Mittagspause über die Strasse zu helfen… Ihm verdanke ich auch meinen Übernamen: Da wir beide Benjamin heissen, wurde ich fortan «Stocki» genannt, um Verwechslungen zu vermeiden.

SolNet setzt konsequent auf OpenSource und UNIX, es ist eine fast 100% Microsoft-freie Zone. Mit anderen Worten: Paradiesische Verhältnisse. Ich will nicht sagen, dass Windows-Server einfach nur grottenschlecht sind, aber wer einige Jahre mit UNIX gearbeitet hat und in der Folge die Flexibilität und Zuverlässigkeit eines *BSD oder Linux Systemes gewohnt ist, wird sich kaum mehr zu dem sperrigen Windows-Server zurücksehnen. In einem Journal schrieb einst ein Administrator, dass es einfach mehr Spass macht, mit OpenSource Produkten zu arbeiten. Dieser Aussage kann ich mich uneingeschränkt anschliessen.

Eine interessante Arbeit war die Entwicklung eines VPN Monitors, das ist ein Programm, welches die verschiedenen Knoten eines Virtual Private Network überwacht und den Traffic darstellt. Damit das geht, müssen verschiedene Router mit SNMP abgefragt und die Stati in einer Datenbank festgehalten werden. Für die grafische Aufbereitung gibt es ein fantastisches Tool: RRD. Ebenso interessant war die Einführung eines einfachen Mechanismus für Kreditkartenzahlung. Wer heute einen Webserver auf diese Weise bezahlt, erhält innerhalb weniger Minuten die Zugangsdaten. Alle Einstellungen, die für einen neuen Webserver erforderlich sind, werden dabei von einem Perl-Script vorgenommen. Auch Dedicated Server können auf diesem Weg bezahlt werden. Ganz ohne manuellen Eingriff geht es hier leider nicht. Es genügt aber, die Bestellung zu bestätigen und den gewählten Server anzuknipsen.

Bei den meisten Arbeiten sind Datenbanken im Spiel. Als ich bei SolNet anfing, war ich ein überzeugter MySQL-Anwender. MySQL ist klein, schnell, leicht zu administrieren und ist weltweit eine der am meisten genutzten Datenbanken. Doch dann wechselte ich auf PostgreSQL und bevorzuge heute dieses System. PGSQL hat einen enormen Funktionsumfang und kann für Stored Procedures auch andere Programmiersprachen wie Perl oder Python verwenden. So kann beispielsweise beim Update eines Record ein Trigger ausgeführt werden, der eine LDAP DB synchronisiert oder ein SNMP Kommando an einen Server sendet. Ausserdem kennt PGSQL diese Operatoren für das Vergleichen von IP Ranges – Eine feine Sache!

Und mit diesem letzten Satz will ich schliessen: Es ist eine feine Sache, bei SolNet arbeiten zu dürfen!

12 Gedanken zu „Drei Jahre stocki@SolNet

  1. Raffael Bloch

    >>Eine feine Sache, bei SolNet ADSL zu beziehen. :)

    Da kann ich nur lachen. Die Art und Weise, wie die Solnet ihre langjährigen Kunden abspeist ist einfach nur eine riesige Frechheit. Vom Support wird man nach Strich und Faden belogen und verarscht. Ich persönlich werde jedem abraten jemals mit Solnet Geschäftsbeziehungen zu unterhalten. Ich persönlich hoffe auf den baldigen Bankrott dieser Dreckbude!

  2. [Name geändert]

    An dieser Stelle wurde ein Kommentar mit Drohungen gegen SolNet Mitarbeiter und damit auch gegen mich verfasst. Der Verantwortliche hat die Drohung später zurückgenommen, deshalb ist sie hier gelöscht. Ich behalten mir aber das Recht vor, gegen jeden, der mir oder einem anderen SolNet Mitarbeiter droht, Anzeige bei der Polizei zu erstatten. Benjamin Stocker

  3. Pingback: CH Internet Szene

  4. Sam

    Also wenn mal was nicht funktioniert, kann man mal die ADSL Line resetten, das Modem oder den PC neu starten. So lösen sich bei mir die meisten Probleme. Was will man da dem Support die Ohren voll heulen?
    “Da kann ich nur lachen.”

  5. kabelleger

    Wenn die Sache nicht so tragisch wäre würde ich über den Kommentar von Sam lachen. Leider lässt sich die sabotage von Internetanschlüssen seitens SolNet nicht mit einem Routerneustart beheben.

  6. Raffael Bloch

    Hättet ihr doch einfach die Schnauze gehalten und mein Geld zurückerstattet. Jetzt schreibt sogar schon PCtipp über euch… Was hättet ihr euch alles erspart, wenn ihr die Sache sauber und legal beendet hättet. Angesichts der brutal schlechten Geschäftsentscheidungen von Herrn Binz frage ich mich wirklich wie SolNet so lange überleben konnte. Ich bin schon sehr gespannt wer euch als nächstes in die Pfanne haut :)

    mfg Raffael Bloch

  7. Alexander Loy

    Ich denke es ist nicht angebracht nun auf Solnet loszugehen. Jeder der die Materie einwenig kennt, weiss ganz klar, dass wenn man plötzlich doppelt soviel Bandbreite zur Verfügung stellen muss, dass dies zu Engpässen führt. Eine Aussage, dass man sich darauf vorbereiten hätte können sehe ich als Quatsch, denn wer nicht mitgezogen ist, wäre einfach untergegangen. Internet ist wie das Wasser zum leben, jeh nachdem wo man sich befindet kriegt man soviel man will für fast nichts, dass Wertvolle Gut jedoch an den richtigen Ort zu bringen ist oft sehr aufwändig und vorallem extrem teuer. Gebt Solnet bisschen Zeit! Denn im Gegensatz zur Swisscom kann es sich Solnet nicht leisten einfach einmal ein paar Millionen auf gut Glück in die Infrastruktur zu pumpen und vorallem können Sie es sich auch nicht leisten die Kunden Sinnlos zu vergraulen, also warum sollten Sie das tun? Macht doch keinen Sinn..

    Manchmal verstehen Sich zwei Menschen halt einfach nicht, dass ist aber völlig normal und sicher nicht nur bei Solnet und deren Mitarbeiter so…!

    Grüsse

    Alex

  8. Raffael Bloch

    Tja ja… so hat mein Beitrag im Kassensturzforum letztendlich doch noch grosse Wellen geschlagen. Ihr mich um 380.- Franken betrogen. Der Beitrag heute im Kassensturz entschädigt mich allerdings bei weitem. Das wars mir wert… Was euch das wohl in Zukunft kosten wird? Wie fühlt es sich so an beim schlechtesten Provider der Schweiz zu arbeiten? Tja Binz… wer zuletzt lacht lacht am Besten… hahaha

  9. Pingback: Benjamin Stocker » Blog Archive » Fünf Jahre stocki@solnet

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