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Em Waldrand nah

Ein milder, sonniger Herbst, in unserer Sprache auch Altweibersommer genannt, lädt ein, die freien Stunden in der Natur zu verbringen. So ein Spaziergang am Waldrand ist eigentlich nichts besonders und keiner Erwähnung wert. Oder vielleicht doch? Ich sehe die Maisfelder, die in schönster Blüte stehen, die ersten Häuser der Nachbargemeinde und mittendrin den Kirchturm, der in der Herbstsonne leuchtet. Dicht und üppig wächst der Klee auf der Wiese und im Gebüsch am Waldrand sind Grillen zu hören. Alles vertraute Bilder und Eindrücke, aber dennoch jedesmal neu und einzigartig: In den Baumwipfeln sind die ersten bunten Blätter zu sehen, dünner ist der Wuchs am Wegrand geworden, so dass die vereinzelten Blüten von weitem auf sich aufmeksam machen. Gerade so als wollten sie sagen: «Hier und jetzt will ich blühen; es kann nicht anders sein!» In den Bäumen sind Amseln zu hören und in der Ferne scheinen sich ein paar Krähen um etwas zu streiten, vielleicht um einen dicken Käfer – ein besonderer Leckerbissen für Freund Schwarzfeder.

Ich verlasse den Waldrand und gehe nun waldeinwärts. Noch geben die Blätter der Bäume Schatten, es wird kühler und nur vereinzelt dringen die Sonnenstrahlen durch das Geäst und bilden auf dem Waldboden schillernde Lichtmuster.

Und dort am Boden liegt auch das erste Laub. Rot, gelb und braun; Herbstfarben. Hier im Waldinnern verdorrt es nicht, durch Feuchtigkeit und Schatten löst es sich allmählich auf und gibt in der Folge diesen würzigen Geruch von sich, den wir unverkennbar mit dem Herbst verbinden.

Während ich weitergehe, dringen die Sonnenstrahlen durch das Walddach und ich fühle ihre Wärme im Gesicht. Ich bleibe stehen und lasse einen Moment die Stille auf mich wirken. Doch da! Plötzlich raschelt etwas im Gebüsch und ich sehe einen Schatten durch das Unterholz eilen. Vermutlich eine Maus, die sich vor dem grossen Wesen auf dem Weg in Sicherheit bringen wollte. Oder vielleicht doch nicht? Ich erinnere mich an meine Kindheit, als ich noch an Wunderwesen, an Waldgeister, Kobolde und Feen glaubte. Damals hätte ich sicher geglaubt, gerade Zeuge der Existenz zaubrischer Wesen geworden zu sein. Aber das sind natürlich Träumereien aus den frühen Jugendjahren. Oder vielleicht doch nicht? Am Beginn meines Spazierganges dachte ich ja auch anders als es in der Folge kommen sollte. Und dass ich nie eines dieser Wesen gesehen habe, ist ja kein Beweis, dass es sie nicht gibt…

Bald erreiche ich die Waldhütte und gleich darauf den Waldrand zur Dorfseite. Kein Mensch ist zu sehen, es ist ganz still; nur etwas weiter weg sind die Glocken einiger Kühe zu hören, die dort friedlich grasen. Ich nehme den Weg, der unter dem Wasserturm vorbeiführt und erreiche bald darauf das Dorf.

Zur Gallerie «Etziker Herbstwald»

«Toll toll toll, die Römer!»

Bei Teutates! Endlich ist es soweit, am 14. Oktober erscheint nach langem Warten ein neues Asterix Album!

Über den Inhalt schweigt die offizielle Homepage. Jedenfalls jetzt noch. Die grosse Fangemeinde, zu der auch meine Wenigkeit gehört, darf sich aber freuen. Dass die Römer wieder eine ordentliche Portion Haue abbekommen, Automatix und Verleihnix sich wegen stinkender Fische prügeln und Majestix vom Schild fällt und in der Folge tüchtig flucht, ist sicher! So sicher wie das Festmahl, das am Ende jedes siegreichen Abenteuers abgehalten wird, während der Barde Troubadix geknebelt und gebunden wird – sonst könnte er ja versuchen, eine Kostprobe seines Könnens zum Besten zu geben.

Erste Gehversuche mit VoIP (II)

Klaglos hat sie mehrere Tage funktioniert, die Fritz!box, die ich vor einigen Tagen installierte. Ich konnte wie gewohnt telefonieren und in bezug auf die Qualität war kein Unterschied zum Festnetzanschluss festzustellen. Nun erhielt ich die Gelegenheit, eine weitere VoIP Box anzutesten: «Prestige 2002L» heisst das gute Stück von ZyXEL. Mit seinem ganz in anthrazit gehaltenen Gehäuse und den kleinen LED’s wirkt das Gerät deutlich unauffälliger als die bunte Fritz!box. Das englische Booklet enthält eine leicht verständliche Anleitung, wie die Box in Betrieb genommen wird.

Wie bei der Fritz!box sind nur wenige Schritte erforderlich, um in den Genuss eines VoIP Zuganges zu kommen: Gerät verkabeln, Computer starten und im Webinterface die SIP Parameter des Providers eintragen. Nur bei der Netzwerkkonfiguration gibt es Unterschiede zur Fritz!box. Während hier ein DHCP Dienst die erforderlichen IP Adressen zuweist, müssen beim Prestige die IP Adresse, die Netzmaske und das Default Gateway zu Fuss eingestellt werden. Kein Beinbruch.

Bei der Konfiguration gab es in meinem Fall dennoch ein Problem, vermutlich liegt dieses aber in Verbindung mit meiner Hard- und Software. Nach der Konfiguration der IP Adressen wurden Anfragen in das Internet nicht mehr weitergeleitet, obwohl ich bei der Netzwerkkonfiguration des ZyXEL auf DCHP umgestellt habe. Im Log des Webinterface wird auch die dynamisch zugewiesene IP des Providers angezeigt und die Box leitet Requests an das Kabelmodem weiter. Dennoch klappt das Routing nicht, es kommt zu einem Timeout.

Wenn ich meine Netzwerkkarte auf DHCP umstelle, funktioniert alles wie gewünscht, nur habe ich jetzt keine Möglichkeit mehr, auf das ZyXEL Interface zuzugreifen. Ich habe in der Folge zwei verschiedene Konfigurationen für meine Netzwerkkarte erstellt, zwischen denen ich jeweils umschalte, wenn ich auf die Webseite der VoIP Box zugreifen will. Bessere Lösungen sind sicher möglich.

Und das Telefon? Hörer abheben Nummer wählen und …auf meinem Festnetzanschluss läutet das Telefon! Wie bei der Fritz!box klappt alles klaglos. Mit einer Ausnahme: Das alte Magnavox Telefon mit Pulswahl will nicht. Beim Wählen ertönt nur ein heiseres Kratzgeräusch!

„LifeLine“
Was ist, wenn der Zugang zum Internet nicht möglich ist oder wenn die gewünschte Nummer nur via Festnetz erreichbar ist, wie in meinem Fall eine 0900 Nummer? Für diese Fälle bietet das 2002L eine praktische Lösung: Das Gerät wird mit dem Festnetzanschluss verbunden und kann dann Gespräche auf den traditionellen“ Anschluss umleiten, wenn VoIP nicht aktiv ist. Im Webinterface kann festgelegt werden, welche Nummern immer im Festnetz gewählt werden. Mit Hilfe eines Präfix ist es auch möglich, individuell zu entscheiden, ob ein Anruf via VoIP oder Festnetz gemacht werden soll.

Mit einem Richtpreis von Fr. 220.- ist das Prestige 2002L teurer als die Fritz!box, für die ca. Fr. 155.- auf den Ladentisch gelegt werden müssen.

Opera Browser kostenlos – und ohne Werbebanner

„Klein und smart“, diese Bezeichnung trifft auf das Team aus Norwegen zu, das nicht nur einen fantastischen Webbrowser entwickelt, sondern es auch versteht, regelmässig medienwirksame Aktionen zu starten. Der Versuch des CEO Jon S. von Tetzchner, den Atlantik schwimmend zu überqueren, ist mir noch in bester Erinnerung. Vor einigen Wochen feierte Opera seinen 10. Geburtstag und verschenkte aus diesem Anlass einen Tag lang Lizenzkeys, vermöge derer die Werbebanner deaktiviert werden konnten.

Und nun lässt Opera verlauten, dass der Browser ab sofort kostenlos ohne Werbebanner heruntergeladen werden kann. Und wo ist der Haken? Es gibt keinen. Jedenfalls, wenn man der Presseerklärung von Opera glauben will. Dort steht, dass die Einnahmen aus dem Supportgeschäft massiv gestiegen sind und die Freigabe des Browsers möglich gemacht haben. Die Einnahmen mit Desktop Browser-Lizenzen waren vermutlich nie besonders gross. Aus rein kommerzieller Sicht sind die Versionen für Embedded-Lösungen und mobile Geräte viel erfolgreicher.

Wie gut ist Opera? Das Argument „Geschwindigkeit“ wurde schon immer genannt und in der Tat ist der Norweger sehr schnell! Wie Firefox gibt es ihn auch für verschiedene Betriebssysteme und wie Seamonkey enthält er einen integrierten Mail-Client. Dafür gibt es die beliebten Plugins nicht, mit denen die Mozilla Produkte erweitert werden können. Welcher Browser besser passt, muss in letzter Instanz jeder selbst herausfinden, es lohnt sich aber, Opera auszuprobieren. Für Firefox Benutzer im Allgemeinen …und für IE-User im Besonderen!

Bettaggottesdienst mit Jodler- und Alphornmelodien

Der Tauf- und Bettaggottesdienst sollte oberhalb Eriswil auf dem Ahorn, unter freiem Himmel stattfinden. Wegen des Kälteeinbruches entschieden die Organisatoren aber anders und verlegten den Gottesdienst in die Dorfkirche. Bei der Gestaltung wirkten die Musikgesellschaft und das Jodlerchörli Eriswil, sowie die Alphorngruppe Sumiswald mit. Diese eröffneten auch den Gottesdienst mit «Uf der Höchalp» von Max Sommer.


Dorfkirche in Eriswil

Sieben Alphörner auf der Empore der kleinen Kirche, dies ergab einen schönen, vollen Klang, der den Raum erfüllte. Später waren auch noch die Stücke «Us em Bärnbiet» und «De Bärner» zu hören. Auch das Jodlerchörli unter der Leitung von Hansueli Meister gab eine Kostprobe seines Könnens und erfreute die Kirchgänger mit sorgfältig einstudierten Vorträgen, die sehr gut zum Gottesdienst passten und die Taufzeremonie feierlich umrahmten.

Abgerundet wurde das musikalische Programm durch die Musikgesellschaft, diese begleitete den Gesang der Kirchgemeinde, da die Orgel zurzeit nicht einsatzbereit ist.


Herbstliches Emmental oberhalb Eriswil

Es herbschtelet

So wärde die Tage chürzer, am Morge lit der Näbel über der Weid und im Garte falle d’Bletter vom Boum. Gälb u rot wärde d’Bäum dert am Waldrand u am Himmel gsen i d’Schwälbeli. Si wei furt, wei i Süde zie, derthi wo es warm isch. Es herbschtelet, der Summer isch verbi, d’Tage wärde chürzer u chelter.

Es herbschtelet, voll Guld u Farbe isch die Zyt wo itz wott cho. Es isch als ob z’Jahr no einisch es Fescht wott hat, voll Freud u voll Läbe. Wei no einisch singe un tanze, Fröid ha a de letschte Blüemli. Un wenn de das Fescht doch verbi isch, wenn e chalte, ruuche Luft die erschte Schneeflöckli über z’Land wäit, de chunt der Winter. Chalt isch si Thron u ischig sis Szepter.

Wei nid truurig sy, weisch, dert unter all däm Schnee u Isch wartet üs e nöie Früehlig.

Neue Krähenvergiftung im kommenden Winter?

Gemäss einer Meldung auf Espace.ch sieht der Berner Regierungsrat „keinen Grund, vom eingeschlagenen Kurs abzuweichen.“ Mit anderen Worten: Auch im kommenden Winter behalten die Verantwortlichen sich die Option vor, Krähen zu vergiften.

Im Artikel ist von „Betäuben mit anschliessendem Fangen und Töten“ die Rede. In Wirklichkeit erleiden die Tiere einen Vergiftungstod. Einige sterben erst Stunden später, wie Beobachter feststellten. Stossend finde ich auch die Bemerkung, dass die Aktion „ausschliesslich von Fachleuten und der Wildhut durchgeführt“ worden ist. Das mag ja sein. Aber die Aktion fand gegen den Willen der Vogelwarte Sempach statt. Ebenso wurden die Einwände verschiedener Tierschutzorganisationen, gemäss denen auch andere Vogelarten zu Schaden können können, nicht honoriert. Die Krähentöter rechtfertigen ihr Vorgehen mit dem Argument, die Tötungsaktion habe zu einer Zersplitterung der Krähenschwärme geführt. Aber auch hier gibt es Wiederspruch. Gemäss der Vogelwarte gehen die Bestände nur kurzfristig und lokal zurück: „Eingriffe im Januar und Februar werden die Schäden, die vor allem im Mai entstehen, nicht wesentlich beeinflussen. Einwandernde Rabenkrähen werden die durch die Dezimierung entstandenen Bestandslücken schnell wieder besetzen„.

Im Umgang mit Tieren sind Naturvölker klüger als wir. Sie wissen, dass das Töten eines unliebsam gewordenen Tieres niemals als Problemlösung geeignet ist. „Alles ist miteinander verbunden„, heisst es bei den Ureinwohnern Nordamerikas. Daraus folgt, dass das Leiden der Tiere unter der Hand des Menschen nicht ohne Folgen bleiben kann. Dass hier ein sehr intelligentes Tier aus heftig umstrittenen Gründen sein Leben lassen muss, wirkt dabei wie eine Bankrotterklärung der Verantwortlichen.

Erste Gehversuche mit VoIP

Stichwort also: Telefonieren über das Internet, auch „Voice over IP“, oder kurz „VoIP“ genannt. Funktioniert das? Ja, es funktioniert. Und zwar so gut, dass sich die Festnetzanbieter Sorgen machen dürfen!

Vor einigen Wochen hat mir mein Arbeitgeber eine Fritz!box Fon ATA in die Hand gedrückt, mit der Bitte, sie mit meinem Kabel-Internezugang zu testen. Bisher hat mich VoIP kaum interessiert, bin ich doch ein passionierter Telefon-Muffel! Heute Morgen habe ich aber doch auf sanften Druck hin einen Anlauf genommen und alles schön gemäss der Anleitung zusammengestöpselt.

Bis hierhin ist die Aufgabe nicht schwierig, denn zum Lieferumfang gehören neben einer ausführlichen Betriebsanleitung auch eine Karte mit dem Titel „Schnellstart“. Wer Handbücher nicht mag, sollte wenigstens diese Kurzanleitung lesen. Mit einem DSL/Kabelmodem ist die Installation ein Kinderspiel: Fritz!box mit dem mitgelieferten Netzwerkkabel zwischen Modem und PC anschliessen und am Stromnetz anschliessen. Dann das Telefonkabel in eine der dafür vorgesehenen Buchsen einstecken. Soweit als das Anschliessen. Im nächsten Schritt will die Box konfiguriert werden.

Die ersten Probleme tauchten auf, als ich die Box mit dem Browser konfigurieren wollte. Ich sörfe mit dem KDE Konqueror und dieser weigerte sich beharrlich, die Javascripts zum Speichern der Einstellungen auszuführen. Mit Mozilla 1.7 ging es ohne Probleme. Um die Fritz!box in Betrieb zu nehmen sind erfreulich wenig Werte anzugeben: zuerst die Parameter zum Internet Zugang, dann die Angaben zum VoIP Provider. Fertig. Seit dem Auspacken der Box ist weniger als eine Stunde vergangen.

Funktioniert es? Hörer abheben Nummer wählen und …auf meinem Festnetzanschluss läutet das Telefon! Auch die Tonqualität lässt keinen Unterschied zu einer „normalen“ Verbindung erkennen. Nächster Test: Anruf auf’s Handy: Geht. Rückruf vom Handy: Geht. Anruf mit meinem uralten Ascona Telefon: Geht. Anruf mit einem 25 Jahre alten Magnavox Telefon, das nur Pulswahl kennt (!): …Geht. Computer ausschalten: Geht immer noch.


Taugt immer noch: Magnavox Telefon (~1982)

Werde ich nun den Festnetz Anschluss künden und noch noch über das Kabel telefonieren? Noch nicht. Aber vielleicht schon bald…

«Herrgott, wie hesch Du d’Wält schön gmacht»

Die Oberaargauer Jodler gaben sich in ungewöhnlicher Kulisse ein Stelldichein, überbrachten den Konzertbesuchern einen farbenfrohen Jodellieder-Strauss und feierten das 20-jährige Bestehen des Chinderjodlerchörli Roggwil.

Das vom Jodlerklub Roggwil organisierte Treffen aus dem Jahre 2003 ist noch allen Beteiligten bestens in Erinnerung. Aus diesem Grunde war es eine freudige Überraschung, als die Roggwiler sich bereit erklärten, auch dieses Jahr das oberaargauische Jodlertreffen durchzuführen. Bei der Suche eines geeignetes Areals fiel die Wahl auf eine Fabrikhalle der stillgelegten Gugelmann Textilfabrik. Eine ungewohnte Kulisse für ein Jodlertreffen. Aber die Roggwiler verstandes es, die Halle so herzurichten, dass alle Besucher sich darin wohlfühlten. Die Bühne wurde mit hübschen Blumenarrangements und Fahnen dekoriert, der genutzte Bereich der Halle geschickt mit Weizen- und Roggenpflanzen abgegrenzt. Den Jodlerkameradinnen und -kameraden sei auch an dieser Stelle herzlich für ihr grosses Engagement gedankt.

Eröffnet wurde das Konzert vom Gesamtchor der Vereinigung. Einmal mehr verstand es Walter Stadelmann auf’s Beste, die vielen Stimmen zu dirigieren und zu einem schönen, vollen Chorklang zu vereinen. Zur Eröffnung wurde die «Bärg-Arve» von Hans W. Schneller und der «Fyrabig-Jutz» von Fredy Wallimann vorgetragen. Walter Stadelmann besitzt die Gabe, nicht nur die Jodlerinnen und Jodler, sondern auch die Zuhörer im Saal zu begeistern, ja geradezu mitzureissen und so herrschte schon nach kurzer Zeit eine feierliche Stimmung in der alten Fabrikhalle.

Arthur Winkler, der die Vereinigung präsidiert, begrüsste nach diesem gelungenen Auftakt die Besucher, ein spezieller Gruss ging an Paul Mettler, den neu gewählten Kassier des Bernisch Kantonalen Jodlerverbandes. Darauf übergab «Turi» das Mikrofon an Ruedi Spichiger, der durch das Programm führte.

Nach den Vorträgen des Gesamtchores und des Gastgebers kam die Reihe an das Chinderjodlerchörli Roggwil, das dieses Jahr ein Jubiläum feiert. Das Chörli wurde im Jahre 1985 gegründet und kann somit sein 20-jähriges Bestehen feiern. Die Kinder werden vom Jodlerklub Roggwil unterstützt und gefördert, zwischen 20 und 30 Mädchen und Buben machen mit und treffen sich regelmässig zu Proben und Auftritten. Seit der Gründung sind acht Jugendliche in den Jodlerklub übergetreten.

Selbstverständlich bekamen die Besucher zwei Vorträge des Chinderchörli zu hören, es ist immer wieder eine grosse Freude, den hellen Stimmen zuzuhören und die Kinder zu sehen, die in ihren schönen Trachten ungezwungen und entspannt, aber doch mit Überzeugung und Konzentration auftreten. Ein Genuss, der Herz und Gemüt erfreut! Am Ende der Vorträge sangen alle im Saal den Kindern ein «Happy Birthday», während Präsident Marcel Candraja den jungen Jodlerinnen und Jodlern als Geburtstagsgeschenk einen Hut mit der Aufschrift Chinderjodlerchörli Roggwil überreichte.

Alle Klubs der Vereinigung trugen nun je zwei Lieder vor und zeigten sich von ihrer besten Seite, galt es doch auch, die guten Klassierungen der vergangenen Jodlerfeste zu bestätigen. Vor der Pause bekamen die Besucher wieder den Gesamtchor mit dem Lied «Bärnerart» von Paul Müller-Egger zu hören.

Wer die Pause nutzte um sich die Beine zu vertreten, dem bot sich ein unübersehbarer Kontrast. Während auf dem Areal leblose und im Zerfall begriffene Gebäude standen, wurde die Werkhalle vom Liedern mit gängigen Jodlersujets erfüllt: Lebensfreude, eine schöne, intakte Natur und die mit ihr in Harmonie lebenden Menschen und Tiere. Oft werden die Jodler mit diesem Widerspruch konfrontiert. Doch einerseits werden die aktuellen Probleme ja nicht verdrängt, neue Jodellieder, in denen auch Leid und Not Platz haben, beweisen dies. Andererseits weist uns ein grosser Volksdichter darauf hin, dass wir erst im Trüben erkennen, wie schön das Helle und Klare ist. Beides hat im Leben seinen festen Platz. Das Gute vernachlässigen hiesse demnach, Hoffnung gegen Verzweiflung zu tauschen. Genau so wie Oberflächlichkeit entsteht, wenn die Probleme negiert werden.

Nach der Pause folgte der zweite Teil mit wiederum fünf der insgesamt 10 der Vereinigung angehörenden Klubs. Am Ende des schönen Konzertes trat noch einmal der Gesamtchor auf. Vorgetragen wurde «Am Thunersee» von Adolf Stähli und der «Alpsäge» von F. Freyenbühl.

Der Ahne des iPod

Gerade hat Apple in einem gut orchestrierten Medienkonzert den jüngsten Sprössling der iPod-Familie vorgestellt: Den iPod nano! Klein und schlank ist er, wie der iPod Shuffle, hat aber trotzdem ein Farbdisplay und kann bis zu 1000 Songs speichern. Gut gemacht, Apple!

Aber… gab es nicht schon einmal so einen Boom mit tragbaren Musik Playern? Ja, es gab ihn, am Beginn der 80’er Jahre! Mit der Musikkasette wurde es zu dieser Zeit erstmals möglich, Geräte zu bauen, die – wenn auch mit etwas Mühe – in eine Hosentasche passten. Sony war eine der ersten Firmen, welche die Idee des portable music casette players hatten und der Idee auch den Namen gab: Walkman!

Ich kann mich noch gut erinnern. Als 1981 der Walkman-Boom aufkam sass ich in einem katholischen Internat, hörte Pink Floyd, Jethro Tull und Barclay James Harvest und sah bei einem Mitschüler den ersten Walkman, den er von seinen Eltern geschenkt bekommen hatte. Fast jeder im Internat wollte einen haben und viele brachten nach den Sommerferien auch einen mit. Auch ich gehörte zu den Glücklichen, nur war meiner etwas voluminös geraten. Die einzige Möglichkeit ihn zu tragen bestand darin, ihn am Gürtel festzubinden oder umzuhängen!


Ein «CX-5» Walkman von JVC aus dem Jahre 1985
und ein iPod Shuffle

Der Betrieb eines Walkman war stets von Pannen begleitet. Ich denke da gar nicht an die Batterie, die immer im ungünstigsten Moment leer wurde (eine Anzeige gab es natürlich nicht)! Auf Schwankungen reagierte der «Walki», wie wir ihn liebevoll nannten, sehr allergisch, manchmal verhedderte sich das Band in der Mechanik! Die Folge von diesem Malheur war meistens eine unbrauchbare Kassette. Und Kasetten waren damals für uns sehr kostbar! Zudem wird die Qualität des Bandes mit jedem Abspielen schlechter, da immer etwas auf dem Tonkopf zurückbleibt, der deshalb auch regelmässig gereingt werden musste.

Im Gegensatz zum iPod konnten mit dem Walkman je nach Bandgrösse nur 45, 60 oder 90 Minuten Musik abgespielt werden. Und alles nur der Reihe nach. Und am Ende musste das Band zurückgespult werden, der Rerverse Modus, bei dem der Player das Band in beiden Richtungen abspielen kann, kam erst später.

Haben uns diese Schwächen gestört? Nein, nicht im Geringsten! Als ich aus dem Internat nach Hause kam und meine Lehre antrat, hatte ich bald auch etwas Geld und konnte mir ein besseres Modell kaufen: Einen «CX-5» von JVC mit Reverse-Mode und einer Statusanzeige für die Batterie. Ich besitze ihn heute noch, nicht um damit Musik zu hören, aber als Erinnerungshilfe für vergangene Zeiten.