Archiv der Kategorie: General

«Jahreszeiten — Lebenszeiten»

Jahreszeiten — Lebenszeiten

Landwirt Willy K. erinnert sich und erzählt längst vergangene Erlebnisse aus einer Zeit, als die Landwirtschaft noch nicht mechanisiert und motorisiert war, so wie heute: «auf unserem Bauerbetriebli mit zwölf Jucharten Land mussten auch schon die kleinen Hände zupacken.» Im Haus, bei der Ernte und im Stall, überall gab es viel Arbeit, erzählt der Subinger, der trotz seines späteren Lehrerberufes den engen Bezug zur Landwirtschaft nie verloren hat, wie er selbst sagt. «Es war oft eine mühsame Arbeit», fährt Willy K. in seiner Geschichte «Pflugspuren» fort, denn damals hatte wir weder Pferde noch Ochsen, zum Bestellen des Ackers wurden Kühe verwendet, für die das teilweise steile Land ein schwerer Brocken war.

«Jahreszeiten — Lebenszeiten», so heisst das von Regula Wloemer, Heinz Stauffer und Ueli Tobler herausgegebene Buch, in dem Schweizer Bäuerinnen und Bauern aus ihrem Leben erzählen. Es sind authentische, unverfälschte und lebendige Geschichten, Gedichte und Lebensbilder, in denen ein Berufsstand vorgestellt wird, der unser Land überall prägt, formt und mitgestaltet. Den Herausgebern gelang es in bester Weise, diese Lebensbilder zu einem Gesamtwerk zu formen, das einfühlsam und echt vom Bauernstand erzählt; von der kargen Alpwirtschaft bis zum grossen Bauernbetrieb im Mittelland, von prägenden Erinnerung, die viele Jahre zurückliegen, bis zum modernen, technisch zeitgemässen Stallbetrieb. Aber auch vom Leben unter dem grossen und schützenden Dache des Bauernhauses, von der Gemeinschaft von Mensch und Tier, vom Zusammenleben der Generationen.

Das schön gestaltete Buch wird ergänzt mit vielen zahlreichen Illustrationen und Fotografien. Und es sensibilisiert für die Anliegen der Landwirte: ein Bauernhof kann nicht mit einem industriellen Betrieb verglichen werden, er hat eigene Gesetzmässigkeiten, die von Tieren und Pflanzen, vom Zeitenlauf der Natur gegeben sind. Gesetze der Ökonomie müssen darauf Rücksicht nehmen. Dies ist auch ein zentrales Anliegen von Mitherausgeber Ueli Tobler, der das Sorgentelefon für Bauern mitgegründet hat. Der Pulsgeber für das landwirtschaftliche Leben ist der harmonische Gang der Jahreszeiten, der die Arbeit von einem Sommer zum nächsten prägt. Und der Hand in Hand geht mit unseren Lebenszeiten.

Infos zum Buch:
203 Seiten, broschiert, 75 farbige Zeichnungen/Bilder, 14,8 x 21 cm,
Fr. 28.80, Euro 18.–,
ISBN 978-3-85580-466-5
Bestelladresse: Blaukreuz-Verlag Bern

Sumiswalder Jodlerquartett hört auf

Während 20 Jahren haben die vier talentierten und sympathischen Unteremmentaler ihr Publikum stets auf’s Neue begeistert. Das Markenzeichen der vier Jodler war ein harmonischer, ausgeglichener und unverwechselbarer Quartettklang, kombiniert mit einer abwechslungsreichen Liederauswahl. An kantonalen und eidgenössischen Jodlerfesten überzeugten die vier Sumiswalder Publikum und Jury gleichermassen. So erhielten sie für ihre wunderschönen und perfekten Vorträge mehr als zehn Mal die beste Klassifizierung. So etwa am eidgenössischen Jodlerfest 1999 in Frauenfeld, wo die Juroren den Vortrag der Berner wie folgt bewerteten:

«Dieser Vortrag ist ein Glanzlicht des Samstagnachmittags in der katholischen Kirche. Die prächtige 1. Jodelstimme überstrahlt den Jutz, wie die Frauenfelder Sonne das Jodlerfest. Genauso warm wird es dem Zuhörer ums Herz, wenn er sich in den Quartettklang hineinhört und –fühlt. Der Höhepunkt der Darbietung ist nach jeder Strophe das Schluss-Cherli des Jodels.»

Einer der Höhepunkte der Quartettgeschichte ist der Auftritt an der Volksmusik-Gala 2009 in KKL Luzern. Dort demonstrierte das Quartett auf eindrückliche Weise, dass das Schweizer Jodellied lebt und ein breites Publikum in der Schweiz zu begeistern vermag.
Nun begeben sich die vier Freunde vom Sumiswalder Jodlerquartett in den gesanglichen Ruhestand, wie sie auf ihrer Homepage selbst mitteilen. Zur Erinnerung sind aber vier Liederausschnitte weiterhin zu hören und wer möchte, kann den Jodlern im Gästebuch eine Mitteilung zu hinterlassen.

Auch ich danke dem Sumiswalder Jodlerquartett für die vielen wunderbaren und unvergesslichen Melodien, die sie uns geschenkt haben und für ihren unermüdlichen Einsatz zugunsten des Jodelliedes und des echten Schweizer Brauchtums. Und wenn Ernst, Res, Christian und Max die Bühne verlassen, ist ihnen ein langer und herzlicher, von Dankbarkeit und grosser Anerkennung erfüllter Applaus gewiss!

Christnachtfeier in der Kirche Rüderswil

Am Abend des 24. Dezember 2009 war der Weg zur Kirche Rüderswil mit vielen Kerzenlichtern gesäumt. Sie luden ein zu einer stimmungsvollen Feier in der Kirche und gaben zugleich das Thema des rege besuchten Gottesdienstes vor. Viele Lieder und weihnachtliche Gedanken standen im Vordergrund der klassisch gestalteten Christnachtfeier.

Grad eso wie die drei Chünige us em Morgeland si mir uf der Suechi. U wenn d Liebi vo Gott üses Härz wyt macht u d Liebi üs erfüllt, de chöme o mir a ds Zyl, präzis so wie die drei Chünige. Mir si sälber Liecht worde.

Das Thema der diesjährigen Christnachtfeier war «Weihnachten und Licht erfahren, dem Stern folgen». Eine von Pfarrer Lorenz Schilt zusammengestellte Arbeitsgruppe hat dazu eine besinnliche, durch viel Musik und Gesang geprägte Weihnachtsfeier vorbereitet. Um die Suche nach dem Licht in der weihnachtlich geschmückten Kirche hervorzuheben, liessen sich die Organisatoren etwas besonderes einfallen: als die Kirchenglocken verhallten, wurde in der rege besuchten Kirche das Licht gelöscht; Stille kehrte ein und nur das Licht der Kerzen am Weihnachtsbaum erhellte den Raum und erzeugte mit einem gedämpften Schein eine geheimnisvolle Atmosphäre der Erwartung und Vorfreude. Von Flötenmusik begleitet ging darauf eine Gruppe Kinder mit Laternen langsam vom Eingang zum Kirchenchor. So wurde ein erstes Licht in die Kirche gebracht als Zeichen für den aufgehenden Stern oder den Weg aus der Dunkelheit.
Die Flötistin Elisa Hofer begleitete nach dem Eingangsspiel auch den weiteren Verlauf der Feier mit besinnlicher und einfühlsamer Musik. Begleitet wurde sie von Dragoljub Popovic auf der akustischen Gitarre und vom Organisten Heinz Born. Den Musizierenden gelang es, mit feinem musikalischem Gespür und durch eine geschickte Liederauswahl das Programm auf eine besondere Weise zu bereichern und die weihnachtliche Stimmung in der Kirche musikalisch zu untermalen.

Waldweihnachtsbaum

Weihnachtsbaum in der Kirche Rüderswil

Mit den ersten Versen aus dem Johannesevangelium begrüsste Lorenz Schilt, zusammen mit Erika und Benjamin Stocker-Zaugg die Gemeinde: «Das Licht leuchtet in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht auslöschen können». Pfarrer Schilt nahm in seiner Begrüssung diese Worte auf und wies auf das Weihnachtsereignis hin, durch das Gott sich allen Menschen durch Jesus Christus offenbart. «Morning has broken», auch diese bekannte Weise, die anschliessend an die Begrüssung zu hören war, deutete musikalisch auf den Aufbruch auf dem Weg zum Licht hin.
Was ist Licht, was bedeutet es für und Menschen? Und wie erfahren wir es – auch im Alltag? Zu diesen Fragen machten sich die Kinder Gedanken und gaben in Form von kurzen Betrachtungen mögliche Antworten und Anregungen zum Weiterdenken. Unterstützt wurden die Kinder wiederum von Elisa Hofer, die zwischen den Betrachtungen kurze, helle Melodien auf der Sopranflöte einspielte. So verschmolzen Wort und Musik zu einem Ganzen. Hier und auch während den folgenden Beiträgen wurden im Chor Kerzen angezündet, so dass es in der Kirche immer heller wurde. Beim Lied «Das isch der Stärn vo Betlehem» wurden über der Krippe die Lichter eines von Willi Jutzi geschaffenen Betlehem-Sternes angezündet.

Krippenfigur

Krippenfigur

«Und das soll Euch als Zeichen dienen, ihr werdet ein Kind finden, das in Windeln gewickelt in einer Krippe liegt». Zu einer Christnachtfeier gehört natürlich auch die Weihnachtsgeschichte aus dem Lukasevangelium. Vorgetragen wurde der bekannte Bibeltext zusammen mit verschiedenen Betrachtungen von Ruth Leuenberger und Jürg Egli: «Das Licht ist stärker als die Finsternis. Das Licht erhellt immer die Finsternis, aber die Finsternis verdunkelt nie das Licht». Passend zu den meditativen Betrachtungen erklang das Lied «Mache Dich auf und werde Licht» und im Kirchenchor brannten in der Zwischenzeit so viele Kerzen, dass ein helles, klares Licht den Raum erhellte. Am Ende des Gottesdienstes verliessen die Kinder die Kirche mit den Laternen, genau so wie zu Beginn der Feier kamen. Den Abschluss der Christnachtfeier bildete wie in den vergangenen Jahren ein gemeinsames Singen vor der Kirche, Unterstützt wurde die Gemeinde von Mitgliedern der Musikgesellschaft Rüderswil. So endete die eindrückliche Christnachtfeier in der Kirche Rüderswil. Und als die letzte Strophe des beliebten Liedes «Stille Nacht» verhallte und die Besucher sich auf den Heimweg machten, nahmen sie gewiss manches schöne Bild vom gemeinsam vebrachten Abend in der Kirche in den kommenden Weihnachtstag mit.

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Zibeli-Märit in Huttwil

Klein aber fein. So lautet ganz offensichtlich das Motto des Huttwiler «Zibeli-Märit», der dieses Jahr wieder als eigenständiger Markt bei schönstem Herbstwetter durchgeführt wurde. Auf dem malerischen Brunnenplatz luden rund 12 fantasie- und liebevoll hergerichtete Stände zum Staunen, «Kömerlen» und Verweilen ein. Kunstvoll gebundene Zibelizöpfe, Feines aus der Bauernküche, landwirtschaftliche Erzeugnisse und Kunsthandwerk. Dies alles gab es an dem von den Huttwiler Landfrauen organisierten Märit zu kaufen. Dass dabei auch das leibliche Wohl nicht vergessen wurde, versteht sich schon fast von selbst.

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Alphorngruppe Sumiswald. Foto: Samuel Schmid

Nun ist der Zibelimärit auch ein Erlebnismärit – etwas für die Augen. Er lädt ein zum Dableiben und zum Pflegen von Bekanntschaften und zum Anknüpfen neuer Kontakte und Freundschaften. Um dieses wichtige Element des heimeligen Zibelimärit zu unterstreichen, gab es auch musikalische Darbierungen. Die Märitleute bekamen die Kadettenmusik Huttwil und die Alphornbläser aus Sumiswald zu hören.

Huttwil, das Dorf an der Grenze vom Oberaargau zum Emmental pflegt ein lebendiges und facettenreiches Marktleben. Wer also den Zibelimärit verpasst hat, findet auf der Homepage der Gemeinde ein Verzeichnis der zahlreichen Markttage im «Bluemestedtli». Der weitaus bekannteste Märit wird am kommenden 26. November seine Tore öffnen, um Besucher aus der ganzen Schweiz zu erwarten: Der Huttwiler Wiehnachtsmärit.

Es Lache in Dine Ouge

Es isch e Morge gsi, wie jede anger ou. Aber denn isch doch öppis passiert. Bim zmörgele, churz vor em parat Mache für ds Wärche, hesch Du mir es Lache gschänkt. Eifach so. Dini Ouge hei glänzt, grad so wie es früsches Toutröpfli im erschte Sunnelicht vom nöie Morge. U Dis Gsischt het gstrahlet, voller Wermi, so häll u schön wie-n-e Summertag.

Es Lache i de Ouge, es Strahle im Gsicht. Wie choschtbar isch doch das. Es Lache, wo vo ganzem Härze chunt, wo si Wurzle im töifschte Grund vo der Seel het. Isch es nid grad wie-n-e Boum, wo mit töife Wurzle u früschem, hällgrüenem Loub uf der Hoschtert steit? Es Bild, so schön, dass mir nid gnue möge luege u Fröid ha dra.

U so e Boum, dä isch gsung u chäch, bis i ds töifschte March. Gsung wie e früsche Öpfel, wo da am Boum guldig gälb und lüchtend rot tuet wachse u rife. Was für-n-es Glück isch es doch, z’gseh wie so-n-e Öpfel am Boum wott wärde. Druf darf i die wunderbari Frucht i mine Häng näh u gspüre.

U denn gseh i vor mir wider Dini Ouge a däm Morge, wo Du glachet hesch. Ja, so es Lache, wo vo Härze chunt, isch es nid grad wie e früsche, rote Öpfel am Boum? Lache us töifer Seel, heisst das nid: glücklich si. Isch es nid üsi Bestimmig, glücklich z’si u angeri glücklich z’mache? Ou mit eme härzliche Lache.

Vor 2000 Jahr, da het e Ma gläbt, dä het einisch öppis gseit, wo-n-i immer wider dra mues sinne: ‚Wenn ds Liecht i öier Ouge schint u Dir das Liecht i öich ufnäht, de isch es häll, o i öich inne‘. Es härzlichs Lache heisst, offe si für das Liecht und sälber es Liecht si, so dass angeri sich dra chöi häbe u werme.

Linux Tool der Woche: pstree

Unter dieser Rubrik (LTW) wird auf diesem Blog jede Woche ein Linux Hilfsprogramm vorgestellt. Ausgewählt wird jeweils eines der zahlreichen kleinen Werkzeuge und Tools, die nicht viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen, die aber das tägliche Arbeiten am PC auf vielfältige Weise erleichtern. Ich verwende jeweils die Linux-Variante des vorgestellten Tools; oft laufen die Programme aber auf den verschiedensten Plattformen.

Die Idee ist uralt: Informationen werden durch eine hierarchische Anordnung zueinander in Beziehung gebracht. Der Vater der Kategorienlehre, Aristoteles, baute erstmals Systeme auf, in denen er das gesammelte Wissen logisch anordnete und kategorisierte. Die Werke des grossen griechischen Denkers waren noch im Mittelalter das Mass aller Dinge. Auch heute noch ist die Lektüre des Stagiriten lehrreich und anregend: Olof Gigon, der Aristoteles Werke in unsere übersetzte, nennt den Umgang mit Aristoteles in einem sehr bedeutenden Sinne heilsam.

Aber was hat das mit unserem Linux Tool der Woche zu tun? Nun, auch in der Informatik geht gar nichts mehr ohne Ordnung und gerade das Konzept der hierarchischen Gliederung von Daten ist zu einem eminent wichtigen Hilfsmittel geworden – nicht nur beim Verwalten grosser Dateisysteme oder Verzeichnisdienste. Jedes Element einer Datensammlung gehört in einen bestimmten Ordner (resp. hat ein übergeordnetes Element) und agiert selbst als Container für weitere Objekte (resp. hat untergeordnete Elemente). Durch dieses Prinzip der gegenseitigen Beziehung können auch grosse Datenbestände strukturiert angeordnet werden und jedes Objekt lässt sich durch die Angabe eines Pfades rasch wieder auffinden.

mc-tree

Verzeichnisanzeige im Midnight Commander

Und was liegt nun näher, als diese Hierarchie grafisch darzustellen? Auch diese Idee ist durchaus nicht neu, denn bereits auf den ersten grafikfähigen Rechnern wurde sie genutzt und auch für das spartanische MS DOS gab es Hilfsprogramme, welche die Verzeichnishierarchie der Festplatte mit einer vertikalen Baumstruktur anzeigten. Ein Grund für die Popularität des Norton Commander war unter anderem die ausgeklügelte Directory-Tree Steuerung. Diese lebt heute weiter in zahlreichen Dateimanagern, wie Nautilus, Thunar oder Midnight Commander.

Beim Betriebssystem Linux sind auch die laufenden Programme resp. Prozesse hierarchisch geordnet. Jeder einmal gestartete Prozess, wie etwa apache kann selbst weitere, sogenannte Child-Prozesse erzeugen. Das ist an sich noch nichts besonders und viele Linux-Anwender kennen das Konzept der Prozess-Hierarchie gar nicht. Sie werden erst darauf aufmerksam. wenn sie in einem Terminal xcalc starten, das Terminal schliessen und sich dann wundern, weil auch xcalc verschwindet (einfach deshalb, weil xcalc ein Child-Prozess von xterm ist und automatisch beendet wird, wenn der Parent-Prozess endet).

Sobald auf einem System viele Prozesse am Laufen sind, wird es allerdings unübersichtlich, das Kommando ps ax liefert dann eine lange Liste der aktiven Prozesse. Wie die einzelnen Prozesse zueinander in Beziehung stehen, geht aus dieser Liste jedoch nicht hervor. Eine weit übersichtlichere Darstellung liefert nun das Tool pstree, das mit einer simplen ASCII-Grafik die Hierarchie der Prozesse anzeigt:

...
     ??perl???perl
     ??portmap
     ??rpc.idmapd
     ??rpc.statd
     ??safe_asterisk???asterisk???4*[rawplayer???cat]
     ??scsi_eh_0
     ??sshd???sshd???bash???pstree
     ?      ??sshd???bash
     ??syslogd
...

Die Ausgabe liefert in diesem Beispiel einige interessante Details: es gibt ein Perl-Pogramm, das selbst einen weiteren Prozess erzeugt hat. Auf dem System läuft ferner ein Asterisk-Server, der vier rawplayer-Prozesse am Laufen hat. Schliesslich ist das pstree-Kommando selbst zu sehen; es ist ein Child-Prozess der Shell (bash) und des SSH-Servers (sshd). Nun wäre es spannend zu wissen, welcher Script genau von Perl abgearbeitet wird. Das wird mit dem Argument -a möglich, dieses zeigt zu jedem Prozess die Argumente an:

...
  ??perl panel-server.pl -v
  ?   ??perl panel-server.pl -v
...

Damit wird pstree zu einem exzellenten Hilfsprogramm, wenn es darum geht, Prozesse und ihre Abhängigkeit zu analysieren. Hilfreich sind bei der Analyse auch die Argumente -h und -H pid. Damit lässt sich feststellen, zu welchem Prozess genau eine Prozess-ID (pid) gehört. Wie alle guten UNIX-Tools hat auch pstree eine Manpage und eine kurze Hilfestellung, die mit pstree –help angezeigt werden kann.

«Weisst Du, wieviel Sternlein stehen…»

Erfreulich viele Besucher fanden sich am Sonntag Abend in der Kirche Heimiswil ein. Die inspirierende Predigt von Pfarrerin Britta Gerstenlauer wurde umrahmt von festlichen Orgelklängen und von Alphornmelodien der Alphorngruppe Sumiswald.

heimiswil

Kirche Heimiswil

Gewiss haben viele Heimiswiler auf dem Weg in die Kirche den milden Frühlingsabend im ländlichen Oberaargauer Dorf genossen. Und haben sich an den frischen und leuchtend grünen Baumblätter, den farbigen Blüten und am Blumenschmuck erfreut, der nun wieder in jedem Garten zu bewundern ist. Um den freundlichen und heiteren Tag abzuschliessen, versprach Britta Gerstenlauer für den abendlichen Gottesdienst etwas besonderes: Alphornweisen und eine Predigt, in der Sterne eine wichtige Rolle spielen.
So fand die Einladung viel Beachtung und schon früh vor dem Einläuten fanden sich die ersten Besucher ein. Der Gottesdienst wurde mit feierlichen Orgelklängen eröffnet. Darauf begrüsste die Pfarrerin alle Besucher und die Mitglieder der Alphorngruppe Sumiswald, die anschliessend mit dem Stück «Heilig» eine Kostprobe ihres Könnens gaben. Selbstverständlich wurde auch gesungen, unter anderem die bekannte Volksweise «Weisst Du, wieviel Sternlein stehen« von Wilhelm Hey (Text).

Das Sternenmeer war dann auch das Kernthema der Predigt von Britta Gerstenlauer. Sie wies zuerst auf die gewölbte Decke der Kirche hin, an der ein blauer, mit goldenen Sternen bedeckter Himmel zu sehen ist. Wieviele Sterne werden es wohl sein, fragte Gerstenlauer. Und gab die Antwort gleich selbst: sie wisse es nicht. Was sie aber wisse sei, dass Gott allwissend ist. Er hat Himmel, Erde und alle Sterne erschaffen und er kennt jeden einzeln Stern mit Namen. So steht es im Buch des Propheten Jesaia (40,26): «Seht doch nur in die Höhe! Wer hat die Sterne da oben geschaffen? Er lässt sie alle aufmarschieren, das ganze unermessliche Heer. Jeden Stern ruft er einzeln mit Namen, und keiner bleibt fern, wenn er, der Mächtige und Gewaltige, ruft.»

Was aber hat das für uns Menschen zu bedeuten? Britta Gerstenlauer wies in der Folge auf das Exil der Juden in Babylon im 5 Jh. vor Christus hin. Mancher wird sich da gefragt haben, wie die Zukunft aussieht in der Fremde – und ob es überhaupt eine Zukunft für das jüdische Volk fern von der Heimat gibt. In dieser sehr schwierigen Zeit gibt das Versprechen Gottes neue Hoffnung: nicht nur alle Sterne kennt er mit Namen. Nein, auch jede Seele kennt er, kein Mensch ist ihm gleichgültig. Wie in Jesaias Prophezeitung verheissen, wirkt Gott als Löser, auch für die schwierigsten Aufgaben. Und als Erlöser für alle Menschen, die an ihn glauben.

Anschliessend an den Gottesdienst waren alle Besucher im Pfarrhaus zu Kaffee und Züpfe eingeladen. Viele folgten dieser Einladung und in der gemütlichen Stube fanden alle an einem grossen Tisch Platz. So klang ein schöner und frühlingshafter Sonntag aus. Und als sich die Kirchgänger auf den Heimweg machten, hielt gewiss mancher einen Moment inne und richtete den Blick nach oben, zum nächtlichen Sternenhimmel.

Es Müschterli

Fritz isch e Gsprächige, es chunt chum einisch vor, das är nid öppis weis a z’bänggle, z’dorfe oder eifach im Verbigah es paar Wort z’brichte. Derzue chunt no, dass är d’Poscht vertreit, auso beschtens informiert isch, was öppe aues passiert im Dorf. Item. Bi eire do de letschte Alphornprobe isch Fritz stiu gsi, het churz mutz Bscheid gä u mit em Blase vo de Probestück fürschi gmacht. Üs isch das gspässig vorcho u so hei mir Fritz gfragt, was ihm de über d’Läbere glüffe isch. Fritz het zerscht nid rächt welle Bscheid gäh, isch de aber doch fürecho mit sim Bricht: «Its ha-n-i doch es jungs Schaf zuechetah, aber die Schäfli wo-n-i scho ha, hei das Tier gar nid welle ha. Sie hei’s plaaget u dervo gjagt, wenn es sich het welle derzue gselle. U itze – was mache? Ha du e Nachbur gfragt u dä het Rat gwüsst: Nimm eifach e Chessel voll mit Diesel u schütt das Züg dene Schäfli übere Rügge ab! De schmöcke si alli genau glich, o das wo Du wotsch derbi ha. U de chunt’s guet! U grad so ha-n-i’s de o gmacht. Ha e Kanischter voll Disel bsorget und verteilt. Aber es het grad nüt abtreit. Miner Schaf hei das Jungtier no geng nid welle anäh.»

Ja, das cha halt passiere, aber das chunt de scho no guet, isch druf d’Meinig gsi. Nume eis hei mir nid begriffe: Dass Fritz wäg däm abverheite Experimänt immer no däwä verzütteret isch u sich no nid het chönne bchyme. U so hei mir welle wüsse, ob das würklich scho die ganzi Gschicht isch. «Äbe nid», het Fritze zrügg gäh, «es isch da no öppis anders passiert. Grad wo-n-i mit däm Diesel hantiert ha, het verusse d’Frou Wösch ufghäicht. U dä Gruch vom Diesel isch halt nid nume i d’Schäfli, nei, är isch ou i d’Wösch gfahre. Mi Frou het gar e ke Fröid gha, wo si das gmerkt het, das het es Donnerwätter gäh…»

Mail us Rüderswil

Hüt git’s öppis bsunders zum verzelle: vore mobile Stereoalag, ersinnet, planet u zämebout vom Jonas. Dir weit wüsse, was genau das söll vorstelle? Grad nüt anders als e 150 Watt Stereoalag, wo überau funktioniert, o dert wo’s e ke Strom het – ar Ämme zum Bischpiu! Die Stereoalag wird zu däm Zwäck mit allem Zuebehör uf ne alte Veloahänger montiert, so dass i churzer Zyt jedes Plätzli i der Gägend cha erreicht wärde. Dert cha de zum brätle, sünnele oder chille Musig glost wärde. Aber rächt, nid nume so us eme fiine Radiöli…

mobile-sound

U hie chunt e churzi Beschrybig, wie das alles funktioniert. Dass e Stereoalag tönt, bruchts bekanntlich Strom. Dä chunt us der Steckdose oder wie i üsem Fau us ere Notstromgruppe, wo mir speziell für dä Zwäck (!) uf Ricardo gsteigert u denn z’Bänzeschwyl abgholt hei. Am letschte Samschti Morge si mir quer dür d’Innerschwyz i Aargou gfahre u hei das Grät gäge Mittag heibracht. Das Bänzeschwyl isch e chly abgläge, mir sy für e ganz Wäg hi u zrügg fasch vier Stund unterwägs gsi! Item. Chum si mir deheim acho, isch das Aggregat mit Bänzin ufgfüllt u denn zum usprobiere gstartet worde. Es het sofort funktioniert u bis zu 340V Strom gliferet. E gäbigi Sach!

No am gliche Abe het Jonas das Aggregat uf e Veloahänger gschnallt u derzue die alti Stereoalag, zäme mit zwei Boxe fescht am Ahänger agschnüeret. Nid fähle darf e Kabelrolle, so dass das Aggregat am Zyl cha dänne gstellt wärde. E chli Lärm macht das chline Bänzinmötörli halt glich…
Wo druf alles parat isch gsi, het es scho gheisse: Probefahrt. Und wüsst Dir was? Es het prächtig funktioniert. Jonas macht sich am Abe uf e Wäg dür ds Raufli während vor Alag «Uf u dervo» vom Gölä z’ghöre isch.