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«Die Hütte»

Aus aktuellem Anlass (die Geschichte wird verfilmt) möchte ich über ein Buch berichten, das in mancherlei Hinsicht ungewöhnlich ist. In den USA hatte es einen überwältigenden Erfolg, belegte während 70 Wochen den ersten Platz auf der Bestsellerliste, insgesamt wurden 10 Millionen Exemplare in 30 verschiedenen Sprachen verkauft. In den Medien, in Foren unan an Podien wurde eifrig über das Buch diskutiert. Die Rede ist natürlich von William P. Young’s Erfolgswerk «Die Hütte (The Shack).erzählt wird darin die Geschichte von Mackenzie Allen Philips («Mack»), der mit Nan glücklich verheiratet ist und fünf Kinder hat. Mit den drei jüngeren Kindern macht Mack eines Tages einen Ausflug an den idyllischen Wallowa See. Und dort geschieht das grauenhafte Unglück, das den weiteren Verlauf der Erzählung prägt. Macks jüngste Tochter Missy wird von einem Kinderschänder entführt und in einer entlegenen Hütte. Als es geschah, musste Mack seine beiden anderen Kinder aus einer lebensgefährlichen Situation retten, so konnte er das Verbrechen an Missy nicht verhindern. Dennoch plagen den Vater von nun an schwere Schuldgefühle, die ihn in Depressionen führen. Und es ist die eine Frage, die Mack nicht mehr loslässt: warum hat Gott das zugelassen? Warum hat er mein Kind nicht beschützt vor diesem Monster?

Und dann, an einem kalten Wintertag passiert das, womit Mack nicht mehr gerechnet hat: Gott greift ein! Und er tut dies auf eine völlig unerwartete und überraschende Art und Weise. Gott schickt Mack einen Brief, den er mit «Papa» signiert, darin lädt er ihn in die Hütte ein, in der Missy ihr Leben verlor. Als Mack ankommt, hat sich die Hütte verwandelt. Es ist jetzt kein halbverfallenes Bretterwerk mehr, sondern ein einadendes und gepflegtes Waldhaus, wohnlich eingerichtet und umgeben von einem wunderschönen, blühenden Garten. Als Mack die Hütte betritt, offenbart sich ihm Gott in der Gestalt dreier Menschen aus verschiedenen Kontinenten: Jesus ist ein hebräischer Handwerker, der heilige Geist eine Asiatin, die Sarayu (Wind) heisst. Und Gott als dunkelhäutige Afrikanerin, die sich Mack als «Papa» vorstellt. Warum erscheinen sie Mack gerade so? Damit er nicht in festgefahrene Denkmuster zurückfällt.

In den nun folgenden Gesprächen lernt Mack Gott kennen. Nicht als ein fernes Wesen oder als abstraktes Prinzip, sondern als ganz reale Persönlichkeit, die alle Menschen liebt und an ihrem Leben Anteil nimmt. Selbst dann, wenn wir schicksalsschwere Zeiten durchleben und Gott fern von uns glauben. Für Gott ist jeder einzelne Mensch einzigartig und besonders. Young vergleicht die Liebe Gottes mit der eines Vaters oder einer Mutter. Eltern lieben jedes ihrer Kinder auf eigene Weise, weil jedes etwas besonderes ist. Aber doch lieben sie keines weniger oder mehr als die anderen.

«Warum hast Du zugelassen, dass Missy getötet wird?» Das ist die Frage, die Mack mehr als einmal an Papa richtet. die Frage, weshalb Gott ungerechtigkeit und menschliches Leid nicht verhindert, ist so alt die die Menschheit selbst. Wir wissen die Antwort nicht. Wir können Calvins Rat beherzigen und darauf vertrauen, dass Gott immer das richtige tut, auch wenn wir es heute noch nicht verstehen können. So bekommt es Mack auch von Jesus gelehrt, als es um die Frage geht, was Gerechtigkeit ist. Sicher: auch Young’s Antwort gibt wiederum Anlass zu neuen Fragen und bleibt letztendlich unverbindlich. Auch bei anderen theologischen Problemen wie der Existenz des Bösen weicht der Verfasser aus. Das muss aber kein Nachteil sein, denn darauf finden wir ja Antworten in der Bibel. Young geht es im Kern um die Beziehung des Menschen mit Gott und um die Gewissheit, dass Gott unser Leben und unser Schicksal niemals gleichgültig ist.

Wie aber geht die Geschichte weiter? Begleitet von Jesus und Sarayu wächst in Mack ein neues Vertrauen. Zuletzt erlangt er die Versöhnung mit seinem eigenen Schicksal. Als er sieht, dass Missy in Jesu Armen glücklich und geborgen ist, kann er sich vom aufgestauten Schmerz lösen und zuletzt sogar dem Mörder vergeben. Als Gott ihm die Wahl lässt, für immer bei Missy zu bleiben, oder seine Welt zurück zukehren, entscheidet sich Mack für letzteres, denn er hat durch die Begegnung mit Gott auch erkannt, dass er in seiner Familie geliebt und gebraucht wird.
Natürlich ist die Hütte mehr als ein Roman. Es ist die Einladung, es mit Gott neu zu versuchen. Ohne theologischen Ballast vermittelt es in leicht verständlicher Weise Denkanstösse zu zentralen Fragen des Glaubens und der menschlichen Existenz. Und natürlich ist die Hütte auch ein missionarisches Buch – es weist einen ungewöhlichen Weg zum Verständnis der Bibel und damit zu Gott

Über die Migräne

Hin und wieder vernachlässige ich meinen Blog; während Tagen, Wochen oder gar Monaten. Der Grund für diese Pausen ist schlicht der, dass es mir an Ideen fehlt. Das Interesse am Bloggen habe ich durchaus nicht verloren. Oder es fehlt mir – wie so vielen Menschen – an Zeit. Und schliesslich gibt es Momente, die ich sehr gerne mit Schreiben ausfüllen würde, allein ich kann gerade dann nicht. Der Grund dafür ist ein Beschwernis, das mich schon seit meiner Kindheit treu begleitet: die Migräne.
Nun ist in Lehrbüchern, Magazinen und in der medizinischen Fachliteratur schon sehr viel über diese Volkskrankheit geschrieben worden. Und daher ist es müssig, dass ich mich als medizinischer Laie auch noch darüber äussere. Dennoch möchte ich auf den folgenden Zeilen den Schmerz kurz skizzieren, so wie er sich bei mir seit 35 Jahren äussert. Und ich möchte davon berichten, wie es mir gelungen ist, mit diesem Schmerz zu leben und die Zahl der Anfälle niedrig zu halten.

Ein Anfall dauert in der Regel zwischen 20 und 25 Stunden, er kann sich ab er auch bis zu 30 Stunden hinziehen oder – leider in seltenen Fällen – kürzer sein. Begleitet wird das Unwetter im Kopf von den bekannten und gut dokumentierten Symptomen: Übelkeit, Schwindel, Lichtempfindlichkeit und ein trockener Gaumen. Die Belastbarkeit des Körpers wie des Geistes ist bei einem schweren Anfall massiv eingeschränkt. Manchmal sind die Symptome so stark, dass die Migräne nur liegend in einem dunklen Raum einigermassen zu ertragen ist. Bei starken Schmerzen ist auch Arbeiten nicht mehr möglich. Einigen Stunden arbeiten kann ich jedoch bei einem weniger intensiven Anfall, wenn auch nur eingeschränkt.

So wie sich ein nahendes Gewitter durch dunkle Wolken am Horizont ankündigt, hat auch die Migräne ihre Vorboten, die auf ein nahendes Blitzen und Donnern im Kopf hinweisen. Benommenheit, leichter Schwindel und innere Unruhe stellen sich ein. Die Nervosität nimmt zu, während die Konzentrationsfähigkeit nachlässt. Bald darauf ist der erste, dumpfe aber noch leichte Schmerz im Kopf spürbar. Er wird stärker und erreicht nach ein bis zwei Stunden das Vollbild der Migräne: ein sehr intensiver, pulsierender und pochender Schmerz, der bis in den Nacken ausstrahlt und den ganzen Körper lähmt. Am stärksten ist der Schmerz direkt hinter den Augen. Nach rund drei bis vier Stunden erfolgt dann eine Verlagerung des jetzt stark hämmernden Schmerzes auf die eine Seite des Schädels, wobei das Zentrum noch immer direkt hinter dem Auge liegt. Von dieser Verlagerung auf eine Kopfseite hat die Migräne ihren Namen: hemi-kranion ist griechisch und heisst übersetzt: halber Schädel. In der nun erreichten Intensität setzt sich der Schmerz für weitere 10 bis 15 Stunden fort, um dann langsam abzuklingen. Anschliessend wird die Migräne abgelöst von einem entspannten Wohlgefühl und von Erleichterung. Manchmal gefolgt von einer ausgeprägten Hochstimmung!
Soweit also der Verlauf der Migräne. Ich sollte vielleicht noch anfügen, dass ich nie Auras oder Sehstörungen habe. Oliver Sacks bezeichnet diese Form der Migräne in seinen ausgezeichneten Buch «Migräne» als einfache Migräne.

Oliver Sacks: Migräne

Ausgelöst wird eine Migräne durch Stress, Ärger, Überarbeitung, Alkohol oder Lärm. Ebenso durch zu viel Sonnenlicht, unregelmässiges Schlafen und – besonders heimtückisch – durch Entspannen von der Arbeit am Wochenende.
Wie bei so vielen Problemen ist auch bei der Migräne falsche Ernährung ein wichtiger Trigger (Auslöser), dem viel Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte! Was aber heisst das konkret? Es lässt sich zusammenfassen mit einem Rat der sieben Weisen: nichts im Übermass! Das heisst, dass auch die «üblichen Verdächtigen» wie Schokolade, Käse, Fleisch oder scharfe Speisen kein Problem sein müssen, solange sie mit gesundem Mass genossen werden …wenigstens in meinem Fall ist das so! Auf Fleisch verzichte ich wann immer möglich, denn ich fühle mich dadurch wohler und beweglicher. Aber wie steht es mit Alkohol? Er verdient den Titel eines Migräneauslösers ersten Grades! Lediglich beim Essen ein (und wirklich nur ein) Glas Rotwein ist einigermassen gefahrenlos. Möglicherweise wird erst im zweiten Moment deutlich, dass dies eine gute Nachricht ist…

Was Tabak und andere Drogen betrifft, so sind Migräniker (und nicht nur diese) gut beraten, wenn sie ganz verzichten.

Was ist zu tun, wenn eine Migräneattacke sich ankündigt? Am besten rasch eine Pause machen und viel trinken, am besten kühles Wasser oder Cola, vielleicht auch etwas Bohnenkaffee. Wie bei den Auslösern ist die Wirksamkeit dieser Mittel bei jedem Patienten etwas anders. Helfen kann in dieser Phase auch ein Eisbeutel auf dem Kopf (ein nasser Wöschplätz tut’s auch) oder das älteste bekannte Mittel gegen Migräne: Niesspulver!

Nun folgt das wichtigste: wer regelmässig an Migräne leidet, soll ja muss zum Arzt gehen, bevor zu Schmerzmitteln aus der Apotheke gegriffen wird. Falsch angewendet können diese mehr schaden als nützen und in eine Abhängigkeit führen.

Kann helfen: Pestwurz (Quelle: E. Blasutto/Wikipedia)

Manche Menschen haben Glück und werden im Laufe ihres Lebens ganz von der Migräne geheilt. Bei anderen verändert sich das Migränebild mit den Jahren und wieder anderen gelingt es, durch einen Massnahmenkatalog die Zahl der Anfälle deutlich zu reduzieren. Ich zähle mich (wie vermutlich die meisten «Opfer») zur dritten Gruppe und möchte nun darüber berichten, welche vorbeugenden Mittel mir geholfen haben. Zwei Dingen sind dabei wichtig: zum ersten dürfen sie nicht als allgemein gültige Heilmittel verstanden werden. Mir haben sie geholfen, jemand anders hat damit vielleicht keinen Erfolg oder kann sie gar nicht erst anwenden. Das Erarbeiten eines passenden Massnahmekataloges dauert meist nicht Wochen, sondern Monate oder Jahre. Und zum zweiten: ein einzelnes Wundermittel gegen die Migräne gibt es nicht. Eine erfolgreiche Migränetherapie muss den Menschen als Ganzes im Blickfeld behalten und auf das Wesen, das Gesundheitsbild und auf individuelle Merkmale eingehen. Die Therapie entwickelt dann einen Katalog aus Massnahmen, von denen einige Medikamente zur Prophylaxe sein können.
Ein anderer Teil kann darin bestehen, einige Lebensgewohnheiten anzupassen. Ein Beispiel: Entschleunigung und ewas mehr Gelassenheit im Alltag lösen die Anspannung und mindern das Migränerisiko. Ich weiss, das ist locker dahergesagt, aber in der Praxis schwer durchzuhalten. Es braucht zum Erfolg zweierlei: Üben! Und bei Rückschlägen nicht entmutigen lassen.

Der moderne (!) Mensch neigt dazu, zu wenig zu trinken. Und wer seinen Körper austrocknen lässt, bekommt eher früher als später Kopfweh. Eine weitere Regel zur Eindämmung lautet deshalb: regelmässig Wasser trinken. Noch bevor der Durst sich einstellt. Hier sind einige weitere Massnahmen, die zu meinem Katalog gehören:

Kondition. Ich glaube, dass es einen direkten Kausalzusammenhang zwischen Migräne und körperlicher Fitness gibt. Jedenfalls gelingt es mir, die Anzahl der Attacken (dieser Begriff ist keine Übertreibung) durch regelmässiges Konditionstraining drastisch zu reduzieren. Es braucht dazu keine sportlichen Höchstleistungen. Ein regelmässiges, leichtes Lauftraining genügt schon, wobei die Regelmässigkeit ebenso wichtig ist wie der Sport selbst. Mir hilft ein Lauftraining, das rund 30 Minuten dauert und sich jeden zweiten Tag wiederholt.

Magnesium. Flüssigkeitsmangel als Auslöser wurde schon erwähnt. Nun muss von einem zweiten, nicht minder prominenten Trigger die Rede sein: Magnesium- und Eisenmangel. Diese führen bekannterweise zu Kopfschmerzen und werden in kaum einem Fachbuch zu diesem Thema ausgelassen. So kann ein Magnesiumpräparat aus der Apotheke als erstes Medikament zur Vorbeugung ausprobiert werden. Auch hier gilt: mehrere Wochen testen, frühestens dann kann über die Wirksamkeit eine Aussage gemacht werden.

Regelmässiger Schlaf. Das Schlafverhalten hat auf unsere Gesundheit einen entscheidenden Einfluss. Auch ein erwachsener Mensch braucht sieben bis acht Stunden Schlaf pro Tag. Und wer jeden Tag zur selben Zeit seinen Schlaf geniesst, lebt gesünder. Viele Migräniker haben am Wochenende Probleme, wenn sie in eine Entspannungsphase eintreten, dadurch ein Donnerwetter im Kopf auslösen und dann vom ersehnten Wochenende nicht mehr viel haben… Will ich damit dem Ausschlafen am Wochenende den Abschied geben? Auf keinen Fall! Entspannen und Loslassen vom Arbeitsalltag sind nicht nur sehr wichtig sondern auch schön! Das Problem muss von der anderen Seite, also durch Reduktion der Anspannung gelöst werden. Nur so lässt sich die gefürchtete Wochenendmigräne vermeiden.

Medikamente zur Prophylaxe. Um die Anzahl der Anfälle zusätzlich zu reduzieren, bieten sich Medikamente an, von denen einige Naturheilmittel sind. Etwa die Biodoron Tabletten von Weleda. Oder Pestwurz-Medikamente. Wirken diese nicht, bieten sich Beta-Rezeptorenblocker an. Eingenommen werden dürfen diese Medikamente nur in Begleitung eines Spezialisten.

Was aber, wenn die Migräne trotz allen Vorsichtsmassnahmen sich ankündigt und man sich wirklich elend fühlt? Und wegen der Arbeit vielleicht nicht einfach ausruhen kann? Die wirksamsten Medikamente zur Eindämmung sind Triptane, von denen es verschiedene Hersteller und Zusammensetzungen gibt. So muss der Rat wiederholt werden: zusammen mit dem Arzt das passende Notfallpräparat finden. In meinem Fall hilft der Wirkstoff Zolmitriptan (in der Schweiz also «Zomig» erhältlich) von AstraZeneca. Nach der Einnahme baut sich der Schmerz samt aller Nebensymptome nach 30-60 Minuten komplett ab.

Zum Abschluss möchte ich einige bekannte Vorurteile rund um die Migräne vorstellen:

  • Die Migräne ist ein Kopfschmerz. Ja, auch, aber nicht nur. Ein Migräneanfall geht tiefer, er hat Auswirkungen auf den ganzen Körper. Zudem ist eine Migräneattacke wesentlich heftiger und schmerzhafter als etwa ein Spannungskopfschmerz.
  • Nur Frauen haben Migräne. Richtig ist, dass Frauen etwa dreimal häufiger an Migräne leiden als Männer. Quelle: Wikipedia.
  • Migräne ist nur eine Einbildung. Eine Migräne wird begleitet von sehr realen und auch sichtbaren Symptomen: Übelkeit, Erbrechen, veränderte Gesichtsfarbe, etc. Der Schmerz kann so stark werden, dass er nur noch im Liegen einigermassen erträglich ist. Hildegard von Bingen, die regelmässig an Migräne litt, sagte, dass der Schmerz deshalb einseitig sei, da er sonst nicht mehr auszuhalten wäre.
  • Ärzte können auch nicht helfen. Doch, sie können! Gerade in den vergangenen Jahren wurde das medizinische Wissen über die Migräne deutlich erweitert und der Krankheit konnten dadurch einige Geheimnisse entlockt werden. Ärzte nehmen sich für Migränepatienten Zeit und können mit gezielten Therapien helfen, dass die Migräne seltener auftritt oder ganz verschwindet. Passende Medikamente können einen schweren Anfall in weniger als 30 Minuten stoppen.

Mehr Infos zur Migräne: Kopfschmerzen: Ursachen, Arten und natürliche Hausmittel (Primal State)

Nachtrag vom 22. Februar 2021: Oft beginnt eine Migräne Nachts beim Schlafen; mit einem klaren Kopf geht man zu Bett, mit Schmerzen erwacht man in den frühen Morgenstunden! Migräne Patienten berichten, dass Sie um sechs Uhr schmerzfrei sind. Schlafen sie dann noch einmal ein, wachen sie ein bis zwei Stunden später mit Schmerzen wieder auf! Was hier helfen kann: 1. Geregelte Ruhezeit einhalten und nicht am Morgen ausschlafen – ein Schlafbedürfnis kann etwas später nachgeholt werden, zum Beispiel mit einem kurzen Mittagsschlaf (max. 20 Minuten). 2. Manche Patienten berichten, dass ein Bohnenkaffee vor dem Einschlafen hilft, ganz allgemein gilt, dass genügend Flüssigkeit wichtig ist! 3. Schlafzimmer gut lüften. Gerade während der Heizphase im Winter kann die trockene Luft einen Migräneausfall in der Nacht auslösen! 3. Nicht belastet oder mit Angstgefühlen einschlafen; der Schlaf tut gut und schenkt Erholung. Vertrauen Sie darauf, dass Sie am Morgen ausgeruht und mit einem klaren Kopf den neuen Tag begrüssen können.

Bodenständige Fasnacht in Subingen

«Bodeständig», so lautet das diesjährige Motto der Fasnächtler aus Subingen. Insidern wie dem Autor dieses Blogs ist bekannt, dass das Dorf im Wasseramt eine lebendige Fasnachtstradition hat. Veranstaltungen der Zünftler aus Subingen sind bis weit über die Dorfgrenzen bekannt und beliebt. Und dieses Jahr dreht sich also alles um die Jodler, Schwinger und Örgeler. Im Dorfzentrum weist ein bunter Würfel mit Sujets aus der Volklore auf die kommenden Anlässe hin:

Fasnacht 2011 Subingen

Bestimmt werden dabei die Volkstümlichen nicht ganz ungeschoren davon kommen, auch sie haben bekanntlich ihre lieben Schwächen. So stellt sich die Frage: darf man sich über die Volkstümlichen lustig machen? Ja, man darf. Solange die Spässe das Gemeinsame der verschiedenen Regionen und Bräuche stärken und nicht trennend wirken. Die Alphornbläser, Jodler, Schwinger und Örgeler haben Humor. Das beweisen sie in schöner Regelmässigkeit an ihren eigenen Festen, zu denen gerne und oft auch Zünftler eingeladen werden. Denn Hand in Hand macht alles viel mehr Spass!

Neues Jahr, neue Technologien

Schon wieder drei Wochen alt ist es, das neue Jahr. Der Kalender auf dem Tisch zeigt den 22. Januar; gleich daneben liegt ein Stapel mit Büchern, die ich mir während den ersten Tagen in neuen Jahr besorgt habe. Und nun sitze ich da und versuche mich auf den Inhalt zu konzentrieren. Was alles ich am Ende der Lektüre werde gelernt haben (oder auch nicht) weiss ich noch nicht. Eines aber ist weiss ich schon jetzt: 2011 ist in bezug auf die Informatiktechnik anders als die vergangenen paar Jahre. Denn 2008-2011 wurde es auch Neujahr, aber dann wurde einfach weitergemacht. Genau so wie vorher! 2011 wird ganz anders sein, es wird uns zahlreiche neue Produkte, Techniken und Trends bescheren. Einige davon, wie etwa IPV6 werden eher im Stillen die Bühe betreten, obwohl sie eminent wichtig für das Internet sind. Im Kontrast dazu wird der Tablet Boom eine selten erlebte Breitenwirkung haben: Tablets werden in wenigen Jahren im Alltag so selbstverständlich sein wie Handys oder Desktop PC’s. Und sie werden die Art und Weise, wie wir Computer wahrnehmen und mit ihnen umgehen, verändern.

Den Anfang unserer kurzen Vorschau macht HTML5. HTML ist die Hypertext Markup Language, die 1989 zum Erstellen von Webseiten entwickelt wurde. Während den kommenden Jahren wuchs das World Wide Web rasant und eine alte Lebensweisheit besagt: mit der Nutzung wachsen die Ansprüche. Folgerichtig wurde HTML stetig weiterentwickelt, um diesen wachsenden Ansprüchen zu genügen. 1992 wurde HTML2 vorgestellt, das Webformulare einführte. Mit HTML 3.2 wurden Befehle entwickelt, die das Einbinden multimedialer Inhalte ermöglichten und 1999 wurden mit HTML4 Stylesheets und Scripts implementiert.

Bei der Lancierung des neuen HTML5 Standards sind nun aber einige Dinge etwas anders. Das W3C, das für die Entwicklung des HTML Standards verantwortlich zeichnet, liess ein Logo entwerfen, mit dem auf HTML5 aufmerksam gemacht werden kann. Und das aus einem einfachen Grund: Mit HTML5 soll auch XHTML wieder in den Focus des Interesses gerückt werden. Warum? XHTML verwendet zur Auswertung einer HTML Datei nicht mehr einen SGML Parser. Dieser arbeitet fehlertolerant, eine Seite wird auch dann angezeigt, wenn die HTML Datei inkomplett oder ungültig ist, resp. fehlerhafte Elemente enthält. Im Gegensatz dazu bricht XHTML sofort mit einem Hinweis ab, wenn ein Fehler erkannt wird. Das klingt im ersten Moment ziemlich streng. Aber XHTML ist wichtig, weil fehlerhafte HTML Dateien für die Entwicklung neuer Standards stets ein Hindernis, wenn nicht gar ein Risiko sind.

Neu ist ferner, dass HTML5 zwar eine beachtliche Reihe neuer Funktionen bringt, dabei aber nicht erwartet, dass alles von den Browser Herstellern sofort umgesetzt wird. Vielmehr gibt es eine Bibliothek, mit der ein Entwickler feststellen kann, welche HTML5-Features der verwendete Browser bereits unterstützt. HTML5 bringt neue Elemente zum Strukturieren eines Dokumentes, neue Formularfelder wie den «Slider» oder Tags zum Einbinden von Videos. Eine der spektakulärsten Neuerungen ist aber definitiv das Canvas, mit dem dynamische Grafiken erstellt werden können. Einen sehr guten Einstieg in HTML5 bietet Mark Pilgrim mit Dive Into HTML. Einer Kurzfassung des von ihm verfassten HTML5 Buches.

IPv4 Adressen Restlaufanzeige auf iNetCore

Dem Internet gehen die Adressen aus. Damit jeder Teilnehmer im weltweiten Netz eindeutig identifiziert werden kann, muss ihm beim Verbinden eine eindeutige Adresse zugewiesen werden. Dies geschieht seit 30 Jahren mit dem IPV4 Standard. Nur: IPV4 Adressen bestehen lediglich aus je vier Bytes (z.B. 82.220.101.31). Das ergibt theoretisch 4.29 Milliarden verschiedene Adressen. Da die Vergabe der Adressblöcke aber bei der Einführung wenig effizient war (vielen Firmen und Organisationen wurden zu grosse Adressbereiche zugewiesen), stehen in der Praxis weniger zusammenhängende Adressblöcke zur Verfügung. «Der Countdown läuft ab» warnt Heise und weist darauf hin, dass Der IPv4-Adresspool der IANA nahezu leer ist. Das heisst nicht, dass mangels Adressen Benutzer nicht mehr online gehen können. Aber die Vergabe von Adressen und die Verwaltung des Adressraumes werden immer komplizierter!

Höchste Zeit für den Nachfolger IPV6. Diese neue Adressierungsschema löst nicht nur die durch IPV4 entstandenen Probleme, es bringt auch viele Neuerungen, wie etwa das automatische Zuweisen von Adressen an ein Gerät. Jede IPV6 Adresse ist genau 16 Bytes lang. Also viermal grösser als eine V4 Adresse. Das ergibt 2128 Adressen, also eine Dezimalzahl mit 39 Stellen. Für alle, die sich unter so grossen Zahlen nichts vorstellen können, gibt der Autor des Buches IPV6 Essentials ein anschauliches Beispiel: Mit IPV6 wäre es möglich, jedem Sandkorn auf diesem Planeten mehrere Adressen zuzuweisen. Damit dürfte das Problem der Adressverknappung für eine lange Zeit vom Tisch sein. So bleibt die Frage: wie erfolgt die Migration von IPV4 zu V6? Die erfreuliche Antwort lautet: es ist ein fliessender Übergang. Router, Server und andere IP-basierte Geräte unterstützen bereits heute IPV6; so kann parallel zur IPV4 Adresse auch eine V6 Adresse zugewiesen und benutz werden. Wenn das ganze Netz mit V6 Adressen ausgerüstet ist, können die V4 Adressen entfernt werden. Eine Art Häutungsprozess also…

Vom 6. bis zum 9. Januar fand in der Spielerstadt Las Vegas die CES statt, die Consumer Electronics Show. Die CES ist die grösste Fachmesse für Computer und Unterhaltungselektronik weltweit. In den ersten Wochen des neuen Jahres treffen sich zu dieser multimedialen und weltwelt aufmerksam verfolgten Show die grossen Trendsetter der Branche zu einem schillernden Stelldichein. Was hier unter grosser medialer Aufmerksamkeit präsentiert wird, setzt die Trends und Massstäbe für das laufende Jahr – und darüber hinaus. Die CES ist ein Präsentationsfeuerwerk neuer Geräte, Softwareprodukte, Gadgets und Technologien. Die diesjährige Ausgabe der CES in Nevada war ganz eindeutig die Messe der Tablets. Mehr als 60 Tabletcomputer wurden präsentiert, von denen viele bereits in den beiden kommenden Monaten auf den Markt kommen sollen oder bereits verkaufsfertig in den Regalen stehen. Zu den populärsten zählen das Galaxy Tab von Samsung, das XOOM von Motorola, das Dell Streak, das Playbook von R.I.M. und natürlich das iPad. Das News Portal Engadget hat die Messe genau verfolgt und unter dem Titel Best of CES 2011 eine gelungene Zusammenfassung erstellt.

Was macht die Faszination der Tablets aus? Natürlich ist es die Art und weise, wie sie bedient werden – ganz einfach und intuitiv durch Berührungen, ohne Maus, Tastatur oder andere Eingabegeräte. Tablets sind die kleinen und mobilen Alleskönner, die trotz ihrer geringen Grösse an die Leistung von Desktop PC’s heranreichen. Besonders beliebt ist momentan das Galaxy Tab; da es etwas kleiner ist passt es problemlos in eine Jackentasche. Blitzschnell ist es betriebsbereit und mit dem Internet verbunden. Und es kann auch als Telefon verwendet werden. Tablets ändern nicht nur die Art und Weise, wie wir mit Computern umgehen, sie sind auch ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum Internet everywhere. Tablets vereinfachen den Umgang mit dem Computer. Der Rechner rückt zu Gunsten der datenin der Hintergrund, wir merken kaum mehr, dass zwischen uns und der Information ein Computer steht. Gesteuert wird mit Gesten, gesprochenen Kommandos oder – in nächster Zukunft – mit Blicken.

Vor mir steht, während ich dies schreiben, noch immer der Bücherstapel, der gelesen werden möchte. Und gleich daneben im Regal finden finden sich ganz alte Bücher, aus der Zeit der Homecomputer und ersten PC’s. «VC20 Tipps und Tricks» zum Beispiel, oder «Programmieren mit FORTH». Schon damals vor 25 Jahren blickten wir gespannt auf Neuerungen und bevorstehende Trends. Die CES gab es schon damals, nur konnten wir uns noch nicht so schnell und einfach per Internet informieren. Wir warteten geduldig, bis die Fachzeitschriften berichteten. Wie wird es sein, wenn auch diese ganz neuen Bücher nur noch nostalgischen Wert haben werden? Was wird dann an der CES gezeigt? Und wie werden wir uns darüber informieren? Auf jedenfalls bleibt es spannend.

Feuer in der St. Urs und Viktor Kathedrale

Foto: Bistum Basel

Schon aus grosser Distanz ist das 250 Jahre alte Bauwerk gut zu erkennen, wenn das aus weissem Marmorstein erbaute Meisterwerk im hellen Tageslicht leuchtet und sich vor dem Hintergrund der Juraberge deutlich abhebt. Hoch über der blauen Aare und den malerischen Stadthäusern und Türmen ragt die St. Ursen Kathedrale mit ihrem Turm und der runden Kuppel in den Himmel über der Stadt. Sie ist seit dem 18. Jahrhundert das Wahrzeichen der Ambassadorenstadt und gewiss auch der Stolz vieler Solothurner! Trotz ihrer beeindruckenden Grösse wirkt die Kathedrale auf den Betrachter nicht wuchtig, sondern anmutig und elegant. Die Bistumskathedrale ist ein einmaliges architektonisches Kunstwerk aus der Barockzeit. Und an diesem Eindruck ändert sich auch nichts, wenn man bei einer Besichtigung entdeckt, dass ursprünglich zwei Türme geplant waren, von denen aber nur einer aufgerichtet wurde.

Wer die Kathedrale über die breite, in Elfergruppen abgestufte Treppe und über das mächtige Hauptportal betritt, dem eröffnet sich eine Welt, wie es sie sonst nirgendwo gibt. Der Innenraum ist von einem hellen Licht erfüllt, das durch grosse Fenster in das Kirchenschiff und in den Chor gelangt und von den strahlend weissen, reich verzierten Stukkaturwänden reflektiert wird. Viele Kunstwerke aus zwei Jahrhunderten schmücken die Kirche, überlebensgrosse Statuen aus Holz oder Stein, die den Besucher mit freundlichen Gesten zum Verweilen und zur stillen Einkehr einladen. Überwältigt von der Pracht bleibt der Besucher stehen und lässt die vielen Eindrücke, das Licht und das Farbenspiel, aber auch die Stille auf sich wirken. Dann begibt er sich wieder nach draussen, zurück in das geschäftige Leben der Kleinstadt.

Auf einen Mann machte der Besuch der St. Ursen Kathedrale keinen Eindruck, als er diese am Vormittag des 4. Januar 2011 betrat. Vor dem Altartisch schüttete er zwei Benzinkanister aus und entfachte kurz darauf mit einer Wachskerze ein Feuer. Dieses brannte rund zehn Minuten, zerstörte den Altar und die dabei stehenden Krippenfiguren. Der schwarze Russ vom Feuer richtete in der ganzen Kathedrale schweren Schaden an. Dieser Besucher liess das Licht und die Stille nicht auf sich wirken, er wollte – umgekehrt – auf die Kirche wirken, mit Pech und Schwefel.

Dieser Blog kritisiert nicht, auch diesmal nicht. Aber da ich die St. Ursen Kathedrale sehr gut kenne (ich wurde hier getauft) und viele gute Erinnerungen mit ihr verbinde, schreibe ich auf, was passiert ist. Weil mich die Tat traurig macht! Und weil ich hoffe, dass die Kirche bald wieder im alten Glanz erstrahlt. Damit wieder Menschen guten Willens sich inspirieren lassen können. Vom Licht und von der Stille in dieser wie auch in jeder anderen Kirche. Und vom Glauben, der untrennbar damit verbunden ist.

Mail us Rüderswil

Weihnachtsbaum Rüderswil

Scho sit es paar Tag steit am Dorfigang vo der Grossmatt här wider e Wiehnachtsboum. Am Aben u i der Nacht cha me dä die schöni Tanne scho gseh, wenn me der Schlifer uf fahrt u de über d Ebeni zum Dorf gseht. Dert steit der Wiehnachtsboum u lüchtet i d’Winternacht use. Grad wie wenn är wett säge: «Seh, nume no es paar Meter, de bisch da. Wie schön, dass hei chunsch.»

Danke am Ortsverein, wo jedes Jahr es Wiehnachtsböimli im Dorf schmückt.

Wiehnachte in Rüderswil

Itz geits mit grosse Schritte der lengschte Nacht zue. Der erscht Schnee glitzeret uf de Fälder u Matte und e chalte Luft zieht über ds Land. Är chunt grad so wie e winterliche Herold, wo em Chünig vorus geit zum allne Mönsche z’verchünde: luegit, mi Chünig, der Winter chunt i ds Land. E verschneiti Wält, das isch sis Chünigrich u die lengschti Nacht isch si Thron. E Thron wo glitzeret wie ds Isch i der Wintersunne.

U wenn die länge u dunkle Necht si cho, wär wünscht sich da nid es Liecht, wo schint i der Fischteri? Es warms Plätzli, wo Schärme git vor der chalte Winternacht? D Adväntszyt, drückt si nid grad die Hoffnig us? Dass es Liecht i der Dunkelheit brönnt, dass d’Fischteri nid ds letschte Wort het i dere Wält? Vor 2000 Jahr het über der Stadt Betlehem e Stärn glüchtet u allne Mönsche e gueti Nachricht bracht: es isch euch es Liecht azündet wo nie verlöscht. Und es lüchtet euch grad denn bsungers häll u klar, wenn dirs am nötigschte heit.

O im Dorf Rüderswil strahle u glitzere itz d Wiehnachtsliechter, scho lüchte d Cherzli a de erschte Wiehnachtsböim. Es geit nümme lang, de isch d Chrischtnacht da. Mir wei o das Jahr wider umeluege, was es i üsem heimelige Dorf z’gseh u erläbe git i däm Advänt. U wär weis, villecht erläbet Dir, liebi Läser, ja grad das Jahr öppis ganz bsungrigs. E Advänt wo euch es schöns Erläbnis schänkt. Gli isch es ja Wiehnachte. U Wiehnachtswunder, die passiere o hüt, grad i üsere moderne Wält.

Wie im letschte Jahr git es o hür im gschmückte Schuelhus e Adväntsusstellig. Die findet statt am 10. und 17. Dezämber, am Abe vom sibni bis am zähni. Dert chöit Dihr chli Wiehnachtsstimmig tanke – so steits uf em Plakat. Z’gseh git es Handarbeite. U natürlich cha o kömerlet wärde.

D Horner Waldwiehnachte findet o das Jahr im Schache Zollbrück statt. Am 15. Dezämber. Zyt: ab 19.30 Uhr.

Waldweihnachtsbaum

Wiehnachtsboum ir Chiuche (2009)

Wiehnachte, das isch d Zyt vo der Stilli u innere Fröid. Stilli u Bsinnlichkeit, das finget Dir bi de Adväntsadachte «Stille im Advent». Am 7., 14. und 21. Dezämber ir Chiuche Rüderswil am Aabe am achti. Ds Pfarrteam ladet Euch i, d Adväntszyt bi Läsige, Gedicht, Musig Cherzeliecht u Stilli z’erläbe.
Apropos Chuiche: mir fiire o das Jahr d Chrischtnacht ir Chiuche. Dir sit härzlich iglade, zäme mit üs die letschte Stunde vor Mitternacht ir Chiuche z’verbringe. Aschliessend a d Fiir zünde mir vor der Chiuche Cherzli a u singe Wiehnachtslieder.

Wüsst Dir, was es Adväntsfäischter isch? Das si die schön gschmückte Fäischter, wo im Chrischtmonet überall im Dorf z’gseh si. Für jede Tag eis, präzis so wie i de Adväntskaländer für d’Ching. Gross u chli si iglade, die mit viu Liebi und Zyt gschmückte u belüchtete Adväntsfäischter azluege und zum Verwyle. Meh über dä schön Bruch erfahret Dir uf der Adväntsfäischter-Homepage.

Bi Schwande git es e Wiehnachtsbegägnig. A vierne Abe lade Familie us Schwande zu Glüehwi, Kafi oder Tee u Güetzi i. Wär meh möcht wüsse, findet alles zur Adväntsbegägnig uf der Homepage vor Gmeind Rüderswil. Im Raufli (Ranflüh) git es sogar e Premiere: der erscht Wiehnachtsmärit bim Bäre am 18. Dezämber (14.00 – 21.00h).

Android Tablet mit chinesischem Akzent

Tablet Computer sind im Moment in aller Munde. Und wenn man den IT-Auguren Glauben schenken will, dann wird dieser neue und trendige Computertyp in den kommenden Monaten und Jahren neue Akzente in der Computerwelt setzen. Tablets unterstreichen mit einem dicken Stift den Trend der zunehmenden Mobilität und des «Internet everywhere». Und während PC’s und Notebooks eher als Arbeitsgeräte wahrgenommen werden, sind Tablets reine «Joypads» – Alleskönner in der medialen Vielfalt des Internet. Wer unterwegs ein Tablet aus der Tasche zieht, will damit E-Mails lesen, kurz bei Facebook vorbeisehen, Musik hören oder die Fahrzeit im Zug mit einem Film verkürzen. Das heisst natürlich nicht, dass mit einem Tablet nur konsumiert werden kann, so wie dies hin und wieder zu hören ist. Mit etwas Übung lässt sich auch auf dem Tablet prima schreiben, malen oder zeichnen!

Im Tabletmarkt gibt es Pioniere und es erstaunt kaum, dass sie zuerst genannt werden, wenn von diesen neuen Pads, Tablets oder Slate-PC’s die Rede ist: Apple’s iPad, Samsung mit dem Galaxy Tab, Archos und Dells’s Streak gelten als Vorreiter, gefolgt von zahlreichen anderen Herstellern, die eifrig dabei sind, noch dieses Jahr ein Tablet auf den Markt zu bringen!
Und einmal mehr gelang es Unternehmen aus China alle zu überraschen. Denn wer glaubt, in China würden nur Kopien gebaut, der irrt gründlich: als in Japan das iPad von Apple eingeführt wurde, gab es in zahlreichen Shops bereits Tablets zu kaufen, die «IPed» oder «APad» genannt wurden. Die Geräte verblüfften die Fachwelt durch einen markant tieferen Preis und dadurch, dass sie wesentlich mehr boten als das Original. Durch den Einsatz von Google’s Android gab es ferner eine riesige Auswahl verschiedenster Applikationen.

Mittlerweile gibt es das APad, das auch unter den Bezeichnungen «IRobot Tablet», «Orphan» oder schlicht «M16» angeboten wird, auch in der Schweiz zu kaufen. Angeboten wird das Tablet auf Ricardo oder auf kleineren Online Shops. Ich wollte es genau wissen und bestellte mir auf Ricardo ein APad mit einem 10-Zoll Display und Android 2.1. Erfreulich schnell kam das Gerät nach Vorauszahlung (bei Ricardo üblich) – und war kaputt! Der Akku lief trotz mehrstündigem Aufladen nur wenige Minuten und weil es Probleme mit dem Memory gab, stürzte das Tablet immer wieder ab und musste jedesmal komplett neu eingerichtet werden. Der Verkäufer verhielt sich aber vorbildlich; er tauschte das Geräte sofort aus und schon nach wenigen Tagen war ein neues, diesmal funktionierendes APad im Briefkasten. Es hat wie schon erwähnt ein 10” Display, 256 MB RAM, eine USB2 Schnittstelle und zwei Slots für Mini-SD Cards. Der Speicher lässt sich so auf 8 GB Memory oder mehr erweitern. Als Betriebssystem wird Android 2.1 verwendet.

Geliefert wurde das APAd in einem schmucken Karton, zusammen mit einem Netzteil und einer Schutzhülle. Das kleine User’s Manual verdient seinen Namen leider nicht. Besteht es doch nur aus wenigen Seiten, die zum Teil veraltete Informationen enthalten.
Eingeschaltet wird das APAd mit einem kleinen Knopf auf der Oberseite, der zwei Sekunden gedrückt werden muss und dann den rund 45 Sekunden dauernden Bootprozess startet. Ein zweimaliges Drücken des Knopfes versetzt das Gerät in einen Standbymodus. Wer es ganz ausschalten will, hält den Knopf fünf Sekunden gedrückt.

Android Desktop

Nach dem Konfigurieren der wichtigsten Parameter (Wireless Netz, Zeitzone, Ländereinstellung, etc.) und dem Einlegen einer SD-Card konnte es losgehen. Der Google Browser startet innert Sekunden und zeigt auch umfangreiche Seiten mühelos und schnell an. Nur mit dem Flash Plugin gibt es Probleme. Das läuft nämlich auf Android nicht – oder nur sehr eingeschränkt. Also doch kein YouTube? Nein, denn es gibt Hilfsprogramme wie FREEdi oder FreeTube, mit denen YouTube Videos heruntergeladen oder auch in Echtzeit angezeigt werden können. Der FireFly Browser, der speziell für mobile Geräte entwickelt wurde, konvertiert Flash Filme ebenfalls zur Laufzeit.
Beim Start fällt noch etwas auf: das APad kann seine asiatische Herkunft nicht verleugnen. Nach dem ersten Start zeigt der Bildschirm das Wetter in Peking an und es tauchen immer wieder chinesische Schriftzeichen auf. All dies lässt sich aber anpassen. Nicht anpassen lässt sich hingegen die regelmässige Frage nach einer Lizenznummer. Zwar kann dieser Dialog ignoriert werden, dafür ist dann aber der Upgrade des Android-Systems nicht möglich. eine Lösung dieses Problems kann ich zurzeit leider noch nicht anbieten.

Die Frage ist natürlich: wo kommen alle diese Applikationen her? Android Apps werden meistens im Google’s Android Market zur Verfügung gestellt. Dies ist eine Applikation von Google, die bei kostenpflichtigen Programmen auch den Bezahlprozess abwickelt und nach der Installation dafür sorgt, dass die Apps aktuell bleiben. Nachteil: auf meinem Tablet funktioniert der Market nicht, Downloads werden stets mit einer Fehlermeldung quittiert. Gut, dass es Alternativen gibt. Ich fand alles bei SlideME, AndAppStore oder direkt auf der Seite des Softwareherstellers. Dort habe ich einen FTP-Client (AndFTP), eine Facebook-Applikation und den Opera-Mini Browser heruntergeladen. Bei Android ist der Installationsprozess meist eine Angelegenheit von wenigen Sekunden.

Opera Mini in Aktion

Wie sieht es mit Multimedia aus? Das APad kennt zahlreiche Audio- und Videoformate, wobei MP3-Playlists auch im Hintergrund abgespielt werden können. Aber Achtung: die Wiedergabequalität des integrierten Lautsprechers ist bescheiden und auch das Display kann es sicher nicht mit einem Galaxy Tab aufnehmen. Dies gilt übrigens auch für den berührungsempfindlichen Bildschirm. Dieser ist nicht kapazitiv; reagiert also deutlich träger und es braucht auch etwas mehr Druck, bis ein Bedienelement reagiert. Vielleicht ist das ein Grund, weshalb ein Stylus mitgeliefert wird.

Fazit: Das APad ist mehr eine Alternative als eine Konkurrenz zu den Tablets von Dell oder Apple. Technisch liegt es etwas zurück und kann diesen Rückstand mit den zusätzlichen Schnittstellen nur zum Teil wett machen. Hinzu kommt, dass es schwierig ist, bei Problemen Unterstützung zu erhalten. Das APad ist ein Gerät für Experimentierfreudige, die es nicht stört, wenn etwa nicht wie gewohnt funktioniert. Es ist ein Gerät, das an die Homecomputerzeit der frühen 80er Jahre anklingt. Auch auf einem Commodore C64 oder ZX Spectrum musste das meiste zuerst “zum Laufen gebracht” werden. Wen dies nicht stört und wer vor den technischen Mängeln nicht zurückschreckt, darf das Wagnis eingehen. Mit etwas Geduld kann das APad zu einem spannenden und multifunktionalen Tablet-Computer ausgebaut werden.

Ds Liecht vom nöie Tag

Wenn heit Dir das z’letscht mal erläbt? I meine dä Momänt am Morge, wenn ds erschte Liecht vom nöie Tag am wite Himmelszält z’gseh isch. Grad denn, wenn der Morgestärn häll u klar zwüsche de Wulche lüchtet und im Boum die erschti Amsle ihres Lied astimmt. Es passiert a jedem Morge, aber doch isch es immer wider ganz neu u voller Gheimnis. Es isch, wie wenn es us güetiger Hang es nöis Läbe erschaffe worde isch, es Läbe voller Zueversicht u Fröid uf das, was dä neu Tag alles wird bringe.

Scho mängisch bi-n-i am Morge blibe stah, ha mi la verzoubere u ha zum Himmel gluegt zum gseh, wie die erschte Stärne verlösche u d’Bärge immer klarer vor em blassblaue Morgehimmel stah. Es isch e Momänt wo ds Härz mit töifem Glück erfüllt. Wohär aber chunt de das Glück? Wiu’s für üs Mönscheching doch nüt schöners git, aus der Gang vo der Natur z’beobachte! Z’erläbe wie d Tage, d Jahreszyte, Sunne Mond u Stärne ablöse.

Aber, isch da nid no öppis? Gwüss wäger isch da no öppis: der jung, früsch Tag gmahnet üs a die eigeti Jugend. A die Zyt, wo üsi Chinderseel voller Erwartige und Gwunger em länge Läbe entgäge gluegt het. So chöi mir a jedem Morge sälber no einisch jung sy, ds Glück u d’Erinnerige us dere vergangene Zyt no einisch erläbe.

U die wo verschlafe…? Die verpasse halt öppis!

«Und du sollst ein Segen sein»

Schon zeigt der Kalender die letzten Tage des Augusts, der Spätsommer ist gekommen und die ersten Boten des Herbstes sind zu erkennen. Frisch und kühl war der Sonntag Morgen und am Riedberg waren beim ersten Tageslicht Morgennebel zu sehen, die geheimnisvoll über den grünen Wäldern und Matten schwebten. Aber noch ist der Sommer da und schon bald wärmte die Sonne mit Kraft die Fluren und Hänge, verschwunden war bald der Morgennebel, der einem hellen und warmen Sommertag wich. Ein warmer Sommertag, das verbinden wir mit vielen guten und heiteren Gedanken, nennen es gerne auch einen Segen, der uns geschenkt ist.


Blick auf das Dorf Rüderswil

Das Segnen oder selbst Segen sein war auch das Thema der Predigt von Pfarrer Lorenz Schilt. Was ist eigentlich ein Segen? Es ist ein Begriff, der in der Bibel immer wieder zu finden ist. Ein Segen ist stets etwas gutes. Segen bedeutet: Gutes empfangen, das Gute aber auch weitergeben. Lorenz Schilt gab in der Folge einige Beispiele: ein Frühlingsregen, der Pflanzen und Bäume wachsen lässt und Grundlage für eine gute Ernte ist. Segen ist da, wo Leben frei von Krankheit entstehen und gedeihen kann. Segnen heisst, das gute wollen – und es auch tun.
Im neuen Testament ist es Jesus Christus, der durch die Taufe am Jordan gesegnet wird, selbst aber viele Menschen auf seinem Weg segnet, indem er ihnen Hoffnung und Zuversicht schenkt und ihre Krankheiten heilt. Segen liegt in einem freundlichen, ehrlichen Gesicht und in jedem guten Gedanken. Nicht umsonst heisst es im aaronischen Segen: der Herr lasse sein Angesicht über dir leuchten.

Gott möchte, dass auch wir Menschen ein Segen sind. So sagt er zu Abraham: Ich will dich segnen und dir einen grossen Namen machen und du sollst ein Segen sein (1. Mose, 12,2). Wie Abraham empfängt auch Jakob Gottes Segen. Im Gegensatz zu Abraham muss Jakob aber um diesen Segen kämpfen – alleine und eine ganze Nacht lang. Dieses gleicht dem Ringen mit dem Schicksal, dem Aufrechtstehen gegen alle Anfechtungen und Widrigkeiten. Und am Ende überwindet Jakob die Dunkelheit und erlebt das Aufsteigen der Morgenröte. Jakob kämpft entschlossen bis zur Mörgenröte, die ihn als Sieger im Zweikampf sieht. Längst hat Jakob erkannt, dass sein Gegner ein überirdisches Wesen ist und fordert von ihm das Kostbarste, das er sich vorstellen kann: segne mich!

Als die Predigt ausleutete, machten sich die Gottesdienstbesucher im Licht eines schönen Sommertages auf den Heimweg. Ein Segen auf dem Heimweg also. Und was ist, wenn es schon Morgen wieder nass und kalt ist? Wir können das Wetter nicht beeinflussen, aber etwas anderes steht in unserer Macht: den empfangenen Segen in den Tagen die nun kommen, grosszügig und mit vollen Händen weitergeben: selbst ein Segen für andere sein.