Archiv des Autors: Benjamin Stocker

«Mir wei’s zäme schön ha»

Miteinander schöne Zeiten erleben, so lautet ein Motto unseres Präsidenten Max Zürcher. Und so wurde aus einer guten Stimmung ein Ton, dann ein Klang und zuletzt ein Reigen inniger, schöner Melodien, der die Konzertbesucher begeisterte. Zusammen mit der Landjugi Oenztal und der klubeigenen Theatergruppe wurden zwei in allen Teilen gelungene Jodlerabende durchgeführt.


Theater Wo liegt die Costa Brava

«Werden wir wohl genug Besucher haben?» So lautete die bange Frage einiger Buchsijodler vor den Konzerten, denn die Vorzeichen standen nicht besonders gut: landauf und landab wurde im Oberaargau gefeiert, konzertiert und gespielt. Entsprechend gross war die Überraschung, als zahlreiche Platzreservationen eintrafen und auch viele Kurzentschlossene das Konzert besuchten. Ein voller Saal an beiden Abenden war die glückliche Folge davon. So versammelten wir uns vor dem grossen Moment auf der Bühne hinter dem geschlossenen Vorhang, etwas angespannt, aber auch mit Freude über die vielen Gäste.

Traditionell wurde das Konzert mit Tanzmusik eröffnet und schnell verbreitete sich im Saal eine gute Atmosphäre. Das Schwyzerörgeliquartett Mupf-Lupf und die Türmlibuebe aus Bütschwil fanden auf Anhieb den richtigen Ton; mit temporeicher und stimmungsvoller Tanzmusik eröffneten sie den Konzertteil wie man es sich besser nicht wünschen kann. «Mir wei’s schön ha zäme», so klang die Botschaft aus den Instrumenten, aber auch aus den Gesichtern der Musiker.

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Entspannt vor dem Auftritt: Rene und Oskar

«Ds Ankebälli und ds Schmitteliedli hei mir bsunders guet gfalle, ds Schmitteliedli ha-n-i als Chind sälber no gsunge», so lautete der erste Eindruck einer Besucherin nach dem ersten Konzertteil. Aber auch für die anderen Vorträge fand sie nur lobende Worte. Was war bisher geschehen? Eröffnet wurde das Jodlerkonzert mit dem Chüejerbuebelied von Oskar Fr. Schmalz. Diese alte, in der ganzen Schweiz bekannte Weise ist ein echtes Jodlerlied der althergebrachten, urtümlichen Schule. Es strahlt grosses Älperglück und tiefe Lebensfreude aus, wenn es mit Können und Hingabe gesungen wird. Und unsere Chorleiterin war zufrieden: «Dir heit schön gsunge».
«Mi Boum», so lautet der Titel des wunderschönen Liedes von Theres Aeberhard. Es ist voller Lebensweisheiten und Erkenntnissen, wie unser Präsident zu berichten weiss. «Bi üs da steit grad ob em Hus e prächtig schöni Linde», so beginnt das Lied, so klingt die innige, volksliedartige Melodie, die gewiss noch viele Freunde und Interpreten gewinnen wird.

Als der letzte Jodel von «Mi Boum» verklang, kam der grosse Moment: zusammen mit der Landjugi Oenztal sangen wir den Thunersee von Adolf Stähli. Der Auftritt war für alle ein Erlebnis, das noch lange in schöner Erinnerung bleiben wird. Doch wie kam es dazu, dass die «Landjügeler» zusammen mit dem Jodlerklub Herzogenbuchsee zwei Lieder einstudierten? Edith erklärt es so: «schon vor Jahren war der Wunsch da, einmal so etwas wie einen Jodlerkurs zu machen. Bei einer der letzten Hauptversammlungen wurde das Anliegen wieder angesprochen und da der Götti eines unserer Mitglieder im Jodlerklub singt, war der Kontakt rasch hergestellt». Spontan wurde im vergangenen Herbst entschieden, gemeinsam drei Proben zu organisieren und dabei drei Lieder zu üben: Einen Naturjodel, das Bärnbiet von Jakob Ummel und – eben – der Thunersee. Die gemeinsam verbrachten Stunden waren eine lange Kette erfreulicher Überraschungen und Erlebnisse. Zum einen, da schon am ersten Abend rund 12 Mitglieder der Landjugend die Probe besuchten, ferner wegen der Proben selbst, die von einer heiteren und ungezwungenen Stimmung getragen waren, endlich wegen der Zusage der Landjugi, an unserem Konzert mitzuwirken.
So erklang im Verlauf des Abends das Bärnbiet, das «Schmitteliedli» als Zugabe und dann vom Jodlerklub noch das Ankebälli und die Bergandacht von Reto Stadelmann. Ein rundum gelungenes Konzert fand so seinen Abschluss. Doch dies war erst der erste Teil des Abends. Denn hinter den Kulissen hatten sich während der Liedervorträge die Theaterleute vorbereitet. Und dieser Bericht wäre nicht vollständig, wenn er das Theater nicht auch erwähnen würde.

Unter der Regie von Wally Schneider wurde das Lustspiel «D’Villa a dr Costa Brava» vorbereitet. Wally hat schnell die Talente der Theatergruppe erkannt, die Rollen optimal verteilt und das Stück mit vielen lustigen Einlagen bereichert. Insbesondere der turbulente Schluss des Theaters stammt zur Gänze aus Wally Schneiders Zauberstab. Trotz der kurzen Vorbreitungszeit spielten alle Theaterleute sicher, ja wuchsen über sich selbst hinaus und bescherten dem Publikum ein echtes Vergnügen. In dem Stück gibt es keine Hauptrollen und alle Mitwirkenden haben im Stück ihren speziellen Auftritt. Zum Beispiel das auf einem Stuhl deklamierende Margrit, gespielt von Johanna Hofstetter. Oder Hugo Horisberger in der Rolle des mutmasslichen Bankräubers Heiri, der gegen das Ende des Stückes für viele turbulente Momente sorgt!

Das Theater hatte sogar einen kleinen Ableger in Form des „Sketches mit Alphorn“: Yvonne Roth und Benjamin Stocker sorgten für eine gelungene Abwechslung innerhalb des Konzertprogrammes und mimten ein Ehepaar, bei dem die Romantik der verliebten Jugendjahre irgendwie verschwunden ist…

Mit dem Theater fand der Jodlerabend seinen Abschluss. Natürlich blieben viele noch sitzen, denn nach dem offiziellen Programm folgt der gesellige Teil. Zusammensitzen mit Freunden und Bekannten, Erinnerungen und Erlebnisse austauschen. Schwärmen, aber auch kritisieren, fachsimpeln und bereits wieder Pläne für die Kommenden Ereignisse schmieden. Spässe machen und lachen, singen und jutzen. Oder kurz: Es zäme schön ha!

Meister Merkenau bleibt hartnäckig

Zwei Tage sind vergangen, seit die Saatkrähennester im Kreuzackerpark vom Solothurner Werkhof entfernt worden sind. Das Ziel der Aktion war es, die schwarzen Vögel dazu zu bringen, ihre Nistaktivitäten an einen weniger exponierten Platz zu verlegen. Offenbar wollen die Krächzer davon aber nichts wissen und zeigen keine Anstalten, das umstrittene Terrain zu räumen. Statt den Kreuzacker zu verlassen, versammelten sie sich nach dem Nestraub wieder auf den Platanen. Der Schock über die verlorenen Nester hielt nicht lange an, denn noch am gleichen Tag ergriffen die klugen Tiere die Initiative. Die Aktion der Behörden wurde mit Verachtung abgestraft und der Nestbau mit Entschlossenheit fortgesetzt. In nur zwei Tagen vollbrachten die Vögel das Kunststück, rund 12 Nester teilweise wieder aufzubauen:

Nestbau Kreuzackerpark Solothurn

Dabei legen die wendigen Tiere eine verblüffende Arbeitsleistung an den Tag, mit grossem Eifer wird Baumaterial herbeigeschafft um den Verlust wiederherzustellen. Dass die Saatkrähen es eilig haben erstaunt nicht: Die Brutzeit hat begonnen. So stellt sich abschliessend die Frage: Was hat die rund 4000 Franken teure Aktion gebracht? Bis jetzt zeigen sich die Krähen jedenfalls wenig beeindruckt. Möglicherweise setzen die Verantwortlichen auf Kontinuität. Steter Tropfen höhlt bekanntlich den Stein. Das könnte aber zu einer echten Geduldsprobe werden, nicht nur für die Saatkrähen. Denn diese haben in den vergangenen Tagen bewiesen, dass sie ihren Berner Artgenossen in Sachen Hartnäckigkeit und Beharrlichkeit in nichts nachstehen.

Krähennester im Kreuzacker entfernt

Wie vom Solothurner Werkhof bereits angekündigt, sind die Saatkrähennester im Kreuzackerpark entfernt worden. Entgegen früherer Meldungen sind jedoch alle Nester weggeräumt worden. In einer ersten Ankündigung war nur von den Nestern über der Hafebar die Rede.

Somit wurde einmal mehr gegen die Tiere entschieden. Alternativen, wie das Problem gelöst werden könnte, ohne die Krähen zu vertreiben, wurden nicht geprüft. Die Verantwortlichen haben einen pragmatischen Weg gewählt: sind die Nester weg, werden auch die Saatkrähen verschwinden – jedenfalls vorerst.

Update 1 (29.3.2007): Mit einem Tag Verspätung berichtet das Solothurner Tagblatt über die Räumung der Nester. Dabei bestätigt sich der Verdacht: Einige der Saatkrähen hatten bereits Eier gelegt, die Nester hätten also nicht entfernt werden dürfen, da Saatkrähen eidgenössisch geschützt sind und die Nester während der Brutzeit nicht angetastet werden dürfen. Laut Vogelwarte beginnt die Brutzeit der Saatkrähen bereits Mitte März, die Räumumgsaktion kommt also zu spät. Pikant: Ein an der Räumungsaktion beteiligter Mitarbeiter teilte auf Anfrage mit, dass er keine Anweisung hatte, Nester mit Eiern auf den Platanen zu belassen:

«In die höher gelegenen Nester konnten wir hineinschauen. Dort sah ich keine Eier», sagt er. Doch nach einem Teil der Nester hätten sie mit Haken greifen müssen, ohne den allfälligen Inhalt zu sehen. «Vielleicht waren in ein, zwei Nestern Eier drin», räumt er ein. Die Frage, ob sie vom Jagdverwalter die Weisung erhalten hatten, die Aktion zu stoppen, sofern Eier zu sehen sind, verneint Znidaric. «Ich persönlich hatte keinen Kontakt zu ihm, wir führten nur den Auftrag aus.»

Auf meine Anfrage bestätigte der Vorsteher der Abteilung Jagd und Fischerei, dass es in einigen wenigen Nestern Eier gehabt haben könnte und bedauert dies sehr. Es sei nicht die Absicht gewesen, Nester zu zerstören, in denen bereits gebrütet wird. Den Ausführenden könne kein Vorwurf gemacht werden, weil mehrere Nester mit Stangen entfernt werden mussten. Es war dem Personal nicht möglich, in diese Nester hinein zu sehen. Die Aktion sei zudem nach den Empfehlungen der Vogelwarte Sempach durchgeführt worden: bei hohen, schwer zugänglichen Bäumen ist es gemäss den Empfehlungen sinnvoll, dass die Nester zu einem möglichst späten Zeitpunkt entfernt werden.

Stille Zeitzeugen

In der gemütlichen Gaststube im Restaurant Sternen im Heimisbach ist noch vieles wie vor 60 Jahren: an der Wand hängen Werbeplakate aus den 50er Jahren, Fotos der Aktivdienstgenaration und inmitten all dieser Zeugen einer vergangenen Zeit findet der Besucher ein grosses Portraitbild von General Henri Guisan. Gewiss ist es dort seit mehreren Jahrzehnten aufgehängt, so wie ein anderes Bild, das eine Bauernfamilie darstellt, die Mutter in der Berner Sonntagstracht, der Vater in Uniform, mit Tornister und umgehängtem Karabiner. In vielen Restaurants sind auch heute noch Bilder und Fotos von Henri Guisan zu finden. Sie sind fester Bestandteil der Ausstattung der Gaststube und behalten ihren Platz selbst dann, wenn der Besitzer des Restaurants wechselt oder wenn umgebaut wird. Hin und wieder verschwindet aber auch eines der meist mehr als 50 Jahre alten Bilder. Dieses hier mag viele Jahre in einem Wirtshaus zu sehen gewesen sein, bevor es veräussert wurde und in den Besitz eines Theaterfundus (!) gelangte:

Das Portrait steht in einem bemerkenswerten Kontrast zu den bekannten Fotos, auf denen der grosse Stratege mit entschlossenem, ja oft strengem Blick zu sehen ist. Der Künstler, der dieses Bild malte, schuf einen Guisan, der den Betrachter aufmerksam, fast etwas verwundert anblickt. Die hochgezogenen Augenbrauen geben dem Portrait des populären Generals ein heiteres, fast schalkhaftes und lebendiges Aussehen.

Henri Guisan wurde am 30. August 1939, zwei Tage vor dem Ausbruch des zweiten Weltkrieges, von der Bundesversammlung zum General gewählt. Nach der Vereidigung traten Guisan und die Bundesräte vor die wartende Menge auf dem Bundesplatz und stimmten die Nationalhymne an.

Mit den Kriegsjahren begann für die Schweiz nicht nur eine Zeit der äusseren Bedrohung. Auch im eigenen Land gab es Bewegungen, die sich von den kriegerischen Erfolgen der Deutschen blenden liessen und sich dem «neuen Europa» anschliessen wollten. Ihnen gegenüber stand aber die Mehrheit des Volkes, das sich als Nation existentiell bedroht fühlte und bereit war, für die Unabhängigkeit des Landes jedes Opfer zu bringen. In dieser Zeit doppelter Gefahr hatte die Schweiz das Glück, an der Spitze der Armee einen Oberbefehlshaber zu besitzen, der zu einer Integrationsfigur wurde. Guisan verstand es, alle Zwistigkeiten und rivalisierende Ideologien zu überwinden und den Widerstandsgeist im Land zu einen. Die daraus gewachsene, unbedingte Entschlossenheit zur Verteidigung der Nation, gepaart mit einer klugen und vorausschauenden Diplomatie führten dazu, dass der furchtbarste Krieg aller Zeiten an der Schweiz vorbeiging.

Em Pfarrer si Troum

Het es scho je einisch so e schöne Meietag gä? Im Liecht vo der milde Früehlingssunne het ds früsche Loub vo de Böim i hällem, zartem grüen glüchtet und uf de Wise hei tuusig mal tuusig Gänseblüemli, Margritli, Ankeblüemli und Löwezahn blüeiht, es isch gsi, als ob si voller Läbesfröid mit offene Arme die warme Sunnestrahle i sich ufnäh. Es isch gsi, als ob jedes Blüemli sälber es Sünneli möcht si. Und no bevor der nöi Tag im erschte Morgeliecht erwachet isch, hei d’Vögeli i de Böim am Waldrand afa Liede, voll Fröid u Übermuet, als hätt es nie e Winter gä.

Ou d’Bure si früeh uf de Bei gsi, um ihres Tageswärch z’vollbringe und gli druf het die mildi, früehligshafti Morgeluft nach früschem, würzigem Gras gschmöckt. Es isch flissig gwärchet worde a däm schöne Tag; aber doch het me hie u dert chöne gseh, wie d’Landlüt e Momänt si blibe stah zum das Wunder vo däm blüeiende Meietag i sich uufznäh, grad so wie d’Blüemli ihri Blüete der Sunne entgäge recke. Doch während die Blüemli uf em Fäld elei am Sunneliecht ihri Fröid gha hei, hei d’Buebe u Meitschi der Früehlig o im Härzgrüebli gspürt. D’Sunne het o d’Liebi la erwache und so isch mänge Gspass u Schabernack tribe worde und i das hälle Morgekonzärt vo de Amsle u Spatze het sich mängs Meitschlache gmischt.

Wo der Abe cho isch in Bächliried, ds Tageswärch vollbracht isch gsi, het sich der Tag im Aabeliecht no einisch vo sire schönste Site zeigt. D’Sunne het sich gneigt, e milde Luft het Bletter, Greser u Strücher fiin gstrichlet und am töif blaue Himmel si Silberwülchli verbi zoge, keis het em andere gliche. D’Dörfler si uf em Bänkli vor em Hus ghocket, si de Fälder nah spaziert zum ihres Tagwärch no einisch z’gschoue oder hei sich es gäbigs Plätzli gsuecht, zum der Abe z’gniesse und zum zäme no chli luschtig gsi.

Wo d’Chileuhr achti gschlage het, si es paar Manne gäg em alte Schuelhus zue marschiert. Aha, hüt isch ja e Gmeindsversammlig. Wil es in Bächliried kei geeignetere Platz gha het, si die Gmeindsversammlige meischtens im Schuelhus ghalte worde und hüt isch ebe grad das Schuelhus e wichtige Punkt uf der Traktandelischte gsi. A däm alte Gebäude het es afe a allne Orte gfählt, es isch z’chli gsi, boufällig, ohni rächti Heizig u no mängs anders het zu Beastandige Alass gäh. Zäme mit em Schuelmeister Fritz Schmid het e Usschuss e Plan usgarbeitet, zum das alte Gebäude abzrisse und dür-n-es nöis z’ersetze. Es versteiht sich vo sälber, dass so öppis e tolle Schübel Gäld choschtet und so hei sich im Gmeindrat zwe Parteie bildet. Die einte hei em Plan für das nöie Schuelhus zuegstimmt. Die andere si der Meinig gsi, e Reparatur würd sauft länge u chäm wohlfeiler. Das alte Schuelhus tüeis no lang!

I der Versammlig isch ou der jung Pfarrer Ernst Bigler derbi gsi. Vor eim Jahr isch är uf Bächliried cho, sis unkomplizierte u spontane Wäse isch im Dorf guet ufgnoh worde, bsunders wil der Bigler e rächt e praktischi Vorstellig vom Pfarramt gha het. Für d’Sorge u Alige von de Lüt het är offeni Ohre gha u sini mängisch unkonventionelle Methode si scho meh als einisch Dorfspräch gsi.

Item. Der Pfarrer het sich derfür starch gmacht, dass es nöis Gebäude ufgrichtet wird u het sich lideschaftlich für die Sach igsetzt. Da het es nid chöne fähle, dass är mit em Wortfüehrer vo der Gägepartei, em Stalder Heinz, anenand grate isch. Der Stalder isch eine vo de habligschte Bure gsi im Dorf, so dass der Pfarrer partout nid het chönne begriffe, dass grad dä sich gäge das nöie Schuelhus sperrt! «Ds Gäld darf nid die einzige Richtschnuer si für so wichtigi Entscheide. U mir müesse o a ds Gmeinwohl und a d’Zuekunft vo üsem Dorf dänke!» So het dä jung Studieabgänger argumentiert und der Startschuss gä für-n-es hitzigs Hin und Här. Fascht e Stund isch die Debatte gfüehrt worde und am Schluss, wo der Amme het la abstimme, het d’Partei für’s nöie Schuelhus gstimmt. Im nächste Früehlig söll bout wärde. Em Pfarrer isch es am däm Abe also glunge, die Unentschlossene z’überzüge.

Das het natürlich wider Diskussione gäh. Vor allem die Unterlägene, agfüehrt vom Stalder Heinz, hei nach der Versammlig i der Dorfwirtschaft d’Chöpf zämegsteckt. «Wohl, a üsem Pfarrer isch e Politiker verlore gange», het der Gärber Res gspöttlet. und isch sofort vo sim Tischnachbar, em Riedbur, akkordiert worde: «Dä cha guet rede, dä mues nid hälfe zahle!» Der Stalder Heinz het nid vil gseit, nume hie und da ob de Wortmäldige gschmunzlet. Är het sich es Chöcherli zwäg gmacht und es sich a sim Schöppli la wohl ga. Wo-n-är um si Meinig gfragt worde isch, het är zur Überraschig vo der Rundi sogar es Lob gfunde für e Pfarrer: «Är het ja rächt, üses Schuelhus isch z’chli u afe schitter. Dänkit o, es schöns nöis Schuelhus, das macht sich de öppe guet i üsem Bächlieried!» Mit dene Wort het der Stalder zfride glächlet u sine Kamerade zueproschtet. Füehrt är ächj öppis im Schild? Es isch zäntume bekannt gsi, dass dä Stalder zwar e guetmüetige Kärli isch, das är aber o e schlaue Fuchs cha si, wenn es drufab chunt.

Die schöne Früehligstage si vergange und denn isch der Heuet cho. Druf het es e heisse Summer gäh und d’Lüt si nid unglücklich gsi, wo der Herbscht cho isch und d’Tage nümm ganz so heiss si gsi. Mänge milde Herbschttag isch gfolgt und het iglade, dei guldigi Herbschtsunne z’gniesse. O der Pfarrer het sich das nid la entgah und het die freie Stunde für usdehnti Spaziergäng dür Fäld u Wald gnutzt. Du isch är ei Tag em Stalder begägnet. Dä het grad es Fäld am Waldrand pflüegt. Me isch is Gspräch cho, het über d’s schöne Wätter, aber o über anders brichtet, o über ds bure. Das her der Pfarrer interessiert, är isch ja sälber us ere Burefamilie cho. Stolz her der Stalder siner schöne Ross präsentiert, het em Pfarrer sis Land zeigt und vo der guete Ärnt brichtet. Wie-n-es so geit isch me bim däm dorfe ou uf ds Pflüege cho. «Ja», het der Pfarrer gmeint, «das isch gwüss ke liechti Arbeit, der Pflueg suber u gredi us z’füehre. Als Bueb ha-n-i mim Ätti mängisch derbi müesse hälfe und d’Ross füehre.»

Der Stalder het ob däm Bricht ufghorcht. Dass der Pfarrer öppis vom bure versteiht, het är scho gwüsst. Und es het ne o nid aparti verwunderet, dass dä geischtlich Herr vo dere herte Arbeit grad eso i ds’Schwärme chunt. Es wird halt o d’Erinnerig a die eigeti Jungendzyt si, het der Stalder richtig vermuetet. Plötzlich chunt em Buur e schelmischi Idee. Isch jetz öppe e günschtigi Glägeheit cho, sich für die verloreni Abstimmig a der letschte Gmeindsversammlig z’revanchiere? «Das cha-n-i mir gar nid vorstelle, Herr Pfarrer, wie Dir der Pflueg füehret», antwortet der Stalder schalkhaft uf dä Bricht vom Pfarrer. «Das müsst Dir mir zeige!»

Natürlich het der Pfarrer im erschte Momänt nid rächt welle. Schliesslich het är sit Jahre ke so herti Arbeit verrichtet und isch gwüss us der Üebig cho. Und wenn de das öpper gseht? Nei, doch lieber nid, het der Pfarrer zu sich sälber gseit. Derzue isch är ja o nid passend agleit gsi und het nume Halbschue treit.

Aber der Stalder het nid lugg gla und partout druf beharrt, dass der Bigler der Pflueg füehrt. Wenn es o nume es paar Meter si. «Packit zue, Herr Pfarrer, i will de d’Ross scho füehre», het är der Bigler ermunteret und isch scho bi der Ross gstande u het gwartet. Was der Bigler nid het chönne wüsse: Dä Acher isch no vor-n-es paar Jahr e Wald gsi und im Bode het es no immer Wurzelstöck gha. Da het es chönne passiere, dass der Pflueg öppe einisch isch blibe stecke oder e Satz näbeuse gnoh het. Aber am Änd isch em Pfarrer ob all däm awänge vom Stalder nüt meh anders übrig blibe. Är hänkt si Chutte a-n-e Boum, steit i sim wisse Hemmli hinter e Pflueg un packt chreftig zue!
«Hü!» seit jetz der Stalder und scho isch es los gange. Die erschte paar Meter isch no alles guet gange. Aber denn isch genau das passiert, wo dä Chätzer’s Stalder druf gwartet het. Der Pflueg gratet a-n-e Bitz Holz im Bode und heltet plötzlich näbeuse. Der Pfarrer merkt’s u probiert kuraschiert entgäge z’ha. Aber mit dene Schue wo-n-är treit, isch halt bim beschte Wille e ke halt uf däm weiche Bode. U so isch passiert, was chum z’vermide isch gsi. Der Pfarrer rütscht us u ma e Momänt nümme Schritt halte. Will aber d’Ross witer zieh heltet der Bigler plötzlich vorine, verlürt druf ds Glichgwicht u geit i d’Chnöi! «Hooo!» rüeft är jetz und wo d’Ross still hebe, chnöilet är no immer am Bode.
Wo der Stalder die Sach gseht, isch är sofort cho z’springe u het em Bigler zwäg ghulfe. Em Pfarrer e Streich spile, ja gwüss, das het är welle. Aber jetz het es ihm doch schier Angscht gmacht, dass der Bigler bi däm Sturz ugfehlig worde isch. Zum Glück isch nüt passiert. Der Bigler isch e chreftige junge Ma gsi u het das Abendtür uf Stalder’s Acher unbeschadet überstande.

Aber jetz lueget einisch dä Pfarrer a! Vo de Schueh bis über d’Chnöi si d’Chleider verdräckt gsi und im linge Hosebei het es e tolle Schranz gha! Ou das wisse Hemmli isch voller Härdfläcke gsi. Der Stalder het em Pfarrer agha, doch ja zum ihm hei z’cho, zum dert dä Schade i d’Ornig ‚z’bringe. Ihm isch die ganzi Gschicht hinde u vore nümm rächt gsi. Aber der Bigler het partout nid welle. Im erschte Momänt het är sich über si eiget Übermuet gergeret, het der Chittel vom Boum gnoh, sich vom Stalder verabschidet u isch heizue. Erscht uf em Heiwäg het sich sis Gmüet wider ufghällt und wo-n-är hei cho isch u si Frou z’grächtem verschrocke isch, het är wider chöne lache! «Jetz gsesch es, Lisbeth, i ha scho der rächt Bruef gwählt, us mir hätt es e kei Buur gäh!» So het der Pfarrer e Gspass gmacht und denn sire Frou vo sim Heldestück brichtet.

Aber der Pfarrer het’s wohl gmerkt, dass ihm der Stalder e Streich gspilt het. «Jawohl, das isch jetz der Zeis für d’Schuelhusabstimmig», het är zu sich sälber gseit, «und ig ha’s nid gmerkt. Dä Stalder het mi verwütscht!» Die Sach het em Bigler o i de nächste Tage z’dänke gä; es het ihn gfuchset. Chönnt me ächt dä Stalder nid o einisch verwütsche?

Es isch e schöni Gwohnheit vom Pfarrer gsi, dass är siner Predigte sälber gstaltet het. D’Idee derzue het är am beschte i der freie Natur chönne finde. So isch är öppe einisch am Waldrand z’finde gsi, wie-n-är Idee gsammlet und notiert het. Wie wunderbar het Gott üsi Wält doch gmacht, dä Gedanke isch em Pfarrer immer wider dür e Chopf und het ihm Inspiration gschänkt. O am Samstig nach der Gschicht mit em Pflueg het der Pfarrer vor am Abe si Notizblock gnoh und isch us em Hus. Si Wäg het ihn zum eim vo sine liebschte Plätzli gfüehrt, es isch es Bänkli am Waldrand gsi, keni hundert Meter vom Pfarrhus entfärnt. Vo dert si d’Hüser und Fälder vo Bächliwil gseh gsi und i der Färni hei d’Schneebärge unter em blaue Himmel gschimmeret.

Aber dasmal het der Bigler Ernst nid nume e Idee für-n-e nöi Sunntigspredigt gsuecht. Nei, in Gedanke isch är no immer bim Stalder Heinz gsi. Der Plan, däm Stalder o e Streich z’spile het no immer im Chopf vom Pfarrer desume gspukt. Es isch e sunnige u warme Herbschttag gsi und wo der Bigler zu sim Plätzli chunt, zieht är d’Chutte ab, hockt uf’s Bänkli und nimmt der Notizblock füre. So het är, ganz in Gedanke vertöift, im erschte Momänt dä schön Tag gar nid wahrgnoh. «Söll i ächt e Kommentar in der Predigt iboue?» Und während der Bigler uf sim Bänkli thront und sinnet, ghört är, wie in de Böim über ihm e Spatz singt. Es heiters, fröhlichs Lied het das fiine Vögeli gsunge und gli druf het e zwöiti Stimm igsetzt, e dritti isch derzue cho und gli druf isch ds schönschte Konzärt z’ghöre gsi, häll wie Silber, innig und schön. Der Pfarrer het glost.

«Oder wär d’Eröffnig vom nöie Schuelhus e Glägeheit? Wie wär’s, wenn i dert…» Aber scho wider wird der Pfarrer abglänkt, vor sich am Bode gseht är mängs Blüemli, wo-n-är sich vorhär gar nid gachtet het! Lüchtend gälbi und wisse Blüete het es uf der Weid vor em Wald gha und scho het der Pfarrer sis Bleistift gnoh und eis vo dene Blüemli welle zeichne. Aber nei, d’Predigt, der Stalder! Der Bigler hockt wider grad häre un faht a notiere: «Vom Werden eines neuen Schulhauses…» Aber scho luegt der Pfarrer wider uf, wil är am Himmel es Grüppeli mit schneewisse Wülchli gseht, wo dert ganz still und unbeweglich am blaue Himmel stöh. Und uf das abe länke d’Spatzeliedli wider d’Ufmerksamkeit vom Pfarrer uf sich. Wie isch doch das e prächtige Tag! Der Pfarrer leit d’Notize wäg, und macht es sich uf em Bänkli bequem. Wie wär’s, wenn i e Chehr ablige und de Vögeli zuelose? Nume e Momänt? Der Pfarrer entspannt sich, es wird ihm liecht um’s Härz, sis Gmüet findet Witi u Rueh. «Lue, wie das lüchtet i de Bärge. Lue dä blau Himmel, d’Blüemli… der Stalder… wiss und gälb…»

«Ja, Her Pfarrer, so schön heit Dir gwüss no nie prediget.» Mängs Komplimänt het der Bigler dörfe entgägenäh, nachdäm är im Gottesdienst vo der Liebi Gottes gredt het, wo mir chöi gseh a jedem Tag: «Nid nume ei oder zwe Boumsorte, nei tuusigi, e jede i sire eigete Art, het der Herrgott erschaffe. Und de erscht die vile, vile Blüete, i allne Farbe. So wie d’Natur i überwältigendem Richtum vor üs steit, so isch Gott. Aber all die Pracht isch nid nume da, dass mir üs drüber fröie. Nei, ou üses Tageswärch söll dere Vilfalt gerächt wärde. Und so wie der Herrgott üs im Übermass beschänkt het, so sölle o mir nid gitte, sölle grosszügig si mit üsne Mitmönsche. Sig es mit de Härdöpfel oder mit em Verzeihe, wenn öpper gfählt het.»

Während der Pfarrer no d’Predigtgänger verabschidet het, hebt ihn plötzlich öpper a der Schultere. Der Pfarrer luegt überascht, wär das isch und…

«Aber Ernst, was machsch ou du?» Es isch d’Lisbeth gsi, wo ihre Ma us em Schlaf gholt het. Bald e Stund isch der Pfarrer uf sim Bänkli gläge und wenn d’Lisbeth ihn vor em Z’Nacht nid wär ga sueche, gwüss hätt das Plätzli der Pfarrer i sim sunnige Schlaf no lenger bewacht. So si die zwöi heizue und uf em Pfarrer sim Notizblock isch nüd gstande, nid ein Zyle. Aber das wär o ganz vergäbe gsi, denn am folgende Sunntig Morge het der Pfarrer i der Predigt vo sim Troum erzellt. Was genau är gseit het, wüsse mir nümm. Aber nach der Predigt isch öppis passiert, wo Bächliwil no nie gseh het: Bim verabschide isch der Stalder, wo süsch geng grad hei isch, spontan zum Pfarrer häre gstande, het glachet u gseit: «Gällit, Herr Pfarrer, Dir chömit hüt zu üs zum Zmittag.»

«Antike Metropolen»

Wo heute nur noch Ruinen zu sehen sind, erhoben sich vor Jahrtausenden Städte mit einer Pracht, wie sie heute nicht mehr vorstellbar ist. So lässt es sich erklären, dass wir staunend und ehrfurchtsvoll vor den Überresten der glanzvollen Tempel, Arenen oder Basiliken in Athen, Rom oder Alexandria stehen. Ich habe dies selbst erlebt, als ich an einem heissen Junitag die Akropolis bestieg und dann vor dem Parthenon stand. Schweigend und mit grosser Bewunderung blickte ich auf den mächtigen Tempel, dessen Säulen 10 Meter in den Himmel ragen.

Die Faszination und Anziehungskraft der Antike auf die heutige Zeit ist ungebrochen. Es ist das Andersartige, das fern der unsrigen Zeit liegt und umgeben ist mit einer Aura des Geheimnissvollen und Mythenhaften. Blicken wir auf die Überreste der altvorderen Zivilisation, sehen wir nicht nur die glanzvollen und mächtigen Bauwerke der Griechen oder Römer. Beim Betrachten baut unsere Fantasie eine Brücke durch die Zeit und lässt uns ahnen, wie es damals war!

Auch das Buch «Antike Metropolen» aus dem Theiss Verlag ist ein Brückenbauer. Lebendig, anschaulich und reich illustriert werden darin neun antike Metropolen vorgestellt: Babylon, Hattuscha, Persepolis, Athen, Alexandria, Karthago, Rom und Konstantinopel. Obwohl die Beschreibungen der Städte von verschiedenen Autoren stammen, entstand dennoch ein einheitliches Bild: Zu jeder Metropole erfährt der Leser über die wichtigen Schritte der Entstehung, über den Aufstieg zu Grösse und Glanz, sowie über das, was die Stadt im Besonderen auszeichnet. Dabei werden auch einige populäre Irrtümer angesprochen: Babylon war nicht «sündiger» als andere Städte und das Verhältnis der Römer zu «Brot und Spiel» war etwa so wie dasjenige der Deutschen zum Fussball.

«Glück auf»

Nach einem erlebnisreichen Jahr, das in einer Reise nach Schweden seinen Höhepunkt fand, blieb den «Buchsi-Jodlern» nur wenig Zeit zum Ausruhen, neue Ideen für die Jodlerabende waren gefragt. Zusammen mit der Landjugendgruppe «Oenztal» wurde ein abwechslungsreiches Konzertprogramm einstudiert.

Noch sind die schönen Erinnerungen an die Reise nach Malmö vom vergangenen Dezember hellwach. Oskar Gisler, Tunnelbauingenieur und Mitglied im Klub, folgte einem Ruf in die skandinavische Stadt, wo eine umfangreiche Tunnelanlage gebaut wird. Oskar’s Einsatz ist es zu verdanken, dass für die Barbarafeier der Jodlerklub Herzogenbuchsee engagiert worden ist. Die Reise vom 2. bis zum 5. Dezember war geprägt von unvergesslichen Erlebnissen. Allen voran die würdige Barbarafeier am Eingang der Tunnelanlage, bei der auch die Tunnel und zwei Tunnelbohrmaschinen getauft und eingesegnet worden sind. Für diesen speziellen Moment wurde das alte Tunnelbauerlied «Glück auf» gesungen. Weitere Höhepunkte der Reise waren ein Kirchenkonzert, der Auftritt in einem weihnachtlich geschmückten Einkaufszentrum und ein vom Jodlerklub organisierter Raclette-Abend. Ein detaillierter Bericht ist auf der Homepage des Vereins zu finden: jodler.ch

Doch im vergangenen Jahr geschah noch etwas bedeutendes, die Landjugendgruppe Oenztal fragte spontan an, ob es wohl möglich sei, beim Jodlerklub zwei bekannte Jodellieder zu lernen. Natürlich wurden die jungen und singfreudigen «Oenztaler» herzlich willkommen geheissen und an drei Abenden im November 2006 wurde fleissig geübt. Einstudiert wurden die bekannten Waisen «Bärnbiet» von Jakob Ummel, «Am Thunersee» von Adolf Stähli und der «Steimanndlijutz» von Andre von Moos. Die Proben waren geprägt von einem regen Interesse aller Beteiligten und von einer fröhlichen, ungezwungenen Stimmung. Dies verlangte nach mehr und so wurde entschieden, dass zwei der Lieder am Jodlerabend unter Mitwirkung der Landjugendgruppe vorgetragen werden.

Ergänzt wird der Konzertteil durch Melodien aus alter und neuer Zeit. Das «Chüejerbuebelied» von Oskar Fr. Schmalz und «Ds Ankebälli» von Adolf Stähli sind Klassiker, die sich seit vielen Jahren einer ungebrochenen Beliebtheit erfreuen. Die «Bärgandacht» von Reto Stadelmann und «Mi Boum» von Theres Aeberhard sind Werke der Gegenwart, die eindrücklich beweisen, dass auch das Jodellied mit der Zeit geht, seinen traditionellen Wurzeln aber dennoch treu bleibt.

Wie alle Jahre hat sich auch die klubeigene Theatergruppe Gedanken gemacht, wie der Konzertteil mit einem heiteren Theater ergänzt werden könnte. Die Wahl fiel auf das Stück «D‘ Villa a dr Costa Brava», ein kurzer Zweiakter, der es in sich hat. Viele Überraschungen, unerwartete Wendungen und lustige Wortwechsel drehen sich um das zentrale Thema des Stückes, dem Kauf einer Villa in Spanien. Doch woher das Geld nehmen? Unter der Leitung von Wally Schneider entstand ein Theater der besonderen Art, das dem Publikum viele vergnügliche Momente bescheren wird.

Abgerundet wird das Unterhaltungsprogramm durch einen Sketch und durch zwei Ländlerformationen, die das Konzert eröffnen und am Ende zum Tanz aufspielen werden:

Samstag, 24. März 2007: Schwyzerörgeliquartett Mupf-Lupf
Samstag. 31. März 2007: Türmlibuebe Bütschwil

«Das Lob der Torheit»

Die Idee entstand auf einer Reise von Italien nach England, die Erasmus von Rotterdam im Jahre 1509 zu Pferde unternahm. Auf der Suche nach einem Zeitvertreib entschied sich der berühmte Humanist für eine «Lehrrede auf die Torheit» die er seinem Freund Thomas Morus widmete. so entstand ein literarisches Glanzstück, das auch den Leser der Gegenwart noch zu fesseln vermag. In der Gestalt einer Frau (!) tritt die Torheit an den Katheder und beginnt – ohne lange Umschweife – mit einem Tadel an die Zuhörer! Haben doch die Menschen Lobreden auf alle möglichen Dinge verfasst, auf die Tugend, die Gelehrsamkeit, die Frömmigkeit und vieles mehr. Allein über die Torheit herrscht eisernes Schweigen!

Dabei haben die Menschenkinder ihr vieles zu verdanken! Den verdutzten Zuhörern nennt die Rednerin in der Folge zahlreiche Exempel, in denen sich das Närrische günstig und fördernd auf das Miteinander der Menschen auswirkt. Besonders mächtig wirken hier die unbedingten Helfershelfer der Torheit, als welche Vergesslichkeit, Schmeichelei, Verstellung, Scherz und Duldsamkeit heissen. Könnte eine Ehe ohne sie bestehen, fragt die Torheit; und wie ist es mit der Freundschaft? Wo die Torheit auftritt, herrschen Freude, heiteres Tändeln und Frohmut. Menschen lassen sich täuschen und führen ein glückliches Leben in ihrer Illusion. Wollt ihr sie unglücklich machen, dadurch dass ihr sie gegen eine harte Wirklichkeit stosst?

Auf diese Weise folgert die Torheit, dass wir tief in ihrer Schuld stehen und durch unsere abweisende Haltung ihr gegenüber eigentlich undankbar sind. Doch die Torheit ist nicht nachtragend. Sie vergisst alle Sünden im Handumdrehen und verteilt ihre Gaben grosszügig und ohne zu rechnen.

Im zweiten Teil des Vortrages, der die verschiedenen Stände und Berufe zum Thema hat, widmet sich die Torheit zwei Gruppen besonders ausführlich: Den Philosophen und Theologen. An jenen lässt sie verständlicherweise kein gutes Haar. Die Torheit präsentiert uns die Philosophen als ergraute, griesgrämige, langweilige Bücherwälzer und Murrköpfe, die mit ihrer Erbsenzählerei und mit ihren sauertöpfischen Reden und Deklamationen jede gute Laune verscheuchen. Darum zieht der Monarch die Gesellschaft eines Narren vor, ist doch dieser unterhaltsam, witzig und zerstreuend.

Und die Theologen? Wie weit haben sie sich doch von der einfachen und bescheidenen Lehre des Christus entfernt! Ihr ganzes Auftreten, ihre Spitzfindigkeiten und krausen Lehrsätze, die mit einer wichtigen und altklugen Mine vorgetragen werden, wirken zutiefst närrisch, so dass der Theologenstand der Torheit viel zu verdanken hat. Was ist denn davon zu halten, wenn die Kirchenlehrer sich darüber streiten, ob Gott auch die Gestalt eines Kieselsteins oder Kürbis hätte annehmen können und im Disput einander anschreien und zuletzt handgemein werden?

Welch scharfer Kontrast entsteht, wenn die Torheit den Fürsten und Monarchen einen Spiegel vorhält. Ist dieser tugendhaft, ehrlich und um das Wohl seiner Bürger besorgt? Ist er unbestechlich und nicht auf persönliche Bereicherung aus? Ist für ihn die Gerechtigkeit und Clementia die Richtschnur aller Entscheidungen?

Im letzten Teil des Vortrages beweist die Torheit eloquent und belesen, dass das Lob auf sie gerechtfertigt ist, zahlreiche Belege aus der klassischen Literatur und aus der Bibel werden angeführt. Und dann findet der Vortrag sein Ende. Wer nun aber glaubt, eine Zusammefassung des Gesagten zu hören, irrt. Glaubt ihr wirklich, dass ich mich noch an das ganze Palaver erinnern kann, fragt die Torheit, während sie das Rednerpult verlässt.

Und der Philosoph? Er sass die ganze Zeit in der Menge der Zuhörenden und hörte dem Vortrag zu. Hin und wieder schmunzelte er. Er hat längst erkannt, dass alles Streben nach Weisheit der Torheit den Weg in das eigene Leben nicht gänzlich zu versperren vermag. Und vielleicht ist das ja auch gut so…

Telefonieren mit Asterisk (III)

Asterisk LogoDer letzte Teil hat gezeigt, dass die Konfiguration einfacher Aufgaben leicht zu bewerkstelligen ist. Mit ein paar Zeilen in den Konfigurationsdateien extensions.conf und sip.conf kann eine einfache, hausinterne Telefonanlage aufgebaut werden. Die Aufgabe bestand darin, zwei Telefone via SIP mit dem Server zu verbinden und einen möglichst einfachen Wähplan zu erstellen, so dass zwischen den beiden Endgeräten Gespräche geführt werden können. Im folgenden soll die Telefonanlage so ausgebaut werden, dass auch externe Gespräche geführt werden können. Genau so, wie mit einem herkömmlichen Telefon, das am Festnetz angeschlossen ist.

Um das Kunststück zu vollbringen, benötigen wir ein VoIP Konto bei einem Schweizer Provider. VoIP Konti für den Heimgebrauch gibt es bei SolNet oder Green bereits für eine Monatspauschale ab Fr. 10.–. Bei beiden Providern gibt es VoIP als eigenständiges Produkt oder als Zugabe zu einem ADSL Abonnement. VoIP Kontos werden meist in Verbindung mit einer ATA Box (Analog-Telefon-Adapter) verwendet, so dass sie auch mit einem handelsüblichen, analogen Telefon genutzt werden können. Eine kurze Beschreibung einer Fritz!Box ATA gibt es hier. Ich verwende im folgenden ein VoIP Konto mit den folgenden fiktiven Zugangswerten:

Telefonnummer: 032 517 81 80
Login: 0325178180
Passwort: horsepower
SIP Server: sip.solnet.ch

ATA Boxen oder SIP-fähige VoIP Telefone können diesen Zugang direkt nutzen, um externe Teilnehmer anzurufen oder Gespräche zu empfangen. Im folgenden Beispiel erweitern wir unsere Konfiguration so, dass der Asterisk Server den VoIP Zugang nutzt. Dies bringt den Vorteil, dass alle am Server angeschlossenen Telefone externe Nummer anrufen können – auch gleichzeitig! Bei eingehenden Gesprächen kann bestimmt werden, welche internen Telefone das Gespräch entgegennehmen können.

Bei einigen Providern können zusätzliche Telefonnummern zu einem VoIP Konto bestellt werden, so dass jedem Telefon eine externe Nummer zugewiesen werden kann. Wir werden uns vorerst mit einer Nummer begnügen. Die Konfiguration unserer Anlage sieht dementsprechend wie folgt aus:

Beide im letzten Kapitel angeschlossenen Telefone können externe Nummern wählen und werden dann via Asterisk und dem VoIP Provider mit dem gewünschtne Teilnehmer verbunden. Falls das Telefon des Angerufenen eine Nummernanzeige hat, erscheint dort die Nummer des VoIP Kontos, also 032 517 8180. Mit Asterisk ist es möglich, zusätzlich zur Nummer auch einen Namen anzugeben. Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten, die Caller ID (CID) zu manipulieren. Ruft ein externer Teilnehmer an, klingeln beide am Asterisk angeschlossenen Telefone.

In der Datei sip.conf müssen die folgenden Ergänzungen angefügt werden:

register => 0325178180:horsepower@sip.solnet.ch/0325178180

Damit wird der Asterisk Server angewiesen, sich beim VoIP Provider mit der Nummer 0325178180 zu registrieren. Der SIP Proxy beim Provider wird damit informiert, an welche Adresse im Internet ein eingehendes Gespräch weitergeleitet werden muss. Ruft jemand die Nummer 0325178180, gelangt das Gespräch zum VoIP Provider und dieser leitet es an unseren Asterisk Server weiter. Damit auch unser Server weiss, was er mit dem eingehenden Anruf zu tun hat, schreiben wird noch folgendes in sip.conf:

[sip-inout-0325178180]
type=peer
secret=horsepower
username=0325178180
fromuser=0325178180
host=sip.solnet.ch
context=default
insecure=very

Dieser Konfigurationsblock bewirkt zweierlei: Er wird einerseits benötigt um ausgehende Gespräche über den Wählplan zu initiieren. Andererseits dient er der Zuweisung eines externen Gespräches an einen Benutzer: Ruft jemand von extern auf unsere Nummer, durchsucht Asterisk alle Einträge in dieser Datei nach einem Namen, der mit der gewählten Nummer übereinstimmt. Wird ein Eintrag gefunden, gelten alle für diesen Benutzer festgelegten Parameter. Anschliessend wird im Wählplan eine passende Extension gesucht. Die Direktiven fromuser, insecure und context können in den meisten Fällen weggelassen werden. Ich habe sie trotzdem in das Beispiel aufgenommen, um sicherzustellen, dass das Beispiel funktioniert. Zum Schluss muss extensions.com noch wie folgt erweitert werden.

; Eingehende Anrufe
exten => 0325178180, 1, Dial(SIP/pc1&SIP/pc2,60)
exten => 0325178180, n, Hangup
; Ausgehende Anrufe
exten => _X., 1, Dial(SIP/${EXTEN}@sip-inout-0325178180, 120)
exten => _X., n, Hangup

Die erste Extension regelt die Zuweisung eines eingehenden Anrufes. Wird die Nummer 0325178180 gewählt, gelangt der Anruf via VoIP Provider auf unseren Asterisk Server. Dieser weist den Anruf dem internen SIP Konto sip-inout-0325178180 zu und sucht dann im Wählplan eine zur gewählten Nummer passende Extension. Diese wird in der zweiten Zeile nach dem Kommentar gefunden und ausgeführt. Mit Dial wird erreicht, dass beide Endgeräte, also die Softphones auf PC 1 und PC 2 während 60 Sekunden läuten. Wird auf einem der Geräte der Anruf entgegengenommen, kommt das Gespräch zustande. Das Dial Kommando kann also mehrere Telefone ansprechen, die SIP Kontos müssen lediglich durch ein ‚&‘ voneinander getrennt werden. Sollen mehrere Teilnehmer einen Anruf entgegennehmen können, bieten sich die Queues an. Queues sind wesentlich flexibler und erlauben die verschiedensten Optionen zur Steuerung.

Die Zeilen fünf und sechs, die dem zweiten Kommentar folgen, regeln das Verhalten des Servers bei ausgehenden Gesprächen. Als Extension verwenden wir hier ein Suchmuster, das auf eine beliebige Zahlenfolge der Ziffern 0 bis 9 zutrifft:

  • Eingeleitet werden Suchmuster im Wählplan stets mit einem Unterstrich (_). Asterisk erkennt daran, dass im folgenden keine Nummer kommt, sondern einer oder mehrere Platzhalter für Ziffern.
  • Ein ‚X‘ steht für eine beliebige Ziffer im Bereich 0 bis 9. Für Zahlenbereiche von 1 bis 9 kann ‚Z‘ verwendet werden, Bereiche von 2 bis 9 werden mit ‚N‘ notiert.
  • Der Punkt ist ein Platzhalter für eines oder mehrere Zeichen. _X. bedeutet somit: Eine oder mehrere Ziffern im Bereich 0 bis 9. So einfach ist das :-)

Wird nun eine Nummer wie zum Beispiel 0326143754 gewählt, geschieht folgendes: Asterisk sucht im Wählplan eine passende Extension und wird beim Suchmuster _X. fündig. Nun wird die gewählte Nummer, die in der Variablen ${EXTENSION} gespeichert ist, gewählt. Dazu wird wiederum das SIP Protokoll verwendet. Als Erweiterung kommt hinzu, dass wir den zuvor definierten SIP Peer verwenden. Dieser leitet das Gespräch anhand der Login- und Server Parameter an den VoIP Provider weiter. Dies geschieht einfach dadurch, dass wir am Ende der zu wählenden Nummer mit einem Klammeraffen angeben, welcher Peer für den Gesprächsaufbau verwendet werden soll.

Nun geht’s an’s ausprobieren. Zuvor muss aber dem Asterisk Server mitgeteilt werden, dass die Konfigurationsdateien neu geladen werden müssen. Öffnen Sie mit asterisk -r eine Konsole und geben Sie die beiden folgenden Kommandos ein:

extensions reload
sip reload

Falls jetzt keine Fehlermeldungen angezeigt werden, sind die Aenderungen akzeptiert worden und Sie können mit den Tests beginnen. Stellen Sie einen hohen verbose Level ein, um zu sehen, was im System vor sich geht.

Es Müschterli vom Schuelmeister

«Mängisch passiere im Läbe luschtigi Zuefäll, Erläbnis, wo me so nid erwartet hät. I ha i all dene Jahr als Schuelmeister mängs so Müschterli erläbt. Eis dervo möcht i öich jetz erzelle. I bi denn grad us der Usbildig cho, ha no ke feschti Astellig gha. Es isch d’Zyt vom zwöite Wältchrieg gsi. Du chunt einisch e Afrag. Ob i e Schuelklass in Grindelwald wett übernäh? Es sig de aber e schwirige Fall! I ha mi vor däm Bscheid aber nid la entmuetige und bi uf Grindelwald greist. Scho am nächste Tag bi-n-i i der Schuelstube gstande und ha die erschti Geographie-Stund welle gä. Da gseh-n-i, wie e Schüeler e Zytschrift list, statt zue z’lose. Es isch der Näbelspalter gsi, wo dä Bursch uf em Schuelpult gha het. I ha dä Bueb gheisse füre cho u ha ihm e Ohrfige gäh! ‹He!›, seit da druf e andre Bub. ‹He! So geit das de nid!› Es isch e chreftige Bursch gsi, ebe, so e rächte Grindelwaldner. I bin uf das abe hingere zu däm Bürschtel u ha-n-ihm o grad e Chlapf gäh. Druf het’s besseret i dere Klass. Dä Bueb isch übrigens der Boss Hans gsi. Eine vo de Bossbuebe, wo speter berüehmt worde si.

Es paar Jahr speter bi-n-i wider Ushilf gsi. Dasmal aber im Wältsche. Da chunt e Afrag, ob i chönt hälfe, es sig da e Serviertochter wo nid guet französisch chönt. Da mües öpper übersetze. I ha mi anerbote z’hälfe und wo mir no im Restaurant am Tisch ghocket si, fragt plötzlich öpper im schönste Oberländerdialäkt, wär das isch, wo da übersetzt. Wo är druf Bscheid überchunt, rüeft är lut, so dass es alli ghört hei: ‹He, bi däm bi-n-i doch i d’Schuel. Dä het mir scho am erschte Tag eis gchlepft!› Dir gseht, es isch wider der Boss Hans gsi.

Wenn mir e Schuelreis gmacht hei, de het nach der Reis jedes Chind e Ufsatz vo der Reis müesse schribe. Aber nume es bestimmts Ereignis. Am Schluss si all die Ufsätz zämeghänkt worde, so dass es e ganze Reisebricht gäh het. Da si natürlich immer luschtigi Sache fürecho. So het einisch uf der Heireis der Zug in Luzärn aghalte. Gwundrig wie d’Chind halt si, hei si d’Pfäischter abegmacht und usegluegt. U was gseh si da? E Ma mit ere Glatze! D’Chind finde das natürlich luschtig und möche dä Ma mit ihrne Gspäss verruckt. Eine vo de Schüeler het denn die Heldetat ufgschribe, der Titel vom Ufsatz isch ‹Bahnhof› gsi und drinne gstande isch folgendes: ‹Als wir aus dem Zug schauten, sahen wir einen Mann mit einer Glatze am Bahnhof.›

Uf ere andere Wanderig isch folgendes passiert: Dert het es e änge, steile Waldwäg gäh, es het nume eis hinter em andere chönne loufe. Wil das e längi Schlange gäh het, ha-n-i der Lehrer Gärber gfragt, ob ät wett mitcho. So isch ei Lehrer vorus, ig i der Mitti und am Schluss vo der Gruppe isch der Gärber marschiert. Plötzlich löse sich obe am Bärg es paar Steine und rolle am hintere Teil vo der Gruppe verbi i ds Tal abe. E Schüeler het im Ufsatz das Erläbnis eso gschilderet: ‹Ein paar Steine fielen herunter und trafen beinahe den Lehrer Gerber am Schwanz!›

Und jetz zum Schluss no das: Es Meitschi het zum Thema Früehlig folgendes gschribe: ‹Der Frühling ist eine der vier Jahreszeiten. Da legen die Hühner wieder Eier und die Bauern Kartoffeln.›»