Ds Uhrwärch

Wär het nid scho einisch beobachtet, wie-n-es Uhrwärch funktioniert und isch derbi i ds Stuune cho? Isch doch so es Uhrwärch vil meh als Technik und Mechanik, es isch es Kunschtwärch, isch während Jahrhunderte immer nöi entworfe, verbesseret und zur Volländig bracht worde. Ganz glich, ob es jetz es mächtigs Uhrewärch im Chileturm oder das vore fiine, silbrige Tascheuhr isch.
Wenn mir i ds guldig glänzende Uhrwärch luege und gseh wie die vile Redli, Fäderli, Schrube und Stiftli e Einheit bilde, inenand griffe und im immer gliche Takt ihres Wärch verrichte, de chunt üs es eigets Gfüehl a. Wenn mir beobachte und üsi Gedanke bi däm Meischterwärch verwile, de isch es plötzlich, als ob ds Glichmass vom Uhrwärch üsi Gedanke treit, als ob üses Läbe für ne Momänt wie es Uhrwärch wird, ob allem Hin u Här i der Wält der immer glich Takt vom schön verzierte Pändel animmt. Und denn, denn chunt üs e eigeti Rueh a, wo so wohl cha tue. Grad denn, wenn ds Getribe vo üsem Läbe nid so regelmässig schlaht, wie das vom Uhrwärch.

Und wär isch da nid versuecht, sis Läbe so izrichte, dass es däm vom Uhrwärch glicht, dass ds Läbe vo glichmässigem Takt treit wird, dass es uf däm Wäg meh Rueh, e Rhythmus überchunt, wo grad däm vom Uhrwärch glicht? Nume, wär das nid o schad? Der Wäg dür üses Läbe isch ja o nid regelmässig, gar mängs schöns git es derbi z’gseh. Und all die vile Wunder und Überraschige, wo ds Läbe für üs parat het, wei nid si, wie es Uhrwärch, wei gsuecht und entdeckt wärde, wei bestuunt und bewunderet si, i jedem Ougeblick vom Tag, ohni Glichmass mit em Stundeschlag.

E Glägeheit a jedem nöie Tag isch es, vom vertroute Wäg e Abstächer z’mache, derthi z’luege, wo der Blick süsch nie häre schweift. Em Alltag für-n-e Momänt e Wändig z’gäh, so dass plötzlich öppis nöis entdeckt wird, so dass ganz nöi und überraschend wird, was so mänge Tag ohni Ufmerksamkeit a üs verbi gange isch. Der Wäg frei mache für-n-es chlises Wunder.

Überraschige wei nid wie es Uhrwärch si, wei i üses Läbe träte, wenn mir’s am allerwenigschte erwarte. Ihre Takt isch wie dä vo de Wulche am Himmel, wo tuusig Forme anäh oder wie es Blatt, wo vom Wind treit wird; niemer weis, wohi der Flug wird gah, wo das Blatt d’Ärde wird berüehre. Und wenn de üses Läbe prägt isch vo all de Farbe, wo jede Tag nöi bringt, de ma üse Blick o wider einisch e Momänt bim Uhrwärch verwile. Und stuune.

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