Die Geschichte eines wahren Freiheitskämpfers

Seine Kindheit muss glücklich und unbeschwert gewesen sein. in seinen Erinnerungen erzählt Geronimo, wie er aufgewachsen ist: “Ich wurde gewärmt von der Sonne, gewiegt vom Wind und geschützt von den Bäumen, wie andere Indianerkinder.” Später als Erwachsener wollte er nichts anderes als mit allen Menschen in Frieden leben. Auch mit den Mexikanern und mit den nordamerikanischen Siedlern, die sich immer näher an die Jagdgründe der Apachen in Arizona heranwagten.

Stephen Melvil Barrett: Geronimo, ein indianischer Krieger erzählt sein Leben

Wie alle Krieger seines Stammes heiratete Geronimo früh, bald hatte er drei Kinder; seine Frau Alope, die er als hübsch und zierlich beschreibt, liebt er innig. Einem glücklichen Leben wäre nichts im Wege gestanden, zumal Geronimo immer wieder die Freuden beschreibt, die zum Leben der Apachen gehörten: Es wurde gerne und oft gefeiert. Feste, bei denen getanzt, gesungen und musiziert wurden, konnten mehrere Tage dauern. Auch berauschende Getränke fehlten nicht!

Am 5. März 1858 kam es zur Katastrophe, die den Rest des Lebens des angehenden Kriegshäuptlings prägen sollte. Die Apachen wollten im mexikanischen Janos Waren tauschen und schlugen dazu ausserhalb des Ortes ein Lager auf. Während die Männer Handel trieben, wurden die Frauen und Kinder im Lager von mexikanischen Soldaten angegriffen! Obwohl es in dieser Zeit zwischen den Indianern und Mexikanern keine Spannungen oder bewaffnete Konflikte gab. Es herrschte Frieden. Beim Massaker verlor Geronimo alle seine Kinder, seine Frau und seine Mutter. Er erzählt seinem Biografen Stephen Melvil Barrett, was er darauf tat: “Da es im Lager keine Lichter gab, konnte ich mich unbemerkt entfernen und zum Fluss gehen. Wie lange ich dort stand, weiss ich nicht. Als ich aber hörte. das sich der Rat versammelte, nahm ich meinen Platz ein.”

Was nun folgte, war ein jahrelanger Rachefeldzug. Geronimo kämpfte mit seinen Kriegern gegen die mexikanischen Soldaten und fügte diesen schwere Verluste zu. Wie er selbst sagt, gelang es ihm sogar, sich an eine Offiziersversammlung heranzustehlen und einen General bei der Befehlsausgabe zu erschiessen. Später folgten Auseinandersetzungen mit der US Armee in Arizona. Die Guerilla Taktik der Apachen unter Geronimos Kommando machte auch den amerikanischen Truppen zu schaffen. Tausenden von Kavalleristen gelang es nicht, den Kriegshäuptling zu ergreifen. Geronimo entkam immer wieder. Schon zu Lebzeiten wurde er zur Legende.

Im Jahr 1886 kapitulierte Geronimo endgültig und ergab sich den US-Soldaten. Nur noch 36 von ursprünglich 500 Kriegern begleiteten ihn in die Kriegsgefangenschaft, in der er für den Rest seines Lebens verbleiben sollte. Die Zusicherungen der US-Behörden, in Arizona mit dem Rest seines Stammes in Freiheit leben zu dürfen, wurden von den Amerikanern nicht eingelöst. Geronimo hätte weiter kämpfen können, er tat es nicht weil er hoffte, mit der Kapitulation seinen Stamm retten zu können.

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