Es Wiehnachtsmärli
Es het vernachtet und die verschneite Wipfle vo de Fichte si vor em nachtblaue Winterhimmel scho gly nümme z’gseh gsy. Nume am Waldrand het no es Liechtli glüchtet, es isch ds Fäischter vo emene chline Heimetli, wo dert ganz elei steit. Und us em Chemi isch es wisses Röichli i die dunkli Nacht use em Himmel zue gstige. Ja, da isch es heimeligs u warms Plätzli, es heiters Stubli mit ere schöne Chunscht mit grüene Chachle. Es isch ds Deheim vo der Hanna, ere liebe und härzensguete Frou. Si hiuft, wo si cha u het für aui Mönsche im Dorf es guets Wort. I Hannas Stube steit es Spinnredli, schön verziert mit drechslerete Sprosse am Redli u eme schön gschwungene Flügeli, wo bim spinne ganz fiin surret. Das guete Stück ghört der Hanna syt der Jugendzyt, vorhär het es der Mueter u Grossmueter ghört. Unds es isch für d Hanna me gsy aus es Spinnredli, es isch es Sinnbild für Familie, Fliss, Fröid am handwärche u Troscht i der Not. Für wie mängi warmi Dechi het das Spinnredli scho ds Garn gliferet, Dechine, wo d Hanna immer wieder für die arme Mönsche im Dorf glismet het. Drum het d Hanna ihrem Spinnnrad o eifach Glücksredli gseit.

Es isch d Nacht vor em heilige Abe u d Stärne am Himmel lüchte so vertrout u schön, grad wie sie aune Mönsche wette säge, dass es die letschti Nacht vor der Geburtsnacht vom Heiland isch. Vom Dorf här isch d Hanna heizue dür e töif Schnee pfadet, si het Bsorgige gmacht u wott no e Dechi fertig spinne u lisme, wo e Familie im Dorf druf blanget. Aber was isch itz passiert? Wo d Hanna i ds Stübli chunt, isch ds Glücksredli verschwunde! He ja, i has doch Schopf gestellt, zum Platz mache für ds Wiehnachtsböimli, erinneret sich d Hanna. Aber oje, o im Schopf isch niene e keis Spinnredli! D Hanna wird ganz verzwyflet u sucht i allne Egge im und um ds Huus ume – aber ds Spinnredli blibt verschwunde! Was söll i de o mache ohni mis Spinnrad angschtet d Hanna, kei warmi Dechi oder Chappe git es me! Dä Gedanke het se ganz truurig gmacht!
Es het fescht afa schneie, aber d Hanna hets nümme deheime usghalte i ihrem Chummer. Hurti warm aalege und em Dorf zue, das isch der einzig Gedanke gsy!
Wo d Hanna i ds Dorf chunt begägnet si em Beck, wo grad sini Bachware verteilt. Liebe Beck, mis Spinnredli isch verschwunde, hesch Du öppis gseh oder weisch Du nöis, het d Hanna gfragt. Doch der Beck weiss nüt. Aber, är het öppis beobachtet! Uf sim Wäg isch är o a Hannas Deheim verby cho und het dert e Schatte gseh, wo hinger em Huus verby ghuschet isch!
D Hanna louft wyter u gseht e Gruppe mit Ching, wo grad e Schneema bout! Liebi Ching, sägit doch o, wüsst Dir, was mit mim Spinnredli passiert isch? Es isch verschwunde! Wie söll i de o nume warmi Mitli u Halstüecher mache? U lue, die munteri Tschuppele weiss öppis. Mir hei e gspässige Abdruck im Schnee gseh u gwärweiset, was das chönt si, seit eis vo de Meitschi. Es het usgseh wie es Speicherad. Das het der Hanna Muet gmacht. Sie het de Ching versproche, dass si für aui öppis schöns lismet, we ds Spinnredli ume fürechunt. U so isch si wyter dür ds Dorf.
Bi der Chiuche begägnet d Hanna em Geri, e Ma wo ganz eleini absits vom Dorf läbt u nid gärn vo sim Deheim furt geit, drum säge ihm d Dörfler o einfach der Einsidler. Der Geri macht weni Wort, isch lieber elei im Wald u beobachtet d Tierli. Wo ihm d Hanna ihres Leid erzellt, lost der Geri geduldig zue, die Nachricht macht o ihn truurig. O der Geri her vo der Hanna scho warmi Sache übercho u het fescht Sorg derzue; für dä einsam Ma si das grossi Choschtbarkeite.
Ohni es Wort z’säge zeigt der Geri i d Richtig vom verlassene Waisehus u nickt der Hanna fründlich zue. Ds Waisehus? Das git der Hanna z däiche. Das isch doch scho lang verlasse, kei Mönsch läbt dert me! Es heisst sogar, dass dert gspässigi Sache passiere, drum geit niemer gärn i d Nechi! Aber der Einsidler isch halt e guete Beobachter, i sim stille Wäse merkt är mängs meh aus angeri Mösche. Drum macht sich d Hanna uf e Wäg zum Waisehus.
Wo d Hanna zum Waisehus chunt, het sich der Tag scho am Aabe zue gneigt und am Himmel hei die erschte Stärne glitzeret. Aber bim Waisehus isch gar nüt uheimeligs z dntdecke gsy, nume es alts, verlassnigs Huus mit kaputte Schybe u verbrochene Dachziegel! Chalt, zugig u troschtlos. D Hanna zündet d Latärne a u geit ine. U was gseht si dert? Ime Egge hockt es magers, bleichs Meitschi. igwicklet ine dünni, verrissnigi Dechi. Das Ching het zitteret und d Hanna voller Angscht aagluegt. Werum ächt? Wiu si Hannas Glücksredli bi sich het, ganz fescht hebt das Meischi ds Spinnrad i de Arme, grad so wie wenn es sich dran wett werme
D Hanna isch nid höön worde, ganz im Gägeteil, ds Leid vo däm Ching het ihre a ds Härz griffe, so dass si ganz fründlich gefragt het. Wär bisch Du? U was machsch Du hie ganz elei? I bi d Alice, hets Meitsch gantwortet. U het der Hanna ihres ganze Leid erzellt. Im Summer isch mi Mueter gstorbe, sit denn bin i ganz elei, ha nid gwüsst wohäre. So bin i haut hie im Waisehus blibe. Mini Mueter het mir immer wider vom fiine Klang vom Spinnrad verzellt. Wo es Spinnredli z ghöre isch, dert sigs heimelig u schön. Dert sig Liebi u Geborgeheit. Wenn i es Spinnredli bi mir ha, de chan i ghöre, wies surrt, wies fein schmöckt vo Wule. U de passiert e grosse Zouber, de wirds o hie im Waisehus schön u warm.
We das so isch, de bruchsch Du das Spinnredli meh als i! Het d Hanna gantwortet. Druf het si d Alice i ihri grosse Escharpe igwicklet u a der Hand gno. U wie e gueti Muter geseit, chum Alice, mir wei hei a d Wermi. Deheime het d Hanna das erchaltete Ching uf e Ofe gesetzt und e warmi Suppe gmacht. Und am Aabe isch si vor ds Spinnredli ghocket, wo itz wider a sim alte Platz i der Stube steit. D Alice het ganz warm übercho u mit grosse, glänzige Ouge zuegluegt, wie sich ds Garn um d Spuele gwicklet het.
So isch der heilig Aabe cho. Hanna u Alice hei d Cherzli am Chrischtboum azündet u gstunnet, wie sich es eigets, heimeligs Liecht i der Stube usbreitet. Für die beide isch es ds Liecht vore Wiehnachte gsy, wies no nie eini het gä. Beidi si rich beschänkt worde vom Himmel här. D Hanna het ihres Spinnredli zrügg übercho u d Alice warmi u weichi Chleider us Wule. Aber beide he no viu meh gschänkt übercho aus das! D Alice isch bi der Hanna blibe, mängs, mängs Jahr! u so hei die beide erläbt, dass e Familie die ächti Wermi u Geborgeheit im Läbe isch.
U ds Glücksredli? Das het si Name verdienet!











