Wiehnachtsgruess vom Felix

Vor zwöine Jahr, da hets uf em Blog vom Benjamin e Wiehnachtsbotschaft vom Silvan, mit Husgfährt, z’läse gäh. U itz bis also i, der Felix a der Reihe. Gwüss kennet Dihr mi ja scho, es isch ja no nid lang här, wo’s vo mit öppis z’erfahre het gäh. Mit mine grosse, grüene Ouge, de schneewisse Stifeli und em schwarze Fläck zmits uf em Mu cha me mi ja o chum mit eme angere Chatzemoudi verwächsle.

Kater Felix

Aber gwüss wärdit Dihr itz frage, was so e Felix über ds’Wiehnachtsfescht z’säge het. So näht öich es Cheerli Zyt u losit mir zue, i möcht Euch e Gschicht erzelle. I der Nacht, wo ds Jesusching gebore worde isch, da hei ganz i der Nechi vom Stall zwöi chlini, graui Fäudmüsli gläbt. I ihrer Höhli, töif unger der Ärde hei sich die beide e schöne Wintervorrat gsammlet u hei sich’s i ihrem sichere, warme Versteck bas u wohl la sy. Aber denn, während em Vernachte, het im Ärdechämmerli plötzlich es hälls Liecht afa lüchte u de beide Müsli isch e wahrhaftige Ängel erschine. Häll wie d’Sunne het är gstrahlet. Die chline Höhlibewohner si ärschtig erschrocke, si ime Eggeli ganz nach zämegrütscht u hei mit grosse Ouge zu däm wunderbare Botschafter us em Himmel gluegt. «Heit kei Angscht», het dä druf gseit. «I ha öich öppis wichtigs z’säge. Hüt isch der Heiland gebore, dä wo vom grosse Gott gschickt isch, zum üs aune ds ewige Läbe und es grosses Glück z’schänke, wo nie vergeit. Drum gaht hurti zum Stall u luegit!»

Die beide Fäldmüsli hei zerscht nid rächt gwüsst, was astelle. Das isch für die beide chline Wäse doch grad chli viu gsi uf einisch. Aber denn hei si sich doch uf e Wäg gmacht zum gseh, was da grosses passiert isch. Chum si si aber us der sichere Höhli usetäselet, isch ihne wider e grosse Chluf i d’Chnoche gfahre. U dasmau no viu erger aus bim Ängu! Dicht vor em Usgang us em warme Winterlager het e grosse, chreftige Kater gwartet (öppe so eine wie-n-i o). Aber was itze? Nei, das was drufabe passiert isch, das hätte sich üser beide erchlüpfte Graueli nid im Troum chönne vorstelle. Der Kater macht langsam e Schritt zrügg, neigt der Chopf liecht uf d’Syte i seit mit ere fründliche Stimm: «heit kei Angscht, hüt isch die heiligi Nacht u dert i der Chrippe lit üses Chrischtching, wo Mönsch u Tier wott Fride bringe. Drum tuet i dere Nacht e keis Tier em angere öppis z’leid, mir si aui uf em Wäg zum Stall, chömit o mit.»
Wider si üsi beide Nager nid sicher gsi, ob si däm Fride würklich dörfe troue. Denn aber hei si sich doch füreglah u hei sich zäme mit em Kater uf e Wäg gmacht. Ganz zfride u guetmüetig isch dä itz däm chline Grüppeli vorus trappet u chum si si es paar Meter ungerwägs gsi, hei sich meh u meh Tierli derzuegsellt: e mächtige, graue Wolf, zäme mit es paar Schaf. E grosse, bhäbige Bär mit ere ganze Rehfamilie. Und us der Nacht touche plötzlich e Fuchs uf, begleitet vo Agetsche, Finkli u Amsle, wo däm schlaufe, ufgeweckte Waldbewohner Gsellschaft gleischtet hei.
Die beide Fäldmüs si us em Stuune fasch nümme usecho. Es grosses Wunder muess i dere Nacht passiert si. E Nacht, wo mit ere eigete Stilli erfüllt isch gsi, mit ere töife, innige Fröid, wo nid i Wort cha gfasst wärde. Was mues das für-n-e Mönsch si, wo dert im däm Stall uf d’Wält cho isch? «Das cha-n-i öich scho säge», antwortet der Kater ganz plötzlich. Dä het die beide agluegt u grad errate, was für Gedanke si hei. Dä Moudi het drum gwüsst, dass Gedanke u Gfüehl sich i de Ouge vo Mönsch u Tier spiegle, grad so wie sich der blau Himmel u die wisse Wulche im klare, stille Wasser spiegle. Nume brucht’s halt eigeti Ouge, zum das chönne z’gseh. Ouge, wo Fröid u Leid i der Wält säuber chöi ufnäh, wie e klare, reine Spiegel. «Es isch e grösse Chünig, wo hüt gebore isch« erzellt der Kater itz witer u die beide Zuehörer hei ihri chline Ohre gspitzt zum ja nüt z’verpasse. «Aber är isch halt ke Chünig über grossi Länder, Stedt u mächtigi Wältrich. Nei, är isch Chünig über öppis, wo ds Choschtbarschte isch uf der Wält: är isch Chünig über üsi Härze, sis Rich isch das vo der Liebi u Barmhärzigkeit. Und als Zeiche derfür, dass itz sis Rich si Afang nimmt, isch die heilige Nacht erfüllt mir Fride.

Das isch der Bricht vom Kater gsi u die beide chline Fäldmüs hei adächtig zueglost u si no geng ganz still gsi. Denn het eis zum Stall gluegt, druf wider zum Kater. Es het die Gschicht gwüss gloubt und grossi Fröid gha, aber, «zwe so chlini, unschinbari Fäldmüs wie mir, si mir de o wiukomme im Stall?» He ja, me muess sich das vorstelle, i der Gsellschaft vo Wöuf, Bäre, Adler u Hirschböck mit grosse, wite Gweih, da si die beide munzige graue Ärdbewohner ja chum meh z’gseh gsi, ganz verschwunde si si zwüsche angere Tier.
Ohni dass si’s gmerkt hei, het sich i däm Momänt e alte Bär derzue gsellt, är het si gross, breit Chopf wit abe gha, dass er mit sine nümm ganz scharfe Ouge die Müsli het chönne gschoue u het aui ihri Bedänke u Zwifel chönne uflöse: «Heit kei Chummer, Dir sit wiukomme, grad so wie mir aui. Im Himmel git’s e grosse Gott, wo Himmu u Ärde erschaffe het, auso o jedes vo üs. Aune het är ds Läbe und e eigeti Seel gschänkt. Öich beide und o mir. U drum het är üs aui gärn, ganz glich, wie gross oder chli mir si. Mir si ihm aui glich lieb u wärt.» So het dä alt Bär i de beide Müsli ds Vertroue nöi gweckt. Denn het är sich umdräit u isch mit gmässene Schritte vorus, uf em Wäg zum Stall, wo itz scho ganz nach isch gsi.

Das isch mi Gschicht. Wiehnachte ha, heisst das nid o a dä Stärn daiche, wo über em Himmel vo Betlehem glüchtet het? U das Liecht vo däm Stärn het über der ganze Wäut gschine, het Mönsch u Tier ds Liecht vom Himmel brunge, het üs aui agstrahlet. So isch es Wiehnachte worde; dennzumau wie o hüt und i jedem nöie Jahr. Wenn mir aui unger em Stärn vo Betlehem dür d’Liebe verbunge si, wie e Familie, wo so gross isch wie ds Stärnemeer, isch es denn nid Wiehnachte worde, sägit?

I wünsche Euch aune es frohs, gsägnets Wiehnachtsfescht.

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