Im Chrischtmonet

«D’Liebi vo Gott isch bi üs erschine, eso, dass Gott si einzig Suhn i d Wält gschickt het. Är söll üüs mache z läbe.» 1. Johannes 4,9

I der Dämmerig, denn wenn der Tag sich neigt, a der Schwelle zur Nacht ds Liecht schwecher wird und am dunkelblaue Himmel die erschte Stärne strahle, denn si o am Bärg über em Dorf meh u meh d Liechter vo de Hüser z’gseh. Es isch e eigete, gheimnisvolle Momänt, wenn es a der ewige Himmelsfeschti Nacht wird und der Mond silbrig schint, e liebe Gfährt, wo üs dür d’Nacht lüchtet u seit: muesch kei Angscht ha vor der Dunkelheit, i bi ja o no da. U denn, wenn immer meh Stärne glitzere u strahle, wenn es still wott wärde uf üser Ärde und d’Dunkelheit sich über Dorf u Matte leit, denn zeigt sich es Bild, dert äne am Bärg. I de vereinzelte Hüser, wo dert am Hang ihre Platz hei, isch ds Liecht us de Fäischter ganz dütlich z’gseh. Es isch, als wenn es die Liechter der Stärne wei glichtue: Lüchte u Strahle unger em wite Himmelszält, unger em Stärnemeer. Isch das nid grad wie e Wunsch, dass über jedem Huus am Himmel e guete Stärn steit? E Stärn wo Liecht u Wermi schänkt?

«Itz wei mir aber doch hei, es isch gli heilig Abe. Wei hei und d’Cherzli am Boum azündte!». Nachdäm mir de Groseltere im Ungerdorf es Gschänkli hei dörfe bringe, hei üsi Chinderhärze nume no ei einzige Wunsch gha: hei u Wiehnachte fiire. U so schnäll üs d’Bei treit hei, bi-n-i zäme mit mim Brueder über ds Fäud, em Höhewäg zue. Dä het si Name drum nid vo ungfähr, es isch tatsächlich e Platz uf ere Ahöchi über em Dorf. Es het scho afa dunkle wo mir üs uf e Heiwäg gmacht hei. U grad wie hüt hei a däm Abe vor bald 40 Jahr am Himmel die erschte Stärne afa lüchte. Aber, wie ganz angersch gseh Chinderouge d’Stärndli, gseh ds heimelige Stubeliecht scho vo witem. Es het e eigete, verklärte Glanz, es isch halt kei Nacht wie angeri, isch keis Liecht, wie angeri Liechter. Nei, es isch d’Nacht vom heilige Abe, es isch ds Wiehnachtsliecht.
Scho am Namittag hei mir ghulfe, ir Stube der Wiehnachtsboum z’schmücke und d’Chrippe ufstelle. Das hei mir bsungers gärn gmacht, wiu das ja nid e Chrippe wie jedi angeri isch gsi. Bhüetis. Die het drum üse Vater sälber zimmeret, wo-n-är no i d’Schuel isch. So hei mir die Chrippe kennt, so wit dass d’Erinnerig zrügg geit. Und isch si üs so vertrout vorcho, ja het ganz e eigete Zouber i üsne Ouge gha. Dennzumau in Betlehem, wo ds Chrischtchind gebore isch, mues es genau so usgseh ha wie i üser schöne, vertroute Chrippe. Mit der Maria, em Josef, de drei heilige Chünige, de Hirte und mit em Chind i der Chrippe ganz i der Mitti vo all däm Gscheh. U sälb Jahr het Vater no e nöi Idee gha. Im Wald si mir ga Moosbitzli sammle u hei mit dene der Bode vor der Chrippe usgleit, so dass es usgseh he wie e schöni, grüeni Weid.
Ganz adächtig u sorgfältig hei mir scho nach em Zmittag der Wäg dür d’Tanne gsuecht u hei Moosblätze ufgläse. Es versteit sich ganz vo ellei, dass nume die schönste Bitzli guet gnue si gsi für üsi Chrippe. Wie wird ächt das usgseh, hüt am heilgie Abe, wenn über der Chrippe ds Läternli und d Cherze am Boum wärde brönne? So si mir vouer Vorfröid heicho u hei druf am Abe ds Liecht vom Stärn über der Chrippe dörfe gesh, hei dörfe d’cherzli am Boum azündte. Gwüss, grad so het ds Liecht vom Stärn vo Betlehem o müesse glitzere u schine, hei mir dänkt, vor mir all die Pracht mit em Boum u de Gschänkli bestuunet hei.

Vor 2000 Jahr, da het dä Stärn o glüchtet über der Stadt Betlehem. Aber nid über mächtige Paläscht oder grosse Fürschtehüser. Nei, über eme eifache, armselige Stall. U doch, all die Mönsche wo d’Geburt vo Jesus Christus mit erläbt hei, si erfüllt gsi, mit ere stille, töife Fröid. Adächtig si si abgchnöilet u hei das Ching i der Fueterchrippe abättet. Voll Glück u Dankbarkeit, dass Gott si eiget Sohn zu üs Mönsche gschickt het zum zeige, dass si grossi Liebi üs allne giut. Und über all däm Gscheh het e guete Stärn gstrahlet, häll u klar. Es isch der glich Stärn vo dere heilige Nacht, wo o hütt und a jeder Wiehnachte über üsne eigete Heimet möcht schine, so dass ds Liecht vo der Chrischtnacht o üsi Härze erfüllt. Es brucht nüt grosses derzue, keni guldige Tanzsääl oder herschelige Paläscht. Nei, ds eifachschte Deheim längt derzue, wenn mir Jesus Chrischtus ilade, zu üs z’cho. Wenn mir üs säuber lö la erfülle vom Liecht, wo der guet Stärn üs schänkt.

» Mehr Bilder

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert