Mail us Rüderswil

Lang isch der Herbscht miud u warm gsi, aber itz wei die chalte Tage doch ihres Rächt ha. Am Morge hei sich scho die erscht Ryffe über ds Land gleit, e stiffe Luft chuttet ds farbige Loub vo de Böim u scho am früech Abe wird es feischter, wott d’Nacht cho. Ja, itz isch es z’grächtem Herbscht worde. Wie gärn möchte da d’Gedanke no einisch es Reisli zu dene vile schöne Summertage mache, wo mir hei dörfe erläbe. A die warme, sunnige Zyte, wo mir vor em Hus ghocket si u dorfet hei, wo mir gstunnet hei, wie im Garte aues so schön isch gwachse und wie es fiins Lüftli am Abe ds früsche, grüene Loub i de Böim gfächlet het. Oder a ds Meer vo der Toskana. Dert, wo mir i der heisse Sunne vo Italie im wisse, weiche Sang gläge si. Dert, wo d’Sunne o im Oktober no so starch vom Himmel gschune het, dass es scho nach wenige Stunde die erschte wider i Schatte zoge het.

Aber a mängem Tag schint o no itz e miudi, guldigi Herbschtsunne, wär wett da nid über ds Land, zum sich die hiube Sunnestrahle i ds Gsicht la schine? Zum no einisch ohni schwäri Winterchutte u höche Schueh e Waggu z’mache? O mir si vor Tage gäg em Rüderswiler Schache zue. Si derby o bi de alte Eiche verbi cho. Wie immer blibe mir e stah, zum die grosse, schöne Böim e Cheer azluege. Gäuit, so-n-e Eiche isch doch es grosses Wunder! Höch, mit gwüss mehr als 15 wachst dä gross, stattlich Boum em Himmel zue. E mächtige Stamm mit töife Wurzle treit grossi, chreftige Escht, wo wyt i ds Land use rage. So isch d’Eiche scho sit eltischte Zyte gwüss eis vo de schönschte Sinnbilder für Chraft u Bestand, für ds Währschafte u Feschte. Ja sogar für d’Ewigkeit.

Vor Jahre bi-n-i zäme mit de Jodler bire Burefamilie z’Bsuech gsi. Im alte Burehuus hei mir de Groseltere es Ständeli brunge, der Grossvater het drum grad Geburtstag gha. Druf hei mir i dere schöne, alte u heimelige Stube dörfe zuechehocke, es isch toll uftischet worde. Wo ds Gspräch uf ds alte Hus cho isch, het d’Grosmuetter lüchtigi Ouge übercho u druf afa erzelle: ds Holz i dere Stube sig drum für si e bsungeri Fröid. Das sig drum Eicheholz. Aber nid öppe 50 oder 100 Jahr alt. Nei, das Eicheholz stammt us em 14. Jahrhundert, isch also mehr als 600 Jahr alt. So alt cha Eicheholz wärde u isch geng no fescht u starch! So het d’Grossmueter brichtet.

Vor üs steit e alti Eiche, mir stuune, es isch als ob mir öppis vo der Ewigkeit gspüre, wo mit däm schöne Boum verbunge isch. U druf si mir witer, aber nid ohni dass d’Eiche üs i de Gedanke no begleitet het. Gli het üs der Alltag wider gha u mit ihm isch der Wärchtig wider cho. Aber hie u da, wenn Problem u Sorge sich gchündet hei, da isch plötzlich die alti, ehrbari Eiche wider da gsi, mit allem wo si derfür steit. U si het üs Sorge u Chnüpple mit angere Ouge la gseh.

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