Wenn dr Samichlous chunt

Wo mir no Buebe gsi si, da het üs am 6. Dezämber der Samichlous bsuecht. Mir hei das o scho mänge Tag zum Vorus gwüsst. Teils, wiu mir mit de Gspänli drüber brichtet hei, teils wiu üs d’Eltere dra gmahnt hei: «der Samichlous weiss alles, was Dir ds libe länge Jahr gmacht heit. Er het es grosses, guldigs Buech, dert steit das alles drin.»

Am Abe, wenn es scho töifi Nacht isch gsi, isch der gross Momänt cho. Mit hei der Samichlous ghöre zuechefahre, e Traktor het drum e Brügiwage zoge, wo der Samichlous und sini beide Schmutzline druffe ghocket si. Denn het eine vi dene dunkle Gselle ärschtig a d’Türe klopfet und der Samichlous isch i d’Stube ine cho. Gross und stattlich isch är gsi. Är het es längs, wisses Gwand und e rote Umhang treit; I de Häng hebt är e länge Hirtestab und – äbe – es grosses, guldigs Buech. E länge, schneewisse Bart verdeckt ds Gsicht, nume d’Ouge u d’Nase si z’gseh. Und uf em Chopf prangt e grosse, guldige Bischofshuet. So also isch der Samichlous itz i der Stube gstande und het üs Buebe mit forschendem Blick agluegt. Ja gwüss, das het uf üs e töife Idruck gmacht! Mir sicher einiges mehr als mim Brueder, wo fasch uf e Tag eis Jahr elter isch als i (sovil zu mire Verteidigung). Danin het scho im zwöite Momänt wider glachet und sis Färsli ufgseit, so luftig u liecht, als wärs’s die eifachschti Ufgab!

I ha’s da nid ganz so eifach gha. I gibe’s gärn zue. Dä gross Ma mit sim töife Blick het mir im erschte Momäng fei chli Angscht gmacht u ds Härz het popperet! Derzue si da no die beide Schmutzline gsi. Es längi Mönchschutte hei die treit und die grossi Kapuze het d’Ouge verdeckt, so dass vom Gsicht chum öppis z’gseh gi isch. Un de hei si grossi Seck am Rügge treit. Was chätzers isch ächt dert alles drin? So e Buebe wie mi hätt me i däm Sack chönne la verschwinde, es hät gar e kei Müei gmacht. Uh…!

Wo aber der Chlous gseh het, dass es mir nümm ganz so wohl isch, het är mir e güetige Blick gschänkt u gseit: «so, das also isch der Benjamin!« Denn het är langsam u würdevoll sis grosse Buech ufgschlage u erzellt, was är alles vo mir weis. Und är het gar mängs gwüsst! Sappermänt, wohär weiss ächt dä das aues? «Du chunsch nach der Schuel immer schnäll hei und machsch Dini Ufgabe. U Du hilfsch Dim Mami bim hushaschte. Das isch brave vo Dir!» Mis Gsicht het sich ufgheiteret ob däm Bricht und i bi wider kuraschierter worde, aber denn isch es äbe doch no cho: «Mit em wäsche u Zähnli putze, das happeret’s no! Werum mues Di di liebi Mueter jede Abe dra mahne? Säg, Benjamin?» Natürlich ha-n-i uf das abe öppis probiert z’antworte, aber het Wort het me welle usecho. Kes einzigs. Im Hals isch es mir blibe stecke. Aber scho het mir der Samichlous im nächschte Momänt us mire Verlägeheit useghulfe. Ä het mi no einisch globt u het denn i eine vo de grosse Seck greckt: «wiu Du versproche hesch, im nöie Jahr flissiger z’bade u di z’wäsche, muesch als Belohnig nöis ha vo mir.» Jetz het der Samichlous es schöns Seckli mit allerlei Frücht u Nüss füregchramet, het sich töif zu mir abe bückt, mir i d’Ouge gluegt u gseit: «Sä!»
Und uf das abe isch es scho fasch verbi gsi. Der Samichlous het sich vo de Eltere verabschidet und isch zur Türe us.

Öppis ha-n-i bi mim Brichtli no vergässe. O i ha natürlich es Gsätzli müesse ufsäge. Gwüss ha-n-i meh als einisch agstosse bim ufsäge, süsch isch es aber nid schlächt glunge, wie-n-i sälber meine. Aber was genau das für es Värsli gsi isch, a das cha-n-i mi nümme erinnere…

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