Jodlerfescht im Bluemestedtli

Es Unwätter

Es si gwüss nid weni Lüt gsi, wo am Friti, ei Wuche vor em Jodlerfescht in Huttwil, mit de Gedanke bi de letschte Vorbereitige si gsi. Im Bluemestedtli isch alles parat gmacht worde für das bevorstehende Fescht, mit vil Fröid und grossem Engagement isch der gross Momänt erwartet worde. U niemer hätt öppis böses dänkt, wo am Abe plötzlich schwarzi Gwitterwulche über d’ Fritzeflueh zoge si. Druf isch passiert, was niemer het chöne ahne. Es heftigs Gwitter mit unvorstellbare Rägemasse het für vili Mösche i der Region Huttwil Not und Eländ brocht. E Ougezüge beschribt es so: I ha d’ Alarmsirene ghört und bi em Dorf zue, so schnäll dass es möglich isch gsi. Aber es isch scho z’spät gsi! D’Brügg zum Dorf isch unter Wasser gstande, der Durchgang versperrt. Ds Wasser isch so schnäll cho, dass niemer het chönne reagiere! Es isch gsi, als ob das Gwitter wett der Chehr mache, zrügg zur Fritzeflueh. Denn aber wider ume cho isch, heftiger und mit meh Wassermasse als vorhär!

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Blick auf das Festgelände

Aber i all däm Ugfehl inne, unter de Trümmer vo de zerstörte Hüser hei d Mönsche o öppis chönne finde, wo Muet u Zueversicht gäh het. Es isch e guete Geischt gsi, wo d’Lüt im Dorf zämegschweist het. Wär vom Uwätter troffe worde isch, het Hülf u Bistand überchö vo dene, wo ihres Hab u Guet ganz blibe isch. Ei Tag nach däm schwäre Gwitter isch o entschide worde, dass ds Jodlerfescht trotz allem wie plant söll stattfinde. Huttwil isch zämgegstande und het e grossi Ufgab gmeischteret: D’Folge vom Unwätter träge und i der gliche Wuche es Fescht mit meh als 50’000 Bsuecher dürefüehre. Huttwil het grosses gleischtet, het unter schwirigste Bedingige vorgläbt, was i so mängem Jodellied besunge wird: Zämeha, Vertroue u Zueversicht i schwärer Stund, Kameradin und Kamerad si.
So het das lang erwartete Jodlerfescht dörfe cho. Und es isch es Fescht worde, so schön, dass d Bärner Jodler no lang dervo wärde brichte, schwärme und erzelle, wie-n-es in Huttwil doch isch gsi. Ds Bluemestedtli het blüeiht, mit vil Liebi zum Detail isch alles härgrichtet worde. «S’ Bärnerland im Sunndigsgwand», das isch ds Motto vom Fescht gsi. Und so het sich Huttwil zeigt: Im Sunndigswand, gschmückt mit Blueme wo ds Oug häregluegt het, es isch e wahri Fröid gsi.

S’Bärnerland im Sunndigsgwand

Heimat

Das, was Dir hüt erläbet, das isch Heimat. Heimat, so wie si üs lieb u wärt isch. Und wenn de ds Fescht verbi isch, wenn Dir uf öiem Wäg e Schwizerfahne gseht, de dänkit a das, wo Dir hüt erläbt heit. Dänkit a üsi Heimat.

Auszug aus einer Festansprache von Christian Iseli

Scho am Samschti Morge het sich e ächti, läbigi Jodlerfeschtstimmig in Huttwil verbreitet. Die vile, schön zwäggmachte Beizli und Zält hei sich gfüllt, da u dert isch e Jutz z’ghöre gsi, meh und meh. Und us der Färni si die erschte urchige Alphornkläng z’vernäh gsi. Aber jetzt wei mir doch ga luege, wie die Jodler sich uf e gross Momänt vorbereitet hei. I der reformierte Stadtchile het sich der Jodlerklub Langnau parat gmacht. d’Zuehörer freue sich uf e Vortrag u warte gspannt. «Spitzeflueh» heisst dä schön Naturjodel vom Adolf Stähli, wo jetz i der Chile wird erklinge. Und wahrhaftig, die Manne us Langnau hei nid z’vil versproche! Innig u schön, währschaft, früsch u chreftig erfüllt die schöni Melodie vom grosse Komponischt us em Oberland d’Stadtchile. Häll und glänzend strahlt der Jodel, treit vom breite, volle Bass, wo Halt u Bode git. Dä härzhaft und läng Applaus, wo-n-es druf gäh het, dä hei d’Jodler us em Ämmital verdient. U mir hei zu üs sälber gseit: Ja, so wei mir’s o mache. Mir hei no mänge schöne Vortrag glost. Doch denn het es scho gheisse: pressiere, am Mittag wird igsunge.

S’ Glück im Läbe

Use Presidänt, der Zürcher Max, isch scho parat gsi. Und das isch der Rat, wo-n-är üs uf e Wäg gäh het: «Konzentriere und Spannig ufboue. Nume drei Minute si-n-es, wo drüber entscheide, wie mir abschnide. Mit wei die Zyt nütze und alles gäh!» D’Margrit, üsi Dirigäntin het üs denn vorbereitet für dä wichtig Uftritt. Und d’Margrit het üs einisch meh mit ere bsundre Geschte überrascht: Sie het allne Jodlerinne und Jodler e Glücksbringer gschänkt, es Himmelsgüegeli, wo unuffällig a de Mutze und Mider isch agmacht worde.
Ds Glöggli im Saal het glütet, jetz isch der gross Momänt cho! D Jury isch parat, e volle Saal wartet druf, d’Buchsijodler z’ghöre. Ja gwüss, jetz isch d’Aspannig gross, jetz isch der Momänt cho. «Jede Mösch suecht s’ Glück im Läbe», so faht das schöne Lied vom Heinz Güller a. Glück, aber ou Fröid, das isch d’Chraft wo das finsinnige Lied treit. Glück u Fröid, das hei o mir mit em Vortrag gschänkt übercho.

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Die Kantonalfahne

Und denn het der Jodel vom Lied die schön zwäggmachti Turnhalle Schwarzebach erfüllt. E Jodel wo d’Wort vom Lied uf e wunderbari Art unterstricht, wo «Ja» seit zum Läbe, nit nume denn, wenn d’Sunne schint. «Jede Mönsch suecht s’Glück uf Ärde», so schliesst sich die zwöiti Strophe a, isch wider e Värs, wo sich mit der schöne Melodie zum Ganze verbindet. Wider folgt der Jodel und klingt dür d’Halle, leitet i, i die letschti Strophe.
Ds Gfühl wo erwacht, wenn der letscht Takt vom Lied verklunge isch, isch nid liecht i Wort z’fasse. Da isch Erliechterig, Fröid über z’Glinge. Aber o d’Ungwüssheit: Isch es guet cho? Git’s es «Eis» oder es «Zwöi»?

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Monika am Festumzug

«I ha bibberet vor em Vortrag», het d’Monika, üsi erschti Jodlerin gseit, «aber es isch guet cho», füegt si no a, sichtlich erliechteret nach der Konzentration. Für d’Monika isch dä Wettvortrag e Premiere gsi, si het zum erschte Mal der Jodel ganz elei agstimmt. Und üsi jüngschti Jodlerin het die schwäri Ufgab mit Bravour gmeischteret!

Und jetz? He was äch, dänk i ds Jodlerdörfli! Dert het es scho so vil Lüt gha, das chum meh es Dürecho gsi isch. Es Jodlerfescht wie-m-es schöner nid cha wünsche. In Huttwil hei d’Bärner Jodler, Alphornbläser u Fahneschwinger uf idrücklichi Art demonstriert, das üses Bruchtum voller Läbe isch und e grossi, begeischtereti Ahängerschaft het.
Im Jodlerdörfli hei mir üs gli i mehreri Grüppeli ufteilt (nid immer freiwillig…), Max (dä mit em Schnouz) isch mit Hanspeter u Kurt loszoge, Hugo mit Marc und Beni, Marcel mit Werner und Oski. Hei ächt die zwe der Rat vom Furrer Hannes behärziget: «Passet de uf e Oski uf, dass är nid entgleist!»
Item. Es isch Abe worde und Nacht, in Huttwil het es unvergässlichs Jodlerfescht gläbt, es het chum es Eggeli gäh, wo nid gsunge und gjutzet worde isch. Und uf de wenige freie Plätz hei Alphornbläser und Fähnler de Bsucher ihres Könne demonstriert: E Alphorngrossformation spilt d’Bänklialp, d «Nationalhymne» vo de Alphornbläser. Und im Kreis vo de Hörner wirft e Fähnler si Bärnerfahne em Stärnehimmel entgäge, so höch, dass si fascht i der Dunkelheit verschwindet. Und denn faht der Fähnler sis Tuech wider, ohni ei Schritt, mit eim einzige Handgriff!

Am Sunnti hei mir üs wider bim Restaurant «Traube» versammlet, dert wo mir scho am Samschti es feins Znacht hei dörfe gniesse. Ändlich si die lang erwartete verteilt worde und es isch zur Gwüssheit worde: «S’ Glück im Läbe» het üs Glück bracht, üse Vortrag isch mit em «Eis» belohnt worde!

Mit wei zum Schluss danke säge. All dene, wo das wunderbare Fescht müglich gmacht hei. Der Gmeind Huttwil wo im Bluemestedtli e unvergässlichi Feschtkulisse gschaffe het. De Organisatore, wo das Fescht bis i ds Detail organisiert hei, wo derfür gsorgt hei, dass in Huttwil während drei Tag e unbeschwärti Feschtfröid het chönne herrsche. All de Hälfer, wo sich i de vilfältigschte Ufgabe bewährt hei, wo grosses gleischtet hei, erreicht hei, dass tuusigi vo Bsuecher sich im Jodlerstedtli wohl gfüehlt hei.


…Und jetz: Ab uf Luzärn!

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