Bi der Wägscheidi

Es isch e wunderschöne Spätsummerabe gsi, wo-n-i vo Aeschi gäge Etzike heizue gange bi. D’Sunne isch scho töif über em Jura gstande und am Himmel si fiini Silberwülchli gwanderet. Vom Wechschte si si cho uf ihrem Wäg, em Oschte zue, dür d’Nacht wird ihri Reis witer gah. Und denn het sich d’Sunne über e Bärg gneigt, meh und meh. No häll und strahlend isch ihres Liecht gsi, aber doch hei sich scho die erschte, zarte Rottön i das abendliche Liecht gmischt und e Schwarm Chräie het über em Wald Kreise zoge und aller Wält verkündet, dass jetz der Abe da isch.

Denn het mi der Wäg es Stück am Waldrand nah gfüehrt, ha mängs vertrouts Plätzli gseh, wo jetz im schönste Spätsummergewand gstande isch, no immer im schönschte, satte grüen und voller lüchtende Farbe. Aber doch ha-n-i am Bode die erschte gälbe Bletter gfunde, es Zeiche, dass der Herbscht nümm färn isch. Aber no isch är nid da und mänge warme, sunnige Tag wird über em Wald schiine, bis der Herbscht z’grächtem wird cho.

Jetz mues i doch no es Stück i Wald ine, isch nid ganz i der Nächi das schöne Plätzli, wo im Früehlig so mängs Vergissmeinnicht blüeiht het? Wohl! I ga töifer i Wald und chume gli druf a das Örtli, bsunders schön isch es gsi, will d’Strahle vo dr Abesunne dür ds’Bletterdach zündtet hei u das ganze Plätzli erfüllt gsi isch mit eme Spil us Liecht und Farbe. Aber wo si o mini Vergissmeinnicht? I finde keis einzigs meh. Eh, das isch halt es Früehligsblüemli, blüeiht zum letschte Mal, wenn der Summer da isch. Aber doch cha-n-is nid gloube, luege hinter mänge Struch und Ascht, ob ächt nid doch eis no da isch und sini zarte, blaue Blüete der Sunne entgägereckt. Nei, keis isch meh da.

Das macht mi truurig, i bliibe stah u sinne, dänke zrugg a Früehlig, wie a däm Plätzli alles voller Läbe gsi isch, wie all die Blüemli glüchtet hei, so alls ob es nie e Winter gäh hät, so als ob es e grosse, grosse Fröidetag wär, wie-n-es nie eine gäh het uf der Wält und nie meh wird gäh.

Aber denn chehre i mi um u gah mi Wäg witer, em Waldrand vor em Dorf zueh. D’Sunne steit no immer über em Bärg, ihri guldige Strahle falle uf e Acher und i gseh, wie mängi Blüete es dert no het. Das tröschtet mi.

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